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Necroscope 5_neue RS.qxd - Festa Verlag

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14 NECROSCOPE 5<br />

Er hätte auf diesem Wege allerdings auch schon früher erfahren<br />

können, was die ESPer in Rumänien beabsichtigten, dass sie nach<br />

etwas ... etwas unter der Erde suchten. Dolgikhs Vorgesetzter<br />

hatte sich nicht deutlicher ausgedrückt. Ein Schatz vielleicht?<br />

Das konnte er sich kaum vorstellen und es interessierte ihn auch<br />

nicht. Er verbannte diese Frage aus seinen Gedanken. Was sie<br />

auch anstellten, es war jedenfalls zum Schaden Russlands, und<br />

das genügte ihm.<br />

Nun saß er verkrampft in dem engen Passagiersitz einer<br />

Maschine, die gerade die nördliche Adria überquerte, lehnte<br />

sich zurück, soweit das möglich war, und entspannte sich ein<br />

wenig. Seine Gedanken schweiften weiter, während ihn das<br />

gleichmäßige Brummen der Motoren einlullte ...<br />

Rumänien. Die Region von Ionesti. Etwas unter der Erde. Das<br />

klang alles sehr eigenartig.<br />

Und was das Merkwürdigste war: Dolgikhs unmittelbarer<br />

Vorgesetzter war einer von denen – einer dieser verdammten<br />

Psychos, die Andropov so verachtete. Der KGB-Mann schmunzelte<br />

und schloss die Augen. Wie würde Krakovic wohl reagieren,<br />

wenn er wüsste, dass der Verräter in seinem heiligen E-Dezernat<br />

niemand anders war als ausgerechnet sein eigener Stellvertreter,<br />

ein Mann namens Iwan Gerenko?<br />

Yulian Bodescu hatte keine angenehme Nacht verbracht. Selbst<br />

die Anwesenheit seiner schönen Cousine in seinem Bett – deren<br />

wundervoller Körper ihm ganz und gar zu Willen war – hatte die<br />

Albträume und Grübeleien und frustrierten Beinahe-Erinnerungen<br />

aus einer Vergangenheit, die nicht nur die seine war, nicht<br />

vertreiben können.<br />

Das lag alles an diesen Beobachtern, glaubte Yulian, diesen verfluchten<br />

aufdringlichen Spionen. Was wollten sie? Was wussten sie?<br />

Was gedachten sie herauszufinden? Die letzten achtundvierzig<br />

Stunden über hatten sie ihn auf geradezu unerträgliche Weise<br />

irritiert. Sicher, es gab keinen echten Grund mehr, sie zu fürchten,<br />

denn von George Lake war nur feine Asche übrig geblieben, und<br />

die drei Frauen würden sich niemals gegen ihn stellen – aber dennoch<br />

verblieben sie dort draußen! Wie eine juckende Stelle am<br />

Körper, die man nicht erreichen kann, um sich zu kratzen – jedenfalls<br />

im Moment noch nicht; aber das hing ganz von ihnen ab.

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