Festschrift 20 Jahre (2003) - Grüner Kreis
Festschrift 20 Jahre (2003) - Grüner Kreis
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Die Vorbetreuung im<br />
„Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ bietet bei Abhängigkeitsproblematiken<br />
rasche und professionelle<br />
Hilfe. Behandlungsziel ist die<br />
Abstinenzorientierung. Das ambulante<br />
Programm, vor allem aber die stationäre<br />
Lang- und Kurzzeittherapie helfen den<br />
Suchtmittelabhängigen, dieses Ziel zu<br />
erreichen.<br />
Die Vorbetreuung stellt die Verbindungsstelle<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ zwischen<br />
den einzelnen Betreuungseinrichtungen<br />
und den Informationssuchenden<br />
dar. Hilfesuchende nehmen Kontakt<br />
zu einer der VorbetreuerInnen auf und<br />
klären in Informationsgesprächen die Art<br />
der Hilfestellung ab:<br />
– Therapiemotivation (Freiwillig oder<br />
„Therapie statt Strafe“),<br />
– Therapienotwendigkeit (Langzeit-,<br />
Kurzzeit- oder ambulante Therapie),<br />
– Vermittlung eines Entzugsplatzes oder<br />
einer ambulanten Entzugsmöglichkeit,<br />
– Hilfestellung bei Amtswegen und<br />
– Ansuchen zur Kostenübernahme beim<br />
jeweilig zuständigen Kostenträger.<br />
Weitere Angebote der Vorbetreuung<br />
umfassen:<br />
– Beratung in Krisensituationen<br />
– Vermittlung und Vernetzung mit<br />
Einrichtungen, wie Spitälern, Ambulanzen,<br />
Ärzten oder geeigneten<br />
Entzugseinrichtungen<br />
– Psychosoziale Betreuung<br />
– Beratung und Betreuung von ratsuchenden<br />
Eltern, Angehörigen oder<br />
sonstigen Betroffenen<br />
– Präventionsveranstaltungen<br />
– Regelmäßiger, persönlicher Kontakt<br />
zu KlientInnen in Entzugsstationen,<br />
Therapieeinrichtungen, psychiatrischen<br />
Krankenhäusern, allgemeinen<br />
Krankenhäusern und Justizanstalten<br />
im Sinne einer mobilen Vorbetreuung<br />
Bei ambulanter und stationärer<br />
Aufnahme erfolgt die Kostenübernahme<br />
durch die zuständigen Sozialämter, die<br />
Jugendwohlfahrt bzw. die Justizanstalten.<br />
Jugendliche benötigen eine Einverständniserklärung<br />
der Erziehungsberechtigten<br />
bzw. eine Einweisung durch das Jugendamt.<br />
Falls PatientInnen Kinder mitbringen,<br />
muss die Kostenübernahme für<br />
diese ebenso geklärt sein.<br />
BewerberInnen für einen ambulanten<br />
oder stationären Therapieplatz mit<br />
richterlicher Weisung nach § 39 SMG/<br />
§ 50 STGB/§180 STPO werden bereits<br />
in den Justizanstalten regelmäßig von<br />
den MitarbeiterInnen der Vorbetreuung<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ besucht, können<br />
jedoch auch bei Bedarf über den Sozialen<br />
Dienst der jeweiligen Haftanstalt Kontakt<br />
mit den VorbetreuerInnen aufnehmen.<br />
Ebenso bestehen regelmäßige Kontakte<br />
der VorbetreuerInnen zu Entzugsstationen,<br />
psychiatrischen Krankenhäusern und<br />
allgemeinen Krankenhäusern.<br />
Im Rahmen einer TherapeutInnenbesprechung<br />
wird über die Aufnahme der<br />
BewerberInnen entschieden. Es muss<br />
ebenso abgeklärt werden, ob andere<br />
schwere Erkrankungen wie z.B. Psychosen,<br />
HIV-Infektion, Hepatitis C oder<br />
B, Zuckerkrankheit, Epilepsie etc. sowie<br />
psychosomatische Erkrankungen wie z.B.<br />
Angst-Panik-Attacken vorliegen. PatientInnen<br />
mit einer zusätzlichen schweren<br />
psychischen Erkrankung („Doppeldiagnose“)<br />
können nach psychiatrischer<br />
Begutachtung im Programm für „Psychogene<br />
Multimorbidität“ aufgenommen<br />
werden.<br />
Ausschließungsgründe für eine Aufnahme<br />
sind akute Suizidalität, schwere<br />
Gewaltbereitschaft und schwere akute<br />
somatische Erkrankungen.<br />
Nach erfolgreich absolviertem körperlichen<br />
Entzug und schriftlicher Zusage<br />
der Kostenübernahme kann der/die<br />
Patient/in aufgenommen werden. Die<br />
Drogenfreiheit muss allerdings durch<br />
mehrere aufeinanderfolgende Harntests<br />
nachgewiesen werden. Danach werden<br />
die PatientInnen für die stationäre<br />
Therapie von den VorbetreuerInnen zur<br />
Aufnahme ins Zentralbüro nach Mönichkirchen<br />
und im Anschluss in die entsprechenden<br />
stationären therapeutischen<br />
Einrichtungen gebracht, wo die Therapie<br />
nach dem Konzept des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“<br />
beginnt. Aufgrund großer Flexibilität<br />
seitens des Vereins bestehen keine Wartezeiten<br />
auf einen Therapieplatz.<br />
Die Erfahrungen der letzten <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong><br />
in der Arbeit mit suchtkranken Personen<br />
im „Grünen <strong>Kreis</strong>“ machen deutlich, wie<br />
wichtig es ist, beim Thema Sucht und<br />
Drogen rasche, unbürokratische, anonyme<br />
und kostenlose Hilfe und Beratung<br />
anzubieten. Das Vorbetreuungsteam des<br />
Vereins ist bemüht, diesen Grundgedanken<br />
in seiner täglichen Arbeit tatkräftig<br />
umzusetzen.<br />
Text: Walter Clementi, Vorbetreuer,<br />
Dr. Brigitte Wimmer, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Foto: Walter Clementi<br />
Zuständigkeitsbereiche der<br />
VorbetreuerInnen:<br />
Werner Braun, Leitung der Vorbetreuung.<br />
Wien, NÖ, OÖ, Salzburg,Tirol und Vorarlberg.<br />
(664) 230 53 12, werner.braun@gruenerkreis.at<br />
Emmelite Braun-Dallio. Wien, NÖ, Justizanstalten<br />
Wien, NÖ.<br />
(664) 384 08 25, emmelite.braun-dallio@gruenerkreis.at<br />
Walter Clementi. Wien, NÖ, Burgenland.<br />
(664) 384 08 27, walter.clementi@gruenerkreis.at<br />
Karin Petrovic, Leitung Ambulantes Zentrum<br />
Graz. Steiermark.<br />
(664) 384 08 26, ambulanz.graz@gruenerkreis.at<br />
Johannes Breitegger. Steiermark.<br />
(664) 524 79 91, ambulanz.graz@gruenerkreis.at<br />
Ute Ira Sattmann. Steiermark.<br />
(664) 173 02 65, ambulanz.graz@gruenerkreis.at<br />
MMag a . Magdalena Zuber, Leitung Ambulantes<br />
Zentrum Klagenfurt. Kärnten.<br />
(664) 384 02 80, ambulanz.klagenfurt@gruenerkreis.at<br />
Christian Rath. Tirol, Vorarlberg.<br />
(664) 310 94 37, christian.rath@gruenerkreis.at<br />
<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ Seite 30