Fröhliches Gemeindeleben - Glaube + Heimat
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6 Region Stendal–Magdeburg<br />
Nr. 28 vom 14. Juli 2013<br />
7. Sonntag nach Trinitatis<br />
Eingeweiht wurde die Jugendscheune<br />
neben dem Pfarrhaus<br />
in Elbingerode schon vor drei<br />
Monaten. So viel Betrieb wie zum Kinder-<br />
und Gemeindefest hatte sie aber<br />
wohl noch nicht gesehen. Zusätzliche<br />
Sitzgelegenheiten waren nötig, damit<br />
alle Gäste Platz fanden.<br />
Dabei sind 80 bis 100 Gottesdienstbesucher<br />
in der 1400 Mitglieder zählenden<br />
Gemeinde im Kirchenkreis<br />
Halberstadt durchaus üblich. St. Jakobi<br />
bildet mit Königshütte und Elend<br />
seit Jahrzehnten ein Kirchspiel. Und<br />
seit Jahren bemüht sich Pfarrer Ernst-<br />
Ulrich Wachter um gute, passende<br />
»Seit elf Jahren bereiten<br />
Mütter und Jugendliche<br />
den Kindergottesdienst<br />
gemeinsam vor«<br />
Angebote für Familien. Dazu gehörte<br />
das Gemeindefest am 7. Juli genauso<br />
wie die sieben Familiengottesdienste<br />
im Jahr, Rüstzeiten und Ausflüge. Und<br />
zu jedem Gottesdienst gibt es Kindergottesdienst.<br />
»Den bereiten seit elf<br />
Jahren Mütter und Jugendliche vor«,<br />
erzählt Ernst-Ulrich Wachter. Den<br />
Kindern werde ein eigener richtiger<br />
Gottesdienst geboten nach einem gemeinsamen<br />
Teil mit den Erwachsenen,<br />
nicht nur eine Beschäftigung, damit<br />
sie während der Predigt »draußen«<br />
sind und nicht stören.<br />
Die Gemeinde ist im Ort verankert.<br />
Das liegt sicher auch mit daran, dass<br />
das Gelände zwischen Kirche, Pfarrhaus<br />
und Scheune einlädt: Jugendliche<br />
kommen zum Volleyballspielen.<br />
Der Kindergarten kommt zum Trampolinspringen.<br />
Die große Kletterwand,<br />
Clou in der gerade mit vereinten<br />
Kräften hergerichteten Jugendund<br />
Spielscheune, lockt zum Austesten<br />
von Kraft und Geschicklichkeit.<br />
Und wer den ersten Schritt getan hat,<br />
dem fallen die nächsten leichter. Der<br />
entdeckt die Kreativwerkstatt, in der<br />
Ehrenamtliche oder der Pfarrer das<br />
Basteln betreuen.<br />
Stichwort Ehrenamtliche: Pfarrer<br />
Wachter kommt immer wieder auf die<br />
<strong>Fröhliches</strong> <strong>Gemeindeleben</strong><br />
Die Kirchengemeinde Elbingerode bewirbt sich um einen Preis als familienfreundliche Gemeinde<br />
Bei der Regenbogen-Aktion galt es, so viele persönliche Regentropfen wie möglich an ein überdimensionales Bild zu<br />
heften, damit die leuchtenden Farben entstehen. Alle Generationen waren fröhlich dabei.<br />
Foto: Jürgen Meusel<br />
vielen Helfer zu sprechen. Aber als er<br />
vor elf Jahren die Harzgemeinde übernahm,<br />
war sie gebeutelt von kurzen<br />
Pfarrer-Wechseln und Vakanzen. Immerhin,<br />
den Chor gab es, Konfirmanden<br />
und Senioren. Und dann sind da<br />
immer mal einzelne Leute gewesen,<br />
die was machten. Inzwischen sind es<br />
viel mehr geworden. Sonst wäre die<br />
Scheune weiter verfallen. Sonst gäbe<br />
es die Jugend-Angebote so nicht. »Um<br />
hier noch mehr zu erreichen, hat sich<br />
ein Verein gegründet. Der Verein zur<br />
Förderung evangelischer Kinder- und<br />
Jugendarbeit in Elbingerode, Königshütte<br />
und Elend hat es geschafft, dass<br />
mit Annett Tiebe seit dem Frühjahr<br />
eine Mitarbeiterin für die Kinder- und<br />
Jugendarbeit da ist – das entlastet<br />
sehr«, freut sich Ernst-Ulrich Wachter.<br />
Er gibt freimütig zu: »Ich habe viel gebetet<br />
und gearbeitet. Und ich durfte<br />
dann feststellen, dass viele Menschen<br />
bereit sind mitzumachen.«<br />
Wobei er auch keine Scheu hat,<br />
Veränderungen anzugehen, wenn das<br />
»Etwa 80 Prozent<br />
der Einschüler kommen.<br />
Es ist schön, Kinder und<br />
ihre Eltern zu segnen«<br />
Bisherige die Kräfte übersteigt. Die<br />
wöchentliche Kinderstunde in Königshütte<br />
ist so durch einen Familiennachmittag<br />
ersetzt worden.<br />
Jetzt sind Ferien. An deren Ende<br />
wird es wieder den Einschulungsgottesdienst<br />
geben, unmittelbar vor der<br />
Einschulungsfeier in der Grundschule.<br />
»Anfangs kamen vier Kinder,<br />
jetzt etwa 80 Prozent der Einschüler.<br />
Es ist schön, die Kinder und ihre Eltern<br />
gemeinsam zu segnen«, sagt der<br />
Pfarrer. Und so gesegnet gehen die<br />
Familien dann wie ein kleiner Festzug<br />
von der Kirche in die Schule.<br />
Da ist viel gewachsen in Elbingerode.<br />
Angebote für Kinder und Teenager,<br />
für die Familien, für die jungen<br />
Senioren und die Älteren – die Harzgemeinde<br />
bewirbt sich um den Titel<br />
»Familienfreundliche Gemeinde«.<br />
Preisverleihung ist am 22. September<br />
beim Landeskirchentag in Jena.<br />
Renate Wähnelt<br />
www.stadtkirche-elbingerode.de<br />
www.jugend-braucht-freunde.de<br />
Tipps & Termine<br />
Sonnabend, 13. Juli<br />
Dornburg/Elbe, Christophoruskirche,<br />
16.30 Uhr: 40 Minuten Orgelmusik.<br />
KMD Jürgen Irmscher<br />
(Magdeburg) spielt Kompositionen<br />
