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Bebauungsplan Sondergebiet "Photovoltaik" an der Pähler Straße

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Gemeinde Wielenbach: <strong>Bebauungspl<strong>an</strong></strong> <strong>Son<strong>der</strong>gebiet</strong> "Photovoltaik" <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Pähler</strong> <strong>Straße</strong><br />

- Naturschutzfachliche Einschätzung zur Habitatentwicklung für die Zauneidechse -<br />

St<strong>an</strong>d: 08.03.2013<br />

Neuschaffung von Rohbodenflächen (darunter auch temporäre Erdmieten usw.) stark begünstigt wurde<br />

und wird. Es ist davon auszugehen, dass sich hierdurch auch die Habitatbedingungen für die<br />

Zauneidechse in den letzten Jahren bereits verschlechtert haben.<br />

Ein Vorkommen in geeigneten Bereichen <strong>der</strong> südlich <strong>an</strong> den Geltungsbereich <strong>an</strong>grenzenden Flächen<br />

(Nr. 4b in Karte 1) ist nicht auszuschließen. Günstige Habitatbedingungen sind allerdings nur<br />

örtlich sehr begrenzt gegeben. Grund hierfür sind teilweise offene Bereiche ohne jede Deckung, bindig-humoses,<br />

zur Verdichtung neigendes Schüttmaterial <strong>an</strong> den südseitigen Böschungen und <strong>an</strong>grenzenden<br />

Flächen <strong>der</strong> bestehenden Grube, ungünstige Exposition <strong>an</strong> den Nordfl<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> gelegentlich<br />

noch zur Kiesgewinnung (in geringem Umf<strong>an</strong>g) genutzten Grube.<br />

Unmittelbar nördlich des Geltungsbereichs grenzt eine im Lauf des letzten Jahres errichtete Photovoltauik<strong>an</strong>lage<br />

<strong>an</strong>, die bereits auf dem Gemeindegebiet von Pähl liegt (vgl. Nr. 3 in Karte 1). Der<br />

Bereich ist <strong>der</strong>zeit noch durch ausgedehnte, lokal zu Verdichtung neigende Rohbodenst<strong>an</strong>dorte gekennzeichnet.<br />

Der zugehörige <strong>Bebauungspl<strong>an</strong></strong> sieht – mit Ausnahme <strong>der</strong> Westseite – einen Streifen<br />

zur Eingrünung vor, in dem neben Pfl<strong>an</strong>zungen (bzw. teilweisem Erhalt bestehen<strong>der</strong> Gehölzbestände)<br />

u. a. auch extensives Grasl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>gelegt sowie Strukturelemente wie Kieshaufen usw. eingebracht<br />

werden sollen. D<strong>an</strong>eben sollen Kleingewässer für Amphibien geschaffen werden. Im verg<strong>an</strong>genen<br />

Herbst/Winter erfolgten Rodungsmaßnahmen am straßenbegleitenden Ostr<strong>an</strong>d des Gebiets. Weitere<br />

Gestaltungsmaßnahmen wurden nach vorh<strong>an</strong>denem Kenntnisst<strong>an</strong>d noch nicht durchgeführt. Eine<br />

Habitateignung ist <strong>der</strong>zeit nicht gegeben bzw. k<strong>an</strong>n allenfalls sehr kleinflächig und suboptimal für<br />

den östlichen R<strong>an</strong>dbereich unterstellt werden (allenfalls Ausbreitungslinie).<br />

Westlich <strong>an</strong>grenzend befindet sich ein ehemaliges Kiesgrubengelände, das <strong>der</strong>zeit als Lager- und<br />

Betriebsfläche genutzt wird (Nr. 2 in Karte 1). Hier sind überwiegend offene, unbewachsene kiesige<br />

Rohbodenst<strong>an</strong>dorte sowie Gerätschaften und Kieshaufen etc. vorh<strong>an</strong>den. Die Fläche wird im Westen,<br />

Süden und Osten durch einen Erdwall begrenzt, <strong>der</strong> – so weit erkennbar – überwiegend von neophytischen<br />

Hochstaudenfluren (Springkraut) bewachsen ist. In einem schmalen Bereich im Südteil sowie<br />

vermutlich lokal <strong>an</strong> den gen<strong>an</strong>nten Böschungen ist von Habitatpotenzial für die Zauneidechse auszugehen.<br />

In etwas größerer Entfernung von den bisher gen<strong>an</strong>nten, ± zusammenhängenden Flächen (ca. 200-<br />

300 m westlich davon) befindet sich eine weitere Kiesgrube (Nr. 1 in Karte 1). Während die Sukzession<br />

im Südteil bereits zur Ausbildung ± geschlossener Gehölzbestände führte, befinden sich im Norden<br />

noch offene Bereiche. Am Nordr<strong>an</strong>d erfolgt teilweise noch Kiesgewinnung, die sich lokal bereits<br />

bis zur Grundstücksgrenze ausdehnt (offene, steile und weitgehend unbewachsene, südexponierte<br />

Abbaufl<strong>an</strong>ken). Im Nordosten hat <strong>der</strong> Abbau die Grenze noch nicht erreicht; hier gibt es noch eine<br />

ebene, von lückigen Ru<strong>der</strong>alfluren bewachsene Teilfläche zwischen Grube und <strong>an</strong>grenzenden l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen<br />

Flächen. Hier besteht in Teilbereichen, v. a. im Nordosten des Areals, Habitatpotenzial<br />

für die Zauneidechse. Es gibt allerdings keinerlei verbindende Strukturen zwischen dieser Grube<br />

und den zuvor ben<strong>an</strong>nten Bereichen. Der verbindende Weg ist als Grünweg ausgebildet, <strong>der</strong> schmal<br />

und ohne jede Struktur und Deckungsmöglichkeit zwischen direkt <strong>an</strong>grenzenden l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen verläuft. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Biologie <strong>der</strong> Zauneidechse k<strong>an</strong>n kaum davon ausgeg<strong>an</strong>gen<br />

werden, dass aktuell (noch) regelmäßige Austauschbeziehungen zwischen den beiden Teilgebieten<br />

bestehen. Diese Kiesgrube k<strong>an</strong>n daher nicht – bzw. nicht ohne Durchführung den Biotopverbund<br />

för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Maßnahmen – dem Lebensraum <strong>der</strong> betroffenen lokalen Population <strong>der</strong> Art zugerechnet<br />

werden.<br />

Armin Beckm<strong>an</strong>n 3 Hohenpeißenberg

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