Baustelle betreten erwünscht - Glaube + Heimat
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Nr. 32 vom 11. August 2013<br />
11. Sonntag nach Trinitatis<br />
Region Gera–Weimar 7<br />
Termine<br />
10. bis 16. August<br />
Apolda. Offene Lutherkirche: 10. 8.,<br />
18 Uhr: Orgelkonzert mit Prof. Dr.<br />
Christian Immo Schneider (USA);<br />
14. 8., 19.30 Uhr: Multimedialer<br />
Vortrag von Gerburg Unger »Planeten<br />
– Geschwister der Erde –<br />
Reise durch das Sonnensystem« •<br />
14. 8., 15 bis 17 Uhr, Hospizverein,<br />
Strobraer Str. 10: Trauerkaffee<br />
Bad Köstritz. 13. 8., 14 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus:<br />
Musikalische<br />
Museumsrunde mit Friederike Böcher<br />
M. A.: »Von Harfen, Trommeln<br />
und Lauten – Ernst Kreidolf und die<br />
Musik zum 150. Geburtstag«<br />
Eisenberg. 14. 8., 9 Uhr, Torhaus:<br />
Frauenfrühstück<br />
Ettersburg.11. 8., 18.15 Uhr, Schlosskirche:<br />
Abendgebet<br />
Jena. 10. 8., 17 Uhr, Friedenskirche:<br />
Musikalische Vesper – Chormusik<br />
mit Vocalgruppe »VIP« (ehem. Mitglieder<br />
des Dresdner Kreuzchores<br />
und Leipziger Thomanerchores) •<br />
14. 8., 20 Uhr, Stadtkirche: Internationaler<br />
Orgelsommer mit KMD<br />
Martin Meier<br />
Jena-Winzerla. 11. 8., 10 Uhr, Dorfkirche:<br />
Orgelkonzert-Gottesdienst<br />
mit KMD i. R. Horst Fröhlich (Jena)<br />
Niedertrebra. 15. 8., 18 Uhr, Kirche:<br />
Ökumenische Marienandacht mit<br />
den kath. Schwestern und Brüdern<br />
aus Anlass des 525 Jahre alten gotischen<br />
Schnitzaltars<br />
Tiefurt. 12. 8., 18 bis 18.45 Uhr,<br />
Christophoruskirche: Montagsmusik<br />
mit Wiltrud Fuchs, Orgel<br />
Weimar. Bis 26. 9., Stadtbücherei:<br />
Ausstellung »Weimarer Kinderbibel«,<br />
1. und 2. Staffel • 10. 8., 17 Uhr,<br />
A.-Schweitzer-Gedenkstätte: Vortrag<br />
von Almut Ehrhardt (Schmiedefeld):<br />
»Als Mensch dem Leben<br />
dienen« • 11. 8., 17 Uhr, Jakobskirche:<br />
Benefizkonzert zugunsten der<br />
Restaurierung der Altarleuchter<br />
der Jakobskirche mit dem Kammerchor<br />
der Technischen Universität<br />
in Wroclaw Consonanza •<br />
11. 8., 18 Uhr, Stadtkirche: Weimarer<br />
Orgelsommer mit Tim Rishton<br />
(Norwegen)<br />
Notiert<br />
Wieder Kunstprojekt<br />
in Weiden<br />
Buttelstedt (mkz) – Jedes Jahr Ende<br />
August präsentieren Künstler im<br />
denkmalgeschützten doppelten<br />
Sackgassendorf Weiden bei Buttelstedt<br />
ein unkonventionelles Kulturprogramm.<br />
Inszeniert wird ein unikales<br />
zeit- und ortsgebundenes<br />
Festspiel auf dem Kirchberg und in<br />
der St.-Cyriakus-Kirche zu Weiden.<br />
Das Kunstfest beginnt am 17. August,<br />
um 18 Uhr mit einem Gottesdienst.<br />
Im Anschluss wird eine<br />
Kunstausstellung mit Arbeiten der<br />
Künstlerin Ute Herre eröffnet.<br />
www.weiden-bei-weimar.de<br />
Bildschnitzer aus Leidenschaft<br />
Sören Seyfarth schuf zwei Heiligenfiguren für die Ottstedter Kirche<br />
Fast lebensgroß sind die beiden<br />
Holzbildnisse in der kleinen Kirche<br />
bei Magdala (Kirchenkreis Jena),<br />
die der junge Bildschnitzer Sören<br />
Seyfarth für den Altarraum geschaffen<br />
hat. Die linke Figur, Mose, schaut<br />
direkt in die Gemeinde. Johannes auf<br />
der rechten Seite hält die Augen geschlossen.<br />
Für seine <strong>Heimat</strong>kirche hat<br />
der junge Künstler die Bildnisse im eigenen<br />
