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Venen - Bayerischer Rundfunk

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Gesundheitsgespräch<br />

Titel: Schöne Beine – starke <strong>Venen</strong>!<br />

Sendedatum: 18.08.2012<br />

Experte:<br />

Prof. Dr. Curt Diehm, Internist und Phlebologe mit Spezialgebiet<br />

<strong>Venen</strong>erkrankungen und Thrombosen, Vorstandmitglied der Deutschen<br />

Gefäßliga<br />

Autorin: Doris Schleich<br />

Schöne Beine – starke <strong>Venen</strong><br />

Schöne Beine sind ein Wunschtraum für viele, täglich in Erinnerung gerufen<br />

durch die schlanken, langen und glatten Beine der Models in der Werbung. Für<br />

viele bleibt der Wunschtraum unerfüllt: Jede zweite Frau und jeder vierte Mann<br />

in Deutschland haben ausgeprägte Krampfadern. Schuld daran sind nicht nur<br />

erbliche Anlagen. Auch der moderne Lebensstil begünstigt das Auftreten von<br />

<strong>Venen</strong>leiden. Denn die <strong>Venen</strong> brauchen Bewegung und sind nicht für sitzende<br />

Tätigkeiten geschaffen. Übergewicht und falsches Schuhwerk tragen dazu bei,<br />

dass die <strong>Venen</strong> überlastet sind, die Beine schwer werden, schmerzen und im<br />

schlimmsten Fall ein offenes Bein oder eine Thrombose entsteht.<br />

"Bewegung ist das A und O für gesunde <strong>Venen</strong> und damit gesunde Beine.“<br />

Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Funktion der <strong>Venen</strong> - Pumpsystem, Blutspeicher und mehr<br />

Die <strong>Venen</strong> leisten jeden Tag Schwerstarbeit. Aus den entlegensten Bereichen<br />

des menschlichen Körpers müssen sie das Blut zum Herzen<br />

zurücktransportieren. Ein ausgeklügeltes System hilft ihnen, die Schwerkraft zu<br />

überwinden. Doch damit dieses System reibungslos funktioniert, müssen<br />

bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.<br />

Aufgaben der <strong>Venen</strong> im menschlichen Körper<br />

Die <strong>Venen</strong> haben drei wichtige Aufgaben:<br />

- Ersten transportieren sie das sauerstoffarme, verbrauchte Blut aus<br />

Beinen und Armen zum Herzen zurück.<br />

- Zweitens stellen die <strong>Venen</strong> einen riesigen Blutspeicher dar. Mehr als 80<br />

Prozent des Blutes ist im <strong>Venen</strong>system gespeichert.<br />

- Und eine dritte Aufgabe des <strong>Venen</strong>systems liegt in der<br />

Thermoregulation, also der Temperaturregulation des Menschen. Wenn<br />

der Körper zu heiß wird, vergrößert sich die <strong>Venen</strong>oberfläche, und man<br />

kühlt wieder ab.<br />

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Leistung der <strong>Venen</strong> im Laufe des Lebens<br />

Wenn man alle <strong>Venen</strong> zusammen addiert, lassen sich damit mehrere<br />

Fußballfelder umspannen. Und die <strong>Venen</strong> sind Schwerstarbeiter: Die gesamte<br />

Blutmenge, die vom Herzen aus in alle Körperteile fließt, muss über die <strong>Venen</strong><br />

wieder zurück zum Herzen gepumpt werden. Zum Vergleich: Die <strong>Venen</strong> füllen<br />

mit ihrer Arbeit quasi jeden Tag einen großen Ozeandampfer.<br />

"Das <strong>Venen</strong>system ist ein sogenanntes Niederdrucksystem. In den Arterien<br />

wird das Blut vom Herzen kommend mit hohem Druck weitergeleitet. Ein<br />

gesunder Mensch hat einen Blutdruck von 120, 130 oder 140. Und mit diesem<br />

Druck wird das arterielle Blut in die entlegenen Stellen des Körpers<br />

vorangetrieben. Beim Rückfluss durch die <strong>Venen</strong> brauchen wir andere Kräfte<br />

von außen, die das bewerkstelligen - dazu gibt es zum Beispiel Muskelpumpen<br />

und <strong>Venen</strong>klappen.“ Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Muskelpumpen – Synergieeffekte im Körper<br />