aus vier Jahrhunderten. Benefiz für<br />
die Flutopferhilfe<br />
Drübeck, Kloster, 16 Uhr: Sommerkonzert<br />
Bernhard.t.iner – Akkordeonorchester<br />
Leipzig. Leitung: Eva<br />
Bernhardt, Musikschule Fröhlich<br />
Halberstadt, Liebfrauenkirche,<br />
18 Uhr: »Nova Cantica« – Gesänge<br />
aus einem aquitanischen Kloster<br />
mit dem »Ensemble Neuma für<br />
Musik des Mittelalters«. Leitung:<br />
Peter Gutzeit<br />
Osterwieck, Stephanikirche, 18<br />
Uhr: Bläserserenade mit dem Posaunenchor<br />
Thale. Leitung: Kantorin<br />
Christine Bick<br />
Quedlinburg, St. Aegidiikirche,<br />
16 Uhr: Vortrag mit historischen<br />
Bildern »Spuren deutscher Missions-<br />
und Siedlungstätigkeit im Heiligen<br />
Land – Persönlichkeiten aus<br />
dem Harz und ihre dortige Tätigkeit«<br />
mit Dr. Jakob Eisler (Stuttgart)<br />
innerhalb der Ausstellung »Deutsche<br />
im Heiligen Land«<br />
Salzwedel, Katharinenkirche, 19.30<br />
Uhr: Konzert mit »Gregorianika«<br />
Stendal, Marienkirche, 11 Uhr: Orgelmusik,<br />
anschl. Glockenführung<br />
Tangermünde, Stephanskirche,<br />
16.30 Uhr: Bläser- und Chormusik<br />
mit dem Bläserchor und der Kantorei<br />
St. Stephan. Leitung: Kantor<br />
Christoph Lehmann<br />
Tucheim, Kirchplatz, 14 Uhr: Konzert<br />
der Original Fienerländer (bei<br />
Regen in der Kirche); anschließend<br />
bieten Kirchengemeinde und <strong>Heimat</strong>verein<br />
Führungen durch die<br />
Kirche und das Vereinshaus an.<br />
Sonntag, 14. Juli<br />
Hundisburg, Schloss, Hauptsaal,<br />
17 Uhr: 11. Musikalisch-Literarische<br />
Entdeckungsreise entlang der<br />
Straße der Romanik mit dem Rossini-Quartett<br />
und Solisten mit Werken<br />
von Mozart, Bach, Beethoven<br />
Magdeburg, Dom, 16 Uhr: Orgelpunkt<br />
2013. »Pariser Komponisten«<br />
– Orgelkonzert mit Daniel Clark<br />
(Berlin)<br />
Stendal, Dom, 19 Uhr: Orgelkonzert<br />
mit Johannes Schymalla<br />
Notiert<br />
Ein Kirchenfest<br />
auf der Grenze<br />
Böckwitz (mkz) – Mit einem Sommergottesdienst<br />
auf der Grenze<br />
beginnt am 14. Juli das Kirchenfest<br />
im Pfarrbereich Steimke-Kusey im<br />
Kirchenkreis Salzwedel. Wo die innerdeutsche<br />
Grenze Böckwitz von<br />
Zicherie trennte, sollen Kinderprogramm<br />
und gemeinsames Essen,<br />
aber auch die Vorstellung der Kandidaten<br />
für die GKR-Wahlen das<br />
Miteinander festigen. Außerdem<br />
wird ausgewertet, was die Umfrage<br />
in der Gemeinde erbracht hat. Sieben<br />
Predigtstätten in zehn Orten,<br />
eine Gemeinde und zwei Kirchspiele<br />
muss Pfarrer Bernd Schulz<br />
unter einen Hut bringen.<br />
Das Sommer-Kirchfest auf der<br />
Grenze ist als Alternative gedacht<br />
zum Gottesdienst am 9. November.<br />
Kirchenfest am 14. Juli, von 10 bis 17 Uhr<br />
Monatsrätsel: Lösung<br />
und Gewinner<br />
Die richtige Lösung unseres Monatsrätsels<br />
in Nr. 26 lautet: <strong>Glaube</strong>n<br />
und Denken.<br />
Als Gewinner wurden folgende<br />
Teilnehmer ausgelost: K. und I.<br />
Hentzschel (Bad Blankenburg),<br />
Anneliese Gerstenberger (Bad Salzungen)<br />
und Vera Blume (Schmieritz).<br />
Sie können sich über CDbzw.<br />
Buchpreise freuen, die in den<br />
nächsten Tagen per Post zugesandt<br />
werden.<br />
Herzlichen Glückwunsch und<br />
viel Freude beim Hören bzw. beim<br />
Lesen<br />
Ihre Redaktion<br />
Krankenhausseelsorge<br />
Anfangs den Weg ans Krankenbett erkämpft<br />
Margitta Quast geht nach 36 Dienstjahren in den Ruhestand<br />
Superintendent Michael Seils (v. r.) entpflichtete Margitta Quast im Beisein<br />
ihrer Seelsorge-Kollegen Stephan Bernstein und Barbara Haas. Foto: Katja Dräbert<br />
Die dienstälteste Krankenhausseelsorgerin<br />
der Evangelischen<br />
Kirche in Mitteldeutschland ist im<br />
Ruhestand. Pfarrerin Margitta Quast<br />
kümmerte sich 34 Jahre lang um Patienten<br />
und schied nach insgesamt<br />
36 Jahren aus dem Dienst aus. Beim<br />
Verabschiedungsgottesdienst vor dem<br />
Elternhaus für Familien mit krebskranken<br />
Kindern, mitten auf dem Gelände<br />
des Universitätsklinikums Magdeburg,<br />
dankte sie Gott für die Bewahrung<br />
und Begleitung in all den Jahren<br />
sowie ihren Wegbegleitern.<br />
Zugleich nahm sie den Dank der<br />
Kirchenleitung, der Mitarbeiter im<br />
ökumenischen Team der Krankenhausseelsorge<br />
und in den Kliniken<br />
entgegen.<br />
Ihr Dienst als Krankenhausseelsorgerin<br />
begann 1979 unter den schwierigen<br />
Bedingungen der DDR-Zeit, wo<br />
sie sich den Zugang zu Stationen und<br />
Patienten »mit dem Fuß in der Tür<br />
und dem Vierkant in der Tasche« erarbeitete,<br />
wie sie erzählt, um schließlich<br />
in den Veränderungen der Wendezeit<br />
an maßgeblicher Stelle den Transformationsprozess<br />
im Klinikum mitzugestalten.<br />
Einer der Höhepunkte war für<br />
Margitta Quast die Einrichtung eines<br />
Raums der Stille an zentraler Stelle<br />
des neu gebauten Klinik-Hauptgebäudes.<br />
In ihrem Rückblick konnte sie<br />
dankbar feststellen, dass so vieles<br />