Auftrag gefertigt. Die Anregung<br />
dazu kam aus der Kirchengemeinde,<br />
die ursprünglich zwei historische Figuren<br />
restaurieren lassen wollte.<br />
Doch Seyfarth, der gerade eine Ausbildung<br />
an der bekannten Schnitzerschule<br />
des in der Rhön gelegenen Ortes<br />
Empfertshausen beendet hatte,<br />
fühlte sich herausgefordert, es mit seinen<br />
Interpretationen für den Kirchenraum<br />
zu versuchen: »Ich habe meine<br />
eigenen Gedanken und Ideen, die ich<br />
umsetzen möchte.«<br />
Nach Modellskizzen schnitzte er<br />
die Figuren aus verleimten Linden -<br />
blöcken. Dabei achtete er auf die<br />
Holzmaserung, die ihm immer sehr<br />
wichtig ist. »Mose ist der, der nach<br />
außen geht«, beschreibt der Bildhauer<br />
die Intension, die zu dem kräftigen,<br />
stabilen Äußeren geführt hat. Er stellt<br />
einen Mann dar, der seine Aufgabe<br />
kennt und offen auf Menschen zugeht.<br />
Auf der Stirn trägt er eine Narbe, nicht<br />
die Hörner, die ihren Ursprung der<br />
Verwechslung mit dem Wort »ausstrahlen«<br />
bei der Bibelübersetzung zu<br />
verdanken haben. Mit großer Sorgfalt<br />
behandelt Seyfarth Details wie den<br />
Faltenwurf oder die Hände. Die Bildnisse<br />
wurden farbig gefasst, aber nicht<br />
nach der historischen Methode mit<br />
einer Grundierung und deckendem<br />
Farbauftrag. Der Schnitzer mochte<br />
das Material nicht überdecken und<br />
verwendete deshalb eingefärbte Öle.<br />
So erscheinen die beiden <strong>Glaube</strong>nszeugen<br />
sehr lebendig.<br />
Das psychologische Gegenstück zu<br />
Mose ist Johannes der Täufer. Er hat<br />
die Augen geschlossen, sein Blick ist<br />
nach innen gerichtet. Vor sich hält er<br />
das Lamm Gottes, in dem er bei der<br />
Taufe Christus erkannte. Sich selbst<br />
zurücknehmend, präsentiert er so die<br />
christliche Lehre der Gemeinde.<br />
In welchem inhaltlichen Zusammenhang<br />
die beiden historischen Figuren<br />
in der Ottstedter Kirche standen,<br />
ist nicht bekannt. Als Paul Lehfeldt<br />
seine kunsthistorischen Visitationen<br />
Ende des 19. Jahrhunderts vornahm,<br />
befanden sie sich offensichtlich<br />
gar nicht dort. Ungewöhnlich ist nicht<br />
nur ihre Größe und Ansichtigkeit, die<br />
Plastiken<br />
restauriert<br />
Im Landschaftspark<br />
des Diakonie Landgutes<br />
Holzdorf sind<br />
die am Teich<br />
befindlichen<br />
Kalksteinplastiken<br />
von Joseph Heise<br />
professionell aufgearbeitet<br />
und am<br />
30. Juli der Öffentlichkeit<br />
übergeben<br />
worden. Hierfür beseitigte<br />
Restaurator<br />
Benito Sellin über<br />
Jahrzehnte entstandene<br />
Ablagerungen<br />
auf den Figuren.<br />
Foto: Maik Schuck<br />
Sören Seyfarth zwischen seinen beiden Skulpturen in der Ottstedter Kirche:<br />
Moses (links) und Johannes der Täufer (rechts)<br />
Foto: Doris Weilandt<br />
auf einen höheren Standort schließen<br />
lässt. Die beiden kommen selten zusammen<br />
in christlichen Bildprogrammen<br />
vor, und wenn, um darzustellen,<br />
dass die Offenbarungen des Alten und<br />
Neuen Testaments ihre Erfüllung gefunden<br />
haben. Für Sören Seyfarth war<br />
das keine entscheidende Frage. Die alten<br />
Bildnisse spiegeln sich mit seinen<br />
Neuschöpfungen, das gefällt ihm.<br />
Der Schnitzer, der inzwischen an<br />
der Alanus-Hochschule bei Bonn<br />
Bildhauerei studiert, möchte später<br />
