01.03.2014 Aufrufe

Köstliche Vielfalt am Jakobsweg - Glaube + Heimat

Köstliche Vielfalt am Jakobsweg - Glaube + Heimat

Köstliche Vielfalt am Jakobsweg - Glaube + Heimat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 Region Eisenach–Erfurt<br />

Nr. 40 vom 6. Oktober 2013<br />

19. Sonntag nach Trinitatis<br />

Foto: Christine Bose<br />

Ehren<strong>am</strong>t<br />

»Einmal muss<br />

Schluss sein!«<br />

Kirchenältester seit 1967<br />

Helmut Gries<br />

Helmut ist unser Urgestein, unser<br />

Motor, der alle mitzieht«,<br />

unterstreicht Margret Schlung, eine<br />

der Kirchenältesten im Eichsfelddorf<br />

Vatterode, und fügt hinzu:<br />

»Schade, dass er nicht wieder kandidiert.«<br />

Sie ist in diesen Tagen verantwortlich<br />

für die Zustellung der<br />

Wahlunterlagen im Stimmbezirk<br />

Wüstheuterode/Vatterode. Pfarrerin<br />

Katharina Lüpke aus Arenshausen,<br />

zu deren Seelsorgebezirk die<br />

beiden Dörfer gehören, hat sie ihr<br />

gebracht.<br />

Vom 5. bis 27. Oktober wählen<br />

die Kirchengemeinden der EKM<br />

die Gemeindekirchenräte neu. Das<br />

betrifft 92 Gemeinden im Kirchenkreises<br />

Mühlhausen. In Vatterode<br />

ist <strong>am</strong> 13. Oktober Wahltag, verbunden<br />

mit dem Erntedankfest. In<br />

Wüstheuterode leben 30 wahlberechtigte<br />

evangelische Christen, in<br />

Vatterode 36. Seit Jahrzehnten steht<br />

erstmals der N<strong>am</strong>e des in Vatterode<br />

geborenen Ehren<strong>am</strong>tlers Helmut<br />

Gries nicht mehr auf der Liste.<br />

Die Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag<br />

der Christuskirche in diesem<br />

Sommer und die zum 100. Jubiläum<br />

hat er<br />

aktiv mit vorbereitet,<br />

die<br />

Sitzungen des<br />

Gemeindekirchenrates<br />

bereichert.<br />

Er organisierte<br />

Straßens<strong>am</strong>mlungen,<br />

kümmerte<br />

sich ums Läuten,<br />

hielt die<br />

Abendmahlsgeräte und die Taufschale<br />

in Ordnung. Der handwerklich<br />

begabte Tüftler sorgte sich um<br />

das Mauerwerk des kleinen Gotteshauses,<br />

um die Elektrik und die<br />

Orgel; holte Experten, wenn er etwas<br />

nicht selbst erledigen konnte.<br />

Akribisch vermerkte er im Terminkalender,<br />

wann er den Uhrmacher<br />

für die Wartung der Kirchturmuhr<br />

bestellen musste.<br />

In den Anfangsjahren fuhr er<br />

mit seinem Auto den Pfarrer von<br />

einer Kirche zur nächsten, weil<br />

diesem nicht immer ein PKW zur<br />

Verfügung stand. Ungezählt sind<br />

die vielen Dienste. Stets hat ihm<br />

Ehefrau Veronika, eine katholische<br />

Christin, verständnisvoll den Rücken<br />

freigehalten. Pfarrerin Lüpke<br />

und ihre Kirchenältesten möchten<br />

Helmut Gries öffentlich für seine<br />

treuen Dienste danken.<br />

Auf die Frage, warum er jetzt<br />

aufhöre, hat Helmut Gries eine einfache<br />

Antwort: »Ich werde in diesem<br />

Herbst 78 Jahre alt, habe mich<br />

1967 angeboten, ehren<strong>am</strong>tlich in<br />

meiner Kirchengemeinde was zu<br />

machen. Seitdem wurde ich ohne<br />

Unterbrechung immer wieder gewählt.<br />

Einmal muss Schluss sein!<br />

Auf der Kandidatenliste stehen fähige<br />

Nachfolger.« Christine Bose<br />

Auch die Jüngsten helfen beim Bäumepflanzen <strong>am</strong> <strong>Jakobsweg</strong>.<br />

<strong>Köstliche</strong> <strong>Vielfalt</strong> <strong>am</strong> <strong>Jakobsweg</strong><br />

