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Boltenhagener Einblicke 1 / 2014

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Endlich – Das Ostseebad Boltenhagen bekam eine neue Strandaufspülung.<br />

Im November 2013 ist es tatsächlich erfolgt – die Strandaufspülung westlich der Seebrücke in unserem<br />

Ostseebad Boltenhagen. An dieser Stelle ist es wohl angebracht, den wirklich helfenden Händen<br />

Dankeschön zu sagen:<br />

Vielen Dank an die Bürgerinitiative „Rettet den Tourismusfaktor Strand“, ein Zusammenschluss besorgter<br />

Bürgerinnen und Bürger, die den dringenden Hilferuf in die Öffentlichkeit gewagt haben. Hier liefen sämtliche<br />

Fäden zusammen. Vielen Dank an Frau Karin Strenz (Mitglied des Deutschen Bundestages) und<br />

Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph aus dem Landeswirtschaftsministerium. Beide haben auf Einladung der<br />

Bürgerinitiative von Ch. Stambor den miserablen Zustand des Strandes vor Ort besichtigt und festgestellt,<br />

dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.<br />

Weiter auf der nächsten Seite:


<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Zusammen haben Sie eine effektive und für den Ort machbare Lösung<br />

erarbeitet. Vielen Dank an Bürgermeister Olaf Claus, der für eine<br />

wirksame Öffentlichkeitsarbeit der Bürgerinitiative eine Spende für Flyer<br />

ausgehändigt hat. Auch eine geforderte Sofortmaßnahme ließ Claus im<br />

letzten Jahr veranlassen. Das Land übernimmt 75% der Kosten und den<br />

Restbetrag muss die Gemeinde finanzieren. Ganz sicher sehr gut<br />

angelegtes Geld.<br />

Natürlich auch ein Dankeschön an den Gewerbe- und Tourismusverein.<br />

Sie haben stets für eine Aufspülung im Ostseebad Boltenhagen plädiert<br />

und die Diskussionen über den Zustand am Strand positiv mitgestaltet.<br />

Nun weiß sicher jeder, dass in den letzten 20 Jahren weder<br />

Gemeindevertretung noch Kurverwaltung einen Finger krumm gemacht<br />

haben, um den Strand qualitativ zu verbessern. Sei´s drum. Nun waren<br />

die zuständigen Gremien in der Pflicht, mit den zuständigen Behörden<br />

zusammenzuarbeiten um die Aufspülung auch zu realisieren.<br />

Nach Sichtung der lokalen Presse bleibt einem ja das Brötchen im Halse<br />

stecken. Frau Kurbetriebsleiterin Hörl und der 1. stellv. Bürgermeister<br />

Schmiedeberg bekommen Zitate in der OZ. Es wird doch tatsächlich der<br />

Anschein erweckt, als seien sie die großartigen Akteure der<br />

Strandrettung. Da man sich in der OZ ja nun schon selbst hochgelobt hat,<br />

braucht man das an dieser Stelle nicht zu wiederholen.<br />

In vielen langen Jahren wurde in Sachen Strand von der<br />

Gemeindevertretung eine Vogelstrauß-Politik betrieben. Alle haben bei<br />

diesem Thema den Kopf in den Sand gesteckt. Bis keiner mehr da war.<br />

(Gemeint ist der Sand und<br />

Politiker mit erhobenem<br />

Haupt). Jetzt, nach dem Ch.<br />

Stambor mit der Bürgerinitiative<br />

“Rettet den<br />

Tourismusfaktor Strand” und<br />

vielen Gleichgesinnten und<br />

Helfer es erreicht haben und<br />

der Strand tatsächlich<br />

Mit fremden<br />

Federn<br />

geschmückt!<br />

aufgespült ist, kommen die<br />

Häuptlinge hinter den<br />

Schreibtischen hervor und<br />

versuchen, wie die Indianer in<br />

Amerika, sich mit fremden<br />

Federn zu schmücken. Sie lassen sich von der Tagespresse bejubeln<br />

und merken nicht einmal mehr, dass sie am Ende des Zuges im<br />

Bremserhaus sitzen. Hier wurde endlich einmal Realpolitik mit<br />

Erfolgsgarantie gemacht. Wie sagte der Vorsitzende der<br />

Gemeindevertretung so treffend: “Der Erfolg hat viele Väter“. Und wie<br />

so oft, ernennen sich die Unbeteiligten gerne selbst. Nur gut, das sich<br />

die Zwangs-Verwaltung in Klütz nicht darum gekümmert hatte. Denn<br />

dann hätte alles in der Warteschleife gehangen, wie so einige Projekte in<br />

den letzten Jahren.<br />

Viel gedönz und Nix geschafft.<br />

Am 11. November 2013 wurde dann auch der Förderbescheid des<br />

Landes Mecklenburg Vorpommern durch den Staatssekretär des<br />

Wirtschaftsministerium, Herrn Dr. Stefan Rudolf an den 1.stv.<br />

Bürgermeister übergeben. Zu dieser Feierstunde lud die<br />

Kurbetriebsleiterin Fr. C. Hörl aber nur die genehmen Günstlinge ein.<br />

Sozusagen als Belobigung der Unbeteiligten. Die Initiatoren, und<br />

Unterstützer feierten dann anschließend zusammen mit den<br />

Strandarbeitern das Gelingen am Strand. Das Bürgerforum (BfB)<br />

hatte sich parteiübergreifend mit Ch. Stambor, Begründer der<br />

Initiative “Rettet den Tourismusfaktor Strand“ und der<br />

Bundestagsabgeordneten Karin Strenz (CDU), dem Gewerbe- und<br />

Tourismusverein, den Strandkorbvermietern und weiteren<br />

Unterstützern, erfolgreich eingebracht.<br />

Hartmut Okken<br />

Boltenhagen: € 72.000 in den Sand gesetzt!<br />

Wenn Handwerker Fehler<br />

machen, haften Sie unter<br />

Umständen mit ihrem<br />

Privatvermögen.<br />

Warum haften Gemeindepolitiker<br />

nicht für Fehler,<br />

die sie fahrlässig oder<br />

vorsätzlich verursacht<br />

haben?<br />

Am 16.09.2013 haben die<br />

Mitglieder des Hauptausschusses Ost-seebad Boltenhagen am<br />

Spieltisch im Mehrzweckraum der Sport-anlage der Sportanlage die<br />

Pokerkarten offengelegt. Sie haben gemeinsam einen einstimmigen<br />

Beschluss gefasst, nämlich das Geld der Bürger weiter zu<br />

verprassen. Für die Gemeindevertreter steht nichts auf dem Spiel.<br />

Die Rechnung für die Entscheidung trägt der Bürger. Die Höhe der<br />

Rechnung? 72.000 Euro! Vorerst.<br />

Was gibt es als Gegenleistung für die Ausgabe von 72.000 Euro?<br />

Gar nichts! Schlimmer noch, die Gemeindevertreter haben entschieden,<br />

dass auch zukünftig jährlich 36.000 Euro an das Finanzamt<br />

aus der Gemeindekasse zu überweisen sind.<br />

Für NICHTS also 72.000 Euro und für die Jahre ab <strong>2014</strong> jährlich<br />

36.000 Euro? Wieso? Was ist der Grund?<br />

Das hat sich der Autor auch gefragt und deshalb den amtierenden<br />

Bürgermeister am 21.11.2013 während der Einwohnerfragestunde<br />

der Gemeindevertretersitzung um Aufklärung gebeten.<br />

Herr Christian Schmiedeberg hat erstmals auf Befragen<br />

zugestanden, dass das Finanzamt Steuernachforderungen gestellt<br />

hat, über die Höhe jedoch hatte er angeblich keine Informationen.<br />

Nun gut, es soll glauben, dass wir das glauben.. Dass es sich um<br />

Nachforderungen in Höhe von etwa Euro 36.000 für das Jahr<br />

2012 handelt, muss der amtierende Bürgermeister der Gemeinde<br />

nicht unbedingt wissen. Wir halten es für unsere Pflicht, darüber zu<br />

informieren (natürlich auch Herrn Schmiedeberg!), dass auch für das<br />

Jahr 2013 in der Größenordnung von Euro 36.000 Umsatzsteuern<br />

zusätzlich an das Finanzamt zu überweisen sind.<br />

Die folgende Information sei voraus geschickt: Diese Zahlungen, die<br />

zu Geldabflüssen und zu Aufwendungen führen, sind überhaupt nicht<br />

erforderlich, wenn ein Fehler korrigiert wird.<br />

Der Fehler? Die unüberlegte Zuordnung des Bauhofes zur<br />

Kurverwaltung! Diese Zuordnung zeigt deutlich, über wie viel<br />

Sachverstand die agierenden Gemeindevertreter verfügen. Eine<br />

Änderung dieses Zustandes, seit Juli 2012 schriftlich gefordert, wird<br />

von den Gemeindevertretern der CDU, SPD, LINKE, FDP,HANSE<br />

und Frau Plieth gar nicht erst auf die Tagesordnung genommen.<br />

Offenbar ist der Betrag, um den es geht, zu gering. Auf die Frage, ob<br />

dieser kostenträchtige Zustand beibehalten werden soll, war zu<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

