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Schwierige gespräche wertschätzend - Ganztägig Lernen - Berlin

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

<strong>Schwierige</strong> Gespräche <strong>wertschätzend</strong> führen -<br />

nach dem Konzept der Gewaltfreien Kommunikation von M.Rosenberg<br />

1. Ziele:<br />

• Befriedigende Beziehungen aufbauen und erhalten<br />

• Unsere Bedürfnisse zu befriedigen, ohne anderen „Gewalt“ anzutun<br />

• Schmerzliche Kommunikation verändern<br />

• Konflikte wandeln<br />

1.1 Grundlage sind folgende Annahmen:<br />

• Alle Menschen möchten ihre Bedürfnisse befriedigt bekommen.<br />

• Wir leben in guten Beziehungen, wenn wir diese Bedürfnisse durch<br />

Zusammenarbeit statt durch aggressives Verhalten erfüllen.<br />

• Jeder Mensch hat bemerkenswerte Ressourcen (Fähigkeiten), die uns erfahrbar<br />

werden, wenn wir durch Einfühlung mit ihnen in Kontakt kommen.<br />

• Hinter jedem aggressiven Verhalten steckt ein Bedürfnis.<br />

• Jedes Bedürfnis dient dem Leben, insofern gibt es keine „negativen“ Bedürfnisse!<br />

• Wir Menschen sind soziale Wesen und in vielen unserer Bedürfnisse voneinander<br />

abhängig!<br />

• Menschen tun freiwillig und gerne etwas, um dem anderen das Leben zu<br />

verschönern und weil sie an einer guten Verbindung interessiert sind.<br />

• Unsere Bedürfnisse sind die Motivation für unsere Handlungen.<br />

• Hinter jeder „wölfischen“ Aussage lässt sich das dahinterliegende Gefühl und<br />

Bedürfnis heraushören (mit „Giraffenohren“ hören).<br />

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Wolfswelt<br />

Der Wolf<br />

analysiert: „Wenn du das und das beachtet hättest ...“<br />

kritisiert: „So geht es nicht, das macht man so und so ...“<br />

interpretiert: „Das machst du nur, weil ...“<br />

weiß, was mit dem anderen<br />

nicht stimmt:<br />

bewertet, legt Maßstäbe an:<br />

straft bzw. droht mit Strafen:<br />

„Du bist klug, faul, dumm, richtig oder falsch...“<br />

„Bei uns gibt es das nicht“ – „ schlecht gemacht...“<br />

„Wenn du nicht sofort..., dann...“<br />

...und sucht sofort nach einem Schuldigen:<br />

„Wenn du nicht wärst ...“<br />

„Aber du hast ja auch...“<br />

Im Normalfall folgt solchem „Wolfsverhalten“, dass der andere sich schlecht fühlt, sich<br />

wehrt, unwillig ist oder ausweicht. Dieses Wolfsverhalten ist eine Quelle der verbalen<br />

Gewalt. Die Menschen sind nicht miteinander verbunden.<br />

Nach der Theorie der Gewaltfreien Kommunikation ist die Wolfssprache der missglückte<br />

Versuch, ein (in dem Moment nicht bewusstes) Bedürfnis auszudrücken. Wir nehmen<br />

Wolfsverhalten, welches wir an uns und anderen feststellen zum Anlass, nach dem<br />

dahinter liegenden Bedürfnis zu suchen.<br />

2


Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Die Giraffe<br />

spricht die Sprache des Herzens.<br />

achtet auf ihre Gefühle und ist sich<br />

der dahinter liegenden Bedürfnisse bewusst.<br />

achtet auf die Gefühle der anderen und versucht,<br />

deren Bedürfnisse herauszufinden.<br />

respektiert die Bedürfnisse aller.<br />

trennt Beobachtung und Bewertung.<br />

bittet oder wünscht, statt zu fordern.<br />

übersetzt Angriffe, Vorwürfe, Beleidigungen<br />

und Forderungen in Gefühle und Bedürfnisse.<br />

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

2. Das Modell der gewaltfreien Kommunikation<br />

Beobachtung:<br />

Sie beobachten eine Situation oder Handlung, ohne sie zu bewerten.<br />

Gefuhl:<br />

Sie sprechen an, wie Sie sich bei einer bestimmten Handlung fuhlen.<br />

Bediirfnis: Sie teilen mit, welches Bedurfnis erfUllt oder unerfullt ist.<br />

Bitte: Sie stellen eine konkrete handlungsorientierte Bitte.<br />

Ihre Gesprachspartnerin hat ebenso eine Beobachtung, ein GefUhl, ein Bedurfnis und<br />