Das Lebensgut Cobstädt bei Gotha pflanzt alte Apfelsorten<br />

Pilger auf dem <strong>Jakobsweg</strong> können<br />

sich auf köstliche Zeiten freuen.<br />

Denn auf dem Abschnitt zwischen<br />

Weimar und Gotha pflanzt der Verein<br />

Lebensgut aus Cobstädt im Kirchenkreis<br />

Gotha in den kommenden Jahren<br />

eintausend Obstbäume. Die<br />

Pflanzaktion beginnt im Oktober in<br />

Bischleben bei Erfurt. Für eine blühende<br />

Landschaft längs des Pilger -<br />

weges kann der Verein nicht alleine<br />

sorgen. Dafür braucht er Partner.<br />

Die hätten sie gefunden, sagt Thomas<br />

Penndorf vom Lebensgut. Kindergärten<br />

und Schulen etwa, die mit<br />

ihren Baumpatenschaften zudem etwas<br />

für den eigenen Speisezettel tun<br />

können. Einzelpersonen, die sich für<br />

den Erhalt einer intakten Natur einsetzen.<br />

Doch auch die Evangelische<br />

Kirche Mitteldeutschlands (EKM) ist<br />

für die Mitstreiter im Lebensgut ein<br />

wichtiger Partner. Immerhin besitze<br />

sie 70 000 Hektar Land, erinnert Penndorf.<br />

»Die Pflanzaktion längs des Pilgerweges<br />

zu unterstützen, würde bedeuten,<br />

über diese Landflächen hinaus<br />

Verantwortung zu übernehmen<br />

und mitzuhelfen, die Schöpfung zu<br />

bewahren.« Zumal vom Lebensgut<br />

nicht irgendwelche Obstbäume gesetzt<br />

werden. Seit junge Menschen<br />

2004 den Verein in Cobstädt gründeten,<br />

haben sie mehr als tausend Sorten<br />

und Varietäten in ihrer Baumschule<br />

erhalten. Diese sollen nun den<br />

Thüringer Obstraritätenpfad entlang<br />

des <strong>Jakobsweg</strong>es säumen. »D<strong>am</strong>it erhalten<br />

wir nicht nur unsere Kulturpflanzenvielfalt«,<br />

erläutert Thomas<br />

Penndorf, »sondern auch eine jahrhundertealte<br />

Kulturlandschaft.« Und<br />

es würde ein einzigartiger Genpool für<br />

obstgenetische Ressourcen entstehen.<br />

Einer, von dem man im Vorübergehen<br />

naschen kann und der eine überraschende<br />

Geschmacksvielfalt widerspiegelt,<br />

die im Supermarkt vergeblich<br />

gesucht wird. Außerdem sehen die<br />

Cobstädter in ihrem Obstraritätenpfad<br />

»eine kreative Antwort auf die<br />

Bestrebungen von global agierenden<br />

Konzernen, die freien genetischen<br />

Ressourcen zu privatisieren und vor<br />

allem zu manipulieren«.<br />

Pfarrer kümmerte sich schon<br />

vor 200 Jahren um Äpfel<br />

Um an die alten Sorten zu gelangen,<br />

geht das Lebensgut verschiedene<br />

Wege. »Mittlerweile ist unsere Arbeit<br />

in der Region bekannt und Menschen<br />

mit alten Sorten in ihrem Garten melden<br />

sich bei uns«, sagt Penndorf. Erfolgversprechend<br />

für den Cobstädter<br />

Genpool sind immer wieder die Streifzüge<br />

der Vereinsmitglieder durch<br />

Streuobstwiesen in Thüringen oder<br />

Besuche auf alten Gutshöfen. Dabei<br />

stoßen sie gelegentlich auf Sorten, die<br />

auf Anhieb nicht zu bestimmen sind,<br />

so wie bei einem uralten Apfelbaum<br />

nahe Nordhausen. In solchen Fällen<br />

wird ein Pomologe bemüht, um der<br />

Sorte auf die Spur zu kommen.<br />

Foto: Klaus-Dieter Simmen<br />

Die Obstvielfalt in Thüringen sei<br />

besonders groß, so Thomas Penndorf.<br />

Immerhin hatte bis 1945 der Deutsche<br />

Pomologenverein hier seinen Sitz.<br />

Und die Region ist Wirkungsstätte von<br />

Johann Sickler (1742–1820), der sich<br />

als Pfarrer in Kleinfahner besonders<br />

als Obstgärtner verdient machte. Die<br />

Arbeit dieser Pomologen hat im Landkreis<br />

Gotha viele Obstsorten hinterlassen.<br />

Sie zu erhalten, hat sich der<br />

Verein als Aufgabe gestellt.<br />

Mit dem Thüringer Obstraritätenpfad<br />

wird nicht allein der <strong>Jakobsweg</strong><br />

aufgewertet. Das Drei-Gleichen-Ge -<br />

biet erhält mit ihm auch einen zweiten<br />

Geo-Genussweg. »Vom Bier zur<br />

Bratwurst« kann bereits zwischen<br />

Arnstadt und Holzhausen gewandert<br />

werden. Der zweite Geo-Genussweg<br />

»Obstraritäten« soll ab Kleinrettbach<br />

über Großrettbach und Cobstädt und<br />

Grabsleben zurück zum Pilgerweg<br />

führen. Diesen Rundweg begleiten<br />

teilweise alte Obstbäume, die allerdings<br />

seit Jahren vernachlässigt sind.<br />

»Die nehmen wir natürlich in Pflege«,<br />

sagt Obstbaumspezialist Penndorf.<br />

Nach der Anpflanzung kümmern<br />

sich die Mitstreiter vom Lebensgut<br />

Cobstädt drei Jahre um die Bäume.<br />

Dann, so hoffen sie, ist das Projekt so<br />

in den Köpfen der Menschen angekommen,<br />

dass sich jene der Pflege<br />

widmen, die von den Obstbäumen<br />

profitieren. Fachliche Hilfe dazu gibt<br />

es aus Cobstädt selbstverständlich.<br />

Klaus-Dieter Simmen<br />

Termine<br />

5. bis 11. Oktober<br />