- Schon der Druck auf die Fußsohle beim Gehen erhöht den Druck auf die<br />

venösen Geflechte innerhalb der Fußsohle. Diese werden dann ausgepresst<br />

und das Blut wird in Richtung Herz transportiert. Die Muskelpumpen fangen im<br />

Bereich der Zehenmuskeln an. Bewegen sich die Muskeln, dann drücken sie<br />

die venösen Gefäße zusammen, und es kommt zu einem Blutfluss zurück zum<br />

Herzen.<br />

- Weiter geht es mit der Sprunggelenkspumpe. Auch hier sorgen die Muskeln<br />

bei Bewegung für eine Kompression des <strong>Venen</strong>systems.<br />

- Aber die höchste Pumpkraft liegt im Bereich der Wadenmuskulatur. Wenn sie<br />

sich zusammenzieht, kommt es schussartig zu einem Rückfluss des venösen<br />

Blutes. Da die <strong>Venen</strong> sehr dehnbar sind, wird der Druck schon Zentimeter<br />

später wieder abgefangen, sodass insgesamt ein ruhiger Fluss zum Herzen<br />

entsteht.<br />

<strong>Venen</strong>klappen – die Einbahnstraße zum Herzen<br />

Die <strong>Venen</strong> haben Klappen, die das Blut nur in Richtung des Herzens<br />

durchlassen. Diese Klappen wirken wie Ventile, die den Rückfluss verhindern.<br />

Sie sorgen für eine Einbahnstraße zum Herzen. Durch den Klappenschluss auf<br />

verschiedenen Höhen wird das Blut im Grunde genommen paternosterartig<br />

herzwärts transportiert. Probleme entstehen dann, wenn die <strong>Venen</strong>klappen<br />

nicht mehr richtig schließen, oder wenn von vorneherein zu wenig<br />

<strong>Venen</strong>klappen im Körper angelegt sind. Dann kommt es zu einem Stau des<br />

Blutes.<br />

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Schöne, schlanke und straffe Beine dank gesunder <strong>Venen</strong>?<br />

Wenn die <strong>Venen</strong> nicht funktionieren, hat man keine schlanken, sondern<br />

geschwollene Beine und Wasserablagerungen. Allerdings sind nicht die <strong>Venen</strong><br />

alleine für schlanke Beine verantwortlich. Auch der Lymphabfluss muss<br />

funktionieren.<br />

„Außerdem haben viele Frauen durch eine abnormale Fettablagerung dicke<br />

Beine. Die Patientinnen, die diese Veranlagung geerbt haben, sind oft<br />

verzweifelt. Also: Die <strong>Venen</strong> sind wichtig, aber nicht alleine ausschlaggebend.“<br />

Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Ursachen für <strong>Venen</strong>erkrankungen - Vererbung, Hormone und Lebensstil<br />

Bei <strong>Venen</strong>erkrankungen ist vieles dem Einfluss der Patienten entzogen: Die<br />

Veranlagung für schwache <strong>Venen</strong> liegt oft in der Familie. Frauen sind durch ihre<br />

hormonelle Situation anfälliger als Männer. Doch lässt sich durchaus<br />

beeinflussen, ob es zum Ausbruch beziehungsweise zu einer Verschlimmerung<br />

der <strong>Venen</strong>erkrankung kommt. Denn das ist auch eine Frage des Lebensstils.<br />

Wie sich die <strong>Venen</strong> im erkrankten Zustand verändern<br />

Ursache für <strong>Venen</strong>erkrankungen ist, dass der Druck in den <strong>Venen</strong> ansteigt. Da<br />

die <strong>Venen</strong>wand wesentlich schwächer und pergamentartiger als eine<br />