erfahren, dass er (Christinan Schmiedeberg) es nicht ändern könne<br />

und auch keine Anträge von Fraktionen der Gemeinde zu diesem<br />

Thema vorliegen würden. Und genau diese Aussage ist entlarvend:<br />

Am 16.09.2013 haben die Mitglieder des Hauptausschusses<br />

Ostseebad Boltenhagen einstimmig den folgenden Beschluss<br />

gefasst:<br />

Der Bauhof soll weiterhin dem Eigenbetrieb Kurverwaltung „Ostseebad<br />

Boltenhagen“ zugeordnet bleiben.<br />

Diese Informationen vorausgeschickt können wir uns näher mit dem<br />

eigentlichen Sachverhalt befassen:<br />

Es handelt sich um 19% Umsatzsteuer, die ab dem 1.1.2012 für<br />

sämtliche Bauhofleistungen, die für die Gemeinde erbracht werden,<br />

an das Finanzamt abzuführen ist. Warum? Weil der amtierende<br />

Bürgermeister und weitere verantwortliche Gemeindevertreter den<br />

Bauhof der Gemeinde am 01.07.2011 dem Eigenbetrieb Kurverwaltung<br />

zugeordnet wurde. Diese Zuordnung war unüberlegt und<br />

zeigt Unkenntnis und Unfähigkeit. Dass die Gemeindevertreter<br />

Sachverhalte beurteilen, die sie nicht verstehen, ist in Boltenhagen<br />

nicht ungewöhnlich.<br />

Sprächen die genannten Gemeindevertreter nur von Dingen,<br />

von denen sie etwas verstehen, die Stille wäre unerträglich!<br />

Nur, müssen die Bürger 72.000 Euro dafür bezahlen, dass<br />

Gemeindevertreter Fehlentscheidungen nicht korrigieren wollen?<br />

Als Verbraucher kennen Sie die Umsatzsteuer als Ärgernis beim<br />

Einkauf: Auf alles, was Sie einkaufen, müssen Sie zusätzlich zum<br />

Kaufpreis Umsatzsteuer zahlen – und das macht Ihren Einkauf immer<br />

auch um den entsprechenden Betrag teurer. Aber nicht nur aller<br />

privaten Endverbraucher werden mit der Umsatzsteuer belastet,<br />

sondern auch Bund, Länder und Gemeinden, soweit sie hoheitlich<br />

handeln.<br />

Der 1.stellvertr.Bürgermeister Christinan Schmiedeberg und der<br />

Finanzausschussvorsitzende Hans-Otto Schmiedeberg wurden<br />

mehrfach schriftlich vom BfB Bürgerforum Ostseebad Boltenhagen<br />

auf seine Fehlentscheidung hingewiesen. Ergebnis: Weiter so,<br />

egal was es kostet!<br />

Am 24.04.2013 hat eine Prüfung des Finanzamtes stattgefunden.<br />

Das Ergebnis, auf das der Autor in einer Gemeindevertretersitzung<br />

im Juli 2012 hingewiesen hat: Die Gemeinde hat für das Jahr 2012<br />

und für Folgejahre zusätzlich 19% höhere Bauhofkosten zu tragen,<br />

nämlich in Höhe der gesetzlichen Umsatzsteuer von 19%.<br />

Diese Mehraufwendungen würden entfallen, wenn eine<br />

Rückabwicklung der Bauhofzuordnung erfolgen würde. Aus<br />

welchen Gründen auch immer, die Gemeindevertreter (BfB- und<br />

WGB-Vertreter ausgenommen) sind untätig und haben zu Lasten<br />

der Gemeindekasse beschlossen keine Rückabwicklung und<br />

Korrektur der Fehlentscheidung vorzunehmen. Diesen Status<br />

haben sie in der Sitzung vom 16.09.2013 fest zementiert, so ein<br />

Mitglied des Haupt-Ausschusses, der selbstverständlich ungenannt<br />

bleiben möchte.<br />

Wer sind die Mitglieder des Hauptausschusses, die ohne<br />

Rücksicht auf das Gemeinwohl in Gutsherrenart Entscheidungen<br />

zum Nachteil der Gemeinde treffen? CDU: Christian<br />

Schmiedeberg, Hans-Otto Schmiedeberg, Uwe Dunkelmann. SPD:<br />

Schultz Die Linke: Steigmann. FDP : Sager, Fraktionslos: Plieth.<br />

Es wird Zeit, die Politiker – auch Gemeindevertreter – in die<br />

persönliche Haftung zu nehmen und strafrechtlich zu belangen,<br />

soweit sie Steuergelder in den Sand setzen. Wer Steuergelder<br />

verschwendet soll dafür haften – und zwar persönlich!<br />

Was hätte mit dem „verbrannten Geld“ für die Bürger der Gemeinde<br />

Sinnvolles erreicht werden können?<br />

Renovierung und Wiedereröffnung des Jugendzentrums<br />

Räumlichkeiten für die Senioren unseres Ortes<br />

Veranstaltungen für die Bürger<br />

Kostenloser Busverkehr für Bürger des Ortes<br />

und vieles anderes mehr<br />

Swen Bertram<br />

Jahresunwesen 2013<br />

Das Jahr geht unwiederbringlich und trotz aller Querelen zu Ende. Es<br />

war doch recht verbraucht und fasst verschlissen, für einige total<br />

beschissen. Was haben wir alles gemacht und was wurde manchmal<br />

mit uns gemacht? Ähnlich, wie man süße Weihnachtsmänner zu<br />

Organspendern für Osterhasen ernannte. Dabei erledigen sich die<br />

meisten Dinge von selbst, man darf sie nur nicht dabei stören.<br />

Schwarzbauten, z.B. mussten zu DDR-Zeiten abgerissen werden, vor<br />

10 Jahren nur mit einer kleinen Geldstrafe belegt, heute wird<br />

geflissentlich darüber hinweggesehen. Mittlerweile warten wir<br />

geduldig darauf dass sie zur Pflicht werden. An die große Glocke wird<br />

dies natürlich nicht gehängt, zumal die defekt herabbaumelt. Erst mit<br />

der Spendenkraft der Bauherren von bauentarteten Reetdach<br />

Häusern, erwacht die Glocke zu neuem Leben. Sie schmettert ihre<br />

schrillen Töne als vertuschendes Geläut' bis nach Wichmannsdorf.<br />

Es erinnerte an den Künstler, der Brote auf die Leinwand zauberte<br />

während allen Betrachtern das Wasser im Munde zusammen lief.<br />

Ja, wes Brot ich ess, des Lied ich sing..<br />

Ein Lobeslied stimmte auch der Staatssekretär Dr. Rudolph auf die<br />

Initiatoren der Strandrettung an. In wohlklingenden Tönen verwies er<br />

auf fetten Wohlstand der aus dem Sand aufsteigen würde. Eigentlich<br />

ist die Ruhe im Winter schuld an Fettpolstern der Tourismusbranche.<br />

Da gilt ein menschliches Motto: - Hat die Erna gut gegessen, muss<br />

sie sich ins Röckchen pressen. -<br />

Alles in allem war es aus satirischer Sicht ein witziges Jahr. Humor<br />

als der Knopf der verhinderte, dass uns der Kragen platzte. Oft<br />

erwiesen sich die Verlierer als die wahren Gewinner. Ein Kuriosum,<br />

die zweifache Bürgermeisterwahl in der Gemeinde 2011. Der<br />

Wahlverlierer verspürte Tatendrang in Armen und Beinen aufsteigen,<br />

während er sich kopfüber in einen Amtsinhaber verwandelte. Der<br />

Wahlgewinner indes hatte seinen Magen im Mund. Zur nächsten<br />

Wahl sollten daher nur Stellvertreter gewählt werden, das spart Zeit<br />

und Geld. Diese ersparten Mittel könnten effektiv in den „Park &<br />

Ride" Verkehr fließen. In einer statistischen Großoffensive gelang es,<br />

die Verluste in einen Gewinn umzuwandeln. Im<br />

Kurbetriebsausschuss ließ die Chefin zwei Fragen zu. Ein<br />

Vertreterstammelte: „ Was nur zwei, für so ein dörfliches<br />

Wirtschaftswunder?" „Ja", antwortete sie: „und nun zur zweiten<br />

Frage."<br />

Indes lautete eine oft gestellte Frage: -Wo befindet sich die<br />

Amtsfreiheit? -Die CDU hat die Erhaltung der Amtsfreiheit einst vom<br />

Wahlprogramm des Bürgerforums geklaut. Inzwischen wurde das<br />

Wahlversprechen ungebraucht zurückgegeben. Die Nichteinhaltung<br />

von Wahlversprechen hatte sich in der Zwischenzeit als<br />

mehrheitsfähig erwiesen. Für die Jahresbilanz steht nun die Frage: -<br />

Witzig oder Mobbing? - Die Beantwortung würde selbst die<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Verwaltung an ihre Grenzen führen. Einige Berichte dienen einem<br />

tieferen Sinn. Als Begründung für Gefälligkeitsplanungen ohne<br />

Ansehen der Person, für Auftragsverschiebungen<br />

zugunsten einer Clique und für Vetternwirtschaft ohne Vettern. Nur<br />

anonyme Briefe sind inzwischen außen vor.<br />

Einst galten sie noch als gesellschaftsfähig, man brauchte nicht in die<br />

Haut eines anderen zu kriechen. Sie nannten sich „ stille Post".<br />

Damals berichtete man noch über profane Dinge, wie z. B. über den<br />

Dorfmacho, der sich vor Jahren nicht traute eine Frau anzusprechen,<br />

aber inzwischen mehrere betrogen hat. Manche Girls sind aber auch<br />

selber schuld. Schon die moderne Ausdrucksweise fühlt sich für<br />

gesittete Senioren seltsam an. Eine Fachfrau versicherte, dass die<br />

Indianer früher als potente Männer galten und heute aber eher aus<br />

Polen stammen. Als sie einen Verehrer nach dem Namen fragte,<br />

antwortete dieser: -Winnetou Kowalski-. Eine seriöse Dame erkennt<br />

man allerdings daran, wenn sie weiß was sie nicht wissen darf,<br />

obwohl sie es weiß.<br />

Das alles hat mit dem heutigen Berichtswesen nichts zu tun. Aber es<br />

gefällt! Wir sehen in der Gemeinde nicht alt aus, obwohl hier viele<br />

Senioren ansässig sind. Das Gros scheinbar gesund und munter. Da<br />

trifft zu: Die Gesundheit ist die Summe aller Krankheiten, die man<br />

nicht hat! Trotzdem veranstalten wir keine Ü-90 Partys, auch nicht in<br />

kurzer Version. Wer keine alten Leute kennt, verzichtet auf viel Spaß.<br />

Oma macht Yoga, Opa will den Euro retten. Sie trinkt Prosecco, er<br />

jammert. Wer hält da länger durch? Gemeinsam haben sie keine<br />

Angst vor der Zukunft, da ist ja noch die Gegenwart. Manche<br />

Senioren treffen sich zu kommunikativen Zwecken im Wartezimmer<br />

des Hausarztes. Eine Uroma fühlt sich besonders betroffen. Sie gilt<br />

als neurotisch, depressiv, religiös und vom Zappelphilipp-Syndrom<br />

befallen. Außerdem knirscht die mit den Zähnen. Man versuchte so<br />

allerhand mit ihr, mal oral, mal rektal und mal durchs Ohr. Wahlen<br />

und Kreuzworträtsel lehnt sie ab und weigert sich in<br />

Gemeindesitzungen zu klatschen. Ist sie eine Simulantin oder einfach<br />

etwas sehr besonderes? Die Frage muss geklärt werden, denn es<br />

gibt viele von ihnen. Sie ernähren sich oft von überlagerten<br />

Ostprodukten, wenn sie nicht gar das wenige, was sie essen sollen,<br />

trinken. Der Volksmund nennt sie auch:<br />

Erichs letztes Aufgebot!<br />

Jahresberichte beginnen im allgemeinen mit Danksagungen.<br />

Ein gewöhnlicher Dank denen, die trotz Repressalien einfach da sind.<br />

Ein weiterer Dank den Mutigen, die die Angst anderer still ertragen,<br />

nicht mit machen und uns so Einschätzungen und Belehrungen<br />

ersparten. Ganz selbstlos bedankte sich der Personalgutachter H. für<br />

alle Überzahlungen und schwor: Der Countdown für weitere Joint<br />

Venture -Aufträge läuft easy. Man stelle sich nur die Rechnungen vor,<br />

wenn der noch richtig Deutsch könnte.<br />

Besonderer Dank gebührt denen, die statt Investitionen in die Hand<br />

zu nehmen, lieber den Kopf in den Sand zu steckten. Sand und<br />

Strand sind schließlich Attraktionen im Badeort und erzeugen ganz<br />

nebenbei Ruhe und Gelassenheit. Kein Wunder, dass Senioren zu<br />

den Gemeindesitzungen gelangweilt im großen Kur-und Festsaal vor<br />

sich hin dösen und wederhören noch verstehen. Tierfreunde würden<br />

sagen: -Artgerechte Käfighaltung.-<br />

Auch für den Grillabend mit der Bundestagabgeordneten Karin Strenz<br />

haben wir einen warmen Dank auf Lager. Wir erschienen mit 60<br />

Teilnehmern, dazu 15 CDU-Ortsgruppenmitglieder und die Stühle<br />

wurden knapp. Eine gute Voraussetzung für das Spiel: „Die Reise<br />

nach Jerusalem", wobei alle ohne Sitzgelegenheit ausscheiden. Ein<br />

parteilicher Spielverderber stotterte. „ Warum seid ihr von der<br />

Opposition nicht nur mit der Hälfte eurer Leute gekommen?" Aber<br />

genau das haben wir getan!<br />

Ein leiser Dank denen, die für Ruhe und gegen Ferienvermietung<br />

stimmten. Geld verdirbt den Charakter. Lieber Mieteinnahmen senken<br />

und dafür die Parkgebühren erhöhen. Mit weniger Geld in der Tasche<br />

erfinden sich die Tagesgäste völlig neu. Den Verkehrslärm gibt es<br />

kostenlos, ebenso den Tinnitus. Zu guter Letzt hören sie nur noch<br />

das Klimpern des Automatengeldes.<br />

Verdienstvollen Dank der Verwaltung, die mit einer billigen Idee den<br />

Rückgang der Steuereinnahmen im Ortstoppen will. Jetzt soll nicht<br />

mehr das Vermögen, sondern das Unvermögen versteuert werden.<br />

Herzlichen Dank auch dem Gemeinde vorsitzenden für die ständige,<br />

uneigennützige, ja selbstlose Bereitstellung von schlagkräftigen<br />

Argumenten und Ausreden für nicht erfüllte Aufgaben. Große Not<br />

ergab sich so bei vielen Tourismusbetrieben in der Erläuterung<br />

fehlender Kinderbeschäftigungen. Doch Not verbindet und eine<br />

Festigung der Branche konnte erreicht werden.<br />

Ein schneller Dank dem Fuhrbetrieb im Ort. Sie sind nicht mit dem<br />

Kanu über den Atlantik gepaddelt, sondern mit Kleinbussen in den<br />

Verkehrsstau geschleudert. Kreative Knebelverträge mit den<br />

Mitarbeitern dienten nur der Disziplinierung und gelten quasi als<br />

Vorbild für das zerstrittene Dorf. Dafür wurde den Beschäftigten nach<br />

Aussage des Gemeindeoberhauptes mit ,,'n Appel und 'n Ei" als<br />

Gehaltsersatz gedankt.<br />

Die Sommersaison zeigte sich in diesem Jahr von ihrer schönsten<br />

Seite. Mit unserem Alleinstellungsmerkmal - tolles Wetter-, konnten<br />

wir mit allen Badeorten mithalten. Nach amerikanischen Studien wird<br />

auch der Winter sehr mild. Die durch die NSA abgehörten Telefonate<br />

bestätigen, dass niemand über Brennholz sprach. Eine verblüffende,<br />

wie clevere Aktion, die den Ausschlag gab, Snowden in Boltenhagen<br />

Asyl zu gewähren.<br />

Wir sind und bleiben Seeheilbad. Die Urlauber und Bürger können<br />

ungehindert alle Ecken und Kanten erforschen. Zauberhafte<br />

Landschaften, verträumte Strände, bunte Boutiquen doch nur wenige<br />

Orte sind geheim und tabu. Dazu zählt unumstritten der Bauhof mit<br />

seinem Innen- und Außenleben. Wer das ergründen will, muss schon<br />

eine juristische Hintertür finden. Vielleicht steht eines Tages auf<br />

diesem Grund ein Erlebnisbad oder ein neues Welcome Center für<br />

den südlichen Ortseingang? Vorläufig kann man noch den<br />

Vorarbeiter in seinem Element erleben. Selbstbewusst mit Hinweisen<br />

auf seine kommunalpolitischen Kritiker schickt er seine Mannen ins<br />

Gelände. Da bleibt wenig Zeit für eine Bauhof Übersicht.<br />

Verunreinigungen wie sie derzeit aus der Lebensmittelindustrie<br />

gemeldet werden, sind woanders schließlich auch üblich. Seine<br />

Erfolge verdankter vorrangig den Ratschlägen, die er nicht<br />

angenommen hat. Einer sieht das alles anders. Der<br />

Gemeindegutachter begriff die Erhabenheit des Augenblicks, ihn<br />

überlief ein kalter Schauer, verdutzt mit starren Augen vermittelte er<br />

in seinen Darlegungen sinngemäß die Erkenntnis: -„ Wir brauchen<br />

einen versierten Bauhofleiter. „- Eine harsche Kritik, -ist doch der<br />

Vorarbeiter menschlich zu verstehen. Er sitzt fachlich gesehen<br />

zwischen allen Stühlen und gestand:" Nur der Mutige traut sich<br />

heutzutage noch, ganz und gar er selbst zu sein." Ein kleiner<br />

Parteifreund bekundete Solidarität und polterte im Amt: „ Der<br />

Gutachter ist doch blöd!" Aber alle wussten das schon. Auch die<br />

Mitarbeiter des Park & Ride Projektes besuchten den Bauhof um zu<br />

pausieren und den Erlebniswert praktischer Kommunalpolitik zu<br />

bestaunen. Schwellenangst, sonst nur bei Liebesdamen<br />

unentbehrlich, offenbarte sich bei ihnen nicht. Auf Weisung ihres<br />

Chefs versuchten sie in des „Kaisers neue Kleider" zu schlüpfen und<br />

machten sich doch nur nackig. Am Schluss fühlten sie sich in Ihrer<br />

Arbeitskluft, wie in einer Zwangsjacke, auf die ihre Knebelverträge<br />

vehement drückten. Der Gutachter wollte etwas gut machen und bot<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