Donndorf. 7. 10., 19.30 Uhr, Kloster:<br />

Vortrag »Wie funktioniert unsere<br />

Wirtschaft?« – Wilfried Hild vom<br />

Verband der Wirtschaft Thüringens<br />

Eisenach. 6. 10., 10.30 Uhr, Annenkirche:<br />

Erzählgottesdienst mit Barfußkindergarten<br />

• 7. 10., 18 Uhr,<br />

Pfarrberg 4-6: Frauenst<strong>am</strong>mtisch<br />

»Wanderung in den Herbst«• 9. 10.,<br />

12.12 Uhr, Nikolaikirche: Mittagskonzert<br />

– Landeskapelle • 10. 10.,<br />

19.30 Uhr, Bibel-Café: Aus meinem<br />

Bücherschrank – Tonimaria Kalkbrenner<br />

liest »Sweet Land Stories«<br />

Erfurt. 5. 10., 15.30 Uhr, Lukaskirche:<br />

Orgelmusik und Lyrik – Prof.<br />

Matthias Dreißig und Susanne Sydow<br />

• 9. 10., 18.30 Uhr, Klosterstube:<br />

Bibelabend zum Markus-<br />

Evangelium • 10. 10., 19 Uhr, Augustinerkloster:<br />

Augustinergespräch<br />

mit Prof. Michael Haspel,<br />

Ev. Akademie: »Menschenwürde,<br />

Rechtsstaatlichkeit und Toleranz –<br />

Plädoyer für einen liberalen Protestantismus«<br />

• 11. 10., 19.30 Uhr,<br />

Augustinerkloster: Theater »Mein<br />

lieber Herr Katharina«<br />

Gehofen. 6. 10., 14 Uhr, St.-Johann-<br />

Baptist: Musikalischer Gottesdienst<br />

mit dem Posaunenquartett<br />

»Four in Hand«<br />

Göllingen. 9. 10., Kloster St. Wigbert<br />

und Michaeliskirche: St.-Gunther-<br />

Tag: 17 Uhr: Klosterführung,<br />

18 Uhr: Festhoch<strong>am</strong>t, 19 Uhr: St.-<br />

Gunther-Schmaus<br />

Gotha. 5. 10., 17 Uhr, Bonifatius:<br />

Festkonzert zu 20 Jahre Vocalkreis<br />

Gotha – Ralf Benschu, Saxofon;<br />

Jens Goldhardt, Orgel, und Vocalkreis<br />

Gotha • 6. 10., 10 Uhr, Augustiner:<br />

Internationaler Festgottesdienst<br />

zum 20-jährigen Jubiläum<br />

der Ukraine-Freunde • 9. 10., ab<br />

9.30 Uhr, Augustinerkloster: Evangelisches<br />

Forum mit Prof. Marie-<br />

Elisabeth Lüdde (Weimar): »›Faszination<br />

Mythos‹ – Mythen in Literatur,<br />

Psychologie und Alltagskultur«<br />

Großburschla. 6. 10., 14.30 Uhr, St.-<br />

Bonifatius-Kirche: Benefizkonzert<br />

für den Kindergarten<br />

Heiligenstadt. 6. 10., 16 Uhr, St. Aegidien:<br />

Eichsfelder Orgelherbst –<br />

Abschlusskonzert mit dem Dresdener<br />

Bläserquartett und KMD Michael<br />

Taxer, Orgel<br />

Ifta. 5. 10., 17 Uhr, Kirche: Benefizkonzert<br />

zugunsten der Iftaer Peternell-Orgel<br />

– Gospelkonzert mit<br />

dem Salvation Choir<br />

Ohrdruf. 6. 10., 14.30 Uhr, St. Trinitatis:<br />

Konzert mit den Maxim Kowalew<br />

Don Kosaken<br />

Volkenroda. 5. 10., 8 bis 12 Uhr,<br />

Kloster: Tier- und Bauernmarkt<br />

Wandersleben. 10. 10., 20 Uhr, Me -<br />

nantes-Literaturgedenkstätte: Vortrag<br />

– Josef Pilvousek »Heilige und<br />

Nothelfer«<br />

Tagung fällt aus<br />

Erfurt (mkz) – Die für den 5. Oktober<br />

im Augustinerkloster Erfurt<br />

vorgesehene Tagung der Lutherischen<br />

Bekenntnisgemeinschaft mit<br />

dem Schweizer Theologen Hans<br />

Werner Goll muss auf April 2014<br />

verlegt werden.<br />

Anzeige<br />

Notiert<br />

Gospelworkshop<br />

mit Konzert<br />

Wechmar (mkz) – Kantor Christian<br />

König aus Stuttgart wird <strong>am</strong> 11. und<br />

12. Oktober im Pfarrhaus Wechmar<br />

(Kirchenkreis Gotha) einen Gospelworkshop<br />

anbieten. Die Proben sind<br />

für Freitag, von 19 bis 22 Uhr, angesetzt,<br />

<strong>am</strong> Sonnabend, ab 10 Uhr. Am Abend<br />

werden die Teilnehmer des Workshops<br />

um 19 Uhr ein Gospelkonzert in<br />

der Kirche St. Viti aufführen. Für die<br />

Teilnahme <strong>am</strong> Workshop fällt ein Kostenbeitrag<br />

von 25 Euro an, für das Mittagessen<br />

<strong>am</strong> Sonnabend 4,50 Euro.<br />

Anmeldungen: Pfarr<strong>am</strong>t Mühlberg, Telefon<br />

(03 62 56) 8 07 26, E-Mail <br />

Hellmuth-Ausstellung<br />

verlängert<br />

Erfurt (mkz) – Aufgrund des großen<br />

Interesses an der Ausstellung mit Plastiken<br />

des Erfurter Bildhauers Lutz<br />

Hellmuth im Erfurter Augustinerkloster<br />

wird die Schau auf dem Außengelände<br />

um einen Monat verlängert.<br />

Die Plastiken unter dem Titel »Tragen<br />

und Lasten« sind nun bis zum Reformationsfest<br />

zu sehen. Lediglich die<br />

Werke im Kreuzgang wurden abgebaut.<br />

Der 1943 in Erfurt geborene Lutz<br />

Hellmuth studierte an der Hochschule<br />

für Bildende Künste in Dresden (1964<br />

bis1969) und ist seit 1970 freiberuflich<br />

als Bildhauer tätig.<br />

bildhauer-hellmuth.de


Nr. 40 vom 6. Oktober 2013<br />

19. Sonntag nach Trinitatis<br />

Region Gera–Weimar 7<br />

Termine<br />

5. bis 11. Oktober<br />

Altenburg. 10. 10., 16 Uhr, Brüdergasse<br />

11: Bibelstadtgespräch<br />

Bad Köstritz. 8. 10., 18.30 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus:<br />

