Gut gemacht N°09 2013 Erlebt - Kaufmännische Verband Zürich
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E lebt<br />
Meine ganze Geschichte<br />
ist ein einziges Wunder<br />
Geboren bin ich in Sri Lanka, leben tue ich in der<br />
Schweiz. Mit sechs Wochen wurde ich adoptiert<br />
und meine Adoptiveltern nahmen mich zu sich in<br />
die Schweiz. Von der Adoption bekam ich nichts<br />
mit. Wie auch? Ich war ja noch ein Baby.<br />
Von Sandra Albrecht<br />
Meine ganze Geschichte ist ein einziges Wunder:<br />
Meine Adoptiveltern bekamen von der Behörde<br />
die Zusage für ihr Adoptivkind. Nachdem etwas<br />
Zeit verstrichen war, empfingen sie die Nachricht,<br />
dass ihr Kind in den Kinderhandel gebracht wurde.<br />
Der Schock sass tief, aber sie gaben nicht auf.<br />
Ein zweites Kind wurde für sie ausgewählt. Sie<br />
waren erleichtert. Die Mutter des zweiten Kindes<br />
war gerade schwanger und gab ihr Kind nach<br />
der Geburt ebenfalls in den Kinderhandel. Es war<br />
schrecklich. Meine Eltern glaubten es kaum.<br />
in den Händen halten durften und mich mit nach<br />
Hause, zu ihnen in die Schweiz nehmen konnten,<br />
flog die ganze Last von ihren Schultern. Meine<br />
leibliche Mutter konnte mich durch den Kontakt zu<br />
einem Arzt von einem Spital zum Kinderheim der<br />
Heilsarme (Sunshine house) schicken. So gelangte<br />
ich an meine Eltern.<br />
Das Unfassbare am Ganzen ist die Tatsache, dass<br />
ich ohne diese vielen Wunder oder glücklichen<br />
Zufälle vielleicht nicht mehr leben würde. In Sri<br />
Lanka werden Kinder oft in den Kinderhandel<br />
geschickt bzw. verkauft. Verzweifelte junge Mütter,<br />
die wissen, dass sie ihr Kind nicht ernähren werden<br />
können, geben ihre Kinder an Männer, die sich als<br />
Adoptionsorganisationen ausgeben. Diese falschen<br />
Vermittler geben den Müttern einen mickrigen<br />
Betrag und verkaufen die Kinder dann weiter.<br />
Die Kinder landen in der Prostitution oder im<br />
Sklavenhandel. Was aus mir geschehen wäre, hätte<br />
ich nicht solch einen Schutzengel gehabt?...<br />
Heute lebe ich zusammen mit meinen Adoptiveltern<br />
in der Schweiz und etwas anderes, als sie meine<br />
Eltern zu nennen, ist für mich gar nicht vorstellbar.<br />
Sie sind mit Abstand die allertollsten Eltern<br />
der Welt. Ob es mich wundernimmt, wer meine<br />
richtigen Eltern sind? Nein, ehrlich gesagt nicht.<br />
Dadurch, dass ich mir keine besseren Eltern<br />
wünschen könnte, kommt für mich ein Aufsuchen<br />
meiner leiblichen Eltern nicht in Frage. Meiner<br />
leiblichen Mutter bin ich einfach nur dankbar.<br />
Sie hat einen enormen Mut bewiesen, mit nur 17<br />
Jahren solch einen Schritt zu wagen und das Leben<br />
ihres Kindes fremden Menschen anzuvertrauen. Ich<br />
liebe meine Eltern von ganzem Herzen und könnte<br />
mir ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen. ◆<br />
Doch dann erreichte sie die erlösende Nachricht:<br />
Ein sechs Wochen altes Kind wäre eine nächste<br />
Option. Meine Eltern zögerten keine Sekunde. Sie<br />
waren überglücklich. Endlich geschafft. Als sie mich<br />
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