Necroscope 5_neue RS.qxd - Festa Verlag
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Totenwache 49<br />
Dienstag 8:40 Uhr MEZ, Flughafen Bukarest<br />
Alec Kyles Flug sollte in zwanzig Minuten starten und man hatte<br />
gerade die Passagiere aufgerufen. Kyle würde in zweieinhalb<br />
Stunden in Rom eintreffen, und sollten keine Schwierigkeiten<br />
mit seinem Anschlussflug auftauchen, würde er gegen zwei Uhr<br />
morgens Ortszeit in London-Heathrow landen. Mit ein wenig<br />
Glück konnte er in Devon eine halbe Stunde vor dem Beginn des<br />
Angriffs durch Guy Roberts ankommen und miterleben, wie<br />
Harkley House »ausgeräuchert« wurde. Und falls das zeitlich<br />
nicht ganz klappte, sollte sich Roberts noch im Hauptquartier<br />
befinden, wenn Kyle schließlich eintraf.<br />
Die letzte Etappe seiner Blitzreise würde er im Hubschrauber<br />
von Heathrow nach Torquay und weiter nach Paignton zurücklegen.<br />
Die Küstenwache von Torquay stellte ihm einen ihrer<br />
Rettungshubschrauber zur Verfügung.<br />
Kyle traf seine letzten Vorbereitungen per Telefon vom Flughafen<br />
aus. Diesmal hatte er sich über John Grieve in London<br />
verbinden lassen, nachdem man ihm gesagt hatte, dass er<br />
ohnehin keinen früheren Flug erreichen konnte und somit Zeit<br />
genug hatte. Und zu seiner großen Erleichterung war er diesmal<br />
auch problemlos durchgekommen.<br />
Als er den Aufruf hörte, sich an Bord der Maschine zu begeben,<br />
trat Felix Krakovic vor und nahm Kyles Hand in seine. »So viel ist<br />
geschehen in so kurzer Zeit«, sagte der Russe. »Aber es ist gewesen<br />
ein Vergnügen, Sie zu kennen!« Sie schüttelten sich verlegen die<br />
Hand, aber jeder mit ehrlicher Hochachtung vor dem anderen.<br />
Sergei Gulharov war viel weniger schüchtern: Er umarmte Kyle<br />
und küsste ihn auf beide Wangen. Kyle zuckte die Achseln und<br />
grinste ein wenig hilflos. Er war sehr froh, dass er sich bereits am<br />
Abend zuvor von Irma Dobresti verabschiedet hatte. Carl Quint<br />
nickte lediglich und gab ihm ein letztes Daumen-nach-oben-<br />
Signal.<br />
Krakovic trug Kyles Gepäck zum Abflugschalter. Dann ging<br />
Kyle allein weiter, durch den Ausgang auf den Asphaltbelag der<br />
Rollbahn, und stellte sich in die Schlange der wartenden Passagiere.<br />
Er sah sich noch einmal um, winkte und eilte weiter.<br />
Quint, Krakovic und Gulharov blickten ihm nach, bis er um die<br />
Ecke des massiven Kontrolltowers verschwand. Dann verließen