zwei Nachrichten an, eine gute und eine schlechte. Die Gute:- ,,Trotz<br />

wirtschaftlichen Fiaskos geht alles weiter". "Die Schlechte: -„ Hier<br />

stinkt's. "-Der Grund dafür könnte von der benachbarten Müllhalde<br />

ausgehen. Die Hoffnung wächst, dass durch den Geruch allen die<br />

Tomaten von den Augen fallen.<br />

Nur die Vertreter der Opposition sind von allen Besichtigungen<br />

ausgeschlossen. Der Gestank könnte gesundheitliche Schäden<br />

verursachen. Schließlich werden Gegner gebraucht und keine Opfer.<br />

Wagenweise rollte Mutterboden an und nach und nach wächst dann<br />

Gras über die Sache. Wenn nicht irgendwann eine blöde Kuh<br />

erscheint und das Gras wieder abfrisst, ehe alles in den Annalen der<br />

Ortsgeschichte verschwindet. Dann verbleibt wirklich nur noch die<br />

Möglichkeit, die OZ zu abonnieren und einen billigen Toaster als<br />

Prämie zu ergattern.<br />

Man sollte das Gebiet weit umlaufen, da helfen „Nordic Walking"<br />

Stöcke. Eine Oma schafft damit täglich 5 km. Keiner weiß, wo sie sich<br />

gerade befindet. Dafür weiß jeder, wo sich die befinden, die Bretter<br />

vor dem Kopf haben.<br />

Die Strandaufspülung stellte alle anderen Ereignisse in den Schatten.<br />

Ein Vereinschef von Gästeführern wollte vor Freude am liebsten<br />

nackt herumlaufen. Aber das ließ weder die Strandinitiative noch<br />

seine eigene Figur zu.<br />

In ihrer Verantwortung fühlten sich die Strandretter so gewaltig, als<br />

wollten sie Bäume ausreißen. Leider sind am Wasser keine mehr da.<br />

Das große Ziel bestand deshalb darin, dem Strand einen Einlauf zu<br />

verpassen. Dem zähen Ringen der hartnäckigen Initiative folgten<br />

Politiker, Prominente, Gemeinde sowie die Kurverwaltung. Manche<br />

schwammen sofort mit dem Strom, andere dagegen, nur ein<br />

Hinterbänkler rief: "Wo ist bloß der blöde Fluss?" Der 1. Stellv.<br />

Bürgermeister verfiel sofort in helle Begeisterung. Erst hatte es den<br />

Anschein, als ob er zu spät zur Abfahrt des Zuges erscheinen würde.<br />

In einem gewaltigen Sprint, fast wie der kleine Muck machte er Meter<br />

für Meter gut. Den Zug verpassend rief er: - „Hab' nur mal eben den<br />

Zug aus dem Bahnhof gejagt.“-Zur Vervollkommnung des grotesken<br />

Geschehens fehlt nur noch, wie zu vielen Feierlichkeiten, eine deftige<br />

Blasmusik. Auf den letzten Drücker wurde sozusagen eine<br />

bahnbrechende Idee geboren: - Dem „ Tiroler Markt" auf der<br />

Festwiese, erneut die Lufthoheit zu übergeben. Alle Nachbarn hörten<br />

nun gute Musik, ob sie wollen oder nicht. Die Musiker schmetterten<br />

und bliesen so ins Horn, das die Zuhörer begeistert und euphorisch<br />

mitsangen und sprangen. Ich vermute, sie würden sogar zu unserem<br />

Jahresbericht tanzen.<br />

Das neue Jahr hält viele Überraschungen parat. Nur einige wollen wir<br />

wirklich erleben. Ein Gemeinde -Gleichgewicht muss erhalten<br />

werden. Da besteht höchste Gefahr bei den kommenden Wahlen. Sie<br />

sind zu vergleichen mit dem weihnachtlichen Krippenspiel. Einer<br />

spielte da Vorjahren den heiligen Josef und jetzt nur noch den Esel.<br />

Der 1. Stellv. Bürgermeister äußerte, er wolle es wieder machen,<br />

aber andersherum werde er auf den Richtigen warten. Seine<br />

Anhänger sammelten spontan für einen großen Spiegel. In gewissen<br />

Mußestunden, steht er nun davor, die Beine mühsam stillhaltend, den<br />

Zeigefinger nach vorn gerichtet, aber mit einem energischen Ruf auf<br />

den Lippen:<br />

- DA IST ER !-<br />

Wer will ihm da widersprechen?<br />

Wir vertrauen den Wählern und dem neuen Jahr und blicken<br />

optimistisch nach vorn.<br />

Wolfgang Seidel<br />

Gewerbetreibende im Ostseebad Boltenhagen<br />

benötigen Sie auch 50 000 Euro jährlich ?<br />

Die Anträge reichen Sie<br />

bitte beim Kurbetriebsausschuss<br />

der Gemeinde<br />

Ostseebad Boltenhagen<br />

ein !<br />

Die Verwendung kann sein für die Ferienwohnungs-vermietung, das<br />

Angebot von warmen Mittagsessen bzw. die Bereitstellung einer<br />

Bademöglichkeit. Über Jahre schon erhält die Ostseeklinik –<br />

Ostseetherme derartige Zuschüsse aus den Steuergeldern der<br />

Gemeinde Ostseebad Boltenhagen, um Mindereinnahmen aus dem<br />

Bäderbetrieb Therme auszugleichen.<br />

Bereits seit 2006 erhält die Therme/Ostseeklinik auf Vorschlag des<br />

Finanzausschuss-Vorsitzenden und des Ex- Bürgermeisters<br />

Schultz(auch mit verantwortlich für den BARREIN-Deal) einen<br />

Zuschuss von EURO 50.000,-- per Anno, wobei die Grenze<br />

Einnahmen zu Unterhaltung auf EURO 200.000,-- per Anno<br />

festgelegt wurde (siehe auch GMV-Sitzung vom 20.03.08).<br />

Allerdings gab es dazu auch berechtigte Zweifel an der Machbarkeit<br />

durch die Gemeindevertreter Dietrich und Steigmann. Aber die zuvor<br />

genannten Gemeindevertreter haben sich dennoch durchgesetzt<br />

(siehe auch GMV vom 22.11.2007).<br />

Bezug wird dabei auf eine Absichtserklärung der Gemeinde<br />

Ostseebad Boltenhagen von 2007 genommen.<br />

Nun ist eine Absichtserklärung aber nicht einem Rechtsanspruch<br />

gleich zu setzen, denn hierbei handelt sich um eine internes Dokument<br />

der Gemeinde Ostseebad Boltenhagen, im Einvernehmen mit<br />

der Kurverwaltung, woraus die Ostseeklinik aber keinen<br />

Rechtsanspruch ableiten kann!<br />

„Unsere“ Kurdirektorin argumentiert allerdings gegensätzlich und<br />

begründet die erfolgten Zahlungen, trotz teilweisem positivem<br />

Ergebnis der Ostseeklinik (Therme) über EURO 150.000,-- per anno,<br />

mit deren Rechtsanspruch.<br />

Hinzu kommt, dass die Gemeinde Ostseebad Boltenhagen damit<br />

gegen die Kommunalverfassung Mecklenburg-Vorpommern Abschnitt<br />

6 -§§ 68 ff. verstößt, da sie privat-rechtliche Firmen/Betriebe nicht<br />

fördern, noch sich daran beteiligen darf. Weiterhin wird gleichzeitig<br />

gegen das Prinzip der Wettbewerbsgleichheit verstoßen, da andere<br />

gastronomische Betriebe im direkten Umfeld, auf Grund fehlender<br />

finanzieller Unterstützung, nicht analoge Preise anbieten können und<br />

damit wirtschaftliche Nachteile akzeptieren müssen. In der Absichtserklärung<br />

der Gemeinde / Kurverwaltung Ostseebad Boltenhagen ist<br />

auch nur von der Therme geschrieben, aber nicht noch zusätzlich<br />

von der Cafeteria bzw. der Vermietung von Ferienwohnungen im<br />

Objekt der Ostseeklinik !<br />

So lange man nicht selbst bezahlen muss und immer wieder nur dem<br />

Steuerzahler in die Tasche greifen kann und dieser dann über<br />

5


<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

erhöhte Grundsteuern und Straßenreinigungsgebühren derartige<br />

Beträge finanziert, scheint es doch weder dem 1. Stellv.<br />

Bürgermeister, noch der Kurdirektorin , dem Finanzausschuss-<br />

Vorsitzenden und der Vorsitzenden der Kurbetriebsausschusses egal<br />

zu sein, woher das Geld kommt, selbst bei einer derartig<br />

angespannten Haushaltslage !<br />

J. Gniwotta<br />

Jörg Gniwotta meint: Die Hoffnung stirbt zuletzt<br />

Es ist immer wieder das Gleiche!<br />

Sitzungs-Management<br />

by Chaos!<br />

Die Gemeindevertreter-Sitzung vom 21.11.2013 war nur so lange<br />

interessant, wie es um die 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr.<br />

18a “Wichmannsdorf“ ging, da Einwohner vehement ihre<br />

Einbeziehung in die Pläne der Gemeinde zu Recht forderten.<br />

Es war nicht einfach von einem Teil der Gemeindevertreter die Zustimmung<br />

zu erhalten, dass bevor der Beschluss zur Änderung des<br />

B-Planes erfolgt, eine Einwohnerversammlung in Wichmannsdorf<br />

durchzuführen!<br />

Da dieses Thema von den Einwohnern nicht einfach so hingenommen<br />

wurde und die Diskussion einen längeren Zeitraum in<br />

Anspruch nahm, ließen einige Gemeindevertreter erkennen, wie<br />

„interessant“ dieses Problem für sie war.<br />

So konnte die Gemeindevertreterin S. Plieth bei jedem<br />

Diskussionsansatz immer nur den Kopf schütteln und so langsam<br />

in ihrem Stuhl versinken. Auch andere Gemeindevertreter,<br />

besonders von der linken Seite, zeigten durch auffälliges<br />

Verhalten, wie sehr sie vom Thema eingenommen waren.<br />

Im weiteren Verlauf kamen von Einwohnern Fragen zu vermeid-baren<br />

Kosten für die Gemeinde durch bessere Organisations-strukturen auf<br />

den „Tisch“, obwohl bereits die alten, kosten-intensiven Strukturen im<br />

Hauptausschuss am 16.09.13 beschlossen waren, wurde diese vom<br />

1.stellv. Bürgermeister und dem Vorsitzenden des<br />

Finanzausschusses dementiert. Auch weitere Fragen wurden nicht<br />

wahrheitsgemäß beantwortet, da man immer noch glaubt, die<br />

Einwohner wären nicht ganz auf der Höhe des Zeitgeschehens im<br />

Ort. Die gesamte Organisation war einmal wieder äußerst<br />

kritikwürdig.<br />

Die Äußerungen der Gemeindevertreter waren des Öfteren nicht zu<br />

verstehen, weil zu leise gesprochen wurde bzw. vorhandene<br />

Mikrofone selten funktionierten und dann auch noch im Gremium<br />

durch-einander geredet wurde. Weiterhin waren auch die an der<br />

Leinwand gezeigten Schriftstücke oft unscharf und damit schlecht<br />

lesbar.<br />

Es war und ist so, der 1.stellv. Bürgermeister hat die Organisation<br />

nicht im Griff!<br />

Die Kommunalverfassung des Bundeslandes ist für die Gemeindevertretung<br />

Ostseebad Boltenhagen, aus seiner Sicht, wahrscheinlich<br />

hier nicht verbindlich. Darum verlieren immer mehr Bürgerinnen und<br />

Bürger das Interesse an diesen öffentlichen Veranstaltungen, da<br />

diese nur das Interessenbild von bestimmten Gemeinde-vertretern<br />

widerspiegeln und da reicht dann auch der kleine Raum in Kurhaus<br />

aus.<br />

J. Gniwotta<br />

Wie konnte das nur so daneben gehen?<br />

Wird demnächst ein “ Dietrich“<br />

diese schwierigen<br />

mathematischen Aufgaben im<br />

Kurbetrieb lösen?<br />

In der Gemeindevertreter-Sitzung vom 21.11.2013 – Öffentlicher Teilwurden<br />

die TOP 8 und 9 – 1.Satzung zur Änderung der<br />

Gebührensatzung für die Straßenreinigung in der Gemeinde<br />

Ostseebad Boltenhagen - und folgende, zurückgewiesen.<br />

Begründung: grobe handwerkliche, kalkulatorische und<br />

organisatorische Fehler ! Wie konnte dieses nur passieren und wer<br />

trägt dafür die Verantwortung?<br />

Es beginnt bereits bei der Erarbeitung einer derartigen<br />

Vorlage, denn diese setzt fachspezifische Kenntnisse<br />

voraus, besonders auf dem Gebiet der Betriebswirtschaft.<br />

Die Inkompetenz des zuständigen Mitarbeiters lässt sich<br />

unweigerlich erkennen.<br />

Kommunikative Probleme bei den unmittelbar und mittelbar<br />

Vorgesetzten sind unverkennbar (Kurdirektorin und<br />

1.stellv.Bürgermeister, da beide, bei Prüfung der Vorlage<br />

hätten erkennen müssen, dass inhaltliche und kalkulatorische<br />

Fehler im größeren Umfang inkludiert waren!<br />

Aber Steigerungen sind ja immer noch möglich, denn in der<br />

Finanzausschuss-Sitzung vom 17.10.13 hat man diese Vorlage<br />

„ unverändert beschlossen“ !<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Wenigstens unser „verkannter Einstein“ bzw. „Mathe Einser“ hätte<br />

