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Saudi Arabien und die<br />
Menschenrechte<br />
Seit König Fahd aus Saudi Arabien<br />
sich in Erwartung einer Operation in<br />
seinem 200-Millionen-Prunkbau mit<br />
6000 Quadratmetern Wohnfläche am<br />
Genfersee aufhält, drücken sich bei<br />
ihm ranghohe Politiker die Klinke in<br />
die Hand und wir können in der Tagespresse<br />
eindrückliche Zahlen und<br />
Fakten aus dem Leben des Königs und<br />
seiner Gefolgschaft lesen. Genfer<br />
Ladenbesitzer z.B. machen gute Geschäfte.<br />
2 Millionen Franken. Pro Tag.<br />
Was wissen wir in der Schweiz aber<br />
über Menschen in Saudi Arabien, die<br />
nichts vom Tisch der Reichen abbekommen?<br />
Was wissen wir über die<br />
Menschenrechtssituation im Königreich?<br />
Was wissen wir über Isolationshaft,<br />
Folter, Todesstrafe, Körperstrafen?<br />
Was wissen wir über die Stellung<br />
der Frau im islamistischen Staat?<br />
Und was erfahren wir über die Lebensbedingungen<br />
der zahllosen WanderarbeiterInnen<br />
und Hausangestellten,<br />
welche hauptsächlich aus Asien, Afrika<br />
und dem Mittleren Osten kommen?<br />
• Trotz der Ratifizierung der UN-Konvention<br />
gegen Folter und andere<br />
unmenschliche Behandlung im Oktober<br />
1997 sind Folter, Verstümmelungen<br />
und Todesstrafe, aber auch<br />
Isolationshaft, fehlender Rechtsschutz<br />
der Gefangenen und schlechte<br />
Haftbedingungen in Saudi Arabien<br />
institutionalisiert und werden<br />
durch die Mängel im Justizsystem<br />
begünstigt.<br />
• Trotz der Unterzeichnung des UN-<br />
Übereinkommens zur Beseitigung<br />
jeder Form der Diskriminierung von<br />
Frauen im Jahr 2000 haben Frauen<br />
z.B. kein Recht auf Bewegungsfreiheit,<br />
was bis zur faktischen Gefangenschaft<br />
im eigenen Haus führt.<br />
Häusliche Gewalt, die sehr verbreitet<br />
ist, gilt nicht als Delikt und kann<br />
von den betroffenen Frauen unter<br />
den gegebenen Umständen auch<br />
nicht eingeklagt werden. Mädchen<br />
und Frauen wird das Recht auf gleiche<br />
Bildungs- und Berufschancen<br />
verweigert. Ein Gesetz, das durch<br />
die Sittenpolizei Mutawa’ een strikte<br />
kontrolliert wird, verbietet es<br />
Frauen, sich in der Öffentlichkeit<br />
ohne Begleitung eines männlichen<br />
Verwandten zu bewegen, Männern,<br />
mit denen sie nicht direkt verwandt<br />
sind zu begegnen oder die strengen<br />
Kleidervorschriften zu missachten.<br />
• Am 23. März 2002, also zu Beginn<br />
des 3. Jahrtausends, brach in einer<br />
Mädchenschule ein Feuer aus. Die<br />
Mutawa’ een hinderten die Mädchen<br />
am Verlassen des brennenden<br />
Gebäudes, wenn sie keinen Schleier<br />
trugen und nicht von einem männlichen<br />
Verwandten vor der Schule<br />
erwartet wurden. Ebenso liessen sie<br />
die Feuerwehrmänner das in Brand<br />
stehende Haus nicht betreten, um<br />
so den Kontakt der Mädchen mit<br />
fremden Männern zu verunmöglichen.<br />
15 Mädchen fanden einen<br />
grausamen Tod.<br />
• Von den 19 Millionen Einwohnern in<br />
Saudi Arabien sind 6 Millionen AusländerInnen.<br />
Sprachliche Probleme,<br />
eingeschränkte Rechte und das Fehlen<br />
einer sozialen Unterstützung<br />
wirken sich auf ihre rechtliche Situation<br />
aus und führen zu einer krassen<br />
Benachteiligung, ganz besonders<br />
der ausländischen Frauen.<br />
Falls Sie, liebe Leserin, lieber Leser, etwas<br />
tun möchten für die Verbesserung<br />
der Menschenrechtssituation in Saudi<br />
Arabien oder sich für eine in Saudi<br />
Arabien inhaftierte und durch die Todesstrafe<br />