Arterienwand ist, kommt es zu einer Ausbeulung der Wand. Die <strong>Venen</strong>klappen,<br />

die sich in der Größe nicht verändern können, weichen auseinander und<br />

können das rückfließende Blut nicht mehr stoppen. Damit nimmt der venöse<br />

Druck vor allem im Fuß- und Beinbereich zu.<br />

"Dieser Ablauf ist uns schon seit Jahren bekannt. Interessant sind allerdings<br />

auch neuere Forschungen, die zeigen, dass die <strong>Venen</strong> auch dann entarten<br />

können, wenn im molekularen Bereich bestimmte Mechanismen vorliegen.“<br />

Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Nicht zu unterschätzen: Vererbung<br />

Die Vererbung spielt eine ganz entscheidende Rolle. Die familiäre Veranlagung<br />

ist wahrscheinlich der wichtigste Risikofaktor überhaupt für die Entstehung von<br />

Krankheiten am oberflächlichen <strong>Venen</strong>system. Es ist davon auszugehen, dass<br />

in über 90 Prozent aller Fälle bei Patienten mit Krampfadern eine Vererbung<br />

vorliegt.<br />

Andere wichtige Faktoren<br />

Eine ungesunde Lebensweise wirkt sich auch auf die <strong>Venen</strong> negativ aus. Dazu<br />

gehört vor allem Bewegungsmangel sowie viel und falsches Sitzen. Aber auch<br />

wenn man den ganzen Tag steht, belastet das die <strong>Venen</strong>.<br />

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"Dazu kommt, dass viele Menschen zu enge Kleidung und zu enges und hohes<br />

Schuhwerk tragen. Ein enger Gürtel beziehungsweise ein Mieder öffnet den<br />

Krampfadern Tür und Tor. Und viele Menschen atmen einfach falsch. Durch die<br />

richtige Atemtechnik könnten sie die <strong>Venen</strong> schonen.“ Prof. Curt Diehm,<br />

Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Die Pressatmung: Belastungsprobe für die <strong>Venen</strong><br />

Mit der richtigen Atmung bringt man gewissermaßen einen Saugmotor in Gang,<br />

der den Rücktransport des Blutes zum Herzen unterstützt. Das Gegenteil ist bei<br />

der Pressatmung der Fall. Wenn man zum Beispiel beim Stuhlgang pressen<br />

muss, erzeugt man Krampfadern wie bei keiner anderen körperlichen<br />

Belastung. Dieser Druck ist sehr ungesund. Deshalb sollte man auch beim<br />

Sport, zum Beispiel im Fitness-Studio, nie pressen, weil dadurch die <strong>Venen</strong><br />

"ausgesackt“ werden.<br />

Warum sind Frauen häufiger betroffen als Männer?<br />

Die Höhe der Östrogene und der Gestagene ist entscheidend für die Neigung<br />

der Frau, Krampfadern zu bilden. Auch die Schwangerschaft ist ein extremer<br />

Risikofaktor für eine Krampfaderbildung. Während der Schwangerschaft sorgen<br />

die Hormone für eine Gefäßweitstellung. Außerdem nimmt das Blut um 20 bis<br />

25 Prozent zu. Die <strong>Venen</strong> müssen diese größere Blutmenge aufnehmen und<br />

dehnen sich aus. Sie leiern gewissermaßen aus. Zudem drückt der<br />

heranwachsende Fötus im Uterus auf die Beckenvenen und die Bauchvene,<br />

und führt so zu einem Rückstau. All das hat zur Folge, dass während der<br />

Schwangerschaft häufig Krampfadern entstehen oder sich verschlimmern.<br />

Die Angst fliegt mit: Thrombosegefahr auf Flugreisen<br />

Prof. Diehm hält dieses Thema für massiv überschätzt. Aber es gibt ein paar<br />

Patienten, die bei längeren Flugreisen und auch im Auto und auf Bahnfahrten<br />

gefährdet sind.<br />

„Die Flugzeit spielt eine wichtige Rolle. Es gibt extrem selten Thrombosen bei<br />

einer Flugzeit von unter vier Stunden. Wenn aber jemand an die amerikanische<br />