eine Bitte. In der Wertschatzenden Kommunikation drucken Sie sich im "Ich" aufrichtig<br />

aus und hbren dem "Du" empathisch zu.<br />

(Brüggemeier, S.23, 2010)<br />

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Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

2.2 Der Prozess der „gewaltfreien Kommunikation“ läuft sowohl im<br />

„Innen“ als auch im „Außen“ ab<br />

,<br />

, Di:J-Gefulll<br />

Du;J3eobachtung<br />

Au·ssprechen,<br />

wie icll die<br />

Welt des<br />

anderen<br />

vermute.<br />

AuBen<br />

~<br />

~<br />

~<br />

,Du-Bltte ~<br />

Du-BeourrniS<br />

'<br />

Stille<br />

Empathie:<br />

Wle ich die Welt<br />

desanderen<br />

vertnute.<br />

1. Ich Innen: Ihre innere Selbstklärung bzw. Selbstempathie<br />

2. Ich Außen: aussprechen, was ihnen wichtig ist<br />

3. Du Innen: Empathie für Ihren Gesprächspartner, wie Sie die Welt des anderen vermuten<br />

4. Du Außen: empathisch zum Ausdruck bringen, wie Sie die Welt des anderen vermuten<br />

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

3. Die vier Schritte im Einzelnen<br />

1.Schritt: Beobachtung statt Bewertung<br />

„Wenn Sie in Ihrem ersten Schritt der Kommunikation eine Beobachtung mit Bewertung<br />

vermischen, dann vermindern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass der andere Mensch Ihnen<br />

zuhört. Eine genaue Beobachtung ist wichtig, wenn Sie Ihrem Gegenüber aufrichtig<br />

mitteilen möchten, wie es Ihnen mit einer Situation ergeht.“<br />

(Brüggemeier, S.25)<br />

Wenn wir unsere Beobachtung mit der Bewertung vermischen, wird der andere die<br />

enthaltene Kritik hören und entsprechend abwehren.<br />

Beobachtung erfordert Bewusstheit<br />

Es ist wichtig, dass Sie in Situationen, in denen Sie reine Beobachtungen formulieren<br />

möchten, zwei Dinge trennen:<br />

1. Was beobachten Sie im Außen? Beobachtungen sind ZDF (Zahlen, Daten, Fakten).<br />

Beobachten können Sie nur das Verhalten einer Person.<br />

2. Was beobachten Sie bei sich im Inneren, an Gedanken und Gefühlen? Welche<br />

Bewertungen, Interpretationen und Urteile werden durch die Situation ausgelöst ?<br />

2. Schritt: Gefühle<br />

Die meisten Menschen sind es gewohnt, den Grund für ihre Gefühle in den Handlungen<br />

der anderen zu sehen:<br />

„Ich bin traurig, weil du zu spät kommst!“<br />

„Ich fühle mich verletzt, weil du mich für unehrlich hältst.“<br />

In der Gewaltfreien Kommunikation fühle ich mich niemals so, weil du..., sondern weil<br />

ich ...<br />

„Ich bin traurig, weil ich gerne die Zeit mit dir verbracht hätte.“<br />

Es wird ein Unterschied gemacht zwischen Auslöser und Ursache / Grund<br />

Die Ursache unserer Gefühle sind unsere Bedürfnisse. Das Verhalten des anderen ist der<br />