durch Gottes Segen gewachsen ist:<br />
Zweimal im Jahr werden Beisetzungen<br />
für »stillgeborene« Kinder gefeiert,<br />
seit zehn Jahren; im Dezember<br />
gibt es Gedenkzeiten für verstorbene<br />
Kinder; seit zehn Jahren ist das begleitende<br />
Team der »Ehrenamtlichen<br />
Krankenhaushelferinnen und -helfer«<br />
unterwegs und vieles andere.<br />
Selbstverständlich war und ist, dass<br />
alle Angebote ökumenisch und niederschwellig<br />
gestaltet werden, um die<br />
Menschen in ihrer jeweiligen Notlage<br />
zu erreichen und zu trösten. Unterschiede<br />
zwischen Christen und Nichtchristen<br />
oder zwischen den Konfessionen<br />
gibt es im Krankenhaus nicht –<br />
getreu dem Motto: »Kranksein tut<br />
auch in der Seele weh.« Wie die Sorgen<br />
und Nöte für jeden Menschen mit<br />
schweren Erkrankungen die gleichen<br />
sind, sollte auch der Zuspruch Gottes<br />
in gleicher Weise für jeden Menschen<br />
gelten, hörbar und spürbar werden.<br />
Besonders engagierte sich Margitta<br />
Quast neben den alltäglichen Besuchen<br />
und Begleitungen in den Kliniken<br />
für kranke Kinder und ihre Angehörigen.<br />
So ist das Elternhaus auch ihr<br />
»Kind« und folgerichtig wurde sie vor<br />
dem Haus, unter dessen schützendem<br />
Vordach verabschiedet.<br />
Das Haus ermöglicht es den Eltern<br />
krebskranker Kinder, auch über eine<br />
längere Zeit ihren Kindern ganz nahe<br />
zu sein und sie auf ihrem oft schweren<br />
Weg zu begleiten.<br />
(mkz)<br />
Montag, 15. Juli<br />
Drübeck, Kloster, 10 Uhr: Lebendiges<br />
Kloster – Ein Ferientag im Kloster;<br />
14 Uhr: »Frau Machova wartet<br />
auf den Postmann« – Theater Feuer<br />
und Flamme<br />
Wolmirstedt, Katharinenkirche,<br />
19.30 Uhr: Der Wolmirstedter Gospelchor<br />
gibt ein Benefizkonzert zugunsten<br />
der Hochwasserhilfe. Solobeiträge<br />
von Peter Hugo, Mark Krogel-Riemann<br />
und TripleS<br />
Mittwoch, 17. Juli<br />
Biederitz, Ev. Kirche, 19 Uhr: Das<br />
Ensemble für alte Musik des Konservatoriums<br />
Magdeburg spielt<br />
Werke von Dowland, Vivaldi, Telemann<br />
und anderen. Cindy Ochott –<br />
Gesang, Maria Schöpke – Blockflöte,<br />
Josef Müller – Barockcello, Jonas<br />
Musil – Cembalo. Leitung: Petra<br />
Barthel. Benefiz für die Kultur in<br />
Biederitz<br />
Halberstadt, Dom, 19 Uhr: Benefizkonzert<br />
für die Bahnhofsmissionen<br />
Halberstadt und Wernigerode –<br />
Chorkonzert im 8. Johannes-<br />
Brahms-Chorfestival Wernigerode,<br />
Claus-Erhard Heinrich – Orgel<br />
Freitag, 19. Juli<br />
Magdeburg, Wallonerkirche,<br />
17 Uhr: 30 Minuten Orgelmusik<br />
Konzert auf einem<br />
echten Bauernhof<br />
Biederitz (mkz) – Für ungewöhnliche<br />
Aufführungsorte ist der Biederitzer<br />
Musiksommer bekannt.<br />
Diesmal ist es der Bauernhof der<br />
Familie Sänger, auf dem das Philharmonische<br />
Bläseroktett Magdeburg<br />
Werke von Mozart spielt.<br />
Bauernhof-Konzert am 13. Juli, um<br />
17 Uhr, in Biederitz, Breite Straße 26
Nr. 28 vom 14. Juli 2013<br />
7. Sonntag nach Trinitatis<br />
Region Halle–Wittenberg 7<br />
Tipps & Termine<br />
Sonnabend, 13. Juli<br />
Burgkemnitz, Barockkirche, 17 Uhr:<br />
Orgelvesper mit Stefan Nusser<br />
(Dessau-Roßlau)<br />
Delitzsch, Stadtkirche, 17 Uhr: Die<br />
Thüringer Sängerknaben singen<br />
Werke von Schütz, Bach, Reger u. a.<br />
Leitung: Andreas Marquardt<br />
Gröst, Kirche, 14 Uhr: St. Kiliansfest<br />
Halle-Wörmlitz, St. Petruskirche,<br />
18 Uhr: 30 Minuten Orgelmusik mit<br />
Jaroslawa Nikulina<br />
Merseburg, Dom, 17 Uhr: »Te<br />
Deum ladamus« – Musik aus der<br />
Bibliothek der Freiberger Lateinschule.<br />
Chordae Freybergensis.<br />
Leitung: Susanne Scholz; Freiberger<br />
Dommusik. Leitung: Albrecht<br />
Koch<br />
Naumburg, St. Wenzel, 12 Uhr: Orgel<br />
punkt Zwölf<br />
Wittenberg, Schlosskirche, 15 Uhr:<br />
Internationales Chorforum<br />
Sonntag, 14. Juli<br />
Burgliebenau, Barockkirche, 17<br />
Uhr: »Johann Sebastian Bach und<br />
die Frühklassik« mit Leon Berben –<br />
Cembalo<br />
Dehlitz/Saale, Dorfkirche, 16 Uhr:<br />
Musikalische Entfaltung mit Maria<br />
Pauditz, Alexander Krüger, Matthias<br />
Fekl (Weißenfels)<br />
Dornitz, Kirche, 17.15 Uhr: Konzert<br />
im Rahmen des Rühlmannorgel-<br />
Festivals<br />
Eilenburg, St. Marien, 17 Uhr:<br />
Werke von Albinoni, Schumann,<br />
Rachmaninow und anderen. Florian<br />
Schumann – E-Gitarre, Sebastian<br />
Petzold – Orgel<br />
Gollma, Ev. Kirche, 17 Uhr: Romantische<br />
Orgelmusik von Schumann<br />
und Brahms bis Reger mit Giorgio<br />
Parolini (Italien)<br />
Halle, Passendorfer Kirche, 20 Uhr:<br />
Musik für Orgel und Gesang mit<br />
David Suchanek – Orgel, Tom Zierenberg<br />
– Bariton<br />
Löbejün, Kirche Sankt Petri, 15.30<br />
Uhr: Konzert im Rahmen des 8. Internationalen<br />
Rühlmannorgel-Festivals<br />
mit internationalen Gesangsund<br />
Instrumentalsolisten<br />
Memleben, Kloster, 16 Uhr: Liedernachmittag<br />
zum Zuhören und Mitsingen<br />
