05.01.2014 Aufrufe

Jahresbericht 2005/06 - Gymnasium Liestal

Jahresbericht 2005/06 - Gymnasium Liestal

Jahresbericht 2005/06 - Gymnasium Liestal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10<br />

13. September<br />

Die Mentoren/-innen neuer Kollegen/-<br />

innen bilden sich auf dem Leuenberg<br />

weiter. Mehr auf Seite 47.<br />

Ist Anstand out?<br />

Andrea Salathe und Lukas Preiswerk haben mit<br />

Schüler/-innen gesprochen und sich Gedanken<br />

gemacht.<br />

19. bis 24. September<br />

Die dritten Klassen der DMS sind für ihre<br />

Selbstständigen Arbeiten vom Unterricht<br />

freigestellt. Die Liste aller Arbeiten findet<br />

sich auf Seite 40.<br />

19. bis 30. September<br />

Als Vorbereitung zu den Berufstagen im<br />

November werden im Lichthof die vier<br />

Berufsfelder der FMS vorgestellt: Soziales,<br />

Gesundheit, Pädagogik, Kunst.<br />

19. September bis 7.Oktober<br />

Die Schüler/-innen der zweiten FMS-<br />

Klassen lernen in einem dreiwöchigen<br />

Praktikum die Berufe in dem von ihnen<br />

gewählten Berufsfeld näher kennen.<br />

«Unsere Jugend ist heruntergekommen<br />

und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht<br />

mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt<br />

ist nahe.»<br />

Keilschrifttext, um 2000 v. Chr.<br />

Anstand ist ein altes Thema: Ist es für<br />

uns Jugendliche veraltet? Die Zeiten von<br />

äusserst strengen Lehrern, von hochformellen<br />

Anlässen und schauerlichen Erziehungsmethoden<br />

sind wohl vorbei, und<br />

so hat die Wichtigkeit von Anstand wohl<br />

auch abgenommen. Die Schüler/-innen<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> sind sich da ganz<br />

einig: Anstand ist nötig. Sie finden es<br />

wichtig, dass ihre Umgebung weiss, wie<br />

man mit Mitmenschen umgeht, und sie<br />

verlangen auch dasselbe von sich selbst.<br />

Der altbekannte Knigge, der die Benimmregeln<br />

für jedermann festgelegt hat, ist bei<br />

einigen Schüler/-innen nicht bekannt oder<br />

wenn, dann finden sie ihn oft sehr unangebracht.<br />

Hingegen war das zentrale Wort in<br />

den Diskussionen, welche wir in letzter Zeit<br />

mit Gleichaltrigen geführt hatten, Respekt.<br />

Man muss Respekt gegenüber anderen<br />

Menschen haben, diese akzeptieren und<br />

schätzen. Dazu gehört für Jugendliche<br />

auch, dass man ein gewisses Mass an<br />

Benimmregeln beherrscht. Das verlangen<br />

sie von jedem. So finden sie, dass auch<br />

alte Leute teilweise sehr unanständig auf<br />

sie wirken würden, dass es manchen Lehrern/-innen<br />

an Respekt gegenüber ihren<br />

Schülern/-innen fehle, und sogar, dass<br />

ihnen schon die ganz Kleinen Angst einjagen<br />

würden. In unserem Alter werden<br />

wir sehr stark mit der Thematik der verdorbenen<br />

Jugend konfrontiert, welche<br />

scheinbar immer schlimmer wird. Allzu<br />

oft ist zu hören: die heutige Jugend …!<br />

Gegen dieses Klischee zu kämpfen, scheint<br />

schwierig. Schon seit Jahrhunderten sprechen<br />

viele Erwachsene von ihren schlimmen<br />

Zöglingen:<br />

«Die Jugend liebt heutzutage den Luxus.<br />

Sie hat schlechte Manieren, verachtet die<br />

Autorität, hat keinen Respekt vor älteren<br />

Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll.<br />

Die jungen Leute stehen nicht mehr auf,<br />

wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen<br />

ihren Eltern, schwadronieren<br />

in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch<br />

die Süssspeisen, legen die Beine übereinander<br />

und tyrannisieren ihre Lehrer.»<br />

Sokrates, um 430 v. Chr.<br />

«Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr<br />

in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal<br />

unsere Jugend die Männer von morgen<br />

stellt. Unsere Jugend ist unerträglich,<br />

unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.»<br />

Hesiod, ca. 700 v. Chr.<br />

«Es ist die Wahrnehmung gemacht worden,<br />

dass bei der Schuljugend die früher<br />

kundgegebene Anständigkeit und das<br />

sittliche Benehmen … mehr und mehr<br />

verschwinde.»<br />

Ein deutscher Regierungsbericht von<br />

1852<br />

Kein Lob der Faulheit<br />

Dabei sind die Jugendlichen, welche<br />

negativ auffallen, hoffentlich auch in heutiger<br />

Zeit in der Minderheit.<br />

Wenn es am <strong>Gymnasium</strong> ein wenig an<br />

Anstand fehlen sollte, dann wäre das wohl<br />

hauptsächlich auf die Faulheit zurückzuführen,<br />

und diese Krankheit ist ganz klar<br />

nicht nur in unserem Alter verbreitet. Wir<br />

Schüler/-innen wollen uns benehmen. Es<br />

ist nun aber einfach zu verlockend, erst ein<br />

paar Minütchen nach dem Klingeln das<br />

Schulzimmer zu betreten; man ist zu faul,<br />

danach in der Stunde seine Ohren kräftig<br />

zu spitzen, nicht zu schwatzen und dabei<br />

das Gähnen zu unterdrücken oder sogar<br />

einzunicken. Zu Hause hat man Besseres<br />

zu tun, als die Hausaufgaben zu erledigen.<br />

Erschreckenderweise gibt es sogar<br />

einige Schüler/-innen, die am Samstagmorgen<br />

öfters erst gar nicht in der Schule<br />

erscheinen.<br />

Wieso schreiben manche erstaunlich<br />

gute Noten in Fächern, die ihnen nicht<br />

sonderlich liegen? Was hindert Schüler/-<br />

innen daran, ihre Tabletts nach dem Mittagessen<br />

artig zu verräumen? Braucht es<br />

Verantwortliche jeder Klasse, die dafür<br />

sorgen, dass dies fortan funktioniert?<br />

Würde das nicht an jedem Einzelnen selbst<br />

liegen? Kommen die Kaugummis unter<br />

den Tischen und Stühlen von tatkräftigen<br />

Heinzelmännchen?<br />

Ach, wie einfach fällt es einem doch,<br />

immer genau das Gegenteil dessen zu<br />

machen, was sich gehören würde, nur<br />

weil das Anständige zu viel Kraft und Zeit<br />

kostet. Nur wenige bemerken, wie egoistisch<br />

und asozial sie manchmal sind,<br />

wie unhöflich sie sich verhalten und wie<br />

wenige Anstandsregeln sie beachten. So<br />

sind wir uns auch einig, dass es zu einer<br />

Ermahnung und Aufmunterung vonseiten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!