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Download "Vom Althaus zum Traumhaus" - Energie Tirol

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<strong>Energie</strong>einsparung<br />

Heizkosteneinsparungen, aber auch die zu erwartenden<br />

Preisentwicklungen am Brennstoffmarkt,<br />

machen eine hohe Dämmung zu einer wertsicheren<br />

und gut verzinsten Investition. Bei einer<br />

umfassenden Sanierung der gesamten Gebäudehülle<br />

lassen sich je nach Sanierungsziel zwischen<br />

70 % und 90 % der Heizenergie bezogen auf den<br />

Ausgangs zustand einsparen. Erfolgt eine Sanierung<br />

in Etappen und werden vorerst die Außenwand<br />

und Fenster gemeinsam saniert, können in<br />

diesem Fall häufig bereits mehr als die Hälfte der<br />

Heizkosten eingespart werden.<br />

Richtiger Einsatzbereich<br />

Je nach Anwendungsgebiet muss zwischen unterschiedlichen<br />

Dämmstoffen differenziert werden:<br />

• feuchtebeständiger Dämmstoff bei der<br />

Dämmung gegen Erdreich<br />

• Dämmplatten mit hoher Festigkeit zur<br />

Bewältigung hoher Lasten z.B. Schneelast<br />

im Flachdachbereich oder Dämmung unter<br />

Bodenplatten<br />

• diffusionsoffene Baustoffe, um Feuchtigkeit<br />

in einer Konstruktion nach außen abzuführen<br />

• Dämmstoffe für Bauteile mit erhöhtem<br />

Brandschutz<br />

Abb 32 | Ökologische<br />

Dämmstoffe<br />

Ökologische Dämmstoffe<br />

Der OI3 Index kann<br />

ohne großen Mehraufwand<br />

im Zuge der <strong>Energie</strong>ausweis<br />

berechnung<br />

ermittelt werden.<br />

Je kleiner der Wert des<br />

OI3 Index ist, desto<br />

umweltschonendere<br />

Baustoffe wurden für die<br />

Errichtung bzw. Sanierung<br />

eines Gebäudes verwendet.<br />

Die Auswahl der Baustoffe<br />

kann über die Plattform<br />

www.baubook.at erfolgen.<br />

Durch die Umwandlung<br />

von Luftschadstoffen in<br />

Säure wird saurer Regen<br />

verursacht. Das führt zu<br />

Waldschäden, übersäuerten<br />

Böden und toten<br />

Ge wässern. Jeder Baustoff<br />

hat ein bestimmtes<br />

Potenzial säurewirksam<br />

zu werden.<br />

Um die Auswirkungen eines Dämmstoffes auf die<br />

Umwelt möglichst gering zu halten, sollte dieser<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen und unter geringem<br />

<strong>Energie</strong>einsatz hergestellt werden.<br />

Eine fundierte ökologische Gesamtbeurteilung von<br />

Baustoffen kann über bestimmte Ökokennwerte<br />

erfolgen: das Nachwachsen oder die Verfügbarkeit<br />

eines Rohstoffes, die Nutzungsdauer, die Recyclingfähigkeit<br />

eines Materials sowie die Gesundheitsverträglichkeit.<br />

Jeder Baustoff hat eine bestimmte Auswirkung<br />

auf die Umwelt. Mittels einzelner Ökokennwerte<br />

können Umweltbelastungen von der Rohstoffgewinnung<br />

bis zur Herstellung des fertigen Baustoffes<br />

eruiert werden. Eine vereinfachte Form der<br />

ökologischen Bewertung von Materialien lässt<br />

sich über den OI3 Index darstellen. Dabei wird<br />

der Bedarf an nicht erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern<br />