mit Regionalkantor Gerhard<br />
Schieferstein<br />
Naumburg, St. Wenzel, 12 Uhr: Orgel<br />
Punkt Zwölf<br />
Dienstag, 16. Juli<br />
Eisleben, Andreaskirche, 12 Uhr:<br />
Orgelmusik<br />
Halle, Marktkirche Unser lieben<br />
Frauen, 16 Uhr: Orgelmusik und<br />
Texte mit Irénée Peyrot an der Reichel-Orgel<br />
Herzberg, Marienkirche, 18 Uhr:<br />
Orgelmusik<br />
Krippehna, Pfarrgarten, 17 Uhr:<br />
Abschlussgottesdienst der Zeltrüstzeit<br />
Mittwoch, 17. Juli<br />
Halle, Dom, 16 Uhr: Orgelmusik.<br />
KMD Prof. Konrad Brandt spielt<br />
Werke alter Meister; Moritzkirche,<br />
18 Uhr: Universitätsgottesdienst in<br />
der Reihe »Schöner Wohnen«,<br />
Thema: Bücherwand, mit Prof. Dr.<br />
Harald Schwillus (Institut für Katholische<br />
Theologie)<br />
Naumburg, St. Wenzel, 12 Uhr: Orgel<br />
Punkt Zwölf<br />
Donnerstag, 18. Juli<br />
Bad Schmiedeberg, Kurmittelhaus,<br />
19 Uhr: Gespräch »Mit Leib<br />
und Seele« mit Pfarrer Christoph<br />
Krause<br />
Halle, Marktkirche Unser lieben<br />
Frauen, 12 Uhr: Orgelmusik und<br />
Texte mit Irénée Peyrot an der Reichel-Orgel<br />
Freitag, 19. Juli<br />
Halle, Marktkirche Unser lieben<br />
Frauen, 19.30 Uhr: Orgelmusik in<br />
der Reihe »Internationaler Orgelsommer«<br />
mit Ismo Hintsala (Finnland)<br />
Naumburg, St. Wenzel, 19.30 Uhr:<br />
Orgelwerke von Sweelinck, Scheidemann,<br />
Purcell und anderen mit<br />
Jeremy Joseph (Wien)<br />
Pfarrer Volker Rösiger tauft Jasmin Eilfeld gemeinsam mit Gemeindepädagogin Cornelia Fiedelak (r.) und der<br />
Konfirmandin Emely Seifert. Vier Kinder in Teutschenthal haben sich die Ganzkörpertaufe gewünscht. Foto: Michael Deutsch<br />
»Das war erfrischend!«<br />
Ungewöhnlicher Taufgottesdienst im Teutschenthaler Pfarrgarten-Pool<br />
Ein junges Mädchen taucht, gestützt<br />
von sechs helfenden Händen,<br />
aus dem Wasser auf. Die nassen<br />
Haare liegen im Gesicht und unzählige<br />
Tropfen laufen das weiße Gewand<br />
hinunter. Ein tiefer Atemzug ist unübersehbar.<br />
Der erste Atemzug als<br />
Mitglied der christlichen Gemeinschaft.<br />
»Es war spannend zu erleben,<br />
wie es ist, komplett im Wasser getauft<br />
zu werden. Uns wurde gesagt, so war<br />
das vor 2 000 Jahren, und so wollte ich<br />
das auch einmal selbst erleben«, beschreibt<br />
Jasmin Eilfeld diesen Moment.<br />
Die 13-Jährige ist einer von vier<br />
jungen Menschen, die sich am 7. Juli<br />
im Pool des Teutschenthaler Pfarrhauses<br />
von Pfarrer Volker Rösiger und<br />
Gemeindepädagogin Cornelia Fiedelak<br />
taufen ließen.<br />
Ganz bewusst haben sich die vier<br />
Täuflinge für diesen Schritt entschieden.<br />
So auch die erst neun Jahre alte<br />
Julia Fach: »Frau Fiedelak sagt immer,<br />
die Taufe ist ein Geschenk. Man kann<br />
Hochwasser<br />
es auspacken oder nicht. Es ist unsere<br />
Entscheidung.«<br />
Auch wenn sicherlich die anstehende<br />
Konfirmation eine Rolle bei<br />
dieser Entscheidung spielte, so sind<br />
doch alle spürbar getragen vom <strong>Glaube</strong>n<br />
daran, ein Kind Gottes zu sein.<br />
»Es ist schön zu wissen, er ist immer<br />
für mich da. Er gibt mir Kraft und Halt<br />
für das künftige Leben«, so Jasmin im<br />
Taufgottesdienst.<br />
Ein Gottesdienst, dessen Ausgestaltung<br />
ganz in die Hände der Teutschenthaler<br />
Konfirmanden gelegt<br />
wurde. Eine von ihnen, Emely Seifert,<br />
assistierte im Pool. Sie beschreibt<br />
die Intention der Gruppe: »Wir wollten,<br />
dass die Taufe für unsere beiden<br />
Nichtgetauften etwas Besonderes<br />
wird.«<br />
Und das war es wohl auch, wenn<br />
man der 14-jährigen Celine Friede<br />
<strong>Glaube</strong>n schenken darf: »Ich fand es<br />
total lieb von den anderen Konfirmanden,<br />
dass sie das für uns gemacht haben.<br />
Es ist schon etwas anderes, wenn<br />
junge Menschen das machen. Das war<br />
erfrischender!«<br />
Beim anschließenden kleinen Fest<br />
im Pfarrgarten ist diese sowohl physisch<br />
als auch spirituell erfrischende<br />
Erfahrung den soeben Getauften anzusehen.<br />
Das Haar schimmert immer<br />
noch ein wenig nass in der Nachmittagssonne.<br />
Die ersten Atemzüge und<br />
Schritte als neue Mitglieder der christlichen<br />
Gemeinschaft sind gemacht.<br />
Schritte, die begleitet werden von den<br />
Wünschen des Teutschenthaler Seelsorgers<br />
Rösiger: »Ich wünsche ihnen,<br />
dass sie ihr Interesse für Gott und<br />
ihre Neugier behalten, dass sie gute<br />
und kompetente Gesprächspartner in<br />
<strong>Glaube</strong>ns- und Lebensfragen finden<br />
und somit durch den <strong>Glaube</strong>n Freude<br />
empfangen, die sie weitertragen können.«<br />
Eine Freude, wie sie der ebenfalls<br />
getaufte zehnjährige Adrian Eilfeld<br />
mit einem »Das war eigentlich<br />
cool!« bestätigt. Torsten Bau<br />
Das »Wolkenschäfchen« hat viele Helfer<br />
Viele Spender helfen der Kita in Glaucha nach der Überflutung zurück in den Alltag<br />
Die Jahrhundertflut im Juni hat –<br />
wie schon 2002 – das kleine Muldedörfchen<br />