Westküste fliegt, dann liegt eine klare Gefährdung vor. Das Risiko ist besonders<br />

groß, wenn ein Patient bereits ein ausgeprägtes Krampfaderleiden hat, oder<br />

wenn er bereits eine Thrombose durchgemacht hat.“ Prof. Curt Diehm,<br />

Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Gefährdete Flugpassagiere<br />

Auch wenn Frauen Hormone zur Empfängnisverhütung oder während der<br />

Wechseljahre einnehmen, sind sie gefährdet. Ein weiteres Gefahrenpotenzial<br />

liegt vor, wenn jemand seine Arme oder Beine nicht bewegen kann, weil sie<br />

beispielsweise eingegipst sind. Und wenn Menschen eine angeborene<br />

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gesteigerte Gerinnungsneigung haben, ist das Thromboserisiko beim Fliegen<br />

massiv erhöht. Diese Veranlagung kann man nur über eine Blutuntersuchung<br />

feststellen. Eine letzte Gruppe, die extrem gefährdet ist, ist die der<br />

Tumorpatienten.<br />

Tipp: Vor und während eines Fluges<br />

- All diese Patienten müssen schon vor einer Flugreise dringend mit ihrem Arzt<br />

Rücksprache halten. Am Münchner Flughafen kann man sich auch noch eine<br />

Stunde vor dem Flug untersuchen und eine Heparin-Spritze geben lassen. Prof.<br />

Diehm: "Das halte ich für etwas übertrieben, denn das kann jeder Hausarzt<br />

auch.“<br />

- Wenn ein hohes Risiko vorliegt, empfehlen sich für den Flug<br />

Kompressionsstrümpfe, das sind stärker komprimierende Strümpfe als<br />

Stützstrümpfe.<br />

- Die Patienten sollten sich einen Gangplatz buchen.<br />

- Während des Fluges extrem viel trinken. Alkohol wirkt sich negativ aus, denn<br />

er macht die <strong>Venen</strong> weit und steigert die Thrombose-Gefährdung. Schlafmittel<br />

wirken genauso negativ.<br />

- Am besten ist es, jede halbe Stunde von seinem Platz aufzustehen und<br />

herumzulaufen, beziehungsweise auch im Sitzen etwas Fußgymnastik zu<br />

machen.<br />

Die häufigsten <strong>Venen</strong>leiden - Krampfadern, Besenreiser und Co.<br />

Lange Zeit galten Besenreiser und Krampfadern nur als Schönheitsmakel.<br />

Inzwischen weiß man, dass sie durchaus auch gefährlich werden können.<br />

Wenn sich die Adern sichtbar unter der Haut abzeichnen, drohen<br />

<strong>Venen</strong>entzündungen und Thrombosen. Im schlimmsten Fall endet eine<br />

ursprünglich harmlos aussehende Krampfader in einer Lungenembolie und mit<br />

dem Tod.<br />

Die ersten Anzeichen von <strong>Venen</strong>erkrankungen<br />

- Die Patienten klagen oft über schwere Beine. Man kann bei Ausstellungen<br />

oder Führungen beobachten, dass sich diese Menschen an Mauern anlehnen<br />

oder sich hinsetzen wollen, weil es sehr unangenehm werden kann, wenn die<br />

Beine schwer werden und das Blut dort versackt.<br />

- Auch Veränderungen der Haut können auf ein <strong>Venen</strong>leiden hinweisen. Durch<br />

die Blutstauungen kann sogar ein Ekzem entstehen, aus dem sich im Extremfall<br />

ein offenes Bein entwickeln kann. Das offene Bein ist eine Riesengefahr für<br />

<strong>Venen</strong>patienten. In Deutschland leiden über 800.000 Menschen an einem<br />

offenen Bein in Folge von venösen Erkrankungen.<br />

- <strong>Venen</strong> können sich auch entzünden. Und ein großer Risikofaktor hierfür sind<br />

wiederum die Krampfadern. Denn wenn der Druck in diesen Adern zunimmt,<br />

entsteht eine <strong>Venen</strong>entzündung.<br />

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Besenreiser ein rein ästhetisches Problem?<br />

