Bayerisches Löwilein? - Bayerischer Rundfunk
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Manuskript<br />
Der Bayernkommentar<br />
<strong>Bayerisches</strong> <strong>Löwilein</strong>? Bayern hat in Berlin verloren –<br />
inhaltlich aber steht es um den Bayerischen Einfluss gar nicht<br />
so schlecht<br />
Von Nikolaus Neumaier<br />
Redaktion Landespolitik<br />
Samstag, 21. Dezember 2013<br />
11.50 Uhr in der Bayernchronik<br />
Bayern 2-Hörerservice<br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Rundfunk</strong>, 80300 München<br />
Service-Nr.: 0 18 01 / 10 20 33 (Der Anruf<br />
kostet 4 Cent/Min. aus dem deutschen<br />
Festnetz / Mobilfunk max. 42 Cent/Min.)<br />
Fax: 089/5900-3862<br />
service@bayern2.de<br />
www.bayern2.de<br />
Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum<br />
privaten Gebrauch verwendet werden.<br />
Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache<br />
mit dem Bayerischen <strong>Rundfunk</strong> möglich!<br />
© <strong>Bayerischer</strong> <strong>Rundfunk</strong> 2013<br />
Seite 1
Ist der Bayerische Einfluss jetzt geschrumpft? Auf den ersten Blick sieht es schon so<br />
aus, als ob der nach den Wahlsiegen so stolze bayerische Löwe auf<br />
Kuscheltierniveau gestutzt wurde. Innenministerium weg! Das<br />
Entwicklungshilfeministerium, das schon mal abgeschafft werden sollte, ein<br />
Trainingslager für Nebenaußenpolitiker!<br />
Nur das Verkehrsministerium ist ein echtes Pfund. Warum die Bayern so aus dem<br />
Verhandlungsmarathon in die Weihnachtsferien gehen, hat zwei Gründe. Zum einen<br />
ist die CSU tatsächlich nur das kleinste Rad am Koalitionswagen, zum anderen geht<br />
es bereits jetzt um den CSU Erfolg für die Landtagswahl in fünf Jahren. Dann wird<br />
abgerechnet und die Wähler werden Seehofer daran messen, ob es eine Maut gibt<br />
und ob das Versprechen eingelöst wurde, Bayern zum modernsten Bürgerstaat mit<br />
schnellen Digitalnetzen allerorten zu machen. Dafür muss der neue CSU-<br />
Verkehrsminister Dobrindt sorgen. Horst Seehofer hat diesem Ziel alles<br />
untergeordnet und er nutzt die neuen Posten, um die nächste Entscheider-<br />
Generation aufzubauen. Gerade im Bund ist die CSU Personaldecke dünn.<br />
Schon in der letzten Legislatur war es schwer, geeignete Minister zu finden. Die<br />
neuen Ressortchefs und Staatssekretäre müssen sich also in den nächsten vier<br />
Jahren profilieren. Wobei damit vor allem Alexander Dobrindt und<br />
Wissenschaftsstaatssekretär Stefan Müller gemeint sind. Gleiches gilt für die SPD-<br />
Aufsteiger. Dass Florian Pronold doch noch Staatssekretär wurde, ist vielleicht seine<br />
letzte Chance, endlich Statur zu gewinnen. Weniger Großspurigkeit und mehr<br />
Seriosität würden ihm wirklich nicht schaden. Aus seinem Arbeitsbereich Bau mit den<br />
drängenden Themen explodierende Mieten und Immobilienpreise jedenfalls könnte<br />
Pronold schon was machen. Interessant ist, wie sich Toni Hofreiter entwickelt. Der<br />
neue Grünen-Fraktionschef kommt – es ist ja nicht zu überhören – auch aus Bayern<br />
und auch mit reichlich Halbstarken-Gehabe daher. Da polarisiert er mehr, als er<br />
Optionen für die Zukunft eröffnet. Die aber brauchen die Grünen, und so ist es an<br />
Hofreiter, zusammen mit dem frisch in den Bundestag gewählten Chef der<br />
Bayerischen Grünen, Dieter Janecek, den Boden für ein mögliches Schwarz-Grünes<br />
Bündnis zu bereiten.<br />
Dass Peter Ramsauer auf die Hinterbänke des Bundestags wechseln muss, ist für ihn<br />
persönlich und die Ramses-Freunde aus seinem Wahlkreis bitter. Aber inhaltlich hat<br />
Ramsauer nicht überzeugt. Nachdem er in den Koalitionsverhandlungen einen<br />
reichlich plan- und konzeptionslosen Eindruck erweckte, konnte Seehofer doch gar<br />
nicht anders, als den glücklosen Ramsauer durch Dobrindt zu ersetzen. Wer am<br />
Schluss wirklich Sieger ist und wer verloren hat, das zeigt sich erst in vier Jahren.<br />
Formal hat Bayern nach der Postenvergabe in Berlin an Einfluss verloren – inhaltlich<br />
aber steht es um den Bayerischen Einfluss gar nicht so schlecht.<br />
Bayern 2-Hörerservice<br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Rundfunk</strong>, 80300 München<br />
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Festnetz / Mobilfunk max. 42 Cent/Min.)<br />
Fax: 089/5900-3862<br />
service@bayern2.de<br />
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