Auslöser, es weist uns auf unsere Bedürfnisse hin.<br />

Wir verhalten uns so, dass Bedürfnisse anderer manchmal erfüllt sind und manchmal nicht<br />

erfüllt sind. Wegen dieser erfüllten oder nicht erfüllten Bedürfnisse fühlen wir uns dann<br />

froh, befriedigt oder eben traurig und frustriert.<br />

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Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Also: Nicht die Handlungen des anderen lassen uns Gefühle erleben,<br />

sondern unsere erfüllten oder nicht erfüllten Bedürfnisse.<br />

Oft wissen wir nicht, welches Bedürfnis im Moment unerfüllt ist.<br />

Die Klarheit über unsere Bedürfnisse versetzt uns in die Lage, eine ganz konkrete Bitte an<br />

den anderen zurichten, die auf die Erfüllung unseres Bedürfnisses gerichtet ist.<br />

Wir unterscheiden zwischen Gefühlen, die wir positiv erleben, d.h. wenn unsere<br />

Bedürfnisse erfüllt sind, und solchen, die wir spüren, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt<br />

sind .(ebd.,S.27)<br />

(ebd., S.27)<br />

Beobachtung vermischt mit<br />

Bewertung<br />

1. Sie schieben die Dinge immer vor sich<br />

her<br />

2. Sie hätten beim Elternabend besser<br />

zuhören sollen<br />

3. Sie gehen mit den Hausaufgaben<br />

Ihres Sohnes zu locker um!<br />

Beobachtung getrennt von Bewertung<br />

Ich habe von Ihnen zwei Wochen nach<br />

dem vereinbarten Termin das Foto Ihres<br />

Kindes bekommen.<br />

Am Elternabend vor einer Woche wurde<br />

einheitlich darüber abgestimmt, dass....<br />

Obwohl wir schon zweimal über die<br />

Nicht gemachten Hausaufgaben Ihres<br />

Sohnes gesprochen haben, hat sich bis<br />

heute nichts verbessert.<br />

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Gefühle, die wir haben, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind<br />

Gefuhle,<br />

wenn<br />

Bedurfnisse<br />

erfullt sind.<br />

angeregt, begeistert, beruhrt, bewegt, erfreut,<br />

erfUllt, ergriffen, erstaunt, fasziniert, freudig,<br />

frohlich, glucklich, gut gelaunt, kraftvoll, ...<br />

entspannt, erleichtert, gelassen,<br />

optimistisch, ruhig, selbstbewusst,<br />

sorglos, vertrauensvoll, zuversichtlich, ...<br />

ausgeglichen, dankbar, entspannt,<br />

erleichtert, erfUllt, gelassen, locker,<br />

ruhig, ...<br />

angeregt, engagiert, erwartungsvoll, gespannt,<br />

inspiriert, interessiert, kreativ, motiviert,<br />

mutig, neugierig, optimistisch, zuversichtlich, ...<br />

Worte, die Gefühle beschreiben, wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden<br />

GefLihle, wenn<br />

BedLirfnisse<br />

nicht erfUlit<br />

sind.<br />

aggressiv, emport, frustriert, geladen,<br />

genervt, gereizt, irritiert, sauer, unzufrieden,<br />

wutend, zornig, ...<br />

alarmiert, angespannt, aufgeregt, erschopft,<br />

nervos, uberlastet, ungeduldig, unrruhig,<br />

unzufrieden, ...<br />

angespannt, ausgebrannt, deprimiert,<br />

gelahmt, hoffnungslos, lust los, mude,<br />

niedergeschlagen, traurig, ...<br />

11II ...<br />

••• III<br />

11III<br />

betroffen, blockiert, gelahmt, hilflos,<br />

hin- und hergerissen, sprachlos, traurig,<br />

verwirrt, zogerlich, ...<br />

angstlich, angespannt, bedruckt, beunruhigt,<br />

gehemFl],t, gelahmt, in Panik, orientierungslos,<br />

ruhelos, traurig, verzweifelt, zuruckhaltend, ...<br />

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Unterscheiden Sie Gefühl von Nicht -Gefühl<br />

