Jahresbericht 2005/06 - Gymnasium Liestal
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Zusammenarbeit goes on<br />
Nach der intensiven Weiterbildung vor zwei Jahren im Schwarzwald wurde Runde zwei eingeläutet.<br />
T i t a n i c<br />
Untergang der Titanic in deutsch-französischem Sprachmix<br />
Zweiter Tag der Schulen am Oberrhein<br />
Seit zwei Jahren bildet die Zusammenarbeit den Schwerpunkt in der Schulentwicklung des <strong>Gymnasium</strong>s<br />
<strong>Liestal</strong>. Jede/-r Lehrer/-in beteiligt sich in einer Partnerschaft oder einem Team und<br />
evaluiert und entwickelt den eigenen Unterricht.<br />
Neben der unten dargestellten Aktionsforschung und der Interdisziplinariät standen in den drei<br />
unterrichtsfreien Tagen vor Ostern die kollegiale Unterrichtshospitation und Formen kooperativen<br />
Lernens zur Auswahl.<br />
Aktionsforschung<br />
Interdisziplinarität: Wie spreche<br />
ich mit einer Maschine?<br />
Wir erhielten von den Referentinnen<br />
Elgrid Messner und Christa Bauer<br />
Informationen über die Hintergründe,<br />
Strategien und Methoden der Ak-tionsforschung<br />
und erfuhren, woher eigene<br />
Forschungsfragen kommen können.<br />
Dabei gingen auch die Ziele und Erfolgsindikatoren<br />
für Qualität nicht<br />
vergessen. Die Inputs wurden immer<br />
wieder durch verschiedene Einzel-/Partner-<br />
und Gruppenarbeiten aufgelockert<br />
oder vertieft.<br />
Am zweiten Tag wurde es konkreter.<br />
Wie können wir die gestellte Forschungsfrage<br />
konkret angehen und<br />
beantworten? Wir lernten die verschiedenen<br />
bestehenden Instrumente<br />
kennen und hatten danach noch kurz<br />
Zeit, uns eigene Forschungsfragen<br />
zu überlegen und einen kritischen<br />
Freund oder eine kritische Freundin zu<br />
suchen, mit welcher/ welchem wir uns<br />
in dem Forschungsprojekt austauschen<br />
können.<br />
Jacqueline Rosch-Münch<br />
Wie lässt sich vernetztes Denken<br />
in einer nach Fächern geordneten<br />
Schule fördern? Im Ringen mit dieser<br />
didaktischen Herausforderung leistet<br />
unsere Schule seit Jahren Pionierarbeit.<br />
Unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Regula Kyburz-Graber (Universität<br />
Zürich) gingen rund zwanzig Lehrpersonen<br />
daran, konkrete Unterrichtsvorhaben<br />
für das kommende Schuljahr zu<br />
planen. Didaktische Erkenntnisse der<br />
ersten Staffel (2004–<strong>06</strong>) kamen ihnen<br />
dabei zustatten, darunter der Entwurf<br />
einer Typologie der Fächerverbindungen.<br />
Fächerverbindender Unterricht<br />
kann dann Funken schlagen, wenn<br />
eine gut gewählte Leitfrage die Fächer<br />
zusammenführt. Drei Beispiele: Wie<br />
und warum entstand mathematisches<br />
Denken in der Antike (Mathematik,<br />
Geschichte, Griechisch)? Welchen Vorteil<br />
bringt uns die Unterscheidung von<br />
Alltags- und Fachbegriffen (Physik und<br />
Deutsch)? Wie spreche ich mit einer<br />
Maschine (Deutsch und Mathematik)?<br />
Hugo Caviola<br />
16 Klassen aus den vier Regionen des Oberrheins<br />
(Nordwestschweiz, Baden, Elsass und<br />
Südpfalz) widmeten sich auf Initiative des<br />
Oberrheinrates am 6. Dezember <strong>2005</strong> an vier<br />
Standorten dem Thema «Untergang der Titanic».<br />
Der diesjährige, zweite «Tag der Schulen» war<br />
mit einem Theaterprojekt verbunden: Die vier<br />
Schauspieler/-innen des Chawwerusch-Theaters<br />
aus Herxheim hatten das Thema deshalb<br />
gewählt, weil das Schiff ein Symbol für Menschen<br />
aus allen Bevölkerungsschichten und<br />
Ländern ist, die sich miteinander arrangieren<br />
und in einem beschränkten Raum auskommen<br />
müssen. Damit verbunden ist der Einsatz verschiedener<br />
Sprachen – der Tag der Schulen ist<br />
speziell für bilinguale Klassen Deutsch–Französisch<br />
konzipiert.<br />
Die Klasse 2FIS hatte das Glück, als eine der<br />
vier teilnehmenden Schulen aus der Nordwestschweiz,<br />
direkt nach Herxheim fahren zu<br />
dürfen und vom dortigen Chawwerusch-Thea-<br />
ter durch den Tag geführt zu werden.<br />
Nach Herxheim fuhren auch das Lycée Episcopal<br />
aus Zillisheim im Elsass und die Realschule<br />
Heinrich-Hansjakob aus Haslach in Baden.<br />
Zusammen mit der Gastgeberschule des Pamina-Schulzentrums<br />
in Herxheim in der Südpfalz<br />
waren es ungefähr 80 Jugendliche, die<br />
sich auf vier Ateliers aufteilten: «Sprache und<br />
Klänge choreographiert», «Kostüme mit einfachen<br />
Mitteln», «Figuren und Begegnungen»,<br />
«Situationen in Bildern gebannt». Die Schulklassen<br />
mischten sich, und je nach Übung<br />
wurde auf Französisch oder auf Deutsch miteinander<br />
kommuniziert.<br />
Was alle Schüler/-innen gemeinsam auf Französisch,<br />
auf Deutsch mit den Schauspielern/-<br />
innen des Chawwerusch-Theaters innerhalb<br />
weniger Stunden auf die Beine gestellt hatten<br />
und am Nachmittag präsentierten, war sehr<br />
eindrücklich und sehenswert.<br />
Marita Del Cioppo Bignasca