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1. mozart um 11 - Beethoven Orchester Bonn

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allerdings übersehen, dass es der Komponist nicht für Streichquartett<br />

gedachte hatte, sondern für Streichorchester. Die<br />

Besetzung „2 Violini, Viola, e Baßo“, wie er in einem eigenen<br />

Werkverzeichnis schrieb, lassen den Gedanken an ein Streichquartett<br />

zu; jedoch ist am Ende des Stückes die Bassstimme<br />

sechs Takte lang aufgeteilt auf zwei Notensysteme für je „Violoncelli“<br />

und „Basso“, was ka<strong>um</strong> Zweifel an der beabsichtigten<br />

Besetzung lässt.<br />

Der Bass beginnt auch die Fuge mit dem Thema und dann wird<br />

es immer an die nächst höhere Stimme weitergereicht, bis es in<br />

der Violine I ankommt. Da das Thema somit vier Mal gut hörbar<br />

in der jeweils obersten Stimme erklingt, kann sich der Zuhörer<br />

gut mit ihm vertraut machen.<br />

Es weist mehrere Vorhalte auf, das heißt, auf betonten Zählzeiten<br />

des Taktes steht nicht der erwartete Akkordton, sondern<br />

(in diesem Falle) zunächst ein <strong>um</strong> einen halben Ton erniedrigter.<br />

Erst direkt darauf folgt die erwartete Note. Da es in dem<br />

Fugenthema mehrere solcher Vorhalte gibt, klingt das Werk<br />

erstaunlich dissonant; besonders wenn die Themen, wie in<br />

einer Fuge üblich und einem Kanon ähnlich, nur wenig versetzt<br />

in verschiedenen Stimmen gleichzeitig erklingen. So addiert<br />

sich noch einmal die Anzahl der Dissonanzen. Zudem gibt es<br />

ka<strong>um</strong> Stellen im Werk, die nicht vom Thema bestimmt sind, sei<br />

es in verkürzter Form oder in der Umkehrung, wie es auch schon<br />

in den Bachfugen zu finden ist.<br />

In den <strong>11</strong>9 Takten des Werkes lotete Mozart die Möglichkeiten,<br />

die ihm die Techniken der Fuge bot, aus und bereicherte sie <strong>um</strong><br />

eine seinem Stil entsprechende Harmonik. Auf diese Weise<br />

übersetzte der Komponist die Fugentechnik der Bachzeit in<br />

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