Benutzen Sie Gefühlswörter, die keine Schuldzuweisungen und Wertungen enthalten. Auf<br />

diese Weise erreichen Sie eine verbindende Kommunikation.<br />

Achtung ist geboten bei der Verwendung des Wortes „fühlen“ in einem Satz. Meist wird<br />

kein Gefühl ausgedrückt, sondern ein Gedanke bzw. ein Nicht- Gefühl.<br />

„Ich habe das Gefühl, ich werde hier nur ausgenutzt!“<br />

„Ich habe das Gefühl, die Marie wir von Dir bevorzugt!“<br />

Hierbei handelt es sich nicht um Gefühle, sondern um Gedanken, Interpretationen.<br />

Sagen Sie stattdessen:<br />

„ Ich bin.....sauer, frustriert...irritiert.<br />

Denn nach dem Satzanfang „Ich bin...!“ folgt meistens ein Gefühl.<br />

Nicht-Gefühle<br />

Ich habe das Gefühl, dass mich<br />

niemand ernst nimmt<br />

Ich fühle mich missverstanden<br />

Ich habe das Gefühl, ausgenutzt zu<br />

werden<br />

(ebd., S.37)<br />

Gefühle mit Bedürfnissen verbunden<br />

Ich bin sauer, weil ich mit meinen<br />

Anliegen gehört werden möchte<br />

Ich bin frustriert, weil ich mit meinem<br />

Anliegen verstanden werden möchte<br />

Ich bin ärgerlich, weil mir die<br />

Ausgewogenheit zwischen Geben und<br />

Nehmen wichtig ist<br />

Hinter jedem Nicht - Gefühl liegt ein Gefühl. Nicht-Gefühle verraten Ihnen Ihre<br />

Bedürfnisse. Hinter der Aussage .“Ich fühle mich nicht ernstgenommen“, liegt das<br />

Bedürfnis ernst genommen zu werden oder mit Ihrem Anliegen gehört zu werden.<br />

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Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Nicht -Gefühle<br />

Nicht - Gefühle sind Gedanken oder Gefühlswörter, die gemischt sind mit Bewertungen,<br />

Interpretationen und / oder Schuldzuweisungen.<br />

abgelehnt erniedrigt übergangen<br />

angegriffen fehl am Platz überlistet<br />

angeschuldigt feige überrannt<br />

attackiert gedrängt unbedeutend<br />

ausgenutzt gefangen unerwünscht<br />

bedrängt gelangweilt ungehört<br />

bedroht gemaßregelt ungeliebt<br />

beherrscht gestört unsicher<br />

belästigt getadelt unterdrückt<br />

beleidigt gezwungen unverstanden<br />

belogen hereingelegt unwichtig<br />

beschämt hintergangen unwürdig<br />

beschuldigt ignoriert verlassen<br />

betrogen isoliert verletzt<br />

bevormundet kleingemacht vernachlässigt<br />

deplaziert manipuliert verraten<br />

dominiert missbraucht wertlos<br />

eingeengt<br />

eingeschüchtert<br />

(ebd., S.38)<br />

schikaniert<br />

schlecht behandelt<br />

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Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

3. Schritt: Bedürfnisse<br />

• Wir haben unsere Bedürfnisse ständig.<br />

• Fast immer haben wir mehrere Bedürfnisse gleichzeitig.<br />

• Bedürfnisse können wir nur für uns persönlich haben<br />

• Bewusst oder unbewusst haben wir eine eigene Bedürfnishierarchie. Das uns<br />

dringender erscheinende Bedürfnis wird sich durchsetzen.<br />

Wenn z.B. unser Bedürfnis nach Schutz nicht ausreichend erfüllt ist, werden wir nicht ruhig<br />

arbeiten können. Wenn wir starken Hunger haben, ist uns alles andere egal. Nach der<br />

Befriedigung des Bedürfnisses macht es einem anderen Bedürfnis Platz.<br />

• Wir unterscheiden körperliche, persönliche und soziale Bedürfnisse. Wir<br />

Menschen sind in unseren sozialen Bedürfnissen voneinander abhängig.<br />

• Wir halten es für nützlich, sich jederzeit über seine Bedürfnisse im Klaren zu sein<br />

und Wege zu finden, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Dann werden wir die Freiheit<br />

haben, Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und zu erfüllen.<br />

