Leitfähigkeitsmessungen an ionenleitenden Kristallen
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B Ionische Leitfähigkeit<br />
Die ionische Leitfähigkeit σ k<strong>an</strong>n durch die Konzentration n der Ladungsträger und ihrer<br />
Beweglichkeit µ beschrieben werden:<br />
σ = q · µ · n<br />
(B.1)<br />
Dabei bezeichnet q die Ladung der beweglichen Ionen. Ferner gilt nach der Nernst-<br />
Einstein-Beziehung:<br />
µ = qD<br />
k B T<br />
(B.2)<br />
wobei D den Diffusionskoeffizient, T die Temperatur und k B die Boltzm<strong>an</strong>n-Konst<strong>an</strong>te<br />
bedeuten.<br />
In einer mikroskopischen Betrachtung wird die Diffusion durch Sprünge der Ionen<br />
zwischen verschiedenen Positionen erklärt. Dieser Sprungprozess ist thermisch aktiviert<br />
und wird durch die zu überwindende Energiebarriere E m zwischen zwei lokalen Minima<br />
bestimmt (siehe Abb. B.1).<br />
Die Sprungfrequenz dieses Prozesses ist dabei gegeben<br />
durch:<br />
<br />
ν = ν 0 exp − E <br />
m<br />
(B.3)<br />
k B T<br />
⌫<br />
wobei der Vorfaktor ν 0 eine „Versuchsfrequenz“ (i.d.R.<br />
in der Größenordnung der Phononenfrequenzen) für<br />
einen Sprung bedeutet. Falls jeder Sprung dieselbe<br />
Sprunglänge l aufweist, so ist der Diffusionskoeffizent<br />
D gegeben durch:<br />
D = ηνl 2<br />
(B.4)<br />
E A<br />
Abb. B.1.: Schematische Darstellung<br />
des Sprungprozesses eines<br />
Ions über die Potentialbarriere<br />
E A . Die Sprungfrequenz ν ist<br />
dabei thermisch aktiviert.<br />
wobei η ein geometrischer Faktor ist, der vom Kristallgitter<br />
abhängt. Besonders einfach ist dieser für das<br />
kubische Gitter: η = 1/6 (es gibt für jeden Gitterplatz 6 äquivalente Sprungmöglichkeiten).<br />
Bei gewöhnlichen Ionenleitern ist die Leitfähigkeit abhängig vom Vorh<strong>an</strong>densein von<br />
Punktdefekten wie z.B. Leerstellen oder Zwischengitterplätzen im Kristall[8, 9, 10, 11].<br />
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