Nº 76 - Bundesverband Geothermie
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Geothermische Energie Heft <strong>76</strong> // 2013 / 2<br />
11<br />
Abb. 1: Uran-Radium-Zerfallsreihe<br />
ständige Radonneubildung durch den Alphazerfall<br />
von Radium. Die Radonatome durchlaufen<br />
bei ihrem Weg vom Bildungsort in die freie<br />
Atmosphäre nach ihrer Entstehung mehrere<br />
aufeinander folgende Prozesse. Die Emanation<br />
führt zu einer Freisetzung der Radonatome<br />
aus der festen Phase der Mineralkörner oder<br />
Bodenpartikel in den Porenraum des Gesteins<br />
oder Bodens. Sie wird beispielsweise durch<br />
Korngrößenverteilung oder die Bodenfeuchte<br />
beeinflusst. Die Freisetzungsraten von Gesteinen<br />
und Böden können daher in einem weiten<br />
Bereich schwanken. Einmal im Porenraum angelangt,<br />
kann Radon hier wandern (Migration).<br />
Der Hauptmigrationsmechanismus ist Diffusion,<br />
die durch Konzentrationsunterschiede angetrieben<br />
wird und maximal über wenige Meter<br />
reicht. Mit hohen Radonaktivitätskonzentrationen<br />
in der Bodenluft ist daher generell in Böden<br />
über Gesteinen mit erhöhten Radionuklidgehalten<br />
(z.B.: Granite, Rhyolithe, bestimmte Sandsteine<br />
und dunkle Schiefer) zu rechnen. Zudem<br />
kann eine sogenannte advektive Komponente<br />
hinzutreten, bei der ein passiver Radontransport<br />
mittels Grundwasser oder Bodengasen<br />
wie beispielsweise CO 2<br />
oder CH 4<br />
durch Klüfte<br />
im Gestein erfolgt. Die Migrationsweite wird<br />
durch die Halbwertszeit von Radon und die<br />
Strömungsgeschwindigkeit von Grundwasser<br />
und Bodenluft auf Meter bis Zehnermeter beschränkt.<br />
Solche Prozesse sind beispielsweise<br />
aus Regionen mit Verkarstungserscheinungen