Download "Vom Althaus zum Traumhaus" - Energie Tirol
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Bestandsaufnahme<br />
Eine umfassende Analyse und Bestandsaufnahme ist der Grundstein für eine hochwertige<br />
Sanierung. Neben der Auswertung der <strong>Energie</strong>verbrauchsdaten für Heizung,<br />
Warmwasser und Strom, sowie den rechtlichen Vorgaben und Auflagen, ist vor allem<br />
der Zustand der vorhandenen Bausubstanz ein entscheidender Faktor. Speziell auf die<br />
Schwachstellen eines Gebäudes – die sichtbaren und ins besondere die verdeckten<br />
Mängel – ist besonderes Augenmerk zu legen. Vor allem wenn es z.B. feuchtes Mauerwerk<br />
oder mit Schimmel be fallene Stellen gibt, ist der Ursache genauer auf den Grund<br />
zu gehen. Be ziehen Sie unbedingt die Bewertung der vorhandenen haustechnischen<br />
Anlagen wie Heizung, Warmwassererzeugung oder Leitungen in die Bestandsaufnahme<br />
mit ein.<br />
Planung<br />
Vorab: ein guter Planer ist eine sinnvolle Investition. Die Planung ist jene Phase eines Bauprojektes, in der<br />
entscheidend die Kosten für Errichtung, Betrieb und Wartung des Wohnhauses bestimmt werden. Nachträgliche<br />
Änderungen direkt in der Ausführungsphase bergen nicht nur das erhöhte Risiko von Bauschäden,<br />
sondern sind meist kostenintensiv. Der Architekt bzw. Planer setzt schließlich die Zielvorstellungen<br />
um. Er liefert Lösungsvorschläge für Verbesserungen in der Raumstruktur, erstellt das Sanierungskonzept,<br />
entwickelt Detaillösungen für die bauliche Umsetzung, verfasst die Ausschreibungsunterlagen<br />
und den Terminplan und führt gemeinsam mit den Bauherren die Vergaben an Professionisten durch. Um<br />
hochwertige energieeffiziente Sanierungen erfolgreich umzusetzen, ist die frühzeitige Einbeziehung aller<br />
am Sanierungsprozess beteiligten Fach leute grundlegende Voraussetzung. Integrale Planung heißt das<br />
Schlagwort. Ein guter Planer übernimmt dabei die Koordination im Planungsstadium und auch in der<br />
Ausführung.<br />
Recht<br />
• Eigentumsverhältnisse<br />
• Nutzungsrecht und Dienstbarkeiten<br />
• Auflagen gemäß Flächenwidmungs- und Bebauungsplan<br />
• Abstandsvorschriften nach <strong>Tirol</strong>er Bauordnung<br />
• Baubewilligung notwendig<br />
Allgemeine Gebäudedaten<br />
• Planunterlagen in welcher Qualität vorhanden<br />
• Bestandsaufnahme bei unzureichenden Plänen<br />
• Baudokumentationen vorhanden (Bestand, Umbaumaßnahmen)<br />
<strong>Energie</strong>verbrauch<br />
• Verbrauchsdaten von Heizung und Warmwasser sowie Stromverbrauch<br />
Bautechnik<br />
• Zustand des Wärme- und Schallschutzes der Gebäudehülle<br />
(Außenwand, Dach, oberste Geschoßdecke, Kellerdecke, Fenster)<br />
• Zustand der Tragfähigkeit von Bauteilen (z.B. Fundament, Dachstuhl, Kellerwände)<br />
• Dokumentation vorhandener Wärmebrücken und offensichtlicher Bauschäden<br />
• mit Schadstoffen belastete Materialien vorhanden<br />
Richtige Abfolge der Sanierungsschritte<br />
Die Abfolge der einzelnen Maßnahmen ist von großer<br />
Bedeutung. Mängel oder Bauschäden müssen<br />
sofort behoben werden. Wichtig dabei ist, das Gesamtkonzept<br />
immer im Auge zu behalten. Eine Problematik<br />
bei Sanierungen ist der „Zugzwang“, der<br />
beim Beheben bestimmter Mängel auftreten kann.<br />
Beispiel 1: Aufgrund eines Defekts der Heizanlage<br />
steht ein Kesseltausch an. Um die Heizkosten in<br />
den Griff zu bekommen, denkt der Bauherr schon<br />
länger daran, Dämmmaßnahmen zu setzen. Wegen<br />
der Aktualität zieht er aber die Erneuerung der Heizanlage<br />
vor, ohne die Dämmmaßnahmen einzuplanen.<br />
Werden später Dämmmaßnahmen gesetzt, ist<br />
die Anlage überdimensioniert und arbeitet durch<br />
häufiges Ein- und Ausschalten der Anlage mit geringem<br />
Wirkungsgrad. Das schlägt sich nicht nur finanziell<br />
zu Buche, sondern auch der Schadstoffausstoß<br />
ist erhöht. Grundsätzlich sollte deswegen zuerst<br />
immer die Gebäudehülle saniert werden.<br />
Beispiel 2: Werden Fenstertausch und Außenwanddämmung<br />
gleichzeitig durchgeführt, kann viel Geld<br />
gespart werden: So muss das Baugerüst nur einmal<br />
errichtet werden. Aber auch beim Einbau der Fenster<br />
ergeben sich Vorteile: Um den Anschluss des<br />
neuen Fensterstocks an den Bestand fachgerecht<br />
auszuführen, muss der Stock überdämmt und dicht<br />
angeschlossen werden. Dies verhindert das Eindringen<br />
feuchter Raumluft in die Konstruktion und<br />
damit Kondensat- und Schimmelbildung.<br />
Ablaufschema Sanierung<br />
Bestandsaufnahme: Gesamterhebung<br />
des Gebäudes<br />
Formulierung der<br />
Sanierungsziele<br />
Realistische Angebote<br />
und detaillierte Kosteneinschätzungen<br />
können<br />
nur auf Basis einer genauen<br />
Planung erfolgen.<br />
Voraussetzung für<br />
eine kostengünstige<br />
Sanierung ist eine durchdachte<br />
Abfolge der einzelnen<br />
Sanierungsmaßnahmen.<br />
Keinesfalls sollte<br />
nach dem Prinzip „Löcher<br />
stopfen“ vorgegangen<br />
werden. Denn das kann<br />
ins Geld gehen. Dieser<br />
Rat gilt auch, wenn vom<br />
Bauherren vorläufig nur<br />
geringfügige Maßnahmen<br />
beabsichtigt sind.<br />
Haustechnik<br />
• Art der Heizung und Warmwasserbereitung<br />
• Zustand von Leitungen (Wasser, Abwasser, Elektro, Lüftung)<br />
• Zustand der Dämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen<br />
• Art und Zustand des Wärmeabgabesystems (Radiatoren, Flächenheizung, …)<br />
• Zustand des Kamins<br />
Erstellung des<br />
Sanierungskonzepts<br />
Umsetzung der<br />
Maßnahmen<br />
Behaglichkeit<br />
• offensichtliche Stellen mit Zuglufterscheinungen<br />
• schwer zu beheizende Räume<br />
• Räume mit starker Überhitzung<br />
• kalte Fußböden<br />
Abb 22 - 23 | Die exakte Analyse der<br />
Gebäudehülle und der haustechnischen<br />
Anlagen bildet die Grundlage für ein<br />
Sanierungskonzept.<br />
Abb 24<br />
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