Wandelkonzert<br />

– Ronneburger Turmbläser und<br />

Duo Donnerschlag, Leitung: Thomas<br />

Leich<br />

Eisenberg. 6.10.,12 Uhr, Marktplatz:<br />

Bläsermatinee zum Landmarkt,<br />

Leitung: Kantor Philipp Popp<br />

Etzdorf. 5. 10., 18 Uhr, Kirche: Festkonzert<br />

zum Posaunenchorjubiläum<br />

Thiemendorf mit Gastchören<br />

Frauenprießnitz. 5. 10., 18.30 Uhr,<br />

Klosterkirche St. Mauritius: Improvisationskonzert<br />

zum Film »Deep<br />

blue« mit Prof. KMD Willibald<br />

Bezler (Ellwangen), Orgel<br />

Gera. Trinitatiskirche: Ausstellung<br />

»Auf, vor und hinter der Bühne!« –<br />

Pressefotos von Steffen Weiß<br />

Großschwabhausen. 9. 10., 19 Uhr,<br />

Dorfgemeinschaftshaus: Benefizkonzert<br />

für Ausbau der Pfarrscheune<br />

mit Wehrbereichsmusikkorps<br />

Erfurt<br />

Großstöbnitz. 6. 10., 16 Uhr, Kirche:<br />

Festliche Bläsermusik zum Erntedankfest<br />

– Bläserchor Schmölln-<br />

Großstöbnitz, Leitung: Christoph<br />

Beyrer<br />

Holzdorf. 8. 10., 14.30 Uhr, Landgut<br />

Holzdorf: Eröffnungsfeier der<br />

Integrationsfirma inclusio Weimar<br />

gGmbH, Otto-Krebs-Weg 5<br />

Jägersdorf. 5. 10., 17 Uhr, Kirche:<br />

Chorkonzert – Jugendkantorei St.<br />

Michael, Jena, Leitung: KMD Martin<br />

Meier<br />

Jena. 5. 10., 17 Uhr, Friedenskirche:<br />

Musikalische Vesper – Lisa Rieck,<br />

Blockflöte/Gitarre, Marcus Straube,<br />

Gitarre, und Markus Pfeiffer, Orgel<br />

• 8. 10., 20 Uhr, A.-Bebel-Str. 17a,<br />

ESG: Offener Abend<br />

Niedertrebra. 6. 10., 10 bis 17 Uhr,<br />

Historischer Pfarrhof: Erntedankfest<br />

mit Bauernmarkt; 11.30 Uhr,<br />

Pfarrscheune: Gottesdienst<br />

Söllnitz b. Niedersynderstedt. 6.10.,<br />

14 Uhr, Dorfkirche: Geistliche<br />

Chormusik – K<strong>am</strong>merchor der<br />

Schlosskapelle Saalfeld und Andreas<br />

Marquardt, Orgel; Leitung:<br />

Klaus-Peter Marquardt<br />

Schmölln. 5. 10., 19.30 Uhr, Stadtkirche:<br />

Festliche Bläsermusik zum<br />

Erntedankfest – Bläserchor<br />

Schmölln-Großstöbnitz, Leitung:<br />

Christoph Beyrer<br />

Taubach. 5. 10., 17 Uhr, St. Ursula:<br />

Benefizveranstaltung zugunsten<br />

eines neuen Kirchendachs – Konzert<br />

»Good news singers« (Erlangen),<br />

Leitung: Sigrid Wildt<br />

Thiemendorf. 6. 10., 10 Uhr, Kirche:<br />

Festgottesdienst anlässlich 50 Jahre<br />

Posaunenchor Thiemendorf<br />

Vieselbach. 6. 10., 17 Uhr, Heilig-<br />

Kreuz-Kirche: Orgelkonzert mit<br />

Kantorin Andrea Malzahn (Vieselbach)<br />

Weimar. 9. 10., 19.30 Uhr, Gewölbekeller<br />

der Stadtbücherei: Die Bibel<br />

– 7. Weimarer Lesungen – Paul<br />

Andreas Freyer, Nachrichtenredakteur<br />

beim MDR, liest aus dem Lukasevangelium<br />

»Dabeisein ist (fast)<br />

alles« • 10. 10., 9.30 bis 11 Uhr,<br />

Kreuzkirche, Gemeindehaus: Erzählcafé<br />

mit Anne-Kristin Henker<br />

Wurzbach. 6.10.,10 Uhr, Festgottesdienst<br />

anlässlich 250 Jahre Kirchweih<br />

mit Altbischof Werner Leich<br />

Trauerkreis<br />

Jena (mkz) – Der Förderverein Hospiz<br />

Jena und die Abteilung Palliativmedizin<br />

des Universitätsklinikums<br />

Jena (UKJ) laden Trauernde<br />

zum Trauerkreis <strong>am</strong> 17. Oktober, 18<br />

bis 20 Uhr, ins Begegnungszentrum<br />

Hospiz, Drackendorfer Straße 12a,<br />

in Jena-Lobeda ein. Es besteht die<br />

Möglichkeit, mit anderen Betrof -<br />

fenen sich an sieben Abenden in<br />

dreiwöchigem Abstand zu treffen<br />

und über Themen ihrer Trauer zu<br />

sprechen. Um telefonische Voranmeldung<br />

wird gebeten: Kerstin<br />

Koeck, Hospizbüro, Telefon (0 36 41)<br />

22 63 73, oder Christine Schleußner,<br />

Abt. Palliativmedizin UKJ, Telefon<br />

(0 36 41) 9 39 22 46.<br />

Das Buch der Bücher aus Kindersicht und Kinderhand<br />

Es ist bereits die zweite Weimarer Kinderbibel, die seit<br />

Start des Projektes im Herbst 2011 nun <strong>am</strong> 25. September<br />

im Gewölbekeller der Stadtbücherei Weimar präsentiert<br />

wurde. Nicht nur die Literarische Gesellschaft Thüringen<br />

Überraschend und mitreißend<br />

Uraufführung des Pop-Spirituals »Jesus – ganz.nah.dran« in Apoldas Lutherkirche<br />