doch erkennen müssen, dass hier handwerklich schlecht gearbeitet<br />

wurde und somit die Vorlage zurückgestellt werden müsste, was ja<br />

bereits am 17.09.2013 schon einmal erfolgte!<br />

Allerdings lässt die Verfahrensweise Fragen zu: Sportlich gesehen:<br />

Ist es nicht gerade „Fair Play“, wenn man einen engen Mitstreiter so<br />

ins „Abseits“ laufen lässt! Literarisch betrachtet:<br />

„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen!“<br />

Krimi-Autoren würden sich fragen:<br />

Was kommt jetzt bzw. hat man schon etwas installiert, damit man in<br />

die vorhandene Hierarchie noch wirksamer eindringen kann?<br />

Ist das Werkzeug schon gefunden – könnte es ein Dietrich<br />

sein!?<br />

Auf jeden Fall hat man mal wieder etwas mit viel Populismus in die<br />

Öffentlichkeit getragen, was man hätte schon im Keim ersticken<br />

können! Die „graue Eminenz“ hat mal wieder zugeschlagen!<br />

Jörg Gniwotta<br />

Du fährst mit dem Trabbi und hältst eine konstante<br />

Geschwindigkeit.<br />

Auf deiner linken Seite befindet sich ein Abhang. Auf deiner rechten<br />

Seite fährt ein riesiges Feuerwehrauto und hält die gleiche<br />

Geschwindigkeit wie du. Vor dir galoppiert ein Schwein, das eindeutig<br />

grösser ist als dein Auto und du kannst nicht vorbei. Hinter dir verfolgt<br />

dich ein Hubschrauber auf Bodenhöhe. Das Schwein und der<br />

Hubschrauber haben exakt deine Geschwindigkeit. Was unternimmst<br />

du, um dieser Situation gefahrlos zu entkommen ???<br />

Antwort:<br />

Vom Kinderkarussell absteigen<br />

Zur beabsichtigten Schulschließung in<br />

Damshagen<br />

Die Grundschule in Damshagen soll geschlossen werden. Das steht<br />

so auf der Tagesordnung der Kreistagssitzung am 05.12.2013. Die<br />

Gemeindevertreter von Damshagen haben allerdings darüber noch<br />

keinen Beschluss gefasst.<br />

Auch die Nachbargemeinde Boltenhagen, die dann wahrscheinlich<br />

Schulkinder aufnehmen soll, hat sich bisher in keiner Weise dazu<br />

geäußert. Der Schulstandort Damshagen, mit den nötigen<br />

finanziellen Mitteln, ist bis 2015 geplant und auch gesichert.<br />

Es ist gibt gegenwärtig keine dringende Notwendigkeit, diese<br />

Angelegenheit im Kreistag zu behandeln.<br />

Sind hier überwollende Naturen oder finanzielle Rechenkünstler am<br />

Werk? Junge Familien, die im neuentwickelten Baugebiet bauen<br />

wollten und die für ihre Kinder den Grundschulstandort Damshagen<br />

aussuchten, werden jetzt verprellt. Will man neben dem<br />

Schulstandort auch das intakte Gemeindeleben zerstören? Auf dem<br />

Schulgelände gibt es nicht nur die Grundschule, auch eine<br />

Kindertagesstätte ist vorhanden. Es gibt mehrere Sport- und<br />

Freizeitmöglichkeiten, die auch von Nachbargemeinden genutzt<br />

werden.<br />

Ein Gleichgewicht, das sich mit vielen Gemeinden im Verbund<br />

herausgebildet hat, wird ins Wanken geraten.<br />

Die Schulkinder, Eltern und Bürger der Gemeinde Damshagen<br />

werden die Hilfe und Solidarität des gesamten Amtsbereiches<br />

brauchen, geben wir sie ihnen.<br />

Wolfgang Seidel<br />

Ein kleiner Spaziergang,<br />

mit der Altboltenhägnerin und Exbürgermeisterin<br />

C. Meier (CDU). Das wäre doch mal ein echter<br />

Brüller. Ein politischer Rundgang mit Hintergrundinformationen<br />

der Exkämmerin und<br />

CDU-Exvorstandsvorsitzenden entlang von<br />

Strand- und Mittelpromenade, vorbei an Immobilien,<br />

Liegenschaften und Nutzflächen ihrer<br />

alten und neuen politischen Parteikameraden.<br />

Sie wüsste ganz sicher zu allem und über jeden<br />

eine Petitesse zu berichten. Sie kennt einfach<br />

alle Geschichten und könnte, wenn sie denn<br />

wollte auch aus dem Nähkästchen plaudern. Das<br />

wäre wohl der interessanteste Spaziergang den<br />

man dann im Umkreis von 50 km unternehmen<br />

könnte.<br />

Natürlich wird Frau Meier nicht aus dem Nähkästchen plaudern, dass<br />

wüssten die Grandsignores der Dorfpolitik, die beiden Schmiedebergs,<br />

selbstverständlich zu verhindern. Frau Meier müsste aber gar nichts<br />

berichten und wir brauchen sie auch nicht, denn die Tatsachen sind für<br />

jeden offensichtlich. Ein Blick in rechtskräftige B-Pläne und etwas<br />

Hintergrundwissen vervollständigen das Bild dann ohnehin. Frau Meier<br />

darf für heute zu Hause bleiben.<br />

Nun, folgen wir einfach mal dem Wegweiser und beginnen heute nicht<br />

beim Klabautermann, sondern starten mal bei Uwe D`s, (Netzboden für<br />

alle) „Fischerstuw“ in der Mittelpromenade. Nun das stimmt natürlich so<br />

nicht ganz, handelt es sich doch bei dieser baulichen Anlage vielmehr<br />

„offiziell“ um eine Adresse an der Strandpromenade 47a. Klingt ja auch<br />

irgendwie viel besser und wichtiger.<br />

Altboltenhagener wussten aber auch hierzu Interessantes zu berichten.<br />

So gab es einst an dieser Stelle lediglich einen Unterstand für Netze<br />

und Fischkisten. Gegen den Unterstand wäre ja auch nichts<br />

einzuwenden gewesen, solange Uwe D. auch in der Nähe seinen<br />

Wohnsitz hatte. Doch irgendwann nach der Wende, man glaubt es<br />

kaum, wurde aus dem schnöden Unterstand über Nacht die „Fischerstuw“.<br />

Wie war das möglich? Zauberei gibt es doch nicht, oder<br />

doch, etwa in Boltenhagen?<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Rückansicht von Uwes „Fischerstuw“, Obwohl im Küstenschutzwald<br />

keinerlei bauliche Anlagen errichtet und betrieben werden dürfen, gibt<br />

es hier den Neubau und im Hintergrund einen riesigen Räucherofen.<br />

Vielmehr bieten sich hier ganz profane Erklärungen an. Bis vor etwas<br />

mehr als drei Jahren noch, gehörte der Wald dem Land M-V. Die<br />

„Fischerstuw“ war aber bereits Mitte der Neunziger Jahre errichtet, also<br />

noch bevor der B-Plan 11b in 2002 rechtskräftig wurde. Wie war das<br />

möglich, einen Neubau auf fremden Grund und Boden zu errichten, und<br />

ohne das Baurecht hierfür besteht? Nun, die Antwort kennt allein U.<br />

Dunkelmann, früherer Ex-Bauausschußvorsitzender und heute immer<br />

noch aktives BA- und GV-Mitglied. Die Behördenleiterin Zecher rätselt<br />

heute immer noch, wo die Baugenehmigung wohl abgeblieben sein<br />

könnte. Lassen wir sie ruhig weiter suchen, sie wird sowieso nichts<br />

finden.<br />

Kann hier aber überhaupt eine Baugenehmigung erteilt worden sein, für<br />

einen Neubau im Küstenschutzwald mit Räucherofen, auf unvermessenem<br />

Grund und Boden, dass seinerzeit noch dem Land M-V<br />

gehörte, und auf dem schon damals kein Baurecht bestanden hatte?<br />

Wohl kaum, aber wir bleiben dran und berichten weiter.<br />

Wenig Platz auf dem Fußweg am Kurhaus, aber für Parteikamerad S.<br />

Beckert und sein „Carolinchen muss es einfach reichen.<br />

Herr Beckert ist übrigens ganz nebenbei auch neues CDU-Vorstandsmitglied.<br />

Die Altboltenhagener, wie z.B. Meier, Neuffer, die<br />

Schmiedebergs und die Dunkelmanns wollten oder konnten einfach<br />

nicht mehr. Nun macht Herr Beckert Karriere, aber für wen und warum?<br />

Das „Carolinchen“ macht sich jedenfalls breit, auf dem Fußweg, und<br />

wer sich beschwert, wegen der beengten Platzverhältnisse, wird vom<br />

Fahrer des „Carolinchen“ schon mal angeraunzt.<br />

Na egal. Ich bin schlank und komme auch an diesem Hindernis gut<br />

vorbei, so was hält mich jedenfalls nicht auf. Geradlinig strebe ich nun<br />

mein heutiges Ziel an.<br />

Hier angekommen, stellt sich doch ebenfalls sofort die Frage, wie in<br />

aller Welt war es nur möglich, dass an dieser exponierten Stelle, direkt<br />

hinterm Deich und innerhalb des 200m Küstenschutzstreifens ein<br />

„überdimensionierter Imbiss am Deich“ errichtet werden konnte. Und<br />

es wird ja fleißig erweitert, wie sich jeder überzeugen kann.<br />

Interessant aber auch dies, seit Inbesitznahme dieser Waldflächen für<br />

fisch&pommes wurde kein einziger Pfennig Pacht o. dgl. von Uwe D. an<br />

den Eigentümer der Flächen bezahlt. Auch interessant, obwohl die<br />

„Fischerstuw“ das volle Essensprogramm anbietet, gibt es nicht mal<br />

Toiletten für Gäste oder Angestellte. Wer hier mal muss, geht<br />

bestenfalls aufs nächste öffentliche WC. Auch hier spart Fischer und<br />

Gastronom und Sparfuchs Uwe D. aus Tarnewitz Beträge in<br />

Größenordnungen, zu Lasten der Allgemeinheit selbstverständlich.<br />

Auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel kommen wir vorher noch an<br />

der „Carolinchen-Haltestelle“ am Kurhaus vorbei. Man wundert sich<br />

natürlich, warum es für Fußgänger hier so eng ist. Das ist aber ganz<br />

einfach zu erklären: Das „Carolinchen“ parkt einfach frech und verkehrswidrig<br />

auf dem Fußweg. Die Nutzung als Haltestelle und Wendepunkt<br />

für das Verkehrsmittel ist ordnungswidrig und verstößt zudem<br />

gegen die Festsetzungen des rechtskräftigen B-Planes 3a. Wer diese<br />

Frechheit erlaubt hat, fragen Sie sich nun, offiziell selbstverständlich<br />

niemand, und schon gar nicht die Behörden. Die ducken sich aber weg,<br />

weil im Hintergrund die Parteifreunde des Shuttle- und Carolinchen-<br />

Betreibers S. Beckert die Hand über ihn halten.<br />

Der „Imbiss“ Deichläufer – Im Vordergrund Stellplätze des Personals<br />

die über den Fußweg angefahren werden. Die Zufahrt ist weiter hinten<br />

im Bild. Für Schäden am Fußweg kommt natürlich die Gemeinde auf.<br />

Wo früher ein kleiner Strandkiosk und ein öffentliches WC standen,<br />

baut sich heute ein schicker Imbiss auf. Wer aber um Himmels Willen<br />

hatte hierfür eine Baugenehmigung erteilt, und wie viel hat die eigentlich<br />

gekostet? Frau Zecher, antworten Sie endlich! Für diese<br />

Immobilie gibt es keinerlei Baurecht, und wer hat überhaupt und wann<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

die Parkplätze genehmigt? Die wurden jedenfalls seinerzeit nicht<br />

beantragt, so Ex-Baudezernent Uwe Lindemann. Aufschlussreich ist<br />

auch, was die OZ seinerzeit zu berichten wusste, nämlich dass sich der<br />

Bauherr angeblich auf ein verbrieftes Erbbaurecht berufen habe. Das<br />

hätte er aber nur tun können, wenn er auch Eigentümer des Flurstücks<br />

gewesen wäre.<br />

Es gibt keinen B-Plan und gemäß Flächennutzungsplan soll auch ein<br />

Küstenschutzwald stehen. Wo sind eigentlich die vielen Bäume hin?<br />

Wir erinnern uns, in unmittelbarer Nähe steht auch ein größeres<br />

Baufeld seit Jahren frei. Die Bebauung sollte seinerzeit reduziert<br />

werden, mit Hinweis auf einzuhaltende Abstände vom Küstenschutzwald,<br />

und hier scheint so etwas keine Rolle gespielt zu haben?<br />

Offenbar wurde auch hier mit zweierlei Maß gemessen.<br />

Wer also hat diesen Bau und warum genehmigt? Das „Warum“ lässt<br />

sich schnell beantworten, so handelt es sich doch bei dem Grundstückspächter<br />

um den neuen CDU-Ortsvorsitzenden P. Rachow. Wer<br />

die Genehmigung wann und unter welchen Umständen erteilt hat,<br />

darüber könnte eigentlich nur der Ex-Baudezernent Lindemann<br />

Auskunft erteilen und selbstverständlich auch die langjährige Leiterin<br />

des Kreisbauamtes Zecher. Und das werden die beiden auch noch tun<br />

müssen, spätestens nach der nächsten Kommunalwahl.<br />

Baustofflagers sowie der angrenzenden, am internationalen Radund<br />

Wanderweg gelegenen, Müllkippe.<br />

Nicht nur auf dem Gelände des Bauhofes haben sich mittlerweile<br />

absonderliche Zustände eingestellt. Auch im dahinterliegenden<br />

Küstenschutzwald wird es zunehmend unübersichtlicher. Dieser Wald<br />

genießt, gemäß Waldverzeichnis M-V zu Recht den Schutz des<br />

Landes. Entsprechend den Bestimmungen des Landeswaldgesetzes<br />

(LWaldG M-V §18 (2)) ist zudem „das Ablagern von Abfällen oder<br />

anderen nicht zum Wald gehörenden Gegenständen oder Stoffen im<br />

oder am Wald (…) außerhalb von genehmigten Ablagerungsplätzen“<br />

verboten. Stört das aber einen der Verantwortlichen? Nö.<br />

Es ist nicht davon auszugehen, dass die Hauptverantwortlichen Hörl<br />

und Nix zu irgendeiner Zeit für diese Form der Entsorgung bzw.<br />

Auslagerung von Baumaterial einen Antrag gestellt, geschweige denn,<br />

diesen jemals genehmigt bekommen haben.<br />

Nun, das alles wird uns bis auf weiteres noch gut unterhalten, auch im<br />

Hinblick auf die Vorgänge in Wichmannsdorf, wo gerade der stellvertretende<br />

Kurdirektor versucht, aus dem Ackerland seiner Familie,<br />

Bauland zu machen. Aber hierzu wollen wir noch nix weiter verraten,<br />

besonders im Hinblick auf den nächsten Wahltermin.<br />

Thomas Nohr<br />

Bauhof, Baumarkt oder Wertstofflager?<br />

Vom Wald überwuchert – Baumaterial von erheblichem Wert war<br />

offenbar genug vorhanden – Aufnahme vom Juli 2011.<br />

Unappetitliche Zustände<br />

haben sich<br />

nun bereits seit<br />

Jahren im Einzugsbereich<br />

des Bauhofes<br />

verfestigt. Verantwortlich<br />

dafür,<br />

man mag es kaum<br />

glauben, ist seit<br />

Angliederung des<br />

Bauhofes an die<br />

Kurverwaltung,<br />

Kurdirektorin Hörl.<br />

Zusammen mit dem<br />

langjährigen „Leiter“<br />

des Bauhofes,<br />

hat sie seit ihrem<br />

Amtsantritt in 2012,<br />

raten Sie mal, nix getan, um wieder Ordnung auf und im Umfeld<br />

des Bauhofes zu schaffen sowie eklatante Rechtsverstöße<br />

endlich abzustellen. Nicht nur unsere Gäste zeigen sich hier<br />

zunehmend verwundert über das imageschädigende<br />

Erscheinungsbild des Bauhofes, seines im Wald gelegenen<br />

Und da der Wald von jedermann betreten werden darf (LWaldG §28<br />

(1)), besteht auch unmittelbare Gefahr für Leib und Leben für sich dort<br />

aufhaltende Personen, z.B. spielende Kinder. Falls es hier doch<br />

irgendwann einmal zu Unfällen kommen sollte, werden Hörl und Nix<br />

schmerzhaft an ihre unterlassene Verantwortung erinnert werden.<br />

<strong>Einblicke</strong> in den Bauhofwald – fallendes Laub macht‘s möglich –<br />

Aufnahme vom Nov. 2013 - Die Verantwortlichen werden viel zu erklären<br />

haben, denn vieles ist verschwunden.<br />

Eine Krönung des hier an Unordnung und Schmuddel nicht mehr zu<br />

steigernden Irrsinns ist aber noch möglich. Wo fragen Sie? Natürlich<br />

auf einer Müllkippe in unmittelbarer Nähe zu diesem ewigen Quell von<br />

9


<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Lärm, Verunreinigungen und Ärger aller Art, werden nun schon seit<br />

