Drogen - Ö1 - ORF
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DROGEN<br />
und das „Ambulatorium Suchthilfe Wien“, das von Dr. Hans Haltmayer geleitet<br />
wird. Dabei handelt es sich um eine sozialmedizinische Einrichtung im 6. Wiener<br />
Gemeindebezirk, das mehrere Angebote unter einem Dach vereint.<br />
Zum einen gibt es dort ein Tageszentrum mit sozialarbeiterischer Beratung und<br />
Betreuung. Die Betroffenen können sich dort aufhalten, soziale Kontakte knüpfen<br />
sowie eine kleine Mahlzeit einnehmen. Des Weiteren steht eine Notschlafstelle mit<br />
26 Betten für akut von Obdachlosigkeit Betroffene zur Verfügung.<br />
Im ebenfalls dort befindlichen Ambulatorium wird sowohl allgemein medizinische,<br />
als auch eine speziell suchtmedizinische Versorgung, wie Substitutionstherapie,<br />
Behandlung von Virushepatitis oder von HIV/Aids angeboten. Zudem verfügt die<br />
Einrichtung über eine Gynäkologin, eine Psychiaterin sowie Internisten. Eine<br />
Spritzentauschstelle, bei der gebrauchte Injektionsspritzen gegen Einmalspritzen<br />
getauscht werden können, hat 24 Stunden geöffnet. Damit sollen Infektionen<br />
vermieden werden bzw. verhindert werden, dass gebrauchte Spritzen im<br />
öffentlichen Raum verbleiben.<br />
Zahlreiche <strong>Drogen</strong>beratungs- und Therapieeinrichtungen gibt es auch in allen<br />
anderen österreichischen Bundesländern. Sie sind im Österreichischen<br />
Suchthilfekompass - http://suchthilfekompass.oebig.at/ - aufgelistet.<br />
Hilfe für Angehörige und Freunde<br />
Eltern oder andere Angehörige von <strong>Drogen</strong>abhängigen fühlen sich oft sehr<br />
schuldig und haben das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Für sie geht es<br />
darum, einen guten Umgang mit der häufig schwierigen Situation sowie auch eine<br />
Strategie für die Zukunft zu finden.<br />
Grundsätzlich haben Angehörige von Betroffenen die Möglichkeit, sich an eine<br />
niedergelassene Ärztin oder einen niedergelassenen Arzt zu wenden und sich dort<br />
Beratung zu holen. Zudem gibt es Elternvereine, die sich zusammengeschlossen<br />
haben, sowie Selbsthilfeeinrichtungen. Betroffene Angehörige können sich aber<br />
auch in <strong>Drogen</strong>- und Beratungseinrichtungen in ganz Österreich anonym und auch<br />
kostenlos informieren und beraten lassen.<br />
Quelle:<br />
Vorgespräch Dr. Hans Haltmayer<br />
ALS KRANKHEIT AKZEPTIEREN<br />
Trotz des medizinisch klaren Sachverhalts wird <strong>Drogen</strong>abhängigkeit in der<br />
Öffentlichkeit oftmals noch immer nicht als Krankheit angesehen und anerkannt.<br />
Der Toxikologe Rainer Schmid meint dazu, dass dies noch aus einer<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19