als Künstler arbeiten. Dass seine figürlichen<br />
Skulpturen nicht nur in Ottstedt<br />
großen Zuspruch finden, hat er<br />
bereits mehrfach erfahren. Solides<br />
Handwerk ist seine Grundlage. Jetzt<br />
will er sich frei mit verschiedenen Materialien<br />
ausprobieren, um seinen<br />
Weg zu finden. Doris Weilandt<br />
Diakonie<br />
Immer mehr<br />
Bedürftige<br />
Apoldaer Tafel<br />
begeht Jubiläum<br />
Als die Apoldaer Tafel vor fast<br />
20 Jahren unter Federführung<br />
der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde<br />
gegründet wurde,<br />
ahnte niemand, wie notwendig die<br />
dauerhafte Unterstützung bedürftiger<br />
Menschen auch in Zukunft sein<br />
würde. Waren anfangs 20 Menschen<br />
täglich zu unterstützen, ist<br />
die Zahl mittlerweile auf über 450<br />
gestiegen. Mit warmen Mahlzeiten<br />
und Lebensmitteln werden sowohl<br />
größere Familien als auch Einzelpersonen<br />
versorgt.<br />
Als Frau der ersten Stunde ist<br />
Tafel-Leiterin Martina Natschke zu<br />
bezeichnen, die gemeinsam mit<br />
Karin Richter die Arbeitsabläufe<br />
plant. Täglich müssen 15 Mitarbeiter<br />
und Helfer koordiniert werden,<br />
um die Beschaffung der Lebensmittel<br />
und Essensausgabe zu organisieren.<br />
Einige Mitarbeiter bauen<br />
selbst etwas Obst und Gemüse an,<br />
das bei der Zubereitung der Mahlzeiten<br />
verwendet wird. Ohne die<br />
großzügigen Spenden von Unternehmen<br />
und Landwirten wäre eine<br />
Versorgung der zahlreichen Bedürftigen<br />
nicht denkbar.<br />
Wechsel der Trägerschaft<br />
»Die Apoldaer Tafel hat sich in den<br />
vergangenen Jahren zu einer festen<br />
Anlaufstelle entwickelt. Einige<br />
unserer Klienten sind dringend<br />
auf die Unterstützung angewiesen<br />
und könnten ohne diese teilweise<br />
nicht auskommen«, betont Martina<br />
Natschke.<br />
Die Trägerschaft der Einrichtung,<br />
die bisher bei der evangelischen<br />
Kirchengemeinde lag, hat<br />
am 1. August das Diakoniewerk<br />
Apolda, ein Tochterunternehmen<br />
der Stiftung Carolinenheim, übernommen.<br />
»Die Stiftung ist aufgrund<br />
ihrer Satzung seit über 100<br />
Jahren traditionell auf Hilfe und<br />
Unterstützung von Bedürftigen<br />
ausgerichtet. Insofern erfüllen wir<br />
diesen Auftrag gern auch im Rahmen<br />
der Apoldaer Tafel«, sagt Geschäftsführer<br />
Otto Ritzel im Gespräch<br />
mit der Kirchenzeitung.<br />
»Mit dem Wechsel des Trägers<br />
können die vielfältigen Aufgaben<br />
der Tafel durch die Strukturen<br />
eines etablierten diakonischen<br />
Unternehmens noch besser erfüllt<br />
werden«, ist Pfarrer Thomas-Michael<br />
Robscheit seitens der Kirchengemeinde<br />
überzeugt. Für die<br />
Nutzer, Helfer und Förderer der<br />
Tafel ändere sich dadurch jedoch<br />
nichts. Alle Ansprechpartner und<br />
Mitarbeiter werden unverändert<br />
hier tätig sein.<br />
(mkz)<br />
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Schüler helfen Hochwassergeschädigten<br />
Über 1 375 Euro können sich Roswitha und Lothar Lehmann<br />
(sitzend und rechts) aus Gera-Zwötzen freuen. Gemeindepädagoge<br />
Michael Keßler (links) überraschte das vom<br />
Elsterhochwasser schwer betroffene Rentnerehepaar<br />
gemeinsam mit Uwe Lehmann vom Gemeindekirchenrat<br />
mit einem von Schülern aus Blankenberg bei Lobenstein<br />
gestifteten Spendenscheck.<br />
Foto: Wolfgang Hesse