Gemeindebrief Winter 2011/2012 - Chiesa Evangelica Luterana in ...
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Frauengruppe<br />
Zum Weltgebetstag aus Malaysia<br />
am Freitag, 2. März <strong>2012</strong><br />
laden Frauen aller Konfessionen e<strong>in</strong> zum mitfeiern.<br />
Unter dem Thema:<br />
– Steht auf für Gerechtigkeit –<br />
„La GIUSTUZIA PREVALGA“ è il titolo e anche il tema della liturgia scritta da<br />
diverse donne cristiane della Malaysia per il 2 marzo <strong>2012</strong><br />
Alle s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, am 2. März <strong>2012</strong><br />
18:00 Uhr <strong>in</strong> unserer Kirche mitzufeiern!<br />
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AUS DER BIBLIOTHEK, II<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, heute<br />
möchte ich e<strong>in</strong> weiteres Buch aus dem<br />
Bereich “Mensch - Leben - Tod...” vorstellen<br />
(unter der Nr. 128 <strong>in</strong> der Bibliothek<br />
zu f<strong>in</strong>den).<br />
Gedanken zum Tod mögen für e<strong>in</strong>e<br />
religiöse Geme<strong>in</strong>de zum Wichtigsten<br />
überhaupt zählen. Vor allem wenn sie<br />
helfen, zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiveren Leben zu<br />
führen und unser Bewußtse<strong>in</strong> zu erweitern.<br />
Häufig liest man <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
über den Tod im Zusammenhang mit<br />
Sterbehilfe, Sterbebegleitung, Bekämpfung<br />
des Todes, Verlängerung des Lebens,<br />
Anti-Ag<strong>in</strong>g...selten aber über<br />
den e i g e n e n Tod. Und genau darauf<br />
h<strong>in</strong> zielt He<strong>in</strong>z Rüegger <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
2006 erschienen Buch “Das eigene<br />
Sterben. Auf der Suche nach e<strong>in</strong>er neuen<br />
Lebenskunst”. Er zitiert:”. Unsere<br />
Vorfahren waren im 15. Jahrhundert<br />
der Ansicht, dass Sterben e<strong>in</strong>e Kunst<br />
sei. Damit sich jeder zu Lebzeiten diese<br />
Kunst aneignen konnte, gab es e<strong>in</strong><br />
Lehrbüchle<strong>in</strong> dafür. Se<strong>in</strong> Titel lautete<br />
‘Ars moriendi’. Dies me<strong>in</strong>t auf deutsch<br />
‘Die Kunst des guten Sterbens’. Sterben<br />
ist seit damals nicht leichter geworden.<br />
Doch e<strong>in</strong>e Anleitung gibt es heute<br />
nicht mehr.” (S. 36) und “Jahrhunderte<br />
h<strong>in</strong>durch war die lebenslange und<br />
bewusste Vorbereitung auf das eigene<br />
Sterben, auf e<strong>in</strong>en guten Tod mit<br />
entsprechenden Übungen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrierender<br />
Teil, ja man kann sogar sagen<br />
e<strong>in</strong> Kernstück der christlichen Frömmigkeit<br />
und damit auch e<strong>in</strong> wesentliches<br />
Teilgebiet der religiösen Bildung. Dies<br />
galt grundsätzlich für alle Christen, also<br />
sowohl für Kleriker und Ordensleute wie<br />
auch für die Laien aller Schichten und<br />
Stände. Jeder Christ sollte zeit se<strong>in</strong>es<br />
Lebens und entsprechend se<strong>in</strong>em Alter,<br />
se<strong>in</strong>em Lebensstand, se<strong>in</strong>em Beruf und<br />
se<strong>in</strong>em Vermögen dem eigenen Sterben<br />
bewusst entgeggensehen. Das mußte<br />
gelernt und darum auch gelehrt werden..In<br />
den letzten zwanzig bis dreißig<br />
Jahren ist dieser Bereich christlicher<br />
Frömmigkeit fast ganz ausgetrocknet<br />
und auch aus der Bildung sche<strong>in</strong>en Instructio<br />
und Esercitium artis bene moriendi<br />
so gut wie ganz verschwunden zu<br />
se<strong>in</strong>.” (S. 29-30)<br />
Anliegen Rüeggers ist es, e<strong>in</strong>e unserer<br />
Zeit entsprechende, die Welt bejahende<br />
Ars moriendi zu entwickeln.. Nach e<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>führenden Def<strong>in</strong>ition der Begriffe ars<br />
vivendi - ars moriendi wirft Rüegger e<strong>in</strong>en<br />
Blick auf den Umgang mit Sterben<br />
und Tod <strong>in</strong> der Tradition: wie <strong>in</strong> der Philosophie<br />
Platons etwa der Tod nichts<br />
Leidvolles ist, sondern etwas Freudvolles:<br />
Die unsterbliche Seele wird vom<br />
sterblichen Körper getrennt und kehrt<br />
befreit zu ihrer eigentlichen Existenz<br />
zurück. Oder wie <strong>in</strong> der Stoa Leben und<br />
Sterben e<strong>in</strong>em göttlichen, das ganze<br />
All durchwaltenden kosmischen Pr<strong>in</strong>zip<br />
entsprechen, und der Tod für neues Leben<br />
Voraussetzung ist und<br />
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