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Dipl.Psych. Nicola Sakowski<br />

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Bedürfnisse<br />

(Rosenberg, S. 25, 2000)<br />

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Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Der 4. Schritt: Handlungsorientierte Bitte<br />

Der vierte Schritt der Giraffensprache ist der Ausdruck einer Bitte, eines Wunsches.<br />

Manchmal ist eine Bitte eine Forderung, auch wenn der Satz das Wort Bitte enthält und<br />

ganz freundlich vorgetragen ist. Ob eine Bitte eine Bitte oder eine Forderung ist, erfahren<br />

wir an der Reaktion, wenn wir mit „nein“ antworten:<br />

„Würdest du bitte den Klassenraum fegen ?“,<br />

„Nein, ich muss jetzt in die Sporthalle gehen!“<br />

„ Jeder Schüler muss das mal machen!“<br />

Hier handelt es sich um eine verkleidete Bitte (Forderung)<br />

Eine Bitte gibt dem anderen die Möglichkeit, sie zu erfüllen oder nicht.<br />

Sofern bei ihm nicht ein dringenderes Bedürfnis vorherrscht, wird er unsere Bitte auch<br />

erfüllen. Wenn wir mit der Bitte unsere Gefühle und Bedürfnisse mitteilen, erhöht dies die<br />

Chance, die Bitte erfüllt zu bekommen.<br />

Bitten können auch Bewertungen enthalten, die der andere gut mit Wolfsohren hören<br />

kann: „... deshalb bitte ich dich, ehrlich zu sein“ oder „... ich möchte, dass du offen bist“<br />

Eine Bitte soll in positiver Handlungssprache formuliert sein.<br />

••<br />

11III<br />

was••<br />

• ILII<br />

..<br />

!III<br />

•<br />

"lch bitte Sie, um 9 Uhr anzufangen."<br />

"Bitte geben Sie mir die Zusage, dass ich<br />

beko 111 nne."<br />

"Was brauchen Sie jetzt an Informationen,<br />

damit Sie die Prasentation beim Kunden<br />

alleine durchfUhren konnen?"<br />

,,1st das in Ordnung<br />

"Passt das fUr Sie?"<br />

fUr Sie?"<br />

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Alle vier Schritte zusammen - Selbstempathie auf einen Blick<br />

Selbstempathie<br />

Beschreiben Sie die Ausgangssituation.<br />

Horen Sie Ihre eigenen Bewertungen,<br />

Beschuldigungen und Vorwurfe.<br />

Diese inneren Botschaften geben Ihnen<br />

wertvolle Informationen.<br />

Lassen Sie hier alllhre Bewertungen und !<br />

Interpretationen los. Erkennen Sie die Ausloser I.<br />

und beschreiben Sie diese in Form von einer<br />

Beobachtung. "Was ist passiert, auf was beziehe ~<br />

ich mich, an was denke ich, was frage ich mich?<br />

Spuren Sie vollund<br />

ganz Ihre GefUhle<br />

und Empfindungen in ihrem Korper.<br />

Ich bin ...<br />

Das Bedurfnis erkennen und anerkennen:<br />

Was ist mir wichtig, was hatte ich gerne gehabt?<br />

... weil mir ... wichtig ist.<br />

Die drei<br />

Handlungsspielraume,<br />

Bedurfnis erfullt werden konnte.<br />

Ich hatte gerne ...<br />

wie Ihr momentanes<br />

Obernehmen Sie die Verantwortung und<br />

entscheiden<br />

Sie sich jetzt fur einen konkreten<br />

Handlungsschritt.<br />

Jetzt ist me in nachster Schritt .....<br />

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Sie sagen dem Erlternteil, was Ihnen wichtig ist<br />

1. Situation<br />

Wenn ich sehe, dass Ihr Sohn zum vierten Mal das Matheübungsbuch vergessen hat,<br />

2. Gefühl<br />

...dann fühle ich mich / bin ich .... verärgert, entsetzt, überrascht<br />

3. Bedürfnis<br />

weil ich das Bedürfnis nach ….<br />

weil es mir wichtig ist…, dass er im Unterricht üben kann und im Stoff bleibt<br />

