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18 Hanf inteam<br />
Interview mit<br />
Thomas<br />
Stucki,<br />
Allrounder<br />
Thuner Hanf<br />
Center<br />
Du arbeitest seit Mai 2000 bei der «Genossenschaft THC». Wie bist Du<br />
ans Thuner Hanf-Center gekommen?<br />
Durch Bruno Schmid, den ich damals schon persönlich kannte.<br />
Ich übte gerade einen Gelegenheitsjob als Dackdecker aus, und war<br />
um eine weniger lebensgefährliche Arbeitsumgebung sehr froh.<br />
Was hast Du vor dem THC, resp. dem temporären Dackdecken gemacht?<br />
Ich habe eine Lehre als Radio-Fernseh-Elektriker gemacht.<br />
Anschliessend habe ich noch zwei Jahre auf dem Beruf gearbeitet<br />
und bin danach viel gereist, in Asien und «hie umenang».<br />
Gibt es Dinge im THC, die Dir nicht gefallen, die Du ändern möchtest?<br />
Nö – aber etwas mehr Lohn ist natürlich immer willkommen…<br />
Welche Hanfprodukte gebrauchst Du privat?<br />
Ich benutze Hanfpapierli für meine selbstgedrehten Kräuterzigaretten,<br />
Textilien, Haushaltsschnur, Kosmetik und Heilungsprodukte aus<br />
Hanf.<br />
Wann war Deine erste Begegnung mit Hanf?<br />
Das war mit 13 Jahren: Ich war an einer kleineren Privatparty in<br />
einem geschlossenen Raum, wo einige Leute am Kiffen waren. Später<br />
beim Verlassen der Party merkte ich, dass ich wohl total passiv bekifft<br />
war – ich hatte ein Riesenflash.<br />
Du bist seit dem 26.12.2000 Vater eines Jungen. Wie heisst er?<br />
Er heisst Elias und ist ein göttliches Geschenk; ich könnte ihn<br />
stundenlang «aaluege u knudle».<br />
Hast Du neben dem Vatersein jetzt noch Zeit für Hobbies?<br />
Auf diese Frage wusste ich noch nie, was antworten… na ja Lesen,<br />
meistens aufklärende Literatur über Kulturen, Philosophie, Mysterien,<br />
neue Energie und so.<br />
Wie sehen Deine, beziehungsweise eure, weiteren Zukunftspläne aus?<br />
Den Sommer geniessen, in den Schadau-Park baden gehen und dann<br />
auch wieder einmal auf Reisen gehen, wenn Elias etwas älter ist. Es<br />
muss ja nicht immer Fernost sein…<br />
Unsere Standard-Schlussfrage: Was wünscht Du Dir und der Welt?<br />
Ich wünsche mir, dass wir der Wahrheit ins Gesicht sehen können,<br />
dass wir die Oberflächlichkeit der «heilen Welt» voller bunter<br />
Werbung und blutigen Nachrichtenthemen überwinden. Wir müssen<br />
lernen, die Probleme an der Wurzel zu packen, anstatt Symptombekämpfung<br />
zu betreiben.<br />
Interview mit<br />
Tünde Kovacs,<br />
Inhaberin Herbaria 3C, Zürich<br />
Tünde Kovacs klingt exotisch – Woher kommt<br />
der Name?<br />
Der Name ist typisch ungarisch. Ich stamme<br />
aus der Region Siebenbürgen im Westen<br />
Rumäniens, wo seit jeher ungarische und<br />
deutsche Minderheiten leben. Mitte der<br />
Siebziger Jahre ist meine Familie in die<br />
Schweiz geflüchtet.<br />
wir aus unseren reinen Sorten Hanf-Stecklinge<br />
zum Verkauf und kreieren angepasste<br />
Kreuzungen für unser Schweizer Klima.<br />
Was hast Du vorher gemacht?<br />
Ich war als Verwaltungsassistentin (Sachbearbeiterin<br />
würde man in Privatwirtschaft sagen)<br />
bei der kantonalen Verwaltung angestellt.<br />
Du hast herbaria 1996 mitbegründet. Ein<br />
kurzer Firmenbeschrieb für unsere Leser?<br />
Wir wollen die Erhaltung traditioneller<br />
Hanfsorten sichern. Dazu unterhalten wir<br />
eine Samenbank mit Original-Hanfsorten aus<br />
den Ursprungsländern, die jedem Hanf-<br />
Züchter einmal eine genetisch einwandfreie<br />
Grundlage garantieren soll. Um die aufwendige<br />
Samenbank zu finanzieren, produzieren<br />
Wie bist Du zur Hanfbranche gekommen?<br />
Anfangs ziemlich «klischeemässig», nämlich<br />
durch meinen Freund Hannes, der selber ein<br />
leidenschaftlicher Hanfpflanzer ist und seine<br />
Genialität in unsere Züchtungen einbringt.<br />
Ausserdem haben uns Andu Stafforte und<br />
seine Mitarbeiter vom Growland/Hanflädeli<br />
Bern zum Anfang mit Material und Wissen<br />
unterstützt.