Allein das aus so vielen Kehlen<br />

gesungene Vaterunser ist derart<br />

mitreißend, dass man nur dabei sein<br />

und lauschen möchte. Dieser buntgemischte<br />

freundliche Chor, der sich seit<br />

einigen Monaten in Apolda zus<strong>am</strong>mengefunden<br />

hat, ist außerordentlich<br />

beeindruckend.<br />

Unter der engagierten Moderation<br />

von Chorleiter Thomas Kissmann waren<br />

vergangene Woche letzte Proben<br />

für ein kulturelles Großprojekt in der<br />

Martinskirche in Apolda. Ein musikalisches<br />

Novum, ein Pop-Spiritual, das<br />

der Genrevielfalt keine Grenzen setzt,<br />

ist nach langer Vorbereitung auf den<br />

Weg gebracht worden. Ein gelungenes,<br />

ein kraftvolles Klangkunststück<br />

mit Elementen aus Rock, Gospel, jüdischer<br />

Folklore, Popmusik, Oper,<br />

Soul und süd<strong>am</strong>erikanischem Tango<br />

hat sich daraus entwickelt. Es wird <strong>am</strong><br />

4. Oktober in der großen Lutherkirche<br />

der Stadt uraufgeführt werden.<br />

Wie Pfarrer Felix Leibrock, dem<br />

Idee und Text zu verdanken sind, erklärt,<br />

hat das Musical inhaltlich ebenfalls<br />

Überraschendes zu bieten. Der<br />

Schwerpunkt liege weder auf der<br />

Geburt noch der Passionsgeschichte<br />

Christi, sondern auf seinem unmittelbaren<br />

Wirken unter den Menschen.<br />

Jubiläum<br />

Gera: 20 Jahre Telefonseelsorge<br />

Mit einem alten, sehr kompakten<br />

Handy aus den 1990er Jahren<br />

erinnerte Kirchenmusikdirektor Michael<br />

Formella an den Start der Telefonseelsorge<br />

Gera <strong>am</strong> 3. Oktober 1993<br />

mit 13 Mitarbeitern. Am 28. September<br />

beging der Verein festlich sein<br />

Jubiläum im Gemeindehaus der Evangelisch-Freikirchlichen<br />

Gemeinde<br />

»G26«. Im ökumenischen Gottesdienst<br />

predigte Oberkirchenrat Eberhard<br />

Grüneberg, und während des<br />

Festaktes richtete Justizminister Holger<br />

Poppenhäger den Dank an die<br />

ehren<strong>am</strong>tlichen Frauen und Männer<br />

im seelsorgerischen Telefondienst.<br />

»Mehr denn je«, stellte Vorstandsmitglied<br />

Ingo Machleidt fest, »wird der<br />

Dienst gebraucht, der sich nicht nach<br />

Öffnungszeiten, sondern der akuten<br />

Seine Gefühle, sein Zweifeln, sein<br />

Mut, die Angst und Hoffnung stehen<br />

im Zentrum. Jesus lebt Nächstenliebe<br />

und Toleranz, Werte, die für ein friedliches<br />

Miteinander auch in Zukunft<br />

unerlässlich sind. Den in der Bibel -<br />

geschichte lange Vernachlässigten<br />

will Pfarrer Leibrock eine Stimme geben:<br />

Frauen, Kindern, Kranken und<br />

Schwachen. »Da ist eine Lücke, die<br />

»Den Vernachlässigten<br />

eine Stimme geben«<br />

wir ausfüllen«, sagt er. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass im Musical beispielsweise<br />