Wissenschaftlich genau genommen ist es heutzutage noch nicht gesichert, ob<br />

die Besenreiser - diese fein verästelten roten oder blauen Äderchen - mit den<br />

Krampfadern etwas zu tun haben. Darüber wird immer noch geforscht. Aber<br />

Tatsache ist, dass Besenreiser keine Lappalien sind und nicht nur eine<br />

Befindlichkeitsstörung darstellen. Sie können - vor allem bei Frauen zum<br />

Zeitpunkt der Menstruation - massive, brennende Beschwerden auslösen und<br />

müssen dann behandelt werden. Man kann sie mit ganz feinen Nadeln durch<br />

eine Punktion veröden.<br />

„Eine Laserbehandlung für Besenreiser - wie sie manchmal angeboten wird - ist<br />

nicht zu empfehlen. Es gibt noch keinen Laser, der diese roten und blauen<br />

Äderchen komplett zum Verschwinden bringen kann. Bei solchen<br />

Versprechungen muss man vorsichtig sein.“ Prof. Curt Diehm, Vorstand der<br />

Deutschen Gefäßliga<br />

Mehr "Krumm“ als "Krampf“<br />

Der Begriff "Krampfadern“ ist eigentlich falsch und damit irreführend. Das Wort<br />

"Krampf“ hat in diesem Fall mit Krämpfen nichts zu tun, auch wenn bei<br />

<strong>Venen</strong>erkrankungen durchaus Krämpfe auftreten können. Es liegt einfach ein<br />

Übersetzungsfehler vor. Im Mittelhochdeutschen hatte man Krampfadern<br />

ursprünglich als "Krummadern“ bezeichnet - mit der Zeit hat sich daraus der<br />

Begriff "Krampfadern“ entwickelt.<br />

Krampfader ist nicht gleich Krampfader: Formen…<br />

Die Medizin unterscheidet zwischen primären und sekundären Leiden.<br />

- Ein primäres Leiden tritt auf, wenn der Arzt keine objektive medizinische<br />

Ursache für die Krampfadern findet. Das ist in 70 Prozent der Fälle der Fall.<br />

- Von einem sekundären Leiden spricht man, wenn vor allem im gehobenen<br />

Alter andere Erkrankungen zu Krampfadern führen, zum Beispiel wenn eine<br />

tiefe Beinvenen-Thrombose vorliegt. Dann steigt der Druck im tiefen<br />

<strong>Venen</strong>system so an, dass auch das oberflächliche <strong>Venen</strong>system unter Druck<br />

gerät und es zu einer Ausbeulung der <strong>Venen</strong> kommt.<br />

… und Gefahren<br />

- Zu einem Problem werden Krampfadern, wenn sie Beschwerden auslösen,<br />

wenn die Betroffenen beispielsweise permanent schwere Beine haben. Dann ist<br />

es Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.<br />

- Krampfadern können auch zu einer oberflächlichen - schmerzhaften -<br />

<strong>Venen</strong>entzündung führen.<br />

- Außerdem besteht die Gefahr, dass sich eine oberflächliche<br />

<strong>Venen</strong>entzündung in die tieferen Bereiche fortsetzt, und dass kleine Gerinnsel<br />

in das tiefe <strong>Venen</strong>system hineinwachsen. Dann kann ein solcher Thrombus-Stil<br />

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abreißen, zur Lunge gelangen und dort eine Embolie auslösen – das ist<br />

generell die größte Gefahr bei einer Thrombose.<br />

„Wir wissen heute, dass Patienten mit einer tiefen Beinvenen-Thrombose in fast<br />

40 Prozent der Fälle früher oder später eine kleine oder größere<br />

Lungenembolie durchmachen. Und daran kann man sterben.“ Prof. Curt Diehm,<br />

Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Diagnose – mit Ultraschall<br />

Die richtige Therapie fängt mit der richtigen Diagnose an. Technische<br />

Neuerungen haben die Diagnose von <strong>Venen</strong>leiden angenehmer gemacht.<br />

