Necroscope 5_neue RS.qxd - Festa Verlag
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50 NECROSCOPE 5<br />
sie schleunigst den Flughafen. Ihnen stand nun ihre eigene Reise<br />
bevor: hinauf nach Moldawien, dann über die Grenze zur Sowjetunion<br />
und mit dem Auto weiter über den Prut. Krakovic hatte<br />
bereits die notwendigen Formalitäten erledigen lassen – natürlich<br />
durch seinen Stellvertreter im Schloss Bronnitsy.<br />
Draußen auf dem Flugfeld näherte sich Kyle seiner Maschine.<br />
Am Fuß der fahrbaren Gangway salutierten uniformierte Crewmitglieder<br />
und überprüften seinen Boarding-Pass noch ein letztes<br />
Mal. Ein lächelnder Flughafenbediensteter trat vor und sah die<br />
Bordkarte Kyles an.<br />
»Mr Kyle? Einen Augenblick, bitte.« Die Stimme klang verbindlich<br />
und nichtssagend. Kyles innere Alarmanlage blieb ruhig.<br />
Wovor sollte sie ihn auch warnen? Es gab ja nichts Ungewöhnliches.<br />
Im Gegenteil – was nun bevorstand, war ausgesprochen<br />
alltäglich und dennoch erschreckend.<br />
Als der letzte der anderen Passagiere im Rumpf der Maschine<br />
verschwunden war, tauchten drei Männer hinter der Gangway<br />
auf. Sie trugen leichte Trenchcoats und dunkelgraue Filzhüte.<br />
Obwohl ihre Kleidung auf Anonymität hinweisen sollte, wirkten<br />
sie geradezu wie eine Uniform und machten ihre Träger unverkennbar.<br />
Hätte Kyle das nicht ohnehin erkannt, dann zumindest<br />
die Koffer, die einer von ihnen schleppte. Es waren nämlich<br />
seine.<br />
Zwei der KGB-Männer mit ihren ewig ernsten Mienen hielten<br />
ihn auf, während der dritte vor ihn trat, seine Koffer abstellte<br />
und ihm sein Kabinengepäck abnahm. Kyle verspürte einen<br />
Moment lang panische Angst.<br />
»Muss ich mich vorstellen?« Der Blick des russischen Agenten<br />
traf den Kyles.<br />
Kyle riss sich zusammen, schüttelte den Kopf und brachte ein<br />
verlegenes Lächeln zustande. »Ich glaube nicht«, antwortete er.<br />
»Wie geht es Ihnen heute, Mr Dolgikh? Oder sollte ich Sie<br />
einfach mit Theo anreden?«<br />
»Versuchen Sie es mit ›Genosse‹«, sagte Dolgikh humorlos.<br />
»Das wird reichen.«<br />
Was Yulian Bodescu auch vorgehabt haben mochte, jedenfalls<br />
hatte er bei Tagesanbruch Harkley House noch nicht verlassen.<br />
Um fünf Uhr morgens erschienen Ken Layard und Simon