bedrohte Hausangestellte<br />
aus Indonesien einsetzen möchten,<br />
dann können Sie bei mir Musterbriefe<br />
beziehen unter u.rageth@freesurf.ch<br />
oder Ursula Rageth, Schmiedgasse 7,<br />
3150 Schwarzenburg.<br />
Jubiläumsfeier<br />
10 Jahre Neues Land<br />
Schwarzenburg<br />
Am 7./8. September steigt in der Mehrzweckhalle<br />
Pöschen ein grosses Fest:<br />
Das Neue Land feiert sein 10-jähriges<br />
Jubiläum.<br />
Der Startschuss ins Neue Land fiel im<br />
April 1992. Schon über längere Zeit<br />
traf sich regelmässig eine Gruppe<br />
kirchlich engagierter Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, um über Lebens- und<br />
Glaubensfragen zu diskutieren. Um<br />
effektiver am Gesamtauftrag der Kirche<br />
mitwirken zu können, wurde 1992<br />
der Verein Neues Land Schwarzenburg<br />
gegründet.<br />
Mit der Namenswahl wollten wir einerseits<br />
ausdrücken, dass wir bewusst<br />
nach neuen Wegen kirchlicher Arbeit<br />
suchen, um Menschen von heute die<br />
ewige Botschaft vom Evangelium von<br />
Jesus Christus nahe zu bringen. Andererseits<br />
begleitete uns das Wort aus<br />
dem Propheten Jesaja: Denn siehe, ich<br />
will ein Neues schaffen, jetzt wächst<br />
es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich<br />
mache einen Weg in der Wüste und<br />
Wasserströme in der Einöde (Jesaja<br />
43,19).<br />
Über all die Jahre konnten wir erleben,<br />
wie Gott Menschen ermutigt und<br />
an Leib und Seele heilt. Die Unterstützung<br />
von Menschen in schwierigen Situationen<br />
durch seelsorgerliche Hilfe,<br />
materielle Unterstützung oder ganz<br />
einfach Mithilfe bei der Verrichtung<br />
alltäglicher Arbeiten machen einen<br />
Schwerpunkt unserer Arbeit aus. Dabei<br />
arbeiten wir eng mit ausgewiesenen<br />
Fachpersonen zusammen.<br />
Neben anderen Arbeitszweigen hat<br />
sich in den letzten Jahren vor allem<br />
eine vielseitige Kinder- und Jugendarbeit<br />
entwickelt: Verschiedene<br />
Kigo-Gruppen treffen sich parallel<br />
zum Gottesdienst der Erwachsenen.<br />
Durch Spiele, Basteln, Lieder und Geschichten<br />
erfahren Kinder das Evangelium<br />
in einer für sie greifbaren und<br />
ansprechenden Form. Der Youth Club<br />
(Treffpunkt für Teenies) fordert die<br />
heranwachsenden Jugendlichen heraus,<br />
ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten<br />
und hilft ihnen, ihre Gaben und Fähigkeiten<br />
zu entdecken und auch einzusetzen.<br />
Wir sehen in dieser herausfordernden<br />
Arbeit unter Teenies und Jugendlichen<br />
einen aktiven Beitrag zur Suchtprävention.<br />
Ausserdem treffen sich Jugendliche<br />
zum "Sounden" (Musik machen),<br />
schreiben und vertonen eigene Songs,<br />
andere sind tanzbegeisterte Hip-Hopper<br />
und Rapper.<br />
Was ist das Neue Land? Diese Frage<br />
wird mir nach über 10 Jahren immer<br />
noch und immer wieder gestellt. Oft<br />
höre ich auch ganz abstruse Definitionen.<br />
Am 7./8. September wollen wir<br />
feiern und allen Interessierten einen<br />
möglichst breiten Einblick in diese Arbeit<br />
geben.<br />
Programm:<br />
Samstag<br />
Ab 13.00 Uhr Bistro offen<br />
14.00–16.00 Uhr Kinderfest<br />
ab 19.30 Uhr Snacks + Drinks<br />
20.00–22.00 Uhr Jugendevent<br />
ab 22.00 Uhr Worshipparty<br />
Sonntag<br />
10.00 Uhr Festgottesdienst<br />
Siehe, ich will ein Neues schaffen<br />
12.30 Uhr Mittagessen<br />
14.00 Uhr Als Gemeinden gemeinsam<br />
unterwegs (zusammen<br />
mit den anderen Gemeinden unserer<br />
Region)<br />
15.30 Uhr Zvieri<br />
Martin Kaltenrieder<br />
Heimatglogge 5/2002 11