Jüngerinnen auftreten<br />

werden.<br />

Für die Kompositionen zeichnet<br />

Peter Frank verantwortlich, der während<br />

der Aufführungen den rund 100-<br />

köpfigen Chor begleiten wird. Der<br />

eigens für das Jesus-Musical etablierte<br />

Projektchor probt seit dem Frühjahr<br />

dieses Jahres. In ihm haben sich Menschen<br />

im Alter zwischen 9 und 79 vereint,<br />

manche stehen zum ersten Mal<br />

auf der Bühne. Zu ihnen gesellen sich<br />

bei den Auftritten Profis aus Thüringer<br />

Chören und junge Stimmen aus der<br />

internationalen Schule in Weimar. Ein<br />

seelischen Notlage der Menschen<br />

richtet.« 24 Stunden täglich ist seit der<br />

Freischaltung 1997 unter der Nummer<br />

0 800-1110111 die Telefonseelsorge besetzt<br />

für eine anonyme und vertrauliche<br />

Beratung. Die enge Zus<strong>am</strong>men -<br />

arbeit mit der Telefonseelsorge in Jena<br />

und Erfurt wurde nun auch auf Halle,<br />

Magdeburg und Dessau erweitert.<br />

Fehlte es der Telefonseelsorge anfangs<br />

wegen der gebotenen strengen Anonymität<br />

ihrer Mitarbeiter an öffentlicher<br />

Reputation und daher auch Förderern,<br />

habe sich das geändert durch<br />

die wachsende Anerkennung, die<br />

der ehren<strong>am</strong>tliche und qualifizierte<br />

Dienst <strong>am</strong> Telefon für Hilfe suchende<br />

Menschen inzwischen genieße, teilte<br />

Ingo Machleidt mit. Der Bedarf an Gesprächen<br />

wachse ständig.<br />

als Projektträgerin, sondern auch Carolin, Lukas, Celina<br />

und die dreijährige Giulia (von links nach rechts) freuen<br />

sich über die interessanten und farbenfrohen Werke der<br />

beteiligten Schülerinnen und Schüler. Foto: Maik Schuck<br />

bedeutender Anteil der Sängerinnen<br />

und Sänger des Projektchores ist nicht<br />

einmal kirchlich gebunden. Umso<br />

mehr erstaunt es, wie sie sich für diese<br />

Sache einsetzen. »Das Tollste ist das<br />

Zus<strong>am</strong>menwachsen des Chores«, wie<br />

Thomas Kissmann erfahren hat. Kissmann,<br />

musikalischer Autodidakt und<br />

von Beruf Bäcker, ist einer dieser<br />

hochmotivierten Mitstreiter. Uta Lisse,<br />

als Projektleiterin zuständig für Organisation<br />

und Werbung, weiß: »Man<br />

muss mit Herz und Seele dabei sein.«<br />

Sie erzählt von der Bereitwilligkeit vieler<br />

Menschen und Einrichtungen, sich<br />

zu beteiligen: »Es ist eine unglaublich<br />

große Unterstützung, die wir kriegen.«<br />

Und sei es, indem man kostenlos<br />

Requisiten zur Verfügung stellt.<br />

Musik bricht auf. Musik verbindet.<br />

Davon kann auch Pfarrer Leibrock<br />

berichten: »Weinen, Lachen, Tanzen,<br />

alles ist in der Kirche möglich.« Sein<br />

Konzept einer »Kirche der Emotionen«<br />

gemeins<strong>am</strong> mit dem Förder -<br />

verein Lutherkirche Apolda hat sich<br />

bereits im vergangenen Jahr bei der<br />

Aufführung des Pop-Oratoriums »Die<br />

Zehn Gebote« bewährt. Ulrike Unger<br />

Termine für das Musical: 4. und 5. Oktober<br />

sowie 11. und 12. Oktober, jeweils 20 Uhr<br />

Er dankte allen 45 aktiven Mitar -<br />

beiterinnen und Mitarbeitern der Geraer<br />

Telefonseelsorge für ihren Einsatz<br />

und die Zeit, die sie sich für fremde<br />

Sorgen <strong>am</strong> Telefon und für die anspruchsvolle<br />

Ausbildung als Telefonseelsorger<br />

nehmen.<br />

Besonders würdigte er die Arbeit<br />

von Jeannette Perschke, die seit 2005<br />

die Telefonseelsorge Gera leitet und<br />

ihrer Mitarbeiterin und Sozialbetreuerin<br />

Bettina Herles sowie allen Mitbegründern.<br />

Der Telefonseelsorge Gera<br />

wünschte Ingo Machleidt für die Zukunft<br />

stabile Verhältnisse bei der Trägerschaft<br />

und der Zahl der Mitarbeiter.<br />

Trotz aller ökonomischen Zwänge<br />

dürfe man Sinn und Ziel dieser Arbeit<br />

nie aus dem Blick verlieren: den Menschen<br />

in seiner Not. Elke Lier<br />

Notiert<br />

Kirchweih<br />

und Chorjubiläum<br />

Münchenbernsdorf (mkz) – Nach<br />

umfangreichen Sanierungsarbeiten<br />

im Altar- und Chorraum ihrer<br />

Kirche konnte die Kirchengemeinde<br />

Münchenbernsdorf (Kirchenkreis<br />

Gera) <strong>am</strong> 22. September<br />

einen besonderen Kirchweihgottesdienst<br />

feiern. Zudem war der<br />

Kirchenchor in diesem Jahr mit<br />

der Zelterplakette gewürdigt worden<br />

und beging sein 104-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Die langjährige Chorsängerin<br />