Jahren Garten-, Bauabfälle und Anderes illegal entsorgt.<br />

Aufgeschreckt durch einen Bericht in der OZ vom 27.03.2013 unter der<br />

Überschrift „Bauantrag nachträglich gestellt“, erfahren wir, dass der<br />

Bauhof der Gemeinde diesen „Behandlungsstandort“ bewirtschaften<br />

würde. Und im selben Bericht wird auch der amtierende Bürgermeister<br />

C. Schmiedeberg wie folgt zitiert: „Wir können jetzt auf rechtliche<br />

Grundlagen stellen, was wir schon lange haben.“ Aber ist so eine<br />

Sauerei überhaupt genehmigungsfähig?<br />

Zunächst mal muss hier richtig gestellt werden, dass der Bauhof nicht<br />

mehr zur Gemeinde gehört, sondern dem Kurbetrieb angegliedert<br />

wurde. Seither muss Boltenhagen Mehrwertsteuer in Höhe von 36000<br />

EUR jährlich ans Finanzamt zahlen. Die BHE berichtete hierzu bereits<br />

ausführlich. Verantwortlich für die Leitung und den Betrieb des<br />

Bauhofes, und damit auch für die jahrelangen Missstände in diesem<br />

Bereich, ist seither Kurdirektorin Hörl sowie ihr stellvertretender<br />

Kurdirektor und „Bauhofleiter“ Nix. Sehen wir aber nun beide in der<br />

Lage, die hier seit Jahren bestehenden Missstände abzustellen? Wohl<br />

kaum.<br />

Die rechtlichen Grundlagen, Abfälle zu deponieren oder gar einer<br />

Wiederverwertung zuzuführen, sind vom Gesetzgeber aus gutem<br />

Grund sehr streng reglementiert, daher ist nicht davon auszugehen,<br />

dass einer der beiden die hohen Anforderungen umsetzen kann.<br />

Zunächst einmal sollten alle hier Beteiligten wissen, dass die für die<br />

Lagerung der Abfälle in Beschlag genommene Fläche gemäß F-Plan<br />

ausschließlich für die Landwirtschaft vorgesehen ist. Einen Bebauungsplan,<br />

der die jetzige Nutzung gestatten würde, gibt es ohnehin<br />

nicht. Die beanspruchten Flächen befinden sich im Außenbereich. Und<br />

somit stellt sich erst recht die Frage: Ist eine bisher irreführend als<br />

„Verwertungsanlage für Grünabfälle“ bezeichnete Deponie für<br />

Bauabfälle aller Art, angrenzend an ein Naturschutz- und Wohngebiet,<br />

im 30m Waldabstand sowie im 200m Küstenschutzstreifen und<br />

außerhalb jedweder Bauleitplanung, überhaupt genehmigungsfähig?<br />

Die Klützer Amtsverwaltung sowie die Mehrheitsfraktionen um<br />

Schmiedeberg herum meinen, das wäre doch alles kein Problem. Erst<br />

mal einen Beschluss gefasst, und schon ist man fein raus aus dem<br />

Schneider. Die Aufsichtsbehörden müssten ja schließlich die<br />

Planungshoheit der Gemeinde respektieren, und wem das nicht passt,<br />

der kann ja dagegen klagen. Das kennen wir aber schon.<br />

Sondermülldeponie Tarnewitz – seit Jahren freier Bewitterung ausgesetzt<br />

- Straßen- und Bauschutt und Anderes<br />

Besonders erwähnenswert an diesem Müllstandort ist auch, dass<br />

örtliche Rad- und Wanderwege unmittelbar nördlich und südlich der<br />

illegal betriebenen Anlage entlangführen. Das Gelände ist für Jedermann<br />

frei einseh- und begehbar. Besonders Urlauber und Tagesgäste<br />

aus und in Richtung „Weiße Wiek“ wundern sich, warum auf<br />

solch exponierten Flächen mit in der Nähe geplantem Hotelstandort ein<br />

Bauhof mit Baustofflager im Wald und diese Müllkippe liegen müssen.<br />

Es ist nicht nur unerträglich, es ist den Gästen auch nicht erklärbar.<br />

Aber das gehört ebenfalls zu den Alleinstellungsmerkmalen, durch die<br />

sich Boltenhagen auch hier von allen anderen Seebädern Deutschlands<br />

unterscheidet.<br />

Es steht außer Frage, dass Gartenabfälle irgendwie entsorgt werden<br />

müssen. Nur warum muss das gerade hier sein? Kann es sich ein<br />

Seeheilbad überhaupt leisten, an einem strandnahen Standort einen<br />

Bauhof und eine Müllkippe zu unterhalten. Hat man jemals die Anwohner<br />

oder gar unsere Urlauber hierzu befragt, was sie davon halten,<br />

oder interessiert deren Meinung überhaupt nicht mehr?<br />

Und hat sich einmal einer von den Verantwortlichen darüber Gedanken<br />

gemacht, welche anderen gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen<br />

neben den bauordnungsrechtlichen hier außerdem zu berücksichtigen<br />

wären? Müssten also neben der Baubehörde nicht auch noch andere<br />

Behörden ihre Genehmigungen erteilen, wie z.B. die Umwelt- und<br />

Naturschutzbehörde, die Wasserbehörde und auch die Abfallbehörde?<br />

Die rechtlichen Bestimmungen jedenfalls sind umfassend, denn da gibt<br />

es zum Beispiel das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-<br />

/AbfG) sowie die Deponieverordnung (DepV). Ebenfalls zu<br />

berücksichtigen wären auch die Bestimmungen der<br />

Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA), des Abfallwirtschaftsgesetzes<br />

(AbfWG M-V) sowie des Abfallwirtschaftsplanes des Landes.<br />

Der Skandal ist, dass das betreffende Flurstück „für die Landwirtschaft“<br />

bereits seit 2007 als Deponiefläche für mineralische Straßenbau- und<br />

Abbruchabfälle, bitumen- und kohlenteerhaltigen Straßenabbruch sowie<br />

seit wenigstens 3 Jahren auch als Endlager für biologische Abfälle<br />

zweckentfremdet wird. Die vorgenannten Stoffe sind sämtlichst Abfälle<br />

im Sinne des KrW-/AbfG, derer sich der Besitzer entledigen will und<br />

muss. Eine bestimmungsgemäße Verwertung dieser gefährlichen,<br />

inerten sowie biologischen Abfälle (§3 (5), (6) und (7)) findet hier nicht<br />

statt, denn diese setzt wenigstens eine mechanische, chemische oder<br />

natürlich biologische Behandlung voraus. Die Abfälle bleiben hier<br />

unbehandelt. Der Grünschnitt, auch sehr viel rottendes Laub, Astwerk,<br />

Zweige und sogar ganze Baumstämme werden weder zerkleinert,<br />

geschreddert oder gehäckselt. Der „Bioabfall“ wird einfach in ein<br />

großes Loch gekippt und sukzessive einplaniert. Die Abfalleigenschaft<br />

kann durch bloße, langjährige und ungeschützte Lagerung unter freiem<br />

Himmel so nicht enden. Bei der langjährigen Lagerung der Abfälle an<br />

der Oberfläche handelt es sich also hier in Wirklichkeit um eine<br />

Deponierung derselben. Es gilt damit auch die DepV mit ihren<br />

besonderen Anforderungen an Organisation, Personal und Standort.<br />

Auch das KrWG, §43, stellt besondere Anforderungen an Deponien, die<br />

bestimmten betrieblichen, organisatorischen und technischen<br />

Anforderungen entsprechen müssen.<br />

So ist z.B. gemäß DepV, §4, der Anlagenbetreiber aufgefordert, jederzeit<br />

ausreichend qualifiziertes und durch geeignete Fortbildung mit<br />

dem aktuellen Wissensstand geschultes Personal bereitzustellen.<br />

Außerdem hat der Anlagenbetreiber „die erforderliche Überwachung<br />

und Kontrolle der durchgeführten abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten“<br />

sicherzustellen und zu dokumentieren. Die Eignung des Standortes<br />

dieser Deponie wäre gemäß Anhang 1 der DepV nachzuweisen.<br />

Insbesondere sind dabei zu berücksichtigen: Der Abstand zum freien<br />

Grundwasserspiegel von mind. 1m, Wald- und Naturschutzgebiete,<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Biotopflächen sowie ein ausreichender Schutzabstand zu sensiblen<br />

Gebieten, wie z.B. Wohnbebauungen und Erholungsgebieten. Die hier<br />

von der Deponie ausgehenden Umwelt Einwirkungen sind schädlich,<br />

und sie sind geeignet, „erhebliche Nachteile oder erhebliche<br />

Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft<br />

herbeizuführen.“ (BImschG §3 (1)) Die Einhaltung der Vorschriften des<br />

Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImschG) gehört übrigens auch zu<br />

den Pflichten des Betreibers einer derartigen Anlage (KrWG §13).<br />

Wer sollte hier also Pflichten und Verantwortung wahrnehmen, Kurdirektorin<br />

Hörl oder ihr Stellvertreter Nix?<br />

Sondermülldeponie Tarnewitz, am Rad- und Wanderweg Richtung<br />

Weiße Wiek gelegen – Wer will hier noch Urlaub machen?<br />

Zu den Grundpflichten der Abfallbeseitigung (KrWG §15) zählt insbesondere,<br />

daß Wohl der Allgemeinheit nicht zu gefährden. Das jedoch<br />

liegt dann vor, wenn u.a. die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt<br />

wird, Gefahren für Tiere und Pflanzen entstehen, Gewässer oder<br />

Böden schädlich beeinflusst und schädliche Umwelt Einwirkungen<br />

durch Luftverunreinigungen oder Lärm herbeigeführt werden. Zu den<br />

Beeinträchtigungen zählt ebenfalls, wenn die Belange des<br />

Naturschutzes, der Landschaftspflege sowie des Städtebaus nicht<br />

berücksichtigt und die Ziele oder Grundsätze der Raumordnung und<br />

Landesplanung nicht beachtet werden.<br />

Übrigens, im Regionalen Raumentwicklungsprogramm (RREP) für<br />

Westmecklenburg wird auf die Bedeutung Boltenhagens als Tourismusfaktor<br />

hingewiesen. Als Deponiestandort ist Boltenhagen vom Amt<br />

für Raumordnung und Landesplanung bisher jedenfalls noch nicht<br />

vorgesehen. Auch im Abfallwirtschaftsplan des Landes taucht<br />

Boltenhagen als Deponiestandort nicht auf. Zur Beseitigung o.g. Abfälle<br />

verpflichtet der Abfallwirtschaftsplan des Landes die Gemeinden zur<br />

Nutzung zugelassener Deponien. Die nächste Deponie liegt in<br />

Selmsdorf, und der Bioabfall könnte wöchentlich in Grevesmühlen<br />

entsorgt werden. Das ist nicht weit weg und kann darum auch nicht so<br />

teuer sein.<br />

Diese für ein Seeheilbad unmöglichen Zustände sind bereits vor Jahren<br />

stillschweigend durch die beiden Schmiedebergs und ihre<br />

Mehrheitsfraktionen geschaffen worden. Die Behörden haben weggeschaut,<br />

bis heute! Die Zustände, die sich hier am östlichen Ende<br />

Boltenhagens manifestieren, zeugen von ungeheurer Rücksichtslosigkeit<br />

nicht nur gegenüber den gesetzlichen Bestimmungen, sondern<br />

vor allen Dingen gegenüber Mensch und Natur. Es ist eine einzige<br />

Zumutung für alle Urlauber sowie die hier lebenden Anwohner.<br />

Die hier für die abstoßenden Missstände Verantwortlichen haben offenbar<br />

kein Interesse daran, diese skandalösen Zustände jemals<br />

abzustellen. Warum auch sollten Sie das tun? Sie alle müssen ja<br />

schließlich dort nicht wohnen. Wohin soll uns das Alles noch führen?<br />

Thomas Nohr<br />

Schöner Strand - Wie lange noch?<br />

Die Querelen um die<br />

Aufspülung des Strandes<br />

sind Alt- und Neubürgern<br />

seit Jahren<br />

bekannt. Nachdem die<br />

Initiative „Rettet den<br />

Tourismusfaktor<br />

Strand“ sich zunehmend<br />

unüberhörbar für<br />

die Aufspülung des<br />

Strandes in einem<br />

Teilabschnitt zu Wort<br />

meldete, und sich am<br />

Ende sogar die Bundestagsabgeordnete<br />

Frau Strenz einschalten<br />

musste, damit es hier endlich vorangeht, dürfen sich nun<br />

Kurdirektorin Hörl und der stv. Bürgermeister Schmiedeberg im<br />

Erfolg der abgeschlossenen Sicherungsmaßnahme sonnen.<br />

Aber wie lange werden sich die beiden noch mit fremden Federn<br />

schmücken können, beginnen doch bereits aufziehende Wolken<br />

den schönen Erfolg zu bedecken.<br />

Nach jahrelangen fruchtlosen Diskussionen setzte sich am Ende doch<br />

die Vernunft durch. Jeder der dabei war, weiß um die lange<br />

vergeblichen Mühen der Strandinitiative und wie es wirklich war.<br />

Seitens der Verantwortlichen wurde das brisante Thema nämlich<br />

jahrelang totgeschwiegen. Nix bewegte sich. Mehrheitlicher Tenor im<br />

Bauausschuß und in der Gemeindevertretersitzung: „Ist ja nicht unser<br />

Strand“. Selbiges wurde mir, auf meine Frage nach geplanten<br />

Maßnahmen zur Sicherung des Strandes, während einer Bauausschuß-Sitzung<br />

Ende 2009 unter dem letzten TOP „Sonstiges“ von den<br />

anwesenden Ausschussmitgliedern der „Mehrheitsfraktionen“ zu<br />

verstehen gegeben. Allen voran Fischer und Gastronom Uwe D. aus<br />

Tarnewitz schienen die Sorgen in meiner Frage herzlich zu amüsieren.<br />

Das wäre doch schließlich nicht mein Strand, und was geht es<br />

eigentlich mich an. Wozu also die ganze Aufregung.<br />

Egal. Wir alle dürfen uns nun über den schönen Erfolg der Strandaufspülung<br />

freuen. Doch während sich C. Schmiedeberg und C. Hörl<br />

noch selbst loben, beginnen bereits Teile des frisch aufgespülten<br />

Strandabschnittes wieder zu erodieren. Ursache hierfür sind nicht allein<br />

nur die kommenden Stürme, auch heute nicht mehr vorhandene<br />

Buhnen sowie ein fehlendes Auslaufbauwerk für den Klützer Bach sind<br />

hier als ursächlich zu erwähnen. Das zu erkennen, dafür braucht es<br />

weder Gutachten noch Experten, wofür die Gemeinde vor Jahresfrist<br />

mehrere tausend Euro ausgegeben hatte.<br />

Es ist auch der angrenzende Auslauf des Klützer Baches, dessen<br />

Wasser zusammen mit ufernahen strömungsverändernden Verwirbelungen<br />

der seeseitigen Strömungen verbunden mit zusätzlichem<br />

11


<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Auftrieb des feinen Sandes, die Erosion des frisch aufgespülten<br />