„Es gibt extrem viele Ärzte, die mit <strong>Venen</strong> nicht umgehen können. Man muss<br />

sich deshalb wirklich in die Hände eines sogenannten Phlebologen, eines<br />

<strong>Venen</strong>arztes, oder eines Angiologen, eines Gefäßarztes, begeben, damit man<br />

einmal richtig diagnostiziert wird. Dazu braucht man die entsprechende<br />

Ausbildung und das entsprechende technische Gerät. Vor die Therapie haben<br />

die Götter die Diagnose gestellt – und die ist bei den <strong>Venen</strong> besonders wichtig.“<br />

Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Der Standard in der Diagnose<br />

Wenn man beabsichtigt, ein Krampfaderleiden operieren zu lassen, dann hat<br />

man früher eine <strong>Venen</strong>darstellung, eine sogenannte Phlebographie durch das<br />

Einspritzen von Röntgenkontrastmittel gemacht. Das ist lästig und kann<br />

erhebliche Nebenwirkungen auslösen.<br />

„Diese Untersuchungen sind heute nicht mehr erforderlich. Wir können die<br />

Phlebographie in etwa 95 Prozent der Fälle durch die harmlose<br />

Ultraschalluntersuchung mit farbkodierter Duplex-Sonographie ersetzen. Das<br />

tut nicht weh und lässt sich problemlos wiederholen, ohne dass der Patient in<br />

irgendeiner Weise belästigt wird. Aber man braucht dafür eine Ausbildung und<br />

ein gutes Gerät.“ Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Auch die sogenannte blutige <strong>Venen</strong>druckmessung, bei der man eine Vene am<br />

Fußrücken punktiert und dann den Druck sowohl in Ruhe als auch unter<br />

Belastung misst, wird nur noch ganz selten gemacht. Mit Ultraschall kann man<br />

heute in den meisten Fällen die Diagnose bereits stellen.<br />

Therapie<br />

Bei <strong>Venen</strong>erkrankungen ist es besonders wichtig, dass ein Fachmann<br />

hinzugezogen wird. Denn viele der angepriesenen Methoden sind noch nicht<br />

ausreichend erprobt und können dem Patienten sogar gefährlich werden.<br />

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"Kausal kann man <strong>Venen</strong>erkrankungen nicht heilen, das muss man ganz klar<br />

so sagen. Man kann aber die Symptomatik verbessern. Und man kann vor<br />

allem die Folgekrankheiten verhindern. Dazu sind allerdings eine gute<br />

Kompressionsbehandlung und eine gesunde Lebensweise unerlässlich. Man<br />

muss die Risikofaktoren ausschalten und den Lebensstil verändern.“ Prof. Curt<br />

Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Die Kompression – nach wie vor das A und O der <strong>Venen</strong>therapie<br />

Die Kompression ist nach wie vor die Standardmethode, so lästig sie für viele<br />

Patienten ist. Die Patienten bekommen idealerweise frühzeitig einen<br />

medizinischen Kompressionsstrumpf der Klasse 2 oder der Klasse 3.<br />

„Vielfach wird der Strumpf aber nicht getragen und landet im Nachttisch. Wir<br />

gehen leider davon aus, dass maximal 30 bis 40 Prozent der Patienten den<br />

verordneten Strumpf tragen. Es kann aber auch sein, dass der Strumpf so<br />

geschaffen ist, dass er unangenehme Nebenwirkungen hat. Er kann, wenn er<br />

nicht richtig sitzt, Schmerzen und sogar einen Rückstau verursachen. Es ist<br />

also ganz wichtig, einen richtigen Strumpf auszuwählen und ihn dann auch<br />

konsequent zu tragen.“ Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Wichtig<br />