4. Bitte / Wunsch<br />

und deshalb bitte ich Sie, achten Sie darauf, dass das Buch zu unserem Matheunterricht<br />

in seiner Schultasche ist!<br />

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Empathisch gegenüber dem Gesprächspartner<br />

Horen Sie die Ausgangssituation<br />

der anderen<br />

Person.<br />

Ubersetzen Sie die Bewertuogen und Interpretationen<br />

der anderen Person in Beobachtungen.<br />

Erkennen Sie den Ausloser und beschreiben S'ie<br />

diesen in Form von einer Beobachtung.<br />

"Wenn Sie sehen/horen ... Beziehen Sie sich auf ... ?<br />

Sage~ ~~~~agen Si~ch .~.~De~n Sie an ..:J,<br />

Versuchen Sie, die GefUhle der anderen, Person<br />

zu verbalisieren. Ubersetzen Sie Nicht-GefUhle in<br />

GefUhle.<br />

Sind Sie ...<br />

)<br />

Verbinden Sie GefUhle mit den Bedurfnissen .<br />

... weillhnen an ... gelegen ist?<br />

... weillhnen ... wichtig ist?<br />

... weil Sie brauchen?<br />

... weir Sie gerne hiitten?<br />

Versuchen Sie, empathisch die<br />

Handlungsmoglichkeiten<br />

Sie mochten gerne ...?<br />

Sie hiitten gerne ... ?<br />

Was konnte<br />

zu horen.<br />

Ihr Leben verschonlin?<br />

Was ist Ihr niichster C;,.hrit1'?"<br />

(ebd., S. 80)<br />

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Empathie zu anderen Person -Sie vermuten, was der Mutter, dem Vater<br />

wichtig ist..<br />

1. Situation<br />

Sie sagen mir, dass es Morgens so hektisch ist und Sie es nicht schaffen die Schultasche<br />

zu kontrollieren<br />

2. Gefühl<br />

..und Sie ärgern sich selbst darüber (?!)<br />

3. Bedürfnis<br />

....weil es Ihnen auch wichtig ist, dass er seine Mathesachen dabei hat<br />

4. Bitte / Wunsch<br />

Lassen Sie uns bitte überlegen, wie sicher gestellt sein kann, dass er sein Buch dabei hat<br />

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Umgang mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen<br />

Im Umgang mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen gibt es vier Möglichkeiten zu hören<br />

und zu reagieren<br />

Urteils-Ohren<br />

nachinnen<br />

Fokus:<br />

Gedanke:<br />

Gefiihle:<br />

Vorwurf/Abwehr nach innen<br />

Mit mir ist etwas nicht Ordnung.<br />

Arger uber sich selbst,<br />

Schuld, Scham, Depression<br />

Urteils-Ohren<br />

·nachauBen<br />

Fokus: Vorwurf/Abwehr nach auBen<br />

Gedanke: Mit dir ist etwas nicht Ordnung.<br />

Gefiihle: Arger, Aggression<br />

Empathie-Ohren<br />

nachinnen<br />

Fokus:<br />

Gedanke:<br />

Gefiihle:<br />

Einfuhlung nach innen<br />

Was fUhle ich, was brauche ich?<br />

MitgefUhl mit mir selbst,<br />

Selbstempathie<br />

Empathie-Ohren<br />

nach auBE!n<br />

Fokus:<br />

Gedanke:<br />

Gefiihle:<br />

Einfuhlung nach auBen<br />

Was fuhlst du, was brauchst du?<br />

MitgefUhl mit der anderen Person,<br />

Empathie<br />

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Syst.Supervision-Coaching-Training-Paarberatung<br />

Literatur:<br />

Beate Brüggemeier: Wertschätzende Kommunikation, Jungfermann Verlag, 2010<br />

Ingrid Holler: Trainingsbuch Gewaltfreie Kommunikation; Jungfermann. 2003<br />

Marshall Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation, Jungfermann, 2000<br />

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