Glaucha im Kirchenkreis<br />
Torgau-Delitzsch unter Wasser gesetzt.<br />
Nach dem Dammbruch an der<br />
Mulde ging alles ganz schnell. Kaum<br />
einer hatte noch die Zeit, sein Hab<br />
und Gut in Sicherheit zu bringen.<br />
Betroffen war auch wieder die<br />
Diakonie-Kindertagesstätte »Wolkenschäfchen«.<br />
Zum Glück waren alle<br />
Kinder schon vorsorglich zu Hause<br />
geblieben oder in Sicherheit gebracht<br />
worden. Aber das Haus selbst traf es<br />
wieder hart: Der Keller lief voll, alles<br />
dort Eingelagerte wurde zerstört.<br />
Ebenso die Sportgeräte und Utensilien<br />
im Gerätehaus des Sportplatzes. Auch<br />
der neu angelegte Spielplatz – am<br />
30. April dieses Jahres erst feierlich eröffnet<br />
– wurde ein Opfer der Fluten.<br />
Die Schadenshöhe ist im fünfstelligen<br />
Bereich angesiedelt – die Folgeschäden<br />
am Haus sind heute noch nicht<br />
abschätzbar. Der Keller steht noch immer<br />
unter Wasser.<br />
Für Flutberichte zu klein<br />
Inzwischen ist die Einrichtung wieder<br />
geöffnet, aber vom Alltag noch weit<br />
entfernt. Es wird improvisiert. Und es<br />
kommt Hilfe, mehr als gedacht.<br />
Flutberichte über das kleine Glaucha<br />
gab es nämlich keine, dafür ist das<br />
Hilfe in der Not kam aus vielen Städten. Dank des Geldes kann hoffentlich bald<br />
wieder der Alltag im »Wolkenschäfchen« Einzug halten. Foto: Andreas Bechert<br />
Dörfchen zu unbekannt, und andernorts<br />
sah es schlimmer aus. Aber im Internet<br />
hatten viele Menschen durch<br />
die sozialen Netzwerke die Bilder vom<br />
»Wolkenschäfchen« gesehen. »Sehr<br />
schnell«, so erinnert sich Thomas<br />
Rauer, Geschäftsführer des Diako -<br />
nischen Werkes Delitzsch/Eilenburg,<br />
»gab es Zeichen der Solidarität. In der<br />
Not Hilfe zu erhalten, macht Mut!«<br />
Noch im Juni kamen Besucher aus<br />
Delitzsch, Eilenburg, Oschatz und<br />
Gräfenhainichen. Sie hatten mit unterschiedlichen<br />
Aktionen Geld gesammelt<br />
und übergaben die Schecks<br />
Kita-Leiterin Gabriele Leimbach.<br />
Notiert<br />
Förderung für<br />
Amerika-Forschung<br />
Halle (mkz) – Bereits das zehnte<br />
Projekt des Studienzentrums August<br />
Hermann Francke der Franckeschen<br />
Stiftungen fördert die<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG). Es ist ein dreijähriges Editionsvorhaben,<br />
bei dem die Hallenser<br />
gemeinsam mit den Universi -<br />
täten Göttingen und Bamberg die<br />
Siedlungsgeschichte deutscher Lutheraner<br />
in Nordamerika ergründen.<br />
Konkret geht es um Hallesche<br />
Pastoren, die deutschen Siedler<br />
und die Entwicklung der lutherischen<br />
Kirchengemeinden in Nordamerika<br />
zwischen 1740 und 1820.<br />
Dafür werden erstmals Briefe<br />
und Amtstagebücher der von Halle<br />
nach Pennsylvania entsandten Pastoren<br />
aus dem Archiv der Stiftungen<br />
und dem Lutheran Theological<br />
Seminary in Philadelphia gehoben.<br />
Millionen-Zuschuss<br />
für das Goethe-Theater<br />
Bad Lauchstädt (mkz) – Für die<br />
Sanierung des Goethe-Theaters<br />
und der Goethe-Anlagen sollen aus<br />
dem Landeshaushalt sechs Millionen<br />
Euro fließen. In den Haushaltsberatungen<br />
der Landesregierung<br />
war es gelungen, den Zuschuss für<br />
die dringenden Bauarbeiten unterzubringen,<br />
teilten Kultusminister<br />
Stephan Dorgerloh und Finanzminister<br />
Jens Bullerjahn mit. Es sollen<br />
das historische Kursaalgebäude,<br />
das Badehaus, der Herzog-Pavillon<br />
sowie das nach Goethes Vorgaben<br />
erbaute Theater selbst saniert werden.<br />
Am Theatergebäude waren<br />
starke Holzschäden festgestellt<br />
worden.<br />
Zartes Porzellan hinter<br />
dicken Burgmauern<br />
Freyburg (mkz) – Auf Schloss Neuenburg<br />
wechselt innerhalb des<br />
Projektes »Neue Kunst in alten<br />
Mauern« anlässlich des Jubiläums<br />
der »Straße der Romanik« die Personalausstellung.<br />
Im Gewölbekeller<br />
des Fürstenbaus ist ab 13. Juli<br />
die Porzellan-Präsentation von<br />
Marlies Thimann zu sehen.<br />
Noch bis zum 2. November<br />
bleibt die zweite Schau mit Werken<br />
unterschiedlicher Künstler stehen.<br />
Birgit Meinel, Leiterin der Kita<br />
»Spatzennest« in Oschatz, brachte<br />
Geld mit, das bei einem großen Kuchenbasar<br />
zusammengekommen war.<br />
Erik Kusch und Toni Mannteuffel –<br />
beide Schüler der Klasse 12 am Eilenburger<br />
Martin-Rinckart-Gymnasium –<br />
spendeten einen Teil der Abi-Ball-<br />
Kasse, nachdem sie in den Tagen der<br />
Flut schon selbst mit Hand angelegt<br />
hatten, wieder klar Schiff zu machen.<br />
Tobias Münscher-Paulig, Geschäftsführer<br />
des St. Georg Hospitals aus<br />
Delitzsch, brachte Geld mit, das<br />
eigentlich für den Betriebsausflug<br />
bestimmt gewesen war. Über Facebook<br />
hatten Sindy Noeßke von den<br />
»Glückskindern« und Claudia Kabisch<br />
von den »Nachteulenkindern« aus<br />
Delitzsch 150 Sachspenden und eigene<br />
Näharbeiten im Internet versteigert.<br />
