Ausgabe Dezember 2013 - Der Vorstädter
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Historie<br />
Vom Neuen Gottesacker zum Stadtteiltreff<br />
Die Schillerstraße, Teil 2<br />
Vielen, die die Schillerstraße entlang gehen Gottesacker zurück. Einerseits hatten sich<br />
oder fahren, ist es bestimmt nicht bekannt, im Laufe der vielen Jahre die hygienischen<br />
dass es hier früher einen Friedhof gegeben Notwendigkeiten und die geltenden Bestathat:<br />
den Neuen Gottesacker, auch neuer tungsvorschriften verändert. Andererseits<br />
Kirchhof genannt. Daher auch der zeitwei- wurde Platz für die bevorstehende<br />
lige Straßen- bzw. Wegname „Am neuen Bebauung der Freiberger Vorstadtgebiete<br />
Kirchhof“ für die heutige Schillerstraße. <strong>Der</strong> benötigt. Damit deutete sich die Schließung<br />
Begriff Gottesacker ist eine veraltete, früher mehrerer Friedhöfe an. Neben dem Neuen<br />
häufig verwendete, Bezeichnung für einen Gottesacker betraf dies auch den Dom-<br />
Friedhof und stand in keiner Beziehung zu und den Jakobikirchhof, die 1832 geschloseinem<br />
geweihten Sakralbau. Er erstreckte sen wurden. Dafür entstand an der<br />
sich im Bereich der heutigen Grundstücke Dresdner Straße/Himmelfahrtsgasse der<br />
Platz der Oktoberopfer 2/Schillerstraße 5 Donatsfriedhof. Die Schließung des Neuen<br />
bis etwa in Höhe der Wernerstraße 5. Gottesackers erfolgte dann 1836.<br />
<strong>Der</strong> Freiberger Stadtrat beschloss 1538 die<br />
Anlage eines Friedhofes, der als Nachfolge<br />
des Petrikirchhofes dienen sollte und<br />
erwarb hierzu mehrere Gärten gegenüber<br />
dem Kornhaus. Ein weiterer vorstädtischer<br />
Friedhof wurde zu dieser Zeit in der Nähe<br />
des Niederen Siechhauses östlich des<br />
Forstweges gegenüber der Einmündung<br />
der Teichgasse angelegt. Hier beerdigte<br />
man auch Selbstmörder, da dies innerhalb<br />
der Stadtmauern nicht erlaubt war.<br />
Das Ende kündigt sich an<br />
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts ging die<br />
Zahl der Bestattungen auf dem Neuen<br />
Die ehemalige Fläche wird bebaut<br />
Da die Stadt Geldmittel zur Anlage und<br />
Verwaltung des neuen Donatsfriedhofes<br />
brauchte, wurde das Gelände des Neuen<br />
Gottesackers als Bauland angeboten.<br />
Neuer Eigentümer des Grundstückes<br />
wurde der Tuchmacher Ludwig. Angehörigen<br />
bot man die Versetzung der Grabdenk-<br />
mäler an. Ansonsten gab es eine Verfü-<br />
gung, wonach eine Einebnung der Gräber<br />
frühestens zehn Jahre nach der Schließung<br />
erlaubt war. Im Jahr 1863 erfolgte der<br />
1. Spatenstich zur Kunstgärtnerei Seyderhelm.<br />
In dieser Zeit begann auch die<br />
Bebauung der Schillerstraße. Foto 1 zeigt<br />
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