Erika Meister hatte in mühevoller<br />

Recherche eine Chorchronik erarbeitet<br />

und ehemalige Chorsänger<br />

und Chorleiter eingeladen. So<br />

nahm die Musik nicht nur im Gottesdienst<br />

einen breiten Raum ein.<br />

Den Abschluss bildete unter der<br />

Leitung von Generalmusikdirektor<br />

Stefan Fraas ein chorsinfonisches<br />

Konzert der Vogtland Philharmonie,<br />

mit dabei waren Solisten und<br />

weitere Gastchöre.<br />

»Dass dieser Tag ein großartiger<br />

Höhepunkt für die Gemeinde<br />

wurde, war nicht zuletzt dem Kreis<br />

um Erika Meister zu danken, der<br />

über Wochen dieses Fest geplant<br />

und bis ins Detail vorbereitet<br />

hatte«, würdigt Superintendent i.R.<br />

Kirchenrat Michael Hundertmark<br />

das Engagement der Münchenbernsdorfer.<br />

Lektorinnen und<br />

Lektoren eingesegnet<br />

Triebes (mkz) – In einem festlichen<br />

Gottesdienst in der Stadtkirche<br />

Triebes (Kirchenkreis Greiz) wurden<br />

<strong>am</strong> 15. September 13 Lekto -<br />

rinnen und Lektoren durch Superintendent<br />

Andreas Görbert und<br />

Pfarrer Michael Debus eingesegnet.<br />

Sie hatten in den vergangenen<br />

drei Jahren erfolgreich eine Lektorenausbildung<br />

absolviert und sind<br />

nun bereit, in den Gemeinden<br />

Gottes Wort zu verkünden.<br />

Es sind dies: Margitta Feistel<br />

und Renate Schmidt aus Zeulenroda,<br />

Matthias Hassler und Silke<br />

Peters aus Reinsdorf, Ronald Josiek<br />

aus Gottesgrün, Petra Rau aus<br />

Tschirma, Martin Trinks aus Döhlen,<br />

Berit Lautenschläger aus Greiz<br />

sowie aus Triebes Christin Großmann,<br />

Sabine Rau, Sabine Scheffel-<br />

Achtelstädter sowie Eva-Margaretha<br />

und Reinhard Warmuth. Ingrid<br />

Poradka aus Langenwetzendorf<br />

und Elisabeth Warmuth aus Zeulenroda<br />

haben ebenfalls erfolgreich<br />

<strong>am</strong> Lektorenkurs teilgenommen.<br />

Dankend wurde das Engagement<br />

von Pfarrer Michael Debus<br />

und seinem Te<strong>am</strong> hervorgehoben,<br />

durch die die Lektoren während<br />

ihrer Ausbildung aktiv unterstützt<br />

wurden.<br />

Benefizlauf<br />

Für ihre Altersgenossen in Afrika<br />

liefen 121 Schülerinnen und Schüler<br />

des Johannes-Landenberger-<br />

Förderzentrums Weimar mit ihren<br />

Lehrern, Eltern und Begleitern <strong>am</strong><br />

26. September im Stadion an der<br />

Falkenburg. Der UNICEF-Benefizlauf<br />

erbrachte 160 Euro.<br />

Foto: Maik Schuck


8 Region Meiningen–Suhl<br />

Nr. 40 vom 6. Oktober 2013<br />

19. Sonntag nach Trinitatis<br />

Notiert<br />

Gottesdienst<br />

<strong>am</strong> Point Alpha<br />

Bad Salzungen (mkz) – Politiker<br />

und Kirchengemeinden aus Thüringen<br />

und Hessen hatten <strong>am</strong> Tag<br />

der Deutschen Einheit gemeins<strong>am</strong><br />

in das Grenzmuseum Point Alpha<br />

in der Rhön eingeladen. Das Festprogr<strong>am</strong>m<br />

begann mit einem<br />

ökumenischen Gottesdienst auf<br />

dem Museumsgelände. Im Mittelpunkt<br />

stand das Gedenken an die<br />

Opfer des DDR-Volksaufstandes<br />

<strong>am</strong> 17. Juni vor 60 Jahren.<br />

Der Stützpunkt Point Alpha war<br />

von 1975 bis 1990 die östlichste<br />

Lauschbasis der NATO. Bis zum<br />

Ende der deutschen Teilung diente<br />

sie der Überwachung des Luftraums<br />

über der DDR und den<br />

anderen Ostblockländern. Mit den<br />

DDR-Grenzern und den US-<strong>am</strong>erikanischen<br />

Soldaten standen sich<br />

die beiden großen Militärblöcke<br />

direkt gegenüber. Nach dem Fall<br />

der innerdeutschen Grenze begann<br />

auf beiden Seiten der Aufbau eines<br />

gemeins<strong>am</strong>en Grenzmuseums.<br />

Kinderkirchweih<br />

mit Musical<br />

Lauscha (mkz) – »Und Gott sandte<br />

seine Engel« lautete das Motto der<br />

diesjährigen Kinderkirchweih in der<br />

Lauschaer Stadtkirche (Kirchenkreis<br />

Sonneberg). Überall in und<br />

um die Kirche, auf Emporen, Turm<br />

und Hof war für die jungen Besucher<br />

ein buntes Progr<strong>am</strong>m rund um<br />

die biblische Geschichte von Daniel<br />

in der Löwengrube vorbereitet<br />

worden. Diesem hatte Gott einst einen<br />

rettenden Engel geschickt, als<br />

er sich in höchster Gefahr befand.<br />

Am Abend wuchs die Zahl der<br />

Besucher. Schließlich wollten auch<br />

Eltern, Großeltern und Gemeindeglieder<br />

das Musical »Daniel in der<br />

Löwengrube« miterleben, das Kinderchöre<br />

der Region sowie Reli -<br />

gions- und Christenlehrekinder<br />

unter der Leitung von Kantorin<br />

Christine Michaelis und Katechetin<br />

Elke Becker einstudiert hatten. Für<br />

die farbenfrohen Kostüme zeichnete<br />

Dorothea Rosenberger verantwortlich.<br />

Die Kulissen entführten<br />

die Zuschauer ins alte Babylon. Es<br />

war allerdings nicht die erste Aufführung,<br />

die die jungen Akteure absolvierten.<br />

Auch in Spechtsbrunn<br />

und Steinach hatte es bereits Aufführungen<br />

gegeben.<br />

Baugeschehen<br />

Bilderreiches Gotteshaus und Heimstatt einer Gemeinde<br />

2016 soll auch die Orgel in der Kirche Geitersdorf wieder erklingen<br />

Unweit der B85 in Richtung Rudolstadt<br />

liegt Geitersdorf malerisch<br />

von Bäumen umstanden in einem<br />

kleinen Kessel. Die zur Stadt Remda-<br />

Teichel gehörende 70-Seelen-Ge -<br />

meinde im Tal ist umgeben von<br />

bewaldeten Muschelkalkbergen. Ihrer<br />

idyllischen Lage wegen wird die<br />

Gegend als »die kleine Schweiz« bezeichnet.<br />

Das Ortsbild bestimmt die auf einer<br />

Anhöhe stehende Kirche aus dem<br />

17. Jahrhundert. Jenes wunderschöne<br />

Gotteshaus in Geitersdorf, das neben<br />

seiner Orgel aus dem 18. Jahrhundert<br />

nicht zuletzt durch detailreich gestaltete<br />

Malerei besticht, ist bereits<br />

die fünfte Kirche, für deren Restaurierung<br />

sich Pfarrer Markus Tschirschnitz<br />

während seiner Zeit in Remda-<br />

Teichel starkmacht. Insges<strong>am</strong>t hat<br />

er für elf Kirchen zu sorgen. Doch<br />

nicht wegen des kunsthistorischen<br />

Wertes allein liegt ihm diese <strong>am</strong> Herzen:<br />

Sie sei vor allem auch fester Bestandteil<br />

im Leben der 43 Kirchenmitglieder<br />

des kleinen Dorfes, betont<br />

Markus Tschirschnitz. Bei seinen<br />

Bemühungen in Geitersdorf kann<br />

er auf die Restauratoren Dana Weinberg<br />

und Wulf Stehr aus Willmersdorf<br />

zählen.<br />

Cornelia Reum, die Vorsitzende vom Förderverein Breitunger Basilika und Schloss, mit einem der 900 Patenschaftsbriefe<br />