Pfarrerin Angelika Schiller-<br />
Bechert und die Vorsitzende des<br />
Paul-Gerhardt-Vereins, Wilma Deißner<br />
aus Gräfenhainichen, brachten<br />
Geld, das nach einem Chorkonzert<br />
mit Gästen aus Kanada gesammelt<br />
wurde. Wilma Deißner ist es auch zu<br />
verdanken, dass ein Kirchenchor im<br />
fernen Gau-Odernheim ein Benefizkonzert<br />
gab.<br />
Beliebte Ständchen<br />
Nun beginnt in Glaucha alles wieder<br />
von vorn. »Nicht heute, aber im August<br />
hoffen wir, wieder im normalen<br />
Leben zu sein«, ist Thomas Rauer sehr<br />
optimistisch. Dank der tatkräftigen<br />
Hilfe aus fern und nah sollen die 24<br />
Kinder dann wieder in renovierten<br />
Räumen spielen und Hausaufgaben<br />
machen können, ausreichend Spielzeug<br />
und Sportgeräte zur Verfügung<br />
haben. Dass das »Wolkenschäfchen«<br />
so reichlich Spenden bekam, liegt<br />
vielleicht auch an den beliebten Geburtstagsständchen,<br />
die die Kinder<br />
aus der familiär geführten Einrichtung<br />
regelmäßig den Glauchaern bringen.<br />
Andreas Bechert
8 Anhalt<br />
Nr. 28 vom 14. Juli 2013<br />
7. Sonntag nach Trinitatis<br />
Baugeschehen<br />
Barock trifft<br />
Moderne<br />
Die Schlosskirche St. Aegidien<br />
in Bernburg soll in den nächsten<br />
Jahren einen künstlerisch gestalteten<br />
modernen Innenraum<br />
erhalten. Zum Auftakt des Projekts<br />
montierte der Hallenser Künstler<br />
Moritz Götze am 9. Juli seine ersten<br />
Emaille-Arbeiten an die neue Kirchendecke<br />
mit orangen Wolken vor<br />
blauem Himmel.<br />
Seit Langem wurde innerhalb<br />
des Gemeindekirchenrates gemeinsam<br />
mit dem Künstler die<br />
Umsetzung der Neukonzeption besprochen.<br />
Nach der Vorbereitungsphase<br />
kann Götze nun seine ungewöhnlichen<br />
und faszinierenden<br />
Emaillekreationen in Bernburg<br />
ausführen. Neben der Kirchendecke<br />
sollen zusätzlich Altarraum<br />
samt Kanzelpult und Altar künstlerisch<br />
gestaltet und später Bildmotive<br />
an den Seitenwänden bis zum<br />
Querschiff angebracht werden. Die<br />
Durchmischung biblischer Stoffe<br />
mit landschaftlichen Elementen<br />
schafft kreative Bezugspunkte zu<br />
Kirche und Region.<br />
Im Inneren von St. Aegidien entsteht<br />
sukzessive ein buntes, spannendes<br />
Kunstwerk, das den Betrachter<br />
in seinen Bann ziehen<br />
wird, spürt man in diesem Projekt<br />
doch den Wunsch nach Verknüpfung<br />
gegenwärtiger <strong>Glaube</strong>ns- und<br />
Lebensvorstellungen mit religiösen<br />
Traditionen. Es geht somit auch<br />
um eine aktuelle Auseinandersetzung<br />
mit Sinnfragen, die das Dasein<br />
bereithält sowie deren Lokalisierung<br />
in einer überzeitlichen<br />
Gültigkeit.<br />
Ein Beitrag zum<br />
Reformationsjubiläum<br />
Pfarrer Sven Baier ist erfreut über<br />
das bisherige Gelingen dieses spektakulären<br />
Gestaltungsprojektes.<br />
Die Einmaligkeit dieses Vorhabens<br />
betont Baier, indem er auf die gewohnte<br />
Bildlosigkeit der meisten<br />
modernen Kirchenräume verweist.<br />
Für ihn bedeutet dies jedoch einen<br />
Widerspruch zur allgegenwärtigen<br />
Medienpräsenz der heutigen Zeit.<br />
Die Neugestaltung sei ein besonderer<br />
Beitrag zum Thema »Bild<br />
und Bibel« innerhalb der Dekade<br />
zum Reformationsjubiläum 2017<br />
und werde durch öffentliche und<br />
private Mittel gefördert.<br />
Das Innere der Kirche war im<br />
Laufe der Jahrhunderte wiederholt<br />
stark verändert worden. Der ursprünglich<br />
romanische Bau wurde<br />
im 18. Jahrhundert durch eine Barockkirche<br />
ersetzt, die 1888 einen<br />
neuen Chorraum mit Altar und<br />
Kanzel erhielt. Zwischen 1965 und<br />
1970 wurden die Emporen und<br />
Bänke reduziert, die gesamte Ausstattung<br />
des Altarraums beseitigt<br />
und die Apsis geschlossen.<br />
(mkz/epd)<br />
Kirche im TV<br />
Sonntag, 14. Juli<br />
9 Uhr, ZDF: »sonntags«<br />
9.15 Uhr, MDR: Glaubwürdig. Thomas<br />
Leonhardt besucht Gefangene<br />
in der Strafvollzugsanstalt Torgau<br />
9.20 Uhr, MDR: Knast auf ewig? –<br />
Streit um Sicherungsverwahrung<br />
9.30 Uhr, ZDF: Ev. Gottesdienst aus<br />
der Evangelischen Schalom-Zentrum<br />
in Dortmund<br />
17.30 Uhr, ARD: Gott und die Welt.<br />
»Nie wieder einsam«<br />
Dienstag, 16. Juli<br />
22.15 Uhr, ZDF: 37 Grad. »Eine für<br />
alle – Frauen zwischen Kindererziehung<br />
und Altenpflege«<br />
Donnerstag, 18. Juli<br />
22.35 Uhr, MDR: Nah dran. »Ausgeliebt!<br />
Schluss nach 43 Jahren«<br />
Sonnabend, 20. Juli<br />
18 Uhr, RBB: »Das Kind kriegst du<br />
nicht!« Eltern im Scheidungskampf<br />
Dessau 800:<br />
Religionen im Gespräch<br />
Die Bauhausstadt<br />
feierte ihre Ersterwähnung.<br />
Von Danny Gitter<br />
Religionsgemeinschaften präsentierten sich vom 5. bis 7. Juli zum Stadtjubiläum<br />
Vom Stadtpark über die Zerbster Straße zur Marienkirche der Bauhausstadt, überall gab es tolle Feststimmung und<br />
Unterhaltung. Dessau feierte 800. Geburtstag!<br />
Fotos: Lutz Sebastian<br />