Im Juli und August, den heißen Monaten, in denen der Kompressionsstrumpf<br />

besonders lästig ist, ist er viel wichtiger als im November und Dezember.<br />

Welche Rolle spielen Medikamente bei der Behandlung?<br />

Medikamente sind keine Wundermittel. Aber es gibt <strong>Venen</strong>medikamente, die<br />

nachweislich lästige Symptome beseitigen, zum Beispiel die Ödemneigung<br />

bremsen. Zu diesen Medikamenten gehören Rosskastanien-Extrakte und<br />

gewisse Farbstoffe, die in der Natur vorkommen und die die <strong>Venen</strong>wände<br />

abdichten. Kontrollierte wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass diese<br />

<strong>Venen</strong>mittel funktionieren.<br />

„Nur man muss wissen, welche <strong>Venen</strong>mittel man einsetzt. Es gibt hunderte auf<br />

dem Markt. Nur wenige davon sind wissenschaftlich geprüft. Bei den Patienten<br />

sind auch Salben sehr gefragt. Dabei werden viele gar nicht über die Haut<br />

aufgenommen. Aber sie haben oft eine kühlende Wirkung, die dem Patienten<br />

gut tut. Die große Gefahr bei dieser „Schmiererei“ besteht darin, dass der<br />

Patient eine Allergie entwickelt. Deswegen sollte man dabei vorsichtig sein.“<br />

Prof. Curt Diehm, Vorstand der Deutschen Gefäßliga<br />

Chancen und Risiken von Operationen<br />

<strong>Venen</strong>stripping ist das Mittel der Wahl, wenn die Krampfader von der Leiste bis<br />

zum Knöchel reicht. Dabei wird der erkrankte <strong>Venen</strong>teil meist unter örtlicher<br />

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Betäubung aus dem Körper herausgezogen. Ob der Eingriff notwendig ist, stellt<br />

der Phlebologe in der Diagnose fest. Wichtig ist, dass die Operation in den<br />

Händen eines erfahrenen <strong>Venen</strong>chirurgen geschieht. Der Patient sollte sich mit<br />

seinem niedergelassenen Phlebologen beraten.<br />

Tipp von Prof. Diehm<br />

Es gibt neue mikrochirurgische Techniken, die überall in den Zeitungen<br />

angeboten werden. Man muss sich vorher erkundigen, ob es ausreichende<br />

wissenschaftliche Belege für das Funktionieren dieser Methoden gibt. Bei<br />

Durchblutungsstörungen werden extrem viele Außenseitermethoden<br />

angeboten, von denen man die Finger lassen sollte. Dazu zählen Sauerstoffoder<br />

Ozontherapie. Wenn man unsicher ist, sollte man immer Rücksprache mit<br />

dem Hausarzt halten.<br />

Lasertherapie<br />

In einigen Zentren wird Laserbehandlung als Ersatz für das <strong>Venen</strong>stripping<br />

erprobt. Es ist jedoch noch nicht flächendeckend zu empfehlen. Interessant ist<br />

allerdings, dass man auch große <strong>Venen</strong>strecken durch das Einführen eines<br />

Laserkatheters verkochen kann, ohne dass man die <strong>Venen</strong> herausreißt. Der<br />

Vorteil dabei ist, dass weniger Blutungen entstehen und der Patient schneller<br />

wieder fit ist. Nachteile sind allerdings die höheren Kosten.<br />

Neuere Verfahren, Radiowellentherapie<br />

Neuere Verfahren sind die sogenannten "endoluminale" Operationsmethoden<br />

wie bipolare Radiofrequenzinduzierte Thermotherapie und<br />

Radiofrequenztherapie. Diese minimal invasiven, schonenden Verfahren, bei<br />

denen die behandelten <strong>Venen</strong> im Körper verbleiben, finden gegenüber dem<br />

sehr invasiven Stripping zunehmend Anwendung. Obwohl die neueren<br />

endovenösen Verfahren noch keine Langzeitergebnisse nachweisen können,<br />

zeichnet sich schon jetzt der Trend einer deutlich geringeren Rezidivrate ab.<br />

Tipps zur Vorbeugung - Gymnastik, Ernährung und Schuhwerk<br />

Zum Telefonieren aufstehen, das Bettende drei Zentimeter höher stellen und<br />

sich ballaststoffreich ernähren – drei von vielen Vorschlägen für ein<br />

venengerechtes Leben. Denn <strong>Venen</strong>gesundheit fängt bei jedem Einzelnen an.<br />