für die Basilika<br />

Foto: Wolfgang Swietek<br />

Sicherheit vor Schönheit<br />

Das große Jubiläum »900 Jahre<br />

Basilika Breitungen« ist vorbei.<br />

Mit vielen Aktivitäten und Ideen war<br />

es vorbereitet worden. Eine davon:<br />

mit 900 Patenschaften zu je 900 Cent<br />

weitere Gelder für die Sanierung<br />

auftreiben und zugleich das geschichtsträchtige<br />

sakrale Bauwerk<br />

wieder im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

verankern. Cornelia Reum, die<br />

Vorsitzende des Fördervereins Breitunger<br />

Basilika und Schloss, weiß um<br />

die Wichtigkeit. Zu DDR-Zeiten spielte<br />

die Basilika kaum eine Rolle, stand<br />

im Ansehen der Einwohner meist im<br />

Schatten des benachbarten Schlosses<br />

und wurde zeitweise sogar als Abstellraum,<br />

Holz- oder Fahrradschuppen<br />

missbraucht.<br />

Doch bereits in den 1950er Jahren<br />

hatten sich unter der Schirmherrschaft<br />

des Kulturbundes einige Breitunger<br />

der romanischen Kirche angenommen.<br />

Der Turm wurde begehbar<br />

gemacht, das Turmzimmer eingerichtet<br />

und erste Konzerte in der Basilika<br />

organisiert. Das Schloss indes, in dem<br />

bis 1983 Wohnungen untergebracht<br />

waren, verfiel.<br />

Für Dana Weinberg ist die Kirche in<br />

Geitersdorf in der Tat etwas sehr Besonderes.<br />

Sie beeindruckt, dass Farblichkeit<br />

und Malerei im Stil der Renaissance<br />

so gut erhalten sind und nie<br />

überstrichen wurden. Im Rahmen der<br />

Kunstguterfassung, die im vergangenen<br />

Jahr durch die Evangelische<br />

Kirche in Mitteldeutschland erfolgte,<br />

wurde auf die Seltenheit der hiesigen<br />

Darstellungen hingewiesen.<br />

Für die Kirchensanierung hat der<br />

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Fördermittel<br />

in Höhe von 1250 Euro zugesichert.<br />

Das Dach, erklärt Pfarrer Markus<br />

Tschirschnitz, sei bereits fertiggestellt.<br />

Nun gehe es an die Innenrestaurierung<br />

– Orgel inklusive. 2016 soll sie<br />

wieder spielbar sein. »In unserer Gemeinde<br />

gibt es ein junges Paar, das<br />

sagt, es wolle heiraten, sobald die<br />

Orgel fertig ist«, verrät der Pfarrer.<br />

»Aber ohne Fördermittel geht keine<br />

Sanierung«, sagt er. Und nicht ohne<br />

Stolz fügt er hinzu, dass die Kirchengemeinde<br />

schon eine ganze Menge<br />

angespart habe. Auch Gönner und<br />

Förderer habe es gegeben. Überhaupt:<br />

Über seine aktive und lebendige Gemeinde<br />

freut sich Tschirschnitz, der<br />

den intensiven und persönlichen<br />

Kontakt zu den Menschen sucht. Er<br />

Die Sanierung der Basilika von Breitungen geht weiter<br />

Mit der Etablierung eines Museums<br />

1994 im Schloss zog wieder Leben<br />

ein in die uralten Gemäuer. Als<br />

Grundstock dienten die Ausstellungsstücke,<br />

die von Einwohnern anlässlich<br />

der 1050-Jahr-Feier im Jahr 1983 zur<br />

Verfügung gestellt worden waren. Von<br />

Anfang an sollte es ein Aktivmuseum<br />

sein, das bedeutet: Es werden nicht<br />

nur Exponate präsentiert und Wissen<br />

vermittelt, sondern die Besucher können<br />

selbst im Rahmen von Veranstaltungen<br />

alte Techniken ausprobieren.<br />

Vor allem für Schulen gibt es seither<br />

verschiedene Progr<strong>am</strong>me, um Kinder<br />

an die Geschichte heranzuführen.<br />

Im Jahr 2001 gründete sich dann<br />

der Förderverein Breitunger Basilika<br />

und Schloss e.V., der heute 29 Mitglieder<br />

zählt. »Bisher war das Schloss einfach<br />

da«, sagt Cornelia Reum, »doch<br />

jetzt wollten viele Besucher wissen:<br />

Wer hat es erbaut, wie wurde es früher<br />

genutzt, welche historische Rolle<br />

hat es gespielt?« Eine Ausstellung<br />

zeigt inzwischen die Geschichte von<br />

Popo XII., dem jüngsten Bruder von<br />

Herzog Georg Ernst aus der Henneberger<br />

Linie.<br />

Während sich die Kommune inzwischen<br />

vom Schloss getrennt hat – es ist<br />

an einen privaten Nutzer verkauft<br />

worden –, ist sie weiterhin Träger von<br />

Basilika und Museum. Gemeins<strong>am</strong><br />

mit dem Förderverein kümmert sie<br />

sich nun um die notwendige Sanierung<br />

wie auch um die inhaltliche Nutzung.<br />

Ein Höhepunkt war im vorigen<br />

Jahr der Festakt »900 Jahre Basilika«,<br />

aus dessen Anlass eben auch jene 900<br />

Paten gesucht und gefunden wurden.<br />

Mehrere Wünsche hatte der Verein,<br />

wie das eingeworbene Geld eingesetzt<br />

werden könnte. Die noch vorhandenen<br />

Grundmauern der Nebengebäude<br />

der Basilika – sie war einst um<br />

ein Drittel größer als jetzt – sollen<br />

beispielsweise gesichert werden, um<br />

diese Zeugnisse zu erhalten. Doch gegenwärtig<br />

werden erst einmal die aus<br />

den 1960er Jahren st<strong>am</strong>menden Elektroinstallationen<br />

im Turm erneuert.<br />

Der Brand der Kirche im ebenfalle an<br />

der Werra gelegenen Walldorf (Kirchenkreis<br />

Meiningen) hat ein Nachdenken,<br />

wenn nicht gar ein Umdenken<br />

bewirkt. Sicherheit soll nun vor<br />

Schönheit gehen. Wolfgang Swietek<br