Strandabschnittes begünstigt.<br />

Weitere Maßnahmen, die teure Investition zu sichern, wären also<br />

zwingend erforderlich. Doch geschieht hier nun etwas? Natürlich nix,<br />

was denken Sie denn. Es sei kein Geld mehr für weitere Maßnahmen<br />

vorhanden, so der amtierende Bürgermeister Schmiedeberg auf<br />

Anfrage. Man muss natürlich auch wissen, dass die Gemeinde für die<br />

Strandaufspülung, so sie das Gesicht vor der Welt nicht verlieren<br />

wollte, außerplanmäßig einen nicht unerheblichen Eigenanteil in Höhe<br />

von mehr als 100000 EUR aufbringen müsste.<br />

Jahrelang sonnte man sich im Erfolg geschönter Haushaltsbilanzen.<br />

Rückstellungen für Prozess Risiken und notwendige Investitionen in die<br />

so dringend benötigte verkehrliche und touristische Infrastruktur suchte<br />

man bisher vergebens. Jetzt, wo der Haushalt von den Risiken der<br />

Vergangenheit eingeholt wird, fehlt es plötzlich an Geld für Investitionen<br />

jedweder Art. Manche würden sagen: „Der Lack ist ab“ vom<br />

Haushaltschef Hans-Otto Schmiedeberg. So hat sich doch der Haushalt<br />

unter seiner Führung, seit der auch von ihm und seinem Bruder<br />

vorangetriebenen Entamtung, steil in den Keller bewegt.<br />

Häme wäre hier jedoch fehl am Platz, trifft sein Missmanagement und<br />

das Schmiedebergschen „Mehrheitsfraktionen“ nun jeden einzelnen<br />

<strong>Boltenhagener</strong> Steuerzahler. Der dubiose Beitrag an den Wasser- und<br />

Bodenverband „Wallensteingraben-Küste“ von mindestens 1,07€,<br />

zuzüglich eines unverschämt hohen Verwaltungsaufwandes, der<br />

natürlich versteckt über die Amtsumlage zu entrichten sein wird, ist erst<br />

der Anfang. Gebührenerhöhungen für die Straßenreinigung um bis zu<br />

100% standen unlängst ernsthaft zur Debatte. Gottlob setzte hier<br />

vorher die Vernunft ein, und das Vorhaben wurde abgewiesen. Vorerst.<br />

Gleichwohl ist der in die Strandaufspülung investierte Eigenanteil der<br />

Gemeinde, durch weitere Investitionen zu sichern. Da wäre als erstes<br />

der Bau einer entsprechenden Buhnenanlage durchzuführen. Als<br />

weitere strandsichernde Maßnahme müsste die vorhandene<br />

Wehranlage durch ein Auslaufbauwerk ersetzt werden, verbunden mit<br />

einer etwa 250m langen Rohrabflußleitung. Diese kann dann die durch<br />

zunehmende Versiegelung im Oberlauf des Klützer Baches (hier:<br />

Arpshagen, Klütz, Wichmannsdorf) steigenden Wassermassen und<br />

deren erodierende Strömung schadfrei für den Strand in tiefere<br />

Gewässer einleiten.<br />

Es wäre also unbedingt erforderlich, für o.g. Maßnahmen eigenes Geld<br />

einzuplanen und/ oder ggfs. zinsgünstige Kredite aufzunehmen, um die<br />

kurzfristig erforderlichen Investitionen auch durchführen zu können.<br />

Sonst wäre es tatsächlich möglich, dass der hohe Eigenanteil der<br />

Gemeinde für die Strandaufspülung bereits schon im nächsten Frühjahr<br />

davongespült ist.<br />

Thomas Nohr<br />

Gratulation! FDP-Gemeindevertreter Ulrich Sager<br />

wurde zum Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses<br />

gewählt!<br />

Die FDP stürzt ab!<br />

In Boltenhagen aber<br />

setzt der FDP-Ortsvorsitzende<br />

zu einem<br />

steilen Höhenflug an<br />

Gegenläufig zur<br />

unaufhaltsamen Talfahrt der FDP setzt der <strong>Boltenhagener</strong> FDP-<br />

Gemeindevertreter, Herr Ulrich Sager, angeschoben und getragen<br />

von dem Heißluftballon der Orts-CDU, zu einem steilen Höhenflug<br />

an. Nun, es wird nicht viel passieren, sollte der Ballon am 25.Mai<br />

<strong>2014</strong> (Kommunalwahl in Boltenhagen) explodieren und aus 1 Meter<br />

Höhe zu Boden stürzen! Das Haltbarkeitsdatum der heißen Luft läuft<br />

genau zu diesem Zeitpunkt ab. Ob die Wahltankstelle im Ostseebad<br />

Boltenhagen nach dem Wahltag genügend Vorrat für die CDU-<br />

Heißluftballons und den Hilfsballon von Ulrich Sager zur Verfügung<br />

stellen wird, ist nicht sicher. Wahrscheinlicher ist, dass einige der<br />

CDU-Heißluftballons und auch der Sager-Ballon dauerhaft am Boden<br />

bleiben werden.<br />

Auslauf des Klützer Baches in die Ostsee<br />

Warum die Gratulation? Herr Sager wurde von den<br />

Ausschussmitgliedern der CDU, SPD und der FDP zum Vorsitzenden<br />

des Rechnungsprüfungsausschusses und von der CDU, SPD,<br />

LINKEN, HANSE des Ostseebades als Vertreter in den<br />

12


<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Amtsausschuss Klützer Winkel gewählt. Sie können das nicht<br />

glauben? Unglaublich, aber wahr! Womit haben wir das verdient?<br />

Das kam für viele nicht überraschend. Deshalb nicht, weil Herr Sager<br />

große Sachkenntnisse im Bereich Gemeindefinanzen einbringt; seine<br />

fundierten Kenntnisse in der doppelten Buchhaltung (DOPPIK) hat er<br />

in der Vergangenheit als Mitglied des Finanzausschusses bereits<br />

mehrfach zum Vorteil und zum Wohle der Gemeinde eingesetzt.<br />

Vorteilhaft ist, dass Herr Sager als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses<br />

sich selbst prüft. Wieso? Was ist da nun<br />

wieder mit gemeint? Herr Sager ist ebenfalls Mitglied des<br />

Finanzausschuss! Er prüft also sich selbst, unter anderem<br />

Jahresabschlüsse und die Haushaltswirtschaft der Gemeinde. Bei<br />

deren Aufstellung hat er selbst mitgewirkt. Sogar für die Prüfung der<br />

Einhaltung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ist er<br />

verantwortlich sowie für unvermutete Prüfungen der Kassen. Sie<br />

meinen das geht nicht? Das wäre so, als wenn in einer Bank der<br />

Revisor von Kassen gleichzeitig die Kasse führt? Doch, in<br />

Boltenhagen ist nichts unmöglich! Sie halten diese Aussage für<br />

übertrieben? Lesen Sie bitte weiter: Das Bundesverwaltungsgericht<br />

hat entschieden, dass die Sitze in den Ausschüssen nach den auf<br />

den auf die Listen entfallenden Stimmenzahlen zu besetzen sind,<br />

danach steht der FDP gar kein Sitz zu. Die Linke, vertreten durch<br />

Herrn Steigmann, hat offenbar bisher gar nicht bemerkt, dass ihr in<br />

diesem Gremium ein Sitz zusteht.<br />

Aber jetzt der Reihe nach:<br />

Die Gemeindevertretung hat am 16.05.2013 den<br />

Rechnungsprüfungsausschuss neu gewählt. Zu erwarten ist, dass<br />

Herr Sager in der Funktion als Ausschussvorsitzender die in ihm<br />

gesetzten Erwartungen umsetzen und nach dem „Tarnewitzer<br />

Modell“ zum Wohle der Gemeinde insbesondere das Rechnungswesen<br />

prüfen wird. Damit nicht genug, die Gemeindevertretung hat<br />

Herrn Ulrich Sager als Vertreter in den Amtsausschuss Klützer<br />

Winkel gewählt.<br />

Sie kennen das Tarnewitzer Modell, das auf Blacksmith Hill bei einem<br />

guten H-O-Tropfen-Umtrunk entwickelt wurde, nicht?<br />

Wir konnten den Code für die verschleierte Strategie „knacken“:<br />

Die voluminöse Expansion subterraner<br />

Agrarprodukte steht in reziproker<br />

Relation zur intellektuellen Kapazität<br />

des kultivierenden Agronoms<br />

Sie verstehen nicht? Muss man auch nicht! Aber irgendwie hat das<br />

mit einem Sprichwort zu tun, in dem Bauern und große Kartoffeln<br />

vorkommen.<br />

Ach so, wie wir erfahren haben, wird der Vorsitzende des<br />

Rechnungsprüfungsausschuss in der nächsten Sitzung ein ganz<br />

heißes Eisen anfassen. Ihm ist zugetragen worden, dass ein Bus,<br />

das im P+R-Probebetrieb eingesetzt wurde, möglicherweise auch für<br />

Rundfahrten von Hotelgästen genutzt wurde. Um den Ausschussvorsitzenden<br />

bei der Aufklärung zu unterstützen, bitten wir die<br />

Leser unseres Magazins um Mithilfe bei der Aufklärung, wer den Bus<br />

möglichweise zu anderen Zwecken als für den P+R-Probebetrieb<br />

„ausgeliehen“ haben könnte. Dazu das folgende Bild:<br />

Für zweckdienliche Hinweise können Sie sich direkt an den Ausschussvorsitzenden<br />

wenden.<br />

Swen Bertram<br />

Lüge und Wahrheit !<br />

Jeder der die<br />

Wahrheit nicht in<br />

kleinen Dingen ernst<br />

nimmt, dem ist auch<br />

in Großen nicht zu<br />

vertrauen. (Albert<br />

Einstein)<br />

Mit der Lüge ist es<br />

Ausschnitt aus einem Flyer des<br />

Gästeführervereins Boltenhagen e.V.<br />

ähnlich, wie mit der<br />

Dummheit. Sie zu<br />

bekämpfen bringt<br />

wenig, es ist viel günstiger mit ihr zu leben. Denn wenn man die Lüge<br />

als solche durchschaut, dann kann man viel über Hintergründe einer<br />

Aussage erfahren. WARUM LÜGT JEMAND? Das ist doch die<br />

Kernfrage, um die es geht!<br />

Der Schauspieler lügt, um uns mit Illusionen zu unterhalten, die<br />

Religionen lügen, um uns zu trösten, Politiker lügen, um etwas zu<br />

erreichen (das uns aber dann nützen kann), Medien lügen, weil sie<br />

verkürzen müssen, Werbung lügt, weil sie nur mit Übertreibungen<br />

aufmerksam machen kann, Partner lügen uns an, weil sie uns<br />

schonen wollen, Unwissende lügen, weil auch sie Antworten und<br />

Erklärungen brauchen, Kinder lügen, weil sie uns ihre Fantasien<br />

mitteilen wollen, Ärzte belügen uns, weil sie uns damit beruhigen<br />

können, gelogen wird auch aus Scham, in einer Notsituation, zum<br />

Wohle des Belogenen.<br />

Es gibt unzählige Varianten von Wahrheit und Lüge. Und sicher kann<br />

uns ein <strong>Boltenhagener</strong> Gemeindevertreter seine Wahrheit zu dem<br />

Verein der Gästeführer e.V. mitteilen.<br />

Am 01.03.2011 (vor etwa 1.000 Tagen!) erklärte der Vorsitzende des<br />

am 14.03.2011 gegründeten Vereins der Gästeführer e.V.<br />

Boltenhagen und Klützer Winkel der Ostsee Zeitung: „Wir wollen die<br />

Informationsbarrieren abbauen“. Ulrich Sager, Vorsitzender des<br />

Vereins, informierte die OZ-Leser weiter: „Wir sind bereits im<br />

Bundesverband der Gästeführer aufgenommen“.<br />

Der Bundesververband der Gästeführer<br />

in Deutschland e.V. (BVGB) ist<br />

die berufliche Interessenvertretung<br />

seiner Mitglieder auf bundes- und<br />

europäischer Ebene. Der Bundes-<br />

13


<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

verband hat Richtlinien für die Gäste-führer-Grundausbildung<br />

geschaffen und erteilt seinen Mitgliedern ein Gästeführer-<br />

Fortbildungszertifikat.<br />

Das Zertifikat entspricht einem Gütesiegel. Neben einer fachlichen<br />

Qualifikation und Mehrsprachigkeit werden Einfühlungsvermögen,<br />

sympathische Ausstrahlung, sprachliche Gewandtheit, Flexibilität und<br />

Geschick im Umgang mit dem Kunden "Tourist" vorausgesetzt.<br />

Gut so, könnte man nach dem Lesen des OZ-Artikels denken und noch<br />

besser für Boltenhagen und die Region Klützer Winkel, aber weit<br />

gefehlt! Wer auf der Homepage des Bundesverbandes der Gästeführer<br />

(http://www.bvgd.org) den Gästeführerverein aus Boltenhagen sucht,<br />

forscht vergebens. Obwohl Herr Ulrich Sager am 01.03.2011 öffentlich<br />

mitteilte: „Wir sind bereits im Bundesverband der Gästeführer<br />

aufgenommen“, ist der Verein dort bis heute nicht als Mitglied<br />

aufgenommen. Der Gästeführerverein Boltenhagen wirbt in einem Flyer<br />

damit, Mitglied des Bundesverbandes zu sein. Stimmen also die<br />

Angaben auf der Homepage des BVGD nicht?<br />

Wir haben nachgefragt und die folgenden Antworten erhalten:<br />

BVGD November 2012<br />

„… leider ist der Gästeführerverein Boltenhagen nicht Mitglied<br />

im BVGD. Über unsere Homepage www.bvgd.de finden Sie<br />

eine Übersichtskarte mit unseren Mitgliedern…“<br />

BVGD Juni 2013<br />

„… Nach Rücksprache mit Herrn Sager handelt es sich bei<br />

diesem Flyer um einen Entwurf. Wir hoffen, dies ist richtig<br />

und werden dies auch weiter verfolgen. Bisher ist dieser<br />

Verein noch nicht Mitglied im BVDG, sondern befindet sich<br />

Verein erst im Aufnahmerverfahren…“<br />

Uns liegen die folgenden Informationen vor:<br />

Dezember 2013<br />

Der Verein ist immer noch nicht Mitglied des Bundesverbandes,<br />

weil eine wichtige Unterlage bisher noch nicht vorgelegt wurde<br />

bzw. der Nachweis nicht erbracht wurde; und zwar fehlt der<br />

Nachweis der Qualifikation. (BVGD-Gästeführer müssen eine<br />

Gästeführer-Qualifikation nachweisen und erhalten nach<br />

Ablegung der Ausbildung das BVGD-Zertifikat).<br />

Verwirrung? Was sollen Gäste und die Bürger der Gemeinde<br />

Ostseebad Boltenhagen davon halten? Der Vorsitzende des Vereins<br />

kann sicher den Irrtum aufklären, warum und für welchen Zweck er<br />

Flyer mit dem BVGD-Logo anlässlich von Veranstaltungen an der<br />

Kurmuschel im Ostseebad Boltenhagen ausgelegt hat.<br />

Nutzte der Vorsitzende des Gästeführervereins das Logo des<br />

Bundesverbandes BVGD auf den Vereinsflyern unberechtigt oder<br />

handelte es sich um einen „Entwurf“ der „versehentlich“ zur Verteilung<br />

ausgelegt wurde?<br />

Mit welcher Absicht gibt der FDP-Gemeindevertreter, der auch<br />

Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses sowie Mitglied des<br />

