FEST - Badische Neueste Nachrichten
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<strong>FEST</strong>-MAGAZIN<br />
9<br />
Wohin soll ich mich wenden?<br />
EINE TOUR DURCHS PROGRAMM: Was man jenseits der Hauptbühnen-Top-Acts alles erleben kann<br />
Wo „Das Fest“ draufsteht, sind<br />
gleich mehrere Feste drin: Vier Bühnen<br />
und viel Drumrum machen einem<br />
die Entscheidung schwer. Folgende<br />
„Tour“ durch die drei Tage zeigt, dass<br />
auch fast ohne Hauptbühnen-Acts<br />
überall die Abenteuer lauern.<br />
FREITAG<br />
Wann kommt man aufs „Fest“?<br />
Klar: so früh wie möglich. Erstens ist<br />
dann noch Platz, bevor im Lauf des<br />
frühen Freitagabends wirklich alle<br />
eintreffen. Und zweitens ist es die<br />
einzige Gelegenheit des Jahres, sich<br />
Blumio rappt auf der Feldbühne<br />
Foto: pr<br />
schon bei (hoffentlich) glühender<br />
Nachmittagssonne so richtig derbe<br />
Gitarren um die Ohren hauen zu lassen.<br />
Zum Beispiel von Run Liberty<br />
Run, die den Reigen um 15.30 Uhr<br />
eröffnen, und eine Kreuzung von harten<br />
Gitarren mit Elektro-Elementen<br />
und Dub-Step versprechen – gute<br />
Vorzeichen dafür, dass der Gehörgang<br />
schon schön durchgepustet ist,<br />
wenn um 16.45 Uhr der eigentliche<br />
„Fassanstich“ erfolgt: Der Karlsruher<br />
Performance-Designer Enno-Ilka<br />
Uhde gestaltet diesmal zwar nicht die<br />
Eröffnung eines Champions-League-<br />
Finales (wie er es ab 2004 fünfmal<br />
getan hat), wohl aber den lautstarken<br />
Startschuss ins „Fest“. Nämlich mit<br />
Blechbläsern, einem Kickboxer und<br />
den Trommlern der Industrial Drums.<br />
Und dann könnte schon das erste<br />
Highlight anstehen: Triggerfinger aus<br />
Belgien sind drei Herren jenseits der<br />
40 und vor allem bekannt für ihre Coverversion<br />
des Hits „I Follow Rivers“.<br />
Der macht sich auf ihrem Album „All<br />
This Dancin’ Around“ allerdings fast<br />
wie ein Fremdkörper aus: Das Trio<br />
steht für bluesig-deftigen Hardrock<br />
und soll auf der Bühne abgehen wie<br />
Schmitz’ Katze. Da empfiehlt es sich,<br />
für den personeneigenen Bierhaushalt<br />
zu sorgen (der Getränkestand<br />
dürfte sich zu diesem Zeitpunkt noch<br />
ohne Blick auf den Plan im offiziellen<br />
Programmheft finden lassen …).<br />
Paukenschläge zum Start: Industrial Drums eröffnen das „Fest“<br />
Danach darf man ein wenig die Ohren<br />
lüften und schön essen gehen –<br />
bzw. beim Essen gehen – auf dem<br />
Weg Richtung Kulturbühne. Die liegt<br />
zwar auf der anderen Seite des Geländes,<br />
aber bis dort um 20 Uhr das<br />
„Fest“-Varieté mit bunten Hunden<br />
der Berliner Szene beginnt, wird man<br />
den Weg wohl geschafft haben. Wenn<br />
man nicht in der Feldbühne hängen<br />
bleibt, wo der Rapper Blumio ab<br />
20.30 Uhr seine Texte voll irrwitziger<br />
Ironie vom Stapel lässt (auf so was wie<br />
„Lass mal über Haie reden“ von seinem<br />
Debüt „Yellow Album“ kommen<br />
andere in zehn Wintern nicht). Einen<br />
lustigen Kulturschock gönnt sich, wer<br />
Foto: pr<br />
danach zur Hauptbühne zurückkehrt.<br />
Auf den Hauruck-Rock der<br />
Sportfreunde Stiller legen die Veranstalter<br />
nämlich ab 23 Uhr noch das<br />
Kellerkommando, ein Septett aus<br />
Bamberg, das Beats und Rap mit<br />
Volksmusik-Elementen mischt. Kein<br />
Wunder, dass bei iTunes zum Album<br />
„Dunnerkeil“ der Vermerk erscheint:<br />
„Kunden kauften auch LaBrassBanda“.<br />
Aber auch jene, denen die an<br />
dieser Stelle bewährten Monsters of<br />
Liedermaching fehlen, dürften ihren<br />
Spaß haben an „Schunkelmusik für<br />
betrunkene Freaks“ (Selbstauskunft).<br />
Tja, und dann ist schon Mitternacht.<br />
Samstag und Sonntag siehe Seite 12