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Sie lebt seit 52 Jahren in Heinsberg. Geboren ist sie in Würzburg,<br />

groß gewor<strong>de</strong>n in Weimar und lebte später in <strong>de</strong>n Nachkriegswirren<br />

in Hei<strong>de</strong>lberg. Nach Heinsberg kam die junge Erika<br />

durch die Bekanntschaft mit ihrem späteren Mann Hans Schafhausen.<br />

Der hatte hier bereits eine Fahrschule, und als für die<br />

junge Frau feststand, <strong>das</strong>s sie ihren Hans heiratet, traf sie auch<br />

die Entscheidung, Fahrlehrerin zu wer<strong>de</strong>n. Dazu arbeitete sie sogar<br />

neun Monate in einer Kfz-Werkstatt, um die Materie „Auto“<br />

kennenzulernen.<br />

Den Fahrlehrerschein hat sie mittlerweile<br />

sei 45 Jahren. Auto fährt Erika Schafhausen<br />

heute noch, mit 89! Lieber fährt sie freilich<br />

Fahrrad. So kennt man die aktive Dame, die<br />

meist freundlich lächelnd auf ihrem roten Ra<strong>de</strong>l<br />

durch die Stadt gon<strong>de</strong>lt. Dabei liegen ihre<br />

Ziele in <strong>de</strong>r Regel außerhalb: Die Natur zieht<br />

Erika Schafhausen an. Die Windmühlen um<br />

Heinsberg, die Fel<strong>de</strong>r um Janses Mattes, die<br />

Kapelle in Braunsrath. Fast je<strong>de</strong>n Tag ist sie<br />

draußen, 90 Minuten, länger nicht. „Ich hab<br />

ja auch noch an<strong>de</strong>res zu tun!“, lächelt sie verschmitzt.<br />

Damit meint die Hausbesitzerin ihren geliebten<br />

Garten und einen kleinen Nutzgarten<br />

außer<strong>de</strong>m. Und dann gibt’s noch viel zu<br />

lesen. Denn Literatur hat einen festen Platz<br />

im Zeitplan <strong>de</strong>r gebil<strong>de</strong>ten Dame. „Literatur<br />

und Kunst sind schon früh durch meine<br />

Erziehung zum festen Bestandteil meines<br />

Lebens gewor<strong>de</strong>n“, erinnert sich Erika. Sie<br />

<strong>de</strong>nkt dabei an die Klassiker Goethe und<br />

Schiller, an die Stoiker Seneka und Platon<br />

und gerne an Lyrik von A bis Z. „Ich lese viel,<br />

vor allem abends und nachts, da ich nicht<br />

mehr viel Schlaf brauche“, meint Erika lächelnd.<br />

Aber nicht nur dort liest sie: Die aktive<br />

Seniorin zeigt mir eine Urkun<strong>de</strong>, die sie<br />

kürzlich erhalten hat, für ihre zehnjährige<br />

Mitgliedschaft im „Senioren aktiv e.V.“, <strong>de</strong>n<br />

sie regelmäßig besucht, zu gemeinsamen Lesungen<br />

in Unterbruch. „Also wie<strong>de</strong>r vor die<br />

Tore <strong>de</strong>r Stadt“, frage ich provozierend, „gefällt<br />

Ihnen <strong>de</strong>nn Heinsberg nicht?“ „Aber<br />

ja, ich fin<strong>de</strong> Heinsberg heute faszinierend.<br />

Aufgrund seiner lebendigen Entwicklung.“<br />

Die 89-Jährige wird mit einem Mal munter.<br />

„Als ich herkam, waren nur Trümmer. Neben<br />

<strong>de</strong>m Auf bau fuhren wir zum Theater<br />

nach Aachen, Lüttich o<strong>de</strong>r Düsseldorf. Heute<br />

pulsiert dieses Städtchen, <strong>das</strong> viel Platz zum<br />

Wohnen und Wohlfühlen bietet. Und es hat<br />

eine wun<strong>de</strong>rschöne attraktive Geschäftswelt.<br />

Natürlich spielen Freun<strong>de</strong>, die ich in <strong>de</strong>n Jahren<br />

kennengelernt habe, auch eine Rolle. Und<br />

wichtig für mich: <strong>das</strong> Literaturangebot bietet<br />

inzwischen einiges dank unseres emsigen<br />

Buchhändlers Rainer Gollenste<strong>de</strong>.“

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