Hauptausschusses und Finanzausschusses sowie des Amtsausschusses<br />

Klützer Winkel ist, falsche Erklärungen (nachzulesen in der<br />

OZ vom 14.03.2011) ab?<br />

Fragen über Fragen! Wird es Antworten geben?<br />

Hier eine Information an treue Leser der „<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong>“, die<br />

zeigt, wie der Gemeindevertreter Ulrich Sager Wahrheiten ertragen<br />

kann:<br />

„Herr Sager gibt bekannt, dass er den „<strong>Boltenhagener</strong> Einblick“<br />

an einen Rechtsanwalt zur Prüfung weitergeben hat“<br />

(Tagesordnungspunkt in dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung der<br />

Gemeindevertretung vom 16.08.2013<br />

Aber noch eine Frage dazu, wer bezahlt den Rechtsanwalt? Etwa die<br />

Gemeinde?<br />

Zu lesen auf der Homepage der CDU-Boltenhagen: „Wer einmal<br />

lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er mal die Wahrheit<br />

spricht.“ Stimmt! Und für wen gilt diese Weisheit nun?<br />

Ich gebe ungern Interviews, weil ich immer Schwierigkeiten<br />

habe, mich an die Lügen zu erinnern, die ich beim letzten Mal<br />

erzählt habe. (Roger Moore)<br />

Swen Bertram<br />

Swen Bertram berichtet: Neues aus Tollhagen<br />

Swen Bertram schreibt für<br />

die <strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong><br />

vorzugsweise Kommentare<br />

zu dem <strong>Boltenhagener</strong><br />

Haushalt aber manchmal<br />

auch Satirisches, so wie<br />

jetzt:<br />

Auch in Tollhagen werden Familienangehörige auf Staatskosten<br />

beschäftigt<br />

Der Beschäftigungsskandal, bei dem Staatsbedienstete ihre<br />

Familienmitglieder auf Staatskosten beschäftigen, breitet sich von Bayern<br />

über Schwerin bis nach Tollhagen aus. Aus gut unterrichteten Kreisen ist<br />

bekannt geworden, dass alle in den letzten zwei Jahren im Gemeindeamt<br />

eingestellten Personen mit dem Bürgermeister Karl Pfiffig mehr oder<br />

weniger verwandt sind. Die Bauamtsleiterin ist eine Cousine und die<br />

Hauptamtsleiterin, die eine Babypause einlegt, ist eine Schwägerin des<br />

Gemeindeoberhauptes. Im Bauamt wurden dazu eine Nichte und eine<br />

weitere Cousine eingestellt. Die bisher letzte Einstellung erfolgte mit der<br />

älteren Schwester des Verwaltungschefs. Interessanterweise ist sie für<br />

den Amtsantritt aus Schwerin nach Tollhagen gezogen. Natürlich sind<br />

alle neuen Mitarbeiterinnen gleich mit zwei Gehaltsgruppen höher<br />

eingestellt worden, als die sonstigen vergleichbaren Mitarbeiter haben.<br />

Im Bauhof haben ein Onkel und ein Schwager eine neue Stelle erhalten.<br />

Man sollte meinen, dass damit alle Verwandten versorgt sein müssten.<br />

So ist es nicht. 500 € erhält seine Katze monatlich für die Mäusejagd im<br />

Archiv. Die größte Verfehlung ist wohl die Beschäftigung eines 10<br />

jährigen Jungen, ein Neffe, im Hort! Weil es keinen freien Hortplatz mehr<br />

gab, wurde dem Jungen kurzer Hand eine Erzieherstelle zugewiesen.<br />

Damit hat er einen Hortplatz sicher und wird dafür auch noch bezahlt. Die<br />

Kitagebühren werden natürlich gespart.<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Der markante Familienname des Bürgermeisters taucht bei keinem der<br />

neuen Mitarbeiter auf. Das hängt damit zusammen, dass der<br />

Bürgermeister seinen Nachnamen erst vor etwa 12 Jahren angenommen<br />

hat.<br />

Der Bürgermeister erklärt dazu:<br />

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen.<br />

Mit ernsthaften Konsequenzen wird aber nicht gerechnet, weil der<br />

Chefermittler der Staatsanwaltschaft der Zwillingsbruder des<br />

Bürgermeisters ist.<br />

Swen Bertram<br />

Hinweis des Autors:<br />

Alle Beiträge sind frei erfunden. In der Realität kann es solche<br />

Handlungen nicht geben, jedenfalls nicht in Boltenhagen, oder?<br />

Eigenbetrieb Kurverwaltung Boltenhagen:<br />

der unaufhaltsame Anstieg der Bankkredite<br />

Kurverwaltung startet<br />

<strong>2014</strong> eine<br />

Investitionsrakete!<br />

2.917.000 Euro<br />

Verlust <strong>2014</strong>:<br />

85.817 Euro<br />

Bankminus 31.12.<strong>2014</strong>:<br />

443.197 Euro<br />

Wenn es noch Zweifel am Dilettantismus der Leitung des<br />

Eigenbetriebes Kurverwaltung Ostseebad Boltenhagen gab- der<br />

vorgelegte Wirtschaftsplan <strong>2014</strong> haben sie beseitigt.<br />

Der Kurbetriebsausschuss der Gemeinde Ostseebad Boltenhagen<br />

tagte am 11.12.2013. Es ging um den Wirtschaftsplan <strong>2014</strong>,<br />

vorgestellt von der Leiterin des Eigenbetriebs, Frau Hörl. Es ging um<br />

Geld, um viel Geld.<br />

Der geplante Jahresverlust für <strong>2014</strong> in Höhe von 85.817,00 Euro<br />

wurde von der Kurdirektorin vorgestellt wie eine Nebensächlichkeit.<br />

Ist der Verlust wirklich eine Nebensächlichkeit?<br />

Nun, im Vergleich zum am 16.05.2013 vorgestellten Haushaltsdefizit<br />

der Gemeinde Ostseebad Boltenhagen für das Jahr 2013 in Höhe<br />

von 620.100 Euro (Kommentar Hans Otto Schmiedeberg: „Wir haben<br />

Null Euro Schulden…“) handelt es sich tatsächlich um eine nicht<br />

erwähnenswerte Belanglosigkeit.<br />

Deshalb OK? Dann eben 85.817,00 Verlust? Weit gefehlt!<br />

Trotz der Ausweisung der Inanspruchnahme von Bankkrediten, hat<br />

die Kurdirektorin („Ich kenne mich mit Zahlen aus…“) offenbar<br />

vergessen, dafür Zinsen einzukalkulieren!<br />

Oder die Kurdirektorin hat eine innovative Idee gehabt!? Nämlich die<br />

Bank zu überzeugen, dass der Zinssatz sich bei erhöhter<br />

Kreditaufnahme reduziert! Sollte das der Fall sein, dann Gratulation<br />

zum Festzins von 5.000 Euro jährlich- unabhängig von der Höhe der<br />

Kreditsumme!<br />

Sie liegen richtig, natürlich haben die Mitglieder des Kurbetriebsausschusses<br />

das nicht bemerkt<br />

Der Finanzplan des Kurbetriebes zeigt eine dramatische Entwicklung.<br />

Der Bestand an Finanzmitteln hat sich vom 31.12.2012 auf den<br />

31.12.2013 um 112.301 Euro auf 127.470,13 verringert. Diese<br />

Entwicklung ist noch vermittelbar! Aber nun geht es erst richtig in die<br />

Vollen:<br />

am 31.12.<strong>2014</strong> wird ein Kassenminusbestand in Höhe von<br />

443.196,87 Euro eingeplant. Der Finanzmittel-Minusbestand<br />

soll zum 31.12.2017 auf 1.175.946,87 Euro anwachsen!<br />

Irgendwie bekommt die folgende Erklärung von Frau Hörl eine<br />

sonderbare Deutung: „Ich kenne mich mit Zahlen aus…“ (zu<br />

lesen im Magazin „Schwerin live“ vom 23.04.2012 mit der Überschrift:<br />

„Mit vielen Wassern gewaschen“).<br />

Wer soll dafür mit welchen Sicherheiten für die Kreditinanspruchnahme<br />

haften? Wie sollen die Bankkredite getilgt werden? Mit<br />

Jahresüberschüssen der Kurverwaltung wird es in den nächsten<br />

Jahren nicht möglich sein! Wer hat also die Kredite zu tilgen? Die<br />

Gemeinde! Also mit Steuergeldern der Bürger Boltenhagens!<br />

Sie glauben, dass ein Tilgungsplan oder eine Idee vorgelegt wurde,<br />

wie der Minus-Banksaldo zurückgeführt werden soll? Nun,<br />

zwischenzeitlich wissen die Bürger, dass die Mehrheit der<br />

Ausschussmitglieder ökonomische Analphabeten sind. Das<br />

nachzuweisen fällt nicht schwer. Nicht ein Mitglied des Ausschusses<br />

und auch der anwesende 1.stellvertr. Bürgermeister hat sich zum<br />

Bankminussaldo in Höhe von 1.175.946,87 Euro auch nur mit einer<br />

Silbe geäußert. Dieses extreme Unwissen über oder die<br />

Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Geld ist unverantwortlich.<br />

Anzunehmen ist, dass die Leiterin des Kurbetriebs und einige<br />

Ausschussmitglieder gar kein gewaltiges Budget-Loch gesehen<br />

haben, sondern sich den Betrag von 1.175.946,87 Euro lediglich mit<br />

einer kleinen Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben<br />

erklären. Dieser Verdacht ist gar nicht abwegig:<br />

Herr Uwe Dunkelmann-CDU hat dem Wirtschaftsplan<br />

zugestimmt! Hochachtung! Also das Motto könnte lauten:<br />

Nach mir die Sintflut!<br />

Alle anderen Mitglieder haben den Wirtschaftsplan abgelehnt,<br />

allerdings aus anderen Gründen.<br />

Das geplante Investitionsvolumen des Kurbetriebs beträgt <strong>2014</strong><br />

2.917.000,00 Euro. Die geplanten Zuschüsse aus anderen „Töpfen“<br />

des Bundeslandes betragen 2.074.550,00. Auf die Details des<br />

Investitionsplans für <strong>2014</strong> werden wir in der nächsten Ausgabe näher<br />

eingehen.<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Das reicht aber nun, denken Sie? Sie halten das für verrückt<br />

und fragen sich, wie kann die Betriebsleiterin des<br />

Kurbetriebes einen solchen Wirtschaftsplan <strong>2014</strong> der<br />

Öffentlichkeit vorlegen?<br />

Zu fragen ist aber auch, wo bleibt die Kontrollfunktion der Mitglieder<br />

des Kurbetriebsausschusses? Merken die nichts? Obwohl der<br />

Wirtschaftsplan des Kurbetriebes für das Jahr <strong>2014</strong> einen<br />

Verlust ausweist, werden „Unterstützungen“ geleistet:<br />

Der „Wirtschaftsbetrieb Ostsee-Therme“, erhält 50.000 Euro als<br />

„Defizitausgleich“, und zwar auch dann, wenn dieser Bereich der im<br />

Handelsregister Berlin eingetragenen „Fachklinik Sonnenschein<br />

Boltenhagen GmbH“ einen Gewinn ausweist (Uwe Dunkelmann:<br />

„Auch bei Gewinn bezahlen wir einen Zuschuss“).<br />

Im Jahr 2013 hat die Kurverwaltung eine Zahlung an die Klinik-GmbH<br />

in Höhe von 50.000 Euro geleistet, obwohl der Bereich<br />

„Wirtschaftsbetrieb Ostsee –Therme“ einen Gewinn von 20.513,69<br />

ausgewiesen hat. Mit Zahlung des Kurbetriebs hat sich der Gewinn<br />

auf 70.513,69 erhöht. Wer hat eigentlich Bürgermeister, Gemeindevertreter<br />

und Ausschussmitglieder auf die Idee gebracht,<br />

Absichtserklärungen zum Ausgleich von Betriebsverlusten von<br />

privaten Unternehmern, einer Berliner GmbH, vorzunehmen? Bei<br />

wem können <strong>Boltenhagener</strong> Gewerbetreibende ebenfalls Anträge für<br />

Verluste von Betriebsabteilungen stellen, und zwar auch dann, wenn<br />

Gewinne ausgewiesen werden?<br />

Das war es? Natürlich nicht! Trotz eines geplanten Jahresfehlbetrages<br />

für das Jahr <strong>2014</strong> und einem Kassenfehlbetrag in Höhe<br />

von 443.000 Euro zum Jahresende <strong>2014</strong> wird die Fortführung des<br />

Park&Ride Probeverkehrs von der Leiterin des Kurbetriebes<br />

kostenwirksam eingeplant, und zwar mit einem Betrag von 150.000<br />

Euro. Die Einnahmen hat sie mit 15.000 Euro für 7.500 Fahrzeuge<br />

angesetzt Was bedeutet das?<br />

Jedes geplante Fahrzeug, das den P&R Service im Jahr <strong>2014</strong><br />

nutzt, verursacht Kosten in Höhe 18,00 Euro. Wo ist der<br />

wirtschaftliche Nutzen? Für wen bringt dieser Park&Ride Verkehr<br />

Nutzen? Die Antwort dazu können wir geben, wenn die Leiterin der<br />

der Kurverwaltung, Frau Hörl, eine komplette Auswertung des<br />

Probebetriebes für 2013 vorlegen würde. Trotz schriftlicher<br />

Aufforderung des BfB hat sie das bisher nicht für nötig befunden.<br />

Eine solche Auswertung würde auch erklären, warum der 1.<br />

stellvertr. Bürgermeister Schmiedeberg (CDU) in der vorherigen<br />

Sitzung erklärte: „… Die Mitarbeiter des Park&Ride Services<br />

haben für ein Ei und Butterbrot gearbeitet..“ Was meint das wohl?<br />

Jeder darf sich seine eigene Meinung darauf bilden.<br />

Gift für die Demokratie ist, wenn...<br />

...die Demokratie mit Mitteln der Diktatur bekämpft und verhökert<br />

wird.<br />

...Politmarionetten das Sagen haben und mit Placebos agieren.<br />

...die Wahlprogramme hohle Worthülsen sind mit leeren<br />

Versprechungen, denn man weiß vorher schon, dass man hinterher<br />

gelogen hat.<br />

...Wahlversprechungen nicht eingehalten werden und der Wählerwille<br />

missachtet wird.<br />

...haushohe Wahlverlierer zu Siegern gemacht werden.<br />

...Bürgerbegehren mittels juristischer Tricks niedergeschlagen<br />

werden.<br />

...juristische Rechtsverdreher politische Entscheidungen treffen.<br />

...ein Klima der Einschüchterung geschaffen wird.<br />

...Denunziation, Bestechlichkeit, Begünstigungen, Vorteilsnahme,<br />

Gefälligkeitsplanungen das politische Geschehen beherrschen.<br />

...die Opposition nicht akzeptiert wird.<br />

...somit die Opposition mit Mitteln der Intrige, Verleumdung und<br />

Schikane bekämpft wird.<br />

...oppositionelle Artikel in der freien Presse nicht veröffentlicht<br />

werden.<br />

Bürger überlege!<br />

Gibt es so einen Ort, 24 Jahre nach der Wende in unserer<br />

Bundesrepublik???<br />

Evtl. Ähnlichkeiten könnten rein zufällig sein.<br />

Güni<br />

Impressum:<br />

"<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong>"<br />

Rosenweg 15<br />

23946 Ostseebad Boltenhagen<br />

Telefon 0172-4511479<br />

Mail: info@bfbboltenhagen.de<br />

Herausgeber: Redaktionskollegium<br />

Swen Bertram, Jörg Gniwotta, Thomas Nohr,<br />

Hartmut Okken, Wolfgang Seidel, Reiner Sommer.<br />

Die Beiträge sind Meinungen der jeweiligen Autoren.<br />

Gestaltung/Layout: Hartmut Okken Titelbild: Torsten Matthes<br />

Fazit: Wer sich derzeit in Boltenhagen mit Finanzfragen sowie<br />

Wirtschafts- und Haushaltsplänen beschäftigt, darf eins nicht<br />

haben: Fachkenntnisse!<br />

Zu einigen „auserwählten“ Verantwortungsträgern unserer Gemeinde<br />

und der Leitung der Kurverwaltung fällt mir noch ein Zitat von Henry<br />

M. Broder ein:<br />

„Ahnungslosigkeit, die völlige Abwesenheit von Wissen und der<br />

totale Mangel an Kompetenz sind keine Hindernisse auf dem<br />

Weg nach oben, sondern Voraussetzung für einen raschen und<br />

erfolgreichen Aufstieg“.<br />

Swen Bertram<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Diese Information überrascht nicht, oder?<br />

