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Nº 76 - Bundesverband Geothermie

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Geothermische Energie Heft <strong>76</strong> // 2013 / 2<br />

17<br />

Abbildung 1: Schematische Darstellung der im Modell abgebildeten Regelstrategie (Zonierung, HT=Hochtemperatur,<br />

NT=Niedertemperatur)<br />

Untergrundkenntnisse & geplante Speichererschließung<br />

Am Standort stehen oberflächennah massive<br />

Sandsteine des Buntsandsteins an. Aus bestehenden<br />

Bohrungen ist Grundwassereinfluss ab<br />

Tiefen von ca. 30 m bekannt, so dass in Kaiserslautern<br />

die geothermische Erschließung nur bis<br />

zu diesen Tiefen geplant ist. Aus der Geometrie<br />

des Bauplatzes ergibt sich bei einem mittleren<br />

Sondenabstand von 5 m eine maximale<br />

Belegung mit 198 Sonden. Dies entspricht bei<br />

einer Sondenlänge von 30 m einer Gesamtbohrmeterzahl<br />

von 5.940 m. Die ersten Simulationsläufe<br />

zeigten bereits ein zentrales Optimierungsproblem:<br />

Der geothermische Speicher soll<br />

möglichst schnell so weit aufgeheizt sein, um<br />

Heizanforderungen direkt (T min<br />

> 28 °C) befriedigen<br />

zu können. Gleichzeitig dürfen die Speichertemperaturen<br />

im Sommer die oberen Grenzwerte<br />

nicht überschreiten, um die wirtschaftliche<br />

Einspeisung von Wärme zu gewährleisten. Hieraus<br />

wurden zwei Ansätze zur Optimierung der<br />

Speichernutztemperaturen abgeleitet:<br />

1. Umkehr der Strömungsrichtung beim Beladen<br />

/ Entladen des Speichers<br />

2. Zonierung des Speichers in zwei hydraulische<br />

Gruppen<br />

Abwärme aus Kühlprozessen mit niedrigeren<br />

Rückkühltemperaturen dient. Abbildung 1 zeigt<br />

die daraus abgeleitete (theoretische und optimale)<br />

im Modell abgebildete Regelstrategie.<br />

Simulationsmodell<br />

Zur Prognose der Temperaturverteilung im<br />

Untergrund sowie des zeitlichen Verlaufs der<br />

Vorlauftemperaturen in den beiden hydraulischen<br />

Zonen des Erdwärmespeichers wird<br />

ein numerisches Transportmodell eingesetzt,<br />

welches die tatsächliche Sondengeometrie abbilden<br />

kann und konduktiven Wärmetransport<br />

berücksichtigt.<br />

Abbildung 2 zeigt schematisch die im Referenzszenario<br />

berücksichtigte Geometrie des Sondenfeldes<br />

sowie die Aufteilung der Sonden in zwei<br />

hydraulische Zonen (Innenzone & Außenzone).<br />

Durch die Umkehr der Strömungsrichtung bei<br />

bis zu sieben in Serie geschalteten Sonden ist<br />

gewährleistet, dass die Einspeisung von Wärme<br />

von der wärmsten zur kältesten Sonde der Serie<br />

erfolgt, und bei Entnahme von der kältesten zur<br />

wärmsten Sonde. Dies ist vergleichbar mit dem<br />

Prinzip der Gegenstrom-Wärmetauscher, jedoch<br />

zeitlich entkoppelt. Die Zonierung des Speichers<br />

in eine innere (heiße) und eine äußere (kältere)<br />

Zone ermöglicht größere Flexibilität bei der Entwicklung<br />

von Regelalgorithmen. Die innere Zone<br />

soll für die direkte Heizanwendung auf möglichst<br />

hohe Temperaturen beladen werden, wobei die<br />

äußere Zone als Puffer für die Aufnahme von

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