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thema Juli 2013 mit Korrektur - Marie-Curie-Gymnasium Neuss

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Kultur<br />

„Kleine Dramen“ beim Nordstadtkonzert<br />

Das bereits siebte Nordstadtkonzert am 7.3.<br />

stand unter dem neugierig machenden Titel<br />

„Kleine Dramen – gesungen und gespielt“. Kein<br />

Drama, sondern eher eine Verbesserung stellte<br />

zunächst die neue Sitzordnung in der Aula dar.<br />

Statt sternförmig um das in der Mitte des<br />

Raumes positionierte Orchester, waren die<br />

Stühle der Zuhörer zum ersten Mal auf die<br />

Bühne ausgerichtet, während die zahlreichen<br />

Schülerakteure an den Seiten saßen. So<br />

konnten mehr Zuschauer die Aufführung verfolgen<br />

und kamen zunächst in den Genuss der<br />

Sinfonie G-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach.<br />

Der zweite Sohn des berühmten Johann<br />

Sebastian Bach, ein bedeutender Vertreter der<br />

Frühklassik, war Nachfolger seines verstorbenen<br />

Paten Georg Philipp Telemann im<br />

Amt des städtischen Musikdirektors und<br />

Kantors am Johanneum in Hamburg. Dort<br />

komponierte er im Auftrag des Barons van<br />

Swieten mehrere Orchestersinfonien, darunter<br />

die dargebotene in G-Dur. Das <strong>Neuss</strong>er<br />

Kammerorchester spielte die drei Sätze der<br />

Sinfonie Allegro – Poco Andante – Presto zum<br />

Auftakt eines sehr abwechslungsreichen<br />

Konzertabends. Hörten wir da<strong>mit</strong> noch ein<br />

textloses Drama, so gab es beim nächsten<br />

Programmpunkt sehr lustige Texte zu hören. Die<br />

Klasse 5c sang unter Leitung ihrer Musiklehrerin,<br />

Frau Bürger, kleine Lieder zu verschiedenen<br />

kuriosen Geschichten, alle komponiert von Ingo<br />

Bredenbach, einem deutschen Organisten und<br />

Kirchenmusiker, nach Texten verschiedener<br />

Kinderbuchautoren wie z.B. Janosch. Die Klasse<br />

trug <strong>mit</strong> voller Hingabe unter unter Begleitung<br />

Joachim Neugarts am Flügel die Minidramen<br />

vom Hasen <strong>mit</strong> der roten Nase, vom Huhn, das<br />

einen Liebesbrief auf ein Ei schreibt und vom<br />

wunderbaren Apfelsaft vor.<br />

Letzteres steigert sich gar zur Tragödie, wenn<br />

festgestellt wird:“Apfelsaft ist großer Mist, wenn<br />

er ausgesoffen ist!“ Von dort gab es einen<br />

großen Sprung ins Rom des 18. Jahrhunderts zu<br />

Antonio Vivaldis Motette für Sopran und<br />

Orchster „In furore iustissimae irae“ (In der Wut<br />

deines überaus gerechten Zorns), in der es um<br />

die große Reue der irdischen Sünder nach dem<br />

Karneval geht. Dargeboten wurde die Motette<br />

von der Sopranistin Sabine Schneider, deren<br />

wunderbare Stimme in der Aula sehr beeindruckend<br />

zur Geltung kam. Für den letzten<br />

Programmpunkt blieb man bei Vivaldi, und zwar<br />

bei seinem bekanntesten Werk: Die vier Jahreszeiten.<br />

Nicht jedoch der populäre Frühling sollte<br />

erklingen, was man angesichts der Jahreszeit zu<br />

hoffen wagte, sondern der Winter. Unter der<br />

bewährten Anleitung der Konzertpädagogin und<br />

Violinistin des NKO, Kristin Catalan, führten die<br />

Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b in das<br />

Werk ein. Sie erklärten unter anderem, dass<br />

Vivaldi den einzelnen Jahreszeiten jeweils ein<br />

vermutlich auch selbst verfasstes Sonett vorangestellt<br />

hat. Dies griff die Klasse in ihrer<br />

kreativen Bearbeitung des dargebotenen<br />

Stückes auf, indem sie eigene Wintergeschichten<br />

<strong>mit</strong> Wintergeräuschen gemischt<br />

vortrug. Der erste Satz des „Winters“, ein<br />

Allegro non molto in f-Moll, ver<strong>mit</strong>telt eine kältestarrende,<br />

zitternde Atmosphäre.<br />

Dagegen verdeutlicht das Largo in Es-Dur im<br />

zweiten Satz die Behaglichkeit und Wärme am<br />

Kamin, während draußen der Regen an die<br />

Scheiben schlägt. im letzten Satz, einem<br />

Allegro in f-Moll, erleben wir Menschen auf<br />

dem Eis, Schlittschuhläufer ebenso wie wohlweislich<br />

vorsichtige Spaziergänger. Begleitet<br />

von der Geige von Hanna Gaertner vom NKO,<br />

untermalte die 5b <strong>mit</strong> Orff’schen Instrumenten<br />

ihre selbstgeschriebene Wintergeschichte, die<br />

sehr überzeugend zu den Inhalten von Vivaldis<br />

Konzert passte. Die Darbietung des „Winter“<br />

von Vivaldi bildete den Schluss des sehr kurzweiligen<br />

Konzertabends, der <strong>mit</strong> einem langen<br />

Applaus des Publikums zu Ende ging.<br />

[Gun]<br />

32<br />

TheMa <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong>

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