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Nº 76 - Bundesverband Geothermie

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20 Oberflächennahe <strong>Geothermie</strong><br />

Schlagworte wie »nachhaltiges Handeln«<br />

assoziiert man in Zeiten von Eurokrise<br />

und Bankenrettung selten mit dem<br />

Finanzsektor. Die VR-Bank Nürnberg<br />

verwirklicht beim Neubau ihrer Geschäftsräume<br />

ein innovatives Energiekonzept<br />

und setzt damit ein wichtiges Signal für<br />

langfristiges und verantwortliches<br />

Handeln.<br />

VR-Bank Nürnberg mit klarem Bekenntnis zur<br />

Nachhaltigkeit<br />

TEXT: Ronald Lau, Holger Süss<br />

Das Konzept<br />

Seit März 2013 hat die VR-Bank den Geschäftsbetrieb<br />

in ihren neuen Räumlichkeiten am Tullnaupark<br />

Nürnberg aufgenommen. Das Gebäude<br />

besteht aus zwei Türmen mit einem Verbindungsbau<br />

im Erdgeschoss und fügt sich auf den ersten<br />

Blick eher schlicht in die Umgebung ein. Was man<br />

dem Gebäude von außen jedoch nicht ansieht: Die<br />

Umsetzung eines Niedrigenergiekonzeptes war<br />

einer der entscheidenden Punkte bei der Planung<br />

des Gebäudes. Das hört sich zunächst nicht ungewöhnlich<br />

an. Im Gegensatz zu Wohngebäuden ist<br />

das bei Bauten dieser Größenordnung jedoch kein<br />

Standard.<br />

So erfolgt das Kühlen und Heizen durch Austausch<br />

von Wärmestrahlung zwischen kalten<br />

und warmen Flächen. Über Erdsonden steht das<br />

Gebäude mit den natürlichen Ressourcen der<br />

Erdwärme in Verbindung und reduziert damit<br />

wiederum Betriebskosten. Frischluft, die in das<br />

Gebäude strömt, wird über einen Erdkanal angesaugt<br />

und so auf natürlichem Weg vortemperiert.<br />

Ein erheblicher Anteil der Stromversorgung<br />

für das Gebäude wird im nahen Wasserkraftwerk<br />

am Wöhrder See CO 2<br />

-neutral erzeugt.<br />

Die Gebäudetechnik<br />

Mit der Zielsetzung der Nutzung oberflächennaher<br />

<strong>Geothermie</strong> wurden Systemparameter<br />

definiert, um ein optimales Zusammenspiel zu<br />

gewährleisten. Grundvoraussetzung sind hier<br />

niedrige Systemtemperaturen sowohl im Heizals<br />

auch im Kühlfall. Das gesamte Gebäude wird<br />

mit Flächensystemen, bestehend aus bauteilaktivierten<br />

Decken und ergänzenden Deckensegeln,<br />

temperiert. Ein weiterer Vorteil ist hier die<br />

Nutzung der Gebäudemasse als Speicher. Auf<br />

diese Weise werden kurzfristige Lastschwankungen<br />

abgeschwächt.<br />

Ein weiterer Baustein für die Planung eines »Niedrig-Energie-Hauses«<br />

war die konsequente Reduzierung<br />

der abzuführenden Lasten. So liegen die<br />

simulierten, spezifischen Werte für die Heizlast<br />

mit 45 W/m 2 und die Kühllast mit 34 W/m 2 weit<br />

unterhalb realer Werte vergleichbarer Gebäude.<br />

Folgende Faktoren sind hierfür ausschlaggebend:<br />

<br />

<br />

<br />

konsequenter Einsatz von »Green IT« mit<br />

reduzierten Leistungen<br />

tageslicht- und präsenzabhängige<br />

Beleuchtungssteuerung<br />

mechanischer Frischluftwechsel mit<br />

Hochleistungs-Wärmerückgewinnung<br />

Zur Umwandlung der gewonnenen Erdwärme<br />

wird eine Wasser-Sole-Wärmepumpe eingesetzt.<br />

Für die optimale Wirtschaftlichkeit der<br />

Gesamtanlage ist entscheidend, dass die Leistungsauslegung<br />

nur in der Grundlast erfolgt. Als<br />

»kostengünstiges« Ergänzungssystem für die<br />

Spitzenlastdeckung steht für die VR-Bank ein

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