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Drogen - Ö1 - ORF

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DROGEN<br />

Obwohl die sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) ebenso in den<br />

Bereich der <strong>Drogen</strong> fallen, wird ihnen hier ein eigenes Kapitel gewidmet, da sie<br />

sich in einigen Punkten von den „klassischen“ <strong>Drogen</strong> unterscheiden.<br />

Badesalze & Blumensamen<br />

Seit einigen Jahren sind zunehmend chemisch hergestellte <strong>Drogen</strong> im Umlauf, die<br />

unter den Namen Research Chemicals, Legal Highs oder Designerdrogen<br />

zusammengefasst werden können. Viele NPS fallen in die Gruppe der<br />

amphetaminartigen Substanzen, der Halluzinogene, oder der synthetischen<br />

cannabisähnlichen Substanzen.<br />

Bei vielen dieser <strong>Drogen</strong> handelt es sich aber auch um Folgeprodukte der<br />

industriellen oder Arzneimittelforschung, die keine andere Verwendung gefunden<br />

haben. Von den Herstellern wird versucht, durch häufige Veränderung der<br />

chemischen Strukturen immer neue Substanzen zu erzeugen, um damit eine<br />

gesetzliche Kontrolle zu umgehen.<br />

Häufig werden diese Substanzen in großem Umfang im asiatischen Raum<br />

hergestellt und im Internet unter Überbegriffen wie Badesalze,<br />

Räuchermischungen oder Blumensamen angeboten. Sie sind in der Regel legal,<br />

das heißt, sie sind nicht durch das Suchtmittelgesetz abgedeckt. Der Verkauf<br />

erfolgt in einschlägigen Geschäften, im Internet oder im Straßenhandel.<br />

Obwohl durch die harmlos klingenden Bezeichnungen bei den Konsumentinnen<br />

und Konsumenten ein eben solcher Eindruck erweckt werden soll, liegt die Gefahr<br />

dieser Substanzen darin, dass über gesundheitliche Risiken häufig sowohl bei<br />

einer Einmal- als auch bei einer Langzeitanwendung nichts oder nur sehr wenig<br />

bekannt ist. Doch gerade Jugendliche mit Experimentierfreude können sich durch<br />

die vermeintliche Harmlosigkeit einem nicht einschätzbarem Risiko aussetzen.<br />

Wie bereits erwähnt wurde für diese Substanzen das „Neue-Psychoaktive-<br />

Substanzen-Gesetz“ geschaffen, um der Verbreitung dieser Substanzen gezielt<br />

Einhalt gebieten zu können.<br />

In der Regel werden die NPS als Freizeitdrogen nur kurzzeitig konsumiert und die<br />

Jugendlichen (die die Hauptkonsumgruppe darstellen) laufen damit wenig Gefahr,<br />

in eine Abhängigkeit zu geraten. Denn die betreffenden Substanzen werden<br />

üblicherweise im Umfeld von Clubbings, Musikevents oder Technoveranstaltungen<br />

konsumiert, um das positive Erleben der Situation zu verstärken. Das bedeutet,<br />

dass für die meisten Konsumentinnen und Konsumenten mit dem Eintreten in<br />

einen neuen Lebensabschnitt die Clubbingphase und damit auch der Konsum der<br />

psychoaktiven Substanzen beendet sind.<br />

RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15

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