Necroscope 5_neue RS.qxd - Festa Verlag
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20 NECROSCOPE 5<br />
Interpretation, da er noch nie dort gewesen war – und legte<br />
sodann ein Abbild Alec Kyles über die raue Landschaft des<br />
Landes hinter dem Eisernen Vorhang. Er schloss die Augen und<br />
Kyles Bild erschien in fotografischer Genauigkeit – nein, von<br />
Leben erfüllt – vor ihm.<br />
»Roberts!«, meldete er sich.<br />
»Guy?«, erklang Kyles Stimme, von statischem Rauschen<br />
überlagert. »Hören Sie, ich wollte das eigentlich über London<br />
weiterleiten lassen, über John Grieve, konnte ihn aber nicht<br />
erreichen.« Roberts wusste, was er damit meinte. Offensichtlich<br />
hätte Kyle am liebsten über eine hundertprozentig abhörsichere<br />
Leitung gesprochen.<br />
»Da kann ich Ihnen nicht helfen«, antwortete er. »Es steht<br />
gerade kein solcher Spezialist zur Verfügung. Gibt es denn<br />
Probleme?«<br />
»Ich glaube nicht.« Vor Roberts’ innerem Auge runzelte Kyle<br />
die Stirn. »In Genua wurde unsere Privatsphäre etwas gestört,<br />
doch das hat sich aufgeklärt. Der Grund, warum ich erst so spät<br />
anrufe, ist diese Telefonverbindung! Es ist, als wolle man jemanden<br />
auf dem Mars anrufen! Sagen Sie mir nie mehr etwas von<br />
antiquierten Systemen! Wenn ich keine einheimische Hilfe<br />
gehabt hätte ... Wie auch immer, haben Sie Neuigkeiten für<br />
mich?«<br />
»Können wir offen sprechen?«<br />
»Müssen wir wohl.«<br />
Roberts berichtete ihm schnell alles, was sich zuletzt ergeben<br />
hatte, und beendete den Bericht mit Bodescus verhindertem<br />
Trip nach Rumänien. Im Geist sah er, was er am Telefon hörte,<br />
nämlich Kyles erschrockenes Nach-Luft-Schnappen. Dann<br />
beherrschte sich der INTESP-Chef wieder. Selbst dann, wenn<br />
Bodescu die geplante Reise zur Durchführung gebracht hätte,<br />
wäre er zu spät gekommen.<br />
»Wenn wir hier drüben fertig sind«, erklärte er Roberts grimmig,<br />
»wird sowieso nichts mehr für ihn übrig sein. Und wenn Sie Ihre<br />
Aufgabe beendet haben, wird er nicht mehr in der Lage sein,<br />
irgendwohin zu reisen.« Dann gab er Roberts detaillierte Anweisungen.<br />
Er brauchte eine gute Viertelstunde, bis er sicher war,<br />
nichts ausgelassen zu haben.<br />
»Wann?«, fragte Roberts, als er fertig war.