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LeserInnenecke<br />
Gedanken zum Leben<br />
und zum Sterben<br />
Gerne möchte ich Ihnen vier Neuerscheinungen<br />
verschiedener AutorInnen<br />
vorstellen, die sich mit ganz<br />
zentralen Fragen beschäftigen, von<br />
denen ich annehme, dass sie für uns<br />
alle von Interesse sind.<br />
Der Rede wert<br />
Fünfzehn Luzerner Autorinnen haben<br />
fünfzehn alte Frauen aus dem Kanton<br />
Luzern befragt zu deren Kindheit, ihrem<br />
Alltag, ihrer Arbeit, ihren Beziehungen<br />
und Schicksalsschlägen. Entstanden<br />
ist ein eindrückliches Werk,<br />
das ein Zeitdokument von grosser<br />
menschlicher Nähe und Glaubwürdigkeit<br />
darstellt und uns ein Bild vermittelt<br />
von dem, was Frauen im vergangenen<br />
Jahrhundert erfahren und<br />
geleistet haben.<br />
Der Rede wert. Frauenleben im 20.<br />
Jahrhundert. 284 Seiten, Fr. 48.00,<br />
Limmat Verlag, ISBN 3-85791-380-0.<br />
Krieg ist Krankheit, keine Lösung<br />
Suchen Sie Antworten auf Fragen wie:<br />
Hat die internationale Gemeinschaft<br />
ein Recht darauf, Terroristen als Verbrecher<br />
zu jagen und zu fassen, tot<br />
oder lebendig? Braucht der Islam so<br />
etwas wie eine Aufklärung oder eine<br />
Reformation? Verstehen Terroristen<br />
wirklich eine andere Sprache als die<br />
der Gewalt? Wo beginnt Erziehung<br />
zum Frieden, wann beginnt sie und<br />
wie kann sie gelingen?<br />
Der überzeugte Pazifist, Theologe,<br />
Therapeut und Publizist Eugen Drewermann<br />
liefert in seinen Antworten<br />
auf unzählige Fragen ein Plädoyer<br />
für den Frieden. Gestellt hat er sich<br />
die Fragen zu der Zeit, als im Kampf<br />
gegen den Terrorismus Tag und Nacht<br />
Bomben auf Ziele in Afghanistan fielen.<br />
Seine Antworten rütteln auf und<br />
fordern uns heraus.<br />
Krieg ist Krankheit, keine Lösung. Eine<br />
neue Basis für den Frieden. Eugen Drewermann,<br />
192 Seiten, Fr. 36.00, Herder<br />
Spektrum, ISBN 3-451-27857-X.<br />
Woher eine Ethik nehmen?<br />
Der Theologe und Schriftsteller Kurt<br />
Marti und der Agnostiker, Journalist<br />
und Schriftsteller Robert Mächler gehen<br />
in ihrem Briefwechsel Fragen nach<br />
wie: Können die Grundwerte unserer<br />
Gesellschaft Menschenrechte, Chancengleichheit<br />
und Respekt vor dem<br />
Leben allein durch die Vernunft garantiert<br />
werden? Sind humanistische<br />
Überzeugungen oder Grundsätze<br />
ohne Religion überhaupt möglich?<br />
Worin gründet die Würde des Menschen?<br />
Nach welcher Moral können<br />
wir leben, wenn wir nicht glauben?<br />
Die neu aufgelegte Auseinandersetzung<br />
der beiden Kontrahenten ist zu<br />
Beginn des neuen Jahrtausends <strong>aktuelle</strong>r<br />
denn je.<br />
Woher eine Ethik nehmen? Streitgespräch<br />
über Vernunft und Glauben.<br />
Kurt Marti/Robert Mächler, 144 Seiten,<br />
Fr. 29.00, Nagel & Kimche, ISBN<br />
3-312-00293-1.<br />
Wenn ein Mensch gestorben ist<br />
Stirbt ein Mensch, reagieren viele<br />
Leute instinktiv mit Unsicherheit und<br />
Ängstlichkeit. Entsprechend unbeholfen,<br />
lieblos und unwürdig ist oft der<br />
Umgang mit dem Leichnam. Über verbindliche<br />
Rituale verfügen wir nicht<br />
mehr selbstverständlich. Darum fällt<br />
menschenwürdiger Umgang mit den<br />
Toten, eine humane Kultur des Umgangs<br />