18.45 Uhr, MDR: Glaubwürdig. Lama<br />
Jeshe Sangmo, die 65-Jährige ist<br />
Nonne im Buddhistischen Zentrum<br />
in Möhra bei Eisenach<br />
23.05 Uhr, ARD: Das Wort zum<br />
Sonntag – von Alfred Buß, Unna<br />
Kirche im Radio<br />
Es gibt einen roten Faden in den<br />
800 Jahren von Dessau, das 1213<br />
erstmals urkundlich erwähnt wurde.<br />
Ältere Zeugnisse legen allerdings<br />
nahe, dass es bereits im 12. Jahrhundert<br />
hier eine Siedlung gab.<br />
»Stadtgeschichte ist auch immer<br />
Kirchengeschichte«, betont Andreas<br />
Janßen, Referent für Kirche und Tourismus<br />
in der Landeskirche Anhalts.<br />
Da wo sich Handelsplätze zu großen<br />
Siedlungen entwickelten, spielten<br />
auch <strong>Glaube</strong>n und Kirche eine gewichtige<br />
Rolle. Deshalb durfte dieser<br />
Mosaikstein zum Stadtfest des 800-<br />
jährigen Jubiläums nicht fehlen. Und<br />
kaum ein Ort schien da geeigneter als<br />
die Marienkirche. 1263 erbaut, in den<br />
folgenden Jahrhunderten erweitert,<br />
umgebaut, zerstört und wieder aufgebaut,<br />
präsentiert sie sich seit Ende<br />
des vorigen Jahrtausends wieder im<br />
neuen Glanz. Einst katholisch, dann<br />
evangelisch, wird die ehemalige<br />
Schloss- und Stadtkirche heute als<br />
Veranstaltungsort genutzt.<br />
Einen »Markt der Möglichkeiten«<br />
initiierte zum Festwochenende die<br />
Landeskirche Anhalts zusammen mit<br />
anderen <strong>Glaube</strong>nsgemeinschaften<br />
der Stadt. Möglich ist in Dessau in Bezug<br />
auf <strong>Glaube</strong> und Religion mittlerweile<br />
vieles. Die allmähliche (Wieder)Entdeckung<br />
des christlichen<br />
<strong>Glaube</strong>ns in einer mehrheitlich säkularen<br />
Stadtgesellschaft und eine<br />
»Straße der drei Weltreligionen«, wie<br />
die Askanische Straße gern von offizieller<br />
Seite genannt wird. In der Tat<br />
hat die muslimische Gemeinschaft<br />
ihre Gebetsräume schräg gegenüber<br />
der evangelischen Kirche St. Georg.<br />
Die jüdische Gemeinde ist ein paar<br />
Hauseingänge weiter eingezogen an<br />
die Stelle, wo einst die Synagoge stand.<br />
Das spricht im Alltag für eine friedliche<br />
Koexistenz, aber noch längst nicht<br />
für einen lebendigen Dialog.<br />
Der wurde am Festwochenende<br />
zum Markt der Möglichkeiten und in<br />
zahlreichen Begleitveranstaltungen in<br />
und um die Marienkirche angestoßen.<br />
Sie alle waren gekommen. Vertreter<br />
der fünf katholischen Kirchen unter<br />
dem Dach der Propstei St. Peter und<br />
Paul vereinten Gemeinden, Mitglieder<br />
der jüdischen Gemeinde, kirchliche<br />
Organisationen wie die Malteser und<br />
Den Gottesdienst in der Marienkirche<br />
feierten evangelische und katholische<br />
Christen mit ihren jüdischen Schwestern<br />
und Brüdern gemeinsam. Die<br />
Plätze der Muslime blieben leider leer.<br />
das Diakonische Werk, die evangelische<br />
Landeskirche sowie Mitglieder<br />
evangelischer Gemeinden der Stadt.<br />
Nur die Stühle der Vertreter der hiesigen<br />
muslimischen <strong>Glaube</strong>nsgemeinschaft<br />
blieben am Tisch der Religionen<br />
leer.<br />
Es ist, wenn man die Chronik nach<br />
den ersten 800 Jahren Dessau fortschreibt,<br />
eine große Aufgabe in der<br />
näheren Zukunft, hier ähnliche Fortschritte<br />
wie im Selbstverständnis im<br />
Umgang miteinander unter den anderen<br />
<strong>Glaube</strong>nsgemeinschaften zu erzielen.<br />
»Das Klima für die Ökumene in<br />
Dessau ist vorbildlich«, lobt Helmut<br />
Hiller, Mitglied der Propsteigemeinde<br />
St. Peter und Paul. Das sei von katholischer<br />
und evangelischer Seite gewollt<br />
und würde auch immer weiter vorangetrieben.<br />
Die Zusammenarbeit im<br />
Christenrat, die Ausgestaltung der<br />
Friedensdekade und das gemeinsame<br />
Gedenken der Bombennacht vom<br />
7. März 1945 sind nur einige konkrete<br />
Beispiele. Das drückt sich auch im<br />
Kleinen aus.<br />
Ökumene gehört für Astrid Mattick,<br />
langjähriges Gemeindeglied der evangelischen<br />
Dessauer Gemeinde »St. Peter<br />
und Kreuz« einfach dazu. »Wir<br />
organisieren mit unserer katholischen<br />
Gemeinde im Stadtteil Veranstaltungen<br />
und halten regelmäßig gemeinsame<br />
Gottesdienste ab«, so Mattick.<br />
Abgrenzung und Konfliktpotenziale<br />
bleiben deswegen nicht aus. Halten<br />
aber den Dialog lebendig. Und auch<br />
Swetlana Keller, Mitglied der jüdischen<br />
Gemeinde zu Dessau, lobt<br />
den freundschaftlichen interreligiösen<br />
Dialog: »Wir fühlen uns von den<br />
christlichen Kirchen gut angenommen.«<br />
Sonntag, 14. Juli<br />
6.25 Uhr, MDR Figaro: Einführung<br />
und Kantate »Was willst du dich betrüben«<br />
von Johann Sebastian Bach<br />
7.05 Uhr, Deutschlandradio Kultur:<br />
FeierTag. »Das Geheimnis der Erlösung<br />
heißt Erinnerung« – Herma<br />
Brandenburger, Eberholzen (kath.)<br />
7.45 und 9.45 Uhr, MDR info: Aus Religion<br />
und Gesellschaft<br />
8 bis 9 Uhr, Radio SAW: Kirchliche<br />
Sendung<br />
8.35 Uhr, Deutschlandfunk: Am<br />
