Drogen - Ö1 - ORF
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DROGEN<br />
Einen Sonderfall nach dem Gesetz stellen die so genannten neuen psychoaktiven<br />
Substanzen dar (siehe Seite 14 ff.). Für diese Substanzen wurde ein neues Gesetz<br />
formuliert, das so genannte „Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz“ (NPSG).<br />
Dieses trat in Österreich mit 1. Jänner 2012 in Kraft. Mit diesem Gesetz soll der<br />
Verbreitung dieser Substanzen Einhalt geboten werden, während der Konsum<br />
selbst nicht strafbar ist. „Damit ist man einen Schritt weiter gegangen, weg<br />
davon, den Konsumenten zu bestrafen, sondern auf diese Weise den Markt zu<br />
kontrollieren und einzuschränken“, sagt unser Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Rainer<br />
Schmid, wissenschaftlicher Leiter des „Pill-testing Projekts“ checkit!. Denn<br />
Konsum könne nur über Aufklärung und Prävention oder auch medizinische<br />
Behandlung, nicht aber über Strafe effizient beeinflusst werden.<br />
Zu den „legalen“ psychoaktiven Substanzen gehören etwa Alkohol oder Nikotin.<br />
„Weiche“ und „harte“ <strong>Drogen</strong><br />
Die Unterteilung in „weiche“ und „harte“ <strong>Drogen</strong> ist eher verwirrend. Denn die<br />
Gefährlichkeit einer Substanz hängt nicht von der Substanz alleine, sondern<br />
besonders auch von der Konsumform ab. Daher kann ein und dieselbe Substanz<br />
auch unterschiedlich gefährliche Folgewirkungen haben.<br />
Im Allgemeinen meint man mit weichen <strong>Drogen</strong> jene, die zwar zu einer<br />
psychischen, weniger aber zu einer physischen Abhängigkeit führen können. Dazu<br />
zählen beispielsweise Cannabis oder LSD.<br />
So genannte harte <strong>Drogen</strong> machen psychisch, aber zum Teil auch sehr rasch<br />
physisch abhängig. Hierzu zählen etwa Heroin oder Kokain.<br />
Wirkweise<br />
Im Allgemeinen wirken die Substanzen über komplexe Wirkmechanismen durch<br />
eine starke kurzzeitige Aktivierung des Belohnungssystems - eines bestimmten<br />
Teils des Gehirns.<br />
Vereinfacht gesagt lösen beim Belohnungssystem bestimmte Reize die Freisetzung<br />
von Dopamin und in weiterer Folge von Endorphinen im Gehirn aus und erzeugen<br />
ein Glücksgefühl. Diese Aktivierung geht mit einer Reihe anderer subjektiver<br />
Erlebnisse einher.<br />
<strong>Drogen</strong> wirken beispielsweise beruhigend (sog. „Downer“), angstlösend,<br />
stimmungsverbessernd, schlaffördernd, anregend (sog. „Upper“), schmerzlindernd<br />
oder erzeugen Halluzinationen. Verschiedene dieser Wirkungen können auch<br />
gleichzeitig auftreten. Bei Nachlassen der positiven Wirkung treten bei vielen<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11