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Erläuternder Bericht zur Änderung der Verordnung zur Reduktion ...

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Regulierungsfolgenabschätzung wird in einem typischen Szenario für Arbeiten in einem<br />

Raum bei Einhaltung <strong>der</strong> Arbeitnehmerschutz-Vorschriften für DCM basierte<br />

Produkte von Kosten von 600 - 2600 Euro und für DCM-freie Produkte von Kosten<br />

von 250 – 800 Euro ausgegangen. Werden vom Arbeitgeber aber zu Lasten <strong>der</strong> Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Arbeitnehmer keine Atemschutzmassnahmen <strong>zur</strong> Verfügung gestellt, resultieren<br />

für DCM-freie Produkte bis viermal höhere Kosten (200 versus 250 – 800<br />

Euro). Insofern schafft das Verbot <strong>der</strong> Verwendung DCM-haltiger Produkte ausserhalb<br />

von Industrieanlagen für das Gewerbe klare Verhältnisse.<br />

Mit <strong>der</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Packungsgrösse cyclohexanhaltiger Kontaktklebstoffe werden<br />

die zu verklebenden Flächen pro Arbeitsgang gesenkt, was mit einer vermin<strong>der</strong>ten<br />

Cyclohexan-Raumluftkonzentration einhergeht. Auch in nicht gelüfteten Räumen<br />

wird damit eine gesundheitsschädigende Cyclohexan-Exposition vermieden. Mehrkosten<br />

für die Industrie ergeben sich durch die Beschaffung von zusätzlichem Verpackungsmaterial.<br />

Mit <strong>der</strong> Gewährung einer Übergangsfrist von einem Jahr für die beson<strong>der</strong>e<br />

Kennzeichnung cyclohexanhaltiger Produkte werden zusätzliche Kosten für<br />

die Re-Etikettierung bereits abgefüllter und bereitgestellter Produkte vermieden.<br />

Von <strong>der</strong> Pflicht MDI-haltigen Produkten bei <strong>der</strong> Abgabe an private Verbraucher<br />

Schutzhandschuhe beizulegen sind insbeson<strong>der</strong>e Hersteller von Einkomponenten-<br />

Montageschäumen betroffen. Die Kosten für ein Paar Schutzhandschuhe aus Polyethylen<br />

betragen 0.15 Euro. Verglichen mit dem Preis eines Montageschaums von<br />

7 – 8 Euro sind die Mehrkosten gering. Absolut werden die jährlichen Mehrkosten in<br />

<strong>der</strong> EU auf rund 4 Mio. Euro geschätzt. Bei einem ähnlichen pro-Kopf Verbrauch wie<br />

in <strong>der</strong> EU ergeben sich für Abgeber MDI-haltiger Montageschäume Mehrkosten von<br />

weniger als 100‘000 CHF pro Jahr. Mit <strong>der</strong> Gewährung einer Übergangsfrist von einem<br />

Jahr für die beson<strong>der</strong>e Kennzeichnung MDI-haltiger Produkte werden zusätzlichen<br />

Kosten für die Re-Etikettierung bereits abgefüllter und bereitgestellter Produkte<br />

vermieden.<br />

Durch die Wie<strong>der</strong>verwendung von gebrauchtem, cadmiumhaltigem Kunststoff resultiert<br />

ein soziökonomischer Nutzen: Laut EU-Regulierungsfolgenabschätzung betragen<br />

im Zeitraum zwischen 2010 – 2050 die Gesamtgewinne für Recycling- und Verarbeitungsunternehmen<br />

allein im Bereich <strong>der</strong> PVC-Rohre um 2.5 Mrd. Euro (Umsatz<br />

beim Recycling und 7095 Personenjahre zusätzliche Beschäftigung). Der sozioökonomische<br />

Nutzen für die PVC-Industrie in <strong>der</strong> Schweiz kann nicht beziffert werden.<br />

Durch das Verbot cadmiumhaltiger Hartlote muss auf an<strong>der</strong>e Legierungen ausgewichen<br />

werden und sind betriebliche Anpassungen nötig. Die Kosten in <strong>der</strong> EU werden<br />

über einen Zeitraum von 20 Jahren auf 58 – 352 Mio. Euro geschätzt. Demgegenüber<br />

beträgt <strong>der</strong> finanzielle Nutzen 99 – 475 Mio. Euro. Er resultiert aus <strong>der</strong> <strong>Reduktion</strong> <strong>der</strong><br />

Gefahr von Todesfällen o<strong>der</strong> Erkrankungen aufgrund <strong>der</strong> wegfallenden Exposition<br />

gegenüber Cadmium.<br />

Von den neuen Vorschriften über Dibutylzinn- und Dioctylzinn-Verbindungen (DBT<br />

bzw. DOT) sind Hersteller von Produkten auf Basis von Polyvinylchlorid (PVC), Polyurethanen,<br />

Silikonkautschuken sowie Hersteller und Anwen<strong>der</strong> von Elektrotauchlacken<br />

betroffen. Alternative Stabilisatoren für PVC sind bis 50 %, alternative Katalysatoren<br />

für Silikone bis fünfmal teurer. Weil die Stabilisatoren und Katalysatoren in den<br />

Produkten in relativ tiefen Konzentrationen vorliegen, hat dies für die Kosten <strong>der</strong>

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