mit dem menschlichen Leichnam<br />
heute so schwer. Problembewusstsein<br />
ist der erste Schritt, um für<br />
die reiche Fülle des Brauchtums, der<br />
Rituale und Umgangsformen, über die<br />
auch unsere Kultur seit alters verfügt,<br />
Interesse und Aufmerksamkeit zu wecken.<br />
Von der Waschung und Einbalsamierung<br />
des Toten über die feierliche,<br />
stille Aufbahrung, die Totenwache,<br />
die verschiedenen Formen des Abschieds,<br />
von der Todesanzeige bis zur<br />
Bestattung und zur Wahl der Grabinschrift<br />
haben Angehörige vielfältige<br />
Möglichkeiten, die letzten Tage mit<br />
dem Toten liebevoll und in Würde zu<br />
gestalten. Kenntnisreich und sensibel<br />
legen die beiden Autorinnen nicht nur<br />
den Finger auf eine Wunde, sondern<br />
sie helfen, diese zu schliessen.<br />
Wenn ein Mensch gestorben ist. Würdiger<br />
Umgang mit dem Toten. Daniela<br />
Tausch-Flammer/Lis Bickel, 224 Seiten,<br />
Fr. 18.00, Herder Spektrum, ISBN<br />
3-451-04978-3.<br />
Ursula Rageth<br />
Lokale Aktualitäten<br />
Spezialitäten aus<br />
Burkina Faso<br />
Getrocknete Mangos<br />
In unserem claro-Weltladen<br />
Schwarzenburg<br />
führen wir bereits seit<br />
längerer Zeit ein spezielles<br />
Produkt aus Burkina<br />
Faso in Afrika. Es<br />
geht um die getrockneten<br />
Mangos der Kooperative<br />
Cercle des Sécheurs.<br />
Mangos werden<br />
von April bis Oktober geerntet, auf<br />
einfachen Solartrocknern gedörrt und<br />
anschliessend abgepackt. Verschiedene<br />
Frauengruppen verrichten diese<br />
Arbeit und tragen so einen wesentlichen<br />
Teil zum Unterhalt ihrer Familien<br />
bei.<br />
Getrocknete Tomaten<br />
Damit die Bauern ihre Verdienstmöglichkeiten<br />
ausdehnen können, pflanzen<br />
sie in der Zwischensaison, im Winter,<br />
Tomaten an. Der Erlös aus dem<br />
Verkauf der getrockneten Tomaten<br />
erhöht das Geldeinkommen der einzelnen<br />
Familien als auch der ganzen<br />
Kooperative. Nach der Ernte werden<br />
die Tomaten wie die Mangos getrocknet<br />
und so haltbar und lagerungsfähig<br />
gemacht. Cercle des Sécheurs verarbeitet<br />
die im Land reichlich vorhandenen<br />
Landwirtschaftsprodukte. Die Tomaten<br />
aus Burkina Faso haben einen<br />
unverkennbaren Tomatengeschmack.<br />
Dies deshalb, weil sie ungesalzen sind.<br />
Die Verwendungsmöglichkeiten sind<br />
vielfältig und unkompliziert: gekocht<br />
in Saucen oder im Gemüseeintopf, in<br />
Öl eingelegt oder verzehrt wie Chips.<br />
Neu seit Ende Juni im claro-Weltladen<br />
Schwarzenburg.<br />
Geschälter Sesam<br />
Ebenfalls aus dem Cercle des Sécheurs<br />
ist im Juni eine zweite Neuheit auf<br />
den Markt gekommen: geschälter<br />
Sesam. Schon vor über 4000 Jahren<br />
gewann man aus den Sesamkörnern<br />
ein wertvolles, schmackhaftes Öl. Der<br />
Sesam wird in Burkina Faso als Zwischenkultur<br />
eingesetzt und gibt, wie<br />
bei den Tomaten, dem Bauern eine<br />
weitere Verdienstmöglichkeit. Cercle<br />
des Sécheurs verarbeitet und verpackt<br />
den Sesam. Ebenfalls neu im claro-<br />
Weltladen Schwarzenburg.<br />
Dank der Zusammenarbeit mit claro<br />
fair trade kann Cercle des Sécheurs<br />
alle drei Produkte exportieren und<br />
damit einen neuen Absatzmarkt erschliessen.<br />
Margrit Indermühle<br />
Heimatglogge 5/2002 9