(„Primärenergiebedarf“), der Beitrag zur Klimaveränderung<br />

(„Treibhauspotenzial“) und der Beitrag zur<br />

Versauerung („Versäuerungspotenzial“) bewertet.<br />

Ein gutes Informationssystem zur ökologischen Einstufung<br />

von unterschiedlichen Baustoffen bietet<br />

die Online-Plattform baubook. Neben detaillierten<br />

Informationen über einzelne Produkte und deren<br />

ökologische Eigenschaften stehen auch Planungskriterien<br />

zur ökologischen Ausschreibung zur<br />

Verfügung.<br />

Hanf, Flachs und Schafwolle. Hanf- und Flachsdämmstoffe<br />

sind als Platten, Matten, Filze oder<br />

Stopfwolle erhältlich. Die meisten Produkte eignen<br />

sich als Zwischensparrendämmung im Dachbereich,<br />

als Füllung in Holzbauwänden oder als Trittschalldämmung.<br />

Die Produkte sind entweder mit<br />

Polyesterfasern gebunden oder „Natur pur“ mit<br />

Stärke erhältlich. Einen ähnlichen Anwendungsbereich<br />

wie Flachs- und Hanfdämmstoffe hat auch<br />

Schafwolle.<br />

Mineralschaumplatten. Die Mineralschaumplatten<br />

sind geschäumte Platten aus rein mineralischen<br />

Rohstoffen wie Quarzmehl, Weißkalk und Zement.<br />

Sie eignen sich ausgezeichnet für Wärmedämmverbundsysteme.<br />

Die Platten sind dampfdiffusionsoffen,<br />

behindern daher den Wasserdampfaus ­<br />

tausch zwischen Innen und Außen nicht und sind<br />

nicht brennbar.<br />

Zellulose. Zellulosefasern sind Altpapierflocken,<br />

die in die Konstruktion eingeblasen werden. Die<br />

Einblasmethode ist nicht nur preisgünstig, sondern<br />

bietet auch dann Vorteile, wenn es darum geht,<br />

komplexe Hohlräume gut mit Dämmmaterial zu<br />

füllen. Allerdings muss der Verarbeiter sehr gut<br />

geschult sein, damit wirklich der gesamte Hohlraum<br />

vollständig ausgeblasen wird. Ein Nachteil<br />

der Zellulosefasern liegt in der Staubentwicklung<br />

beim Einblasen.<br />

Holzfaser. Resthölzer werden mit Zusatzstoffen in<br />

geringen Mengen unter Druck und erhöhter Temperatur<br />

zu Holzweichfaserplatten verarbeitet. Das<br />

Hauptkriterium für eine positive ökologische Betrachtung<br />

ist die Verwendung von Resthölzern,<br />

die aus lokalem Holzabfall stammen. Nicht verunreinigte<br />

Holzfaserplatten können in vielfältiger<br />

Weise recycelt werden. Holzfaserplatten finden<br />

beispielsweise Einsatz bei Wärmedämmverbundsystem,<br />

Dachdämmung, Dämmung im Deckenbereich<br />

oder als Innendämmung.<br />

Wichtige Hinweise. Ein aus ökologischer Sicht sehr<br />

schwieriges Thema ist die Dämmung von Bauteilen,<br />

die hohen Belastungen durch Feuchtigkeit ausgesetzt<br />

sind: <strong>zum</strong> Beispiel erdberührte Bauteile oder<br />

Sockeldämmungen. Oft werden in diesem Bereich<br />

XPS-Platten eingesetzt, die mit einem Treibmittel<br />

(HFKW) hergestellt werden. Aus ökologischen<br />

Gründen sollten mit CO 2<br />

oder Luft geschäumte<br />

Platten (HFKW-frei) oder EPS-Automatenplatten<br />

eingesetzt werden. Dies enstpricht auch den Voraussetzungen<br />

für die Wohnbauförderung.<br />

Möglichst vermieden werden sollte die Ver wendung<br />

von Montageschäumen. Ein generelles<br />

HFKW-Verbot bei Beauftragung verhindert <strong>zum</strong>indest,<br />

dass HFKW-hältige Schäume eingesetzt<br />

werden. Montageschaum ist als alleiniges Mittel<br />

für den luftdichten Anschluss auch nicht geeignet.<br />

Oft ist der Einsatz von Klebebändern notwendig.<br />

Alter nativen <strong>zum</strong> Montageschaum sind Mörteln<br />

(z.B. bei Türstöcken), Ausstopfen mit Zöpfen aus<br />

natürlichen Fasern (Hanf, Flachs, Kokos, etc.) oder<br />

das Setzen des Fensterstocks in die Dämmschicht.<br />

Gesunder Wohnraum. Um umfassend ökologisch<br />

zu Bauen, ist das Augenmerk nicht nur auf die Auswahl<br />

der Dämmstoffe bzw. der gesamten verwendeten<br />

Baustoffe zu legen, sondern auch auf die Auswirkungen<br />

der einge setzten Materialien auf die<br />

Raumluft. Schadstoffarme Farben, Klebestoffe oder<br />

Bodenbeläge tragen maßgeblich zu einem gesunden<br />

Raumklima bei.<br />

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