Sonntagmorgen. »Lutherische Christen<br />
in Namibia« – Markus Bräuer,<br />
Berlin (ev.)<br />
10 Uhr, MDR Figaro: Freikirchlicher<br />
Gottesdienst aus der Brüdergemeine<br />
Zwickau<br />
10.05 Uhr, Deutschlandfunk: Kath.<br />
Gottesdienst aus St. Johannes der<br />
Täufer, Leonberg<br />
Mittwoch, 17. Juli<br />
20.10 Uhr, Deutschlandfunk: Studiozeit.<br />
Religion und Gesellschaft<br />
Sonnabend, 20. Juli<br />
7.46 Uhr, MDR 1 Radio Sachsen:<br />
Kirchliche Nachrichten<br />
16.05 Uhr, Deutschlandradio Kultur:<br />
Religionen<br />
17.05 Uhr, MDR Figaro: Magazin für<br />
Sinn- und <strong>Glaube</strong>nsfragen<br />
Täglich<br />
4.58 Uhr, Radio SAW: Kirche aktuell.<br />
Montag bis Freitag<br />
5.45 und 8.55 Uhr (Mo. bis Fr.), 8.55<br />
Uhr (Sa.), 7.45 Uhr (So.), MDR 1 Radio<br />
Sachsen: Wort zum Tag. 14. 7. –<br />
Christoph Maas, Gera (freik.); 15. bis<br />
20. 7. – Volker Krolzik, Herrnhut<br />
(freik.)<br />
5.50 und 9.50 Uhr (Mo. bis Fr.), 6.03<br />
und 9.03 (Sa. und So.), MDR 1 Radio<br />
Sachsen-Anhalt: Angedacht –<br />
Johannes Hartlapp, Friedensau<br />
(freik.)<br />
6.05 Uhr, MDR Figaro: Wort zum Tag<br />
– Johannes Hartlapp, Friedensau<br />
(freik.)<br />
6.23 Uhr, Deutschlandradio Kultur:<br />
Wort zum Tage (Mo. bis Sa.) – Michael<br />
Broch, Leonberg (kath.)<br />
6.35 Uhr, Deutschlandfunk: Morgenandacht<br />
(Mo. bis Sa.). 15. bis 20. 7.<br />
– Melitta Müller-Hansen, München<br />
(ev.); 19. 7. – Jürgen Wandel, Berlin<br />
(ev.)<br />
9.35 Uhr, Deutschlandfunk: Tag für<br />
Tag. Aus Religion und Gesellschaft<br />
(Mo. bis Fr.)<br />
Termine<br />
Sonntag, 14. Juli<br />
Gernrode, Stiftskirche, 17 Uhr:<br />
Volksliederserenade – Melodien<br />
und Lieder zum Zuhören und Mitsingen.<br />
Kantorei und Posaunenchor<br />
Gernrode, Gernroder Vokalquartett.<br />
Stiftskirche, 7, 12, 18 und 21 Uhr:<br />
Stundengebete in der Gregorianischen<br />
Woche (täglich bis 21. Juli)<br />
Gramsdorf, Kirche, 14 Uhr: Gottesdienst<br />
zur Geschichte und Gegenwart<br />
der Gramsdorfer Kirche mit<br />
den Plötzkauer Posaunenbläsern<br />
und weiteren Mitwirkenden, anschließend<br />
Gemeindefest<br />
Montag, 15. Juli<br />
Zerbst, St. Bartholomäi, 10 Uhr: Literaturpilgern<br />
zum Thema »<strong>Glaube</strong><br />
und Religion«<br />
Dienstag, 16. Juli<br />
Dessau-Roßlau, Bauhaus, Seminarraum<br />
335, 19 Uhr: Theologischer<br />
Salon zum Thema »Bauhaus<br />
und Esoterik« mit Bauhausdirektor<br />
Philipp Oswalt und Kirchenpräsident<br />
Joachim Liebig<br />
Mittwoch, 17. Juli<br />
Dessau-Alten, Melanchthonkirche,<br />
19.30 Uhr: Russischer Musiksommer<br />
Notiert<br />
Große<br />
Spendenbereitschaft<br />
Harzgerode (mkz) – Im Rahmen<br />
einer Gedenkstunde anlässlich des<br />
60. Jahrestages des Aufstandes vom<br />
17. Juni 1953 luden die Stadt, Stadtwehr<br />
und Kirchengemeinde am<br />
18. Juni zu einer Benefizveranstaltung<br />
ein. Der Abend mit dem<br />
Nachwuchs- und Spielmannszug<br />
der Ortsfeuerwehr in der Marienkirche<br />
war ein besonderer Höhepunkt.<br />
Zudem wurde den Kameradinnen<br />
und Kameraden der Freiwilligen<br />
Ortsfeuerwehren für ihren<br />
aufopferungsvollen Einsatz in den<br />
Hochwassergebieten gedankt. Den<br />
jeweiligen Wehren wurde eine<br />
Anerkennungsurkunde überreicht.<br />
Danach konnten Spenden für die<br />
Flutbetroffenen abgegeben werden.<br />
Innerhalb von zwei Wochen<br />
kamen 5 477 Euro zusammen.<br />
Impressum<br />
Ausgabe Sachsen-Anhalt plus<br />
Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />
in Mitteldeutschland e.V.<br />
www.glaube-und-heimat.de<br />
Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.)<br />
E-Mail <br />
Redaktion: Angela Stoye, Renate Wähnelt<br />
Hegelstraße 1, 39104 Magdeburg<br />
Telefon (03 91) 53 46-414, -417, Telefax -419<br />
E-Mail <br />
Die Ausgabe »Sachsen-Anhalt plus«<br />
erscheint in Sachsen-Anhalt sowie in Teilen<br />
Brandenburgs und Sachsens.<br />
Redaktionsassistenz: Ramona Schurig (Weimar)<br />
Gemeinsame Redaktion Mitteldeutscher<br />
Kirchenzeitungen (Seiten 2, 4 und 12)<br />
Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Sabine Kuschel<br />
Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />
Lisztstraße 2a, 99423 Weimar<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />
in Deutschland (EMVD).<br />
Anzeigen: Stefanie Rost<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-13, Telefax -18,<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4<br />
vom 1. 1. 2013.<br />
Abonnentenservice: Gerlint Buchwald<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
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Lisztstraße 2a, 99423 Weimar<br />
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bei Bankeinzug 3% Rabatt.<br />
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6 Wochen zum Ende der Mindestbezugszeit<br />
und danach jeweils zum Quartalsende<br />
(Datum des Poststempels) möglich.<br />
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