Und ohne persönlichen Einsatz sind schöne, gesunde und schlanke Beine<br />

einfach nicht zu haben.<br />

Gewicht: Kampf gegen die Pfunde<br />

Wichtig ist auch, das Körpergewicht möglichst nahe am Normalgewicht zu<br />

halten. Weg mit überflüssigen Pfunden! Zur Thrombose-Prophylaxe gehört<br />

auch, mindestens zwei Liter am Tag zu trinken.<br />

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Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum<br />

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Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache<br />

mit dem Bayerischen <strong>Rundfunk</strong> möglich!<br />

© <strong>Bayerischer</strong> <strong>Rundfunk</strong> 2012<br />

Seite 9


Der Einfluss der Ernährung Man muss sich so ernähren, dass vor allem keine<br />

chronische Verstopfung entsteht, denn diese beeinträchtigt ganz entscheidend<br />

den venösen Rückfluss. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist empfehlenswert,<br />

zum Beispiel die mediterrane Kost mit viel Olivenöl, viel Obst und Gemüse.<br />

Nach der bekannten Regel „five a day“ sollte man fünfmal am Tag Obst und<br />

Gemüse essen.<br />

Nicht Sitzen und Stehen, besser Laufen oder Liegen!<br />

Bewegung ist etwas ganz Zentrales: Walking und auch Schwimmen sind für<br />

<strong>Venen</strong>patienten extrem wichtige Bewegungsmöglichkeiten, weil man durch das<br />

Wasser eine zusätzliche Kompression um die <strong>Venen</strong> hat. Die<br />

Wassertemperatur sollte allerdings nicht über 28 Grad liegen.<br />

Richtig sitzen<br />

Wenn man in der Arbeit viel sitzen muss, sollte man zumindest richtig sitzen:<br />

Die Innenseite der Oberschenkel sollte nicht belastet sein. Und ganz wichtig ist,<br />

dass man beim Sitzen immer wieder aufsteht. Man kann beispielsweise beim<br />

Telefonieren aufstehen und sich auf die Zehenspitzen stellen.<br />

Tipps für ein venengerechtes Leben von Prof. Diehm:<br />

- Das Fußende des Bettes drei Zentimeter höher stellen, um den<br />

Rückfluss zu erleichtern.<br />

- Als simple Gymnastikübung für zwischendurch ist der Wechsel zwischen<br />

Zehen- und Fersenstand geeignet. Das kann man auch im Büro machen.<br />

- Eine gute Übung für den venösen Rückfluss ist auch das<br />

„Fahrradfahren“ auf dem Rücken.<br />

- Mit dem sogenannten „<strong>Venen</strong>-Walking“ erreicht man nach einiger Zeit<br />

eine ziemlich hohe Geschwindigkeit und verbessert die Funktion der<br />

<strong>Venen</strong>pumpe enorm. Man sollte sich diese Art des Walkings allerdings<br />

einmal von einem Krankengymnasten oder Sportlehrer zeigen lassen.<br />

Wichtig ist es, von der Ferse bis zur Spitze abzurollen. Es ist eine<br />

natürliche Sportart, die die Gelenke schont und ideal für das<br />

<strong>Venen</strong>system geschaffen ist.<br />

"Es ist eine Katastrophe, wenn junge Frauen mit Krampfadern mit<br />

Stöckelschuhen herumlaufen. Wenn die Ferse hochhackig in einem Schuh<br />

steht, wird die Sprunggelenkspumpe komplett ausgeschaltet. Bewegung ist<br />

generell nicht hoch genug einzuschätzen: Ideal wäre es, wenn man Aufzüge<br />

links liegen lässt, das Auto weiter weg parkt und mit dem Hund spazieren geht,<br />

egal ob man nun einen Hund hat oder nicht." Prof. Curt Diehm, Vorstand der<br />

Deutschen Gefäßliga<br />

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