Bebauungsplan Sondergebiet "Photovoltaik" an der Pähler Straße

Gemeinde Wielenbach: Bebauungsplan Sondergebiet "Photovoltaik" an der Pähler Straße
- Naturschutzfachliche Einschätzung zur Habitatentwicklung für die Zauneidechse -
Stand: 08.03.2013
3.4.2 Erläuterungen zu den Flächenansätzen
Potenzielle Habitate in Teilfläche 1 bleiben aus den oben genannten Gründen unberücksichtigt.
Potenzielle Habitate in Teilfläche 2 werden aufgrund der aktuellen Habitateignung anteilig in die
Lebensraumbilanz innerhalb des Biotopverbunds miteinbezogen. Eine Sicherung der Flächen ist nicht
möglich.
Bei Teilfläche 3 werden nur Teilbereiche am Süd- und Ostrand anteilig berücksichtigt, die im Zuge
der laut B-Plan vorgesehenen Gestaltungsmaßnahmen entwickelt werden sollen. Ungeachtet dessen
kann vermutlich davon ausgegangen werden, dass sich auch Teilbereiche der eigentlichen Photovoltaik-Flächen
so entwickeln werden, dass sie zumindest kleinflächig und/oder zeitweise einen Beitrag
zum nötigen Habitatmosaik für die Zauneidechse liefern können. Eine flächenbezogene Sicherung
besteht zumindest für Teilbereiche über die Festsetzungen des B-Plans zur Gründordnung. Eine Qualitäts-Sicherung
im eigentlichen Sinn ist damit zwar nicht verbunden. Die künftige Nutzung der Fläche
dürfte jedoch schon aus wirtschaftlichen Gründen deutlich weniger intensiv als beispielsweise
herkömmliche landwirtschaftliche Nutzung ausfallen. Insofern können für die Flächenentwicklung –
bei allen mit der konkreten Umsetzung verbundenen Unwägbarkeiten – insgesamt eher vergleichsweise
günstige Prognosen gestellt werden.
Teilfläche 4a wird vor dem Hintergrund der konkret vorgesehenen Maßnahmen mit knapp 25% der
Gesamtfläche angesetzt. Bei günstiger Entwicklung und zielgerichteter Pflege kann der Anteil tatsächlich
nutzbarer Habitatfläche allerdings deutlich höher liegen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann diese
Entwicklung jedoch nicht mit hinreichender Sicherheit prognostiziert werden, sodass ein eher geringerer
Anteil berücksichtigt wird.
Teilfläche 4 b wird mit Ausnahme der ± geschlossenen Gehölzflächen zur Gänze angerechnet. Vor
dem Hintergrund der erforderlichen Sicherung von ausreichenden Habitatflächen für die Zauneidechse
ist derzeit die mittel- bis langfristige Bereitstellung dieser Teilflächen für Naturschutzzwecke vorgesehen.
Die Fläche soll noch zu Abbau- und Verfüllungszwecken genutzt werden. Bei der folgenden
Rekultivierung sollen allerdings naturschutzfachliche Ziele im Vordergrund stehen. Inwieweit eine
langfristige Sicherung für Naturschutzzwecke erfolgen kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Als
wesentlicher Bestandteil im Gesamthabitatsystem für die Zauneidechse ist eine abweichende Nutzung
und Entwicklung jedoch nur dann denkbar, wenn die Habitateignung auf Teilfläche 4a auf größerer
Fläche bestätigt werden kann.
Insgesamt ergibt sich damit eine Fläche von ca. 1,5 ha an potenziell geeigneten Habitatflächen für
die Zauneidechse, die derzeit vorhanden ist bzw. mittelfristig zu entwickeln ist.
Armin Beckmann 6 Hohenpeißenberg