Betriebsabrechnung für den<br />

Bauhof?<br />

Kostenstellenrechnung?<br />

NIX gibt es!<br />

Wie Betriebsabrechnung würden Sie sich verhalten, für den wenn<br />

Ihnen schriftlich gegeben wird, dass<br />

Sie einen Mitarbeiter beschäftigen,<br />

der seinen Arbeitsaufgaben nicht gerecht wird, in leitender Position<br />

arbeitet, jedoch mangelhaft die Wirkungsweise von finanzpolitischen<br />

Prozessen an seinem Arbeitsplatz erkennt und immer wieder<br />

Zuarbeiten nicht leistet, die aber für eventuell notwendige<br />

Entscheidungsfindungen bzw. Reformen von Bedeutung sind oder<br />

wären ?<br />

Ein Unternehmer aus der freien Wirtschaft sehe da bestimmt<br />

dringenden Handlungsbedarf, denn ein solcher Mitarbeiter würde<br />

seinem Betrieb nur Schaden zufügen und das Betriebsergebnis ganz<br />

bestimmt negativ beeinflussen.<br />

Anders beurteilt man das in der kommunalen Wirtschaft bzw. bei der<br />

öffentlichen Hand. Hier macht man den „Bock zum Gärtner“ und<br />

verschweigt der Öffentlichkeit derartige Informationen / Aussagen.<br />

Doch wenn schwergewichtige Informanten nicht schweigen können,<br />

kommt ein zusätzlicher Mangel dazu, obwohl diese/r schon Monate<br />

voraus sagte, dass es in der Gemeinde Steuererhöhungen geben<br />

wird, da die Finanzlage nicht sehr optimistisch sei.<br />

Wie sehen Sie es nun, besteht hier in mehrerer Sicht Handlungsbedarf<br />

? Wir meinen ja und zwar dringend !!!<br />

J. Gniwotta<br />

Karin Strenz zu Besuch des Unternehmerstammtisches.<br />

Hier mit Mitgliedern und Unterstützern<br />

des Bürgerforums Ostseebad Boltenhagen.<br />

Nachfolgend ein Auszug aus der Internetseite von Karin Strenz<br />

über den Grillabend in Redewisch:<br />

12. September 2013<br />

►Grillabend im Ostseebad<br />

Boltenhagen<br />

"Der Ortsverband der CDU Boltenhagen hat [...] hat die CDU-<br />

Bundestagsabgeordnete Karin Strenz in den Dorfklub<br />

Redewisch [...]eingeladen. Um 18 Uhr beginnt dort ein<br />

Grillfest, zudem alle interessierten Bürger und alle Vereine des<br />

Ortes eingeladen sind ...", so die Ankündigung in der<br />

Ostseezeitung. Und damit habe ich nun nicht gerechnet: Knapp<br />

80 interessierte Bürgerinnen und Bürger verschiedenster<br />

Verbände, Parteien, Unternehmen und Vereine versammelten<br />

sich auf der Terrasse des Dorfclubs. An diesem Abend zeigte<br />

sich der Altweibersommer noch einmal in vollem Glanze. Die<br />

netten Gespräche haben mir<br />

eines ganz besonders gezeigt:<br />

Die Menschen vor Ort stecken<br />

voller Ideenreichtum und<br />

Potenzial, die das Ostseebad zu<br />

einem Erfolgsschlager<br />

machen. Ich persönlich<br />

freue mich sehr, dass ich für<br />

Boltenhagen meinen Teil<br />

beitragen konnte.<br />

Zusammen mit der<br />

Bürgerinitiative "Rettet den Tourismusfaktor Strand", der<br />

Kurverwaltung sowie dem Landeswirtschaftsministerium<br />

konnten wir gemeinsam eine Lösung für eine notwendige<br />

Strandaufspülung erarbeiten. Für das gesamte<br />

Tourismusgewerbe ist der Strand die Basis für den Erfolg.<br />

Wenn die Badegäste zufrieden sind, kann der Ort zufrieden<br />

sein.<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

“. Noch einmal gehe ich n i c h t in so einen „ „Schuppen“, um zu<br />

wählen, denn es ist eine Beleidigung!“<br />

Heute noch liegen unmittelbar neben der Einfahrt, die Utensilien auf<br />

denen mal eine Tischtennisplatte abgestellt war (Teppichreste und<br />

Holzbretter).<br />

Auch die Urlauber und Touristen wollen nicht glauben, geurteilt nach<br />

dem Äußeren, dass es sich hier um einen kommunalen Betrieb<br />

handelt und stellen immer wieder Fragen nach der Kompetenz der<br />

dafür Verantwortlichen!<br />

J. Gniwotta<br />

Das Bürgerforum Ostseebad Boltenhagen,<br />

ist immer dabei, wenn es um die Sache geht.<br />

unabhängig - überparteilich - dem Bürger verpflichtet<br />

Hartmut Okken<br />

Neue Erkenntnisse aus Tollhagen<br />

Man ändert nix, wenn<br />

man es nicht will !<br />

Ein kommunaler Betrieb<br />

verkommt in Unordnung<br />

und kein Verantwortlicher<br />

sieht Handlungsbedarf !!!<br />

Ist es, was man da visuell zur Kenntnis nehmen darf, nun ein<br />

…(B)auhof, oder nur Abladeplatz von diversen Materialien, die nicht<br />

einmal in einer Materialbestandskartei erfasst sind und außerdem<br />

vielfach noch unsachgemäß gelagert werden!<br />

Aber wie sollte es denn auch möglich sein, denn an allen Ecken ist<br />

erkennbar, das Konzeptionslosigkeit in diesem Objekt regiert und<br />

Steuergelder in enormen Wert verschwendet werden.<br />

„Wenn ich es nicht finden kann (in dieser Ordnung), dann bestelle<br />

und kaufe ich eben wieder!“<br />

Der „Bauhofleiter“ entscheidet, wie, wo, was und für wen gelagert<br />

wird. So entscheidet er auch unkonzeptionell über den Einsatz von<br />

Mitarbeitern, Maschinen und Material! Schriftliche Aufgabenstellungen<br />

für die Mitarbeiter, mit Darstellung ihres Aufgabengebietes,<br />

sind total unbekannt!<br />

Auch die Arbeitsbedingungen sind teilweise miserabel, sieht man nur<br />

den Aufenthaltsraum, der den Bürgerinnen und Bürgern zur<br />

Bundestagswahl 2013 präsentiert wurde! Einige Wähler haben es<br />

unmissverständlich geäußert:<br />

Irgendetwas stimmt da nicht ?<br />

Nachlässige Vorbereitung<br />

der Vorlagen für die<br />

Gemeindervertretersitzung<br />

Da soll in einer Gemeindevertreter-Sitzung, im öffentlichen Teil, in<br />

zwei Tagesordnungspunkten über die 1. Satzung zur Änderung der<br />

Gebührensatzung für die Straßenreinigung in der Gemeinde<br />

Ostseebad Boltenhagen (Vorlage GV Bolte/13/7700 und GV<br />

Bolte/13/7701) abgestimmt werden, und man stellt grobe<br />

handwerkliche Fehler fest !!!<br />

Begonnen hat es bereits bei der Unvollständigkeit von Straßen,<br />

Plätzen, Geh- und Radwegen und endete letztendlich in einem<br />

Wirrwarr von Kalkulationen in EURO und Cent, die jeglicher Realität<br />

entbehrten.<br />

Wer war denn für diese Vorlage verantwortlich? Inhaltlich und<br />

fachlich war es bestimmt der „kompetente“ stellv. Kurdirekor,<br />

Vorarbeiter des Bauhofes (öfter irrtümlich auch Bauhofleiter genannt)<br />

und Vorsitzende des Bauausschusses (kurz genannt).<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Eigentlich müsste man mehr Fachkompetenz erwarten können, doch<br />

wie versiert er seine Aufgaben erledigt kann man ja beim …(B)auhof<br />

erkennen.<br />

Allein trägt er die Verantwortung natürlich nicht, denn da gibt es ja<br />

noch Vorgesetzte, wie z.B. den 1.stellv. Bürgermeister und die<br />

Kurdirektorin/Leiterin des Eigenbetriebes! Haben sie sich vor Veröffentlichung<br />

diese Zuarbeit nicht angesehen, oder waren auch sie<br />

überfordert? Bedarf eine Zuarbeit nicht der schriftlichen Ab-zeichnung<br />

durch die Vorgesetzten? Oder liegt es daran, dass gar keine<br />

konkreten Aufgabenstellungen mit Unterschriftenregelungen in den<br />

Arbeitsbereichen gibt?<br />

Bei einer derartigen Arbeitsweise ist fast alles vorstellbar. Oder hat<br />

man den Mitarbeiter bewusst ins „offene Messer“ laufen lassen, mit<br />

dem Hintergrund „Nachtigall ich hör Dir trapsen ?“<br />

J. Gniwotta<br />

Schilda Wald in Boltenhagen<br />

Wichmannsdorfer Feuchtgebiete<br />

Feuchtgebiete gibt es<br />

allerorts. In der Literatur,<br />

im Film und nun auch in<br />

Wichmannsdorf.<br />

Bei einigen Einwohnern<br />

drückt die Feuchtigkeit von<br />

vorn, von hinten, von unten,<br />

von oben und aus dem Bach.<br />

Selbst Entscheidungsträgern steht das Wasser bis zum Hals, sie<br />

schwimmen in Richtung Planung, um dann den Zufall durch Irrtum zu<br />

ersetzen. Das rettende Ufer heißt „Bebauungsplanänderung“ mit<br />

Gefälligkeitsplanungen und der Heiligsprechung von Bausünden und<br />

der Legalisierung der zwei Reetdach Häuser. So ganz von selbst<br />

ergibt sich dann eine Regenwasserentwässerung. Denn nur was<br />

keiner versteht, kann jeder glauben.<br />

Ins Wasser gefallen sind bei dieser Wettschwimmaktion ein<br />

technisches Gutachten und eine Einwohnerversammlung. Aber, wie<br />

sagte doch einst so treffend der CDU-Landeschef Caffier: „Das Letzte<br />

was wir gebrauchen können, wäre noch mehr Bürgerbeteiligung.“<br />

Und wie ein Prophet, der seinen Körper gen Mekka dreht, richtet ein<br />

„wichtiger“ Gemeindevertreter seinen starren Blick gen<br />

Wichmannsdorf. Die Nase nach oben, den Mund geöffnet, sprudelt<br />

es aus ihm heraus: „Sagt uns was ihr wollt und wir sagen euch, was<br />

ihr uns könnt.“<br />

Wutbürger entwickeln sich erst beim Studium der ausgelegten<br />

Bebauungspläne. Wir wissen, dass die billigste Investition im<br />

Erfahrungsaustausch besteht. Die Einwohner holten sich aber kalte<br />

Füße, als sie merkten, dass sie eingeseift und gewaschen wurden,<br />

ohne nass zu werden. Wasser können sie schließlich genug auf ihren<br />

Grundstücken genießen, zumal die Feuchtgebiete, vorher wie<br />

nachher vorhanden sein werden.<br />

Wolfgang Seidel<br />

Boltenhagen ist ja von vielem umgeben.<br />

Nördlich viel Wasser.<br />

Südlich viel Wald.<br />

Und mittendrin ein Schilda Wald.<br />

Die Autofahrer haben viel Zeit und sehen alles genau.<br />

Im Sommer, in der Osteealle, im Fahrzeugstau.<br />

Hartmut Okken<br />

Foto:GVB<br />

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<strong>Boltenhagener</strong> <strong>Einblicke</strong> – Satirische Zeitung von <strong>Boltenhagener</strong>n für <strong>Boltenhagener</strong><br />

Leew <strong>Boltenhagener</strong>!<br />

Dat olle Johr is nu tau<br />

End’n un frei nach<br />

Tarnow mücht ick<br />

jucch seggn’n:<br />

Dat ole Jahr is vörbi nu jüst,<br />

dat nee vör uns steiht<br />

Möts juch nich argern,<br />

hätt keinen Wiert.<br />

Mötst juch nur wunnern,<br />

wat all passiert.<br />

Mötst ümmer denken,<br />

de Welt is nich klauk,<br />

jeder hätt Grappen –<br />

de lütt Burmeester ok!<br />

Un för dat niege Johr een gauden Rad:<br />

Mötst juch nich agern,<br />

is Unrecht juch dan.<br />

Haugt mal upn Disch<br />

un gliecks is vergahn.<br />

Ritt mal dat Mul up,<br />

aber an de richtigen Stell,<br />

denn künnst ji wat ännern,<br />

und dat mal ganz schnell!<br />

Gedicht zum neuen Jahr<br />

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit,<br />

Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,<br />

Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass,<br />

Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre doch was!<br />

Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh',<br />

Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du,<br />

Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut.<br />

Und Kraft zum Handeln - das wäre gut!<br />

Kein Trübsal und Dunkel, ein bisschen mehr Licht,<br />

Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht,<br />

Und viel mehr Blumen, solange es geht,<br />

Nicht erst auf Gräbern - da blüh'n sie zu spät!<br />

Peter Rosegger<br />

Bald sün de Wahlen –<br />

wählt den richtigen Mann.<br />

Sonst fangt de Arger<br />

von förn wedder an!<br />

Eeen komododiget un<br />

gesundet Nieget Johr<br />

wünscht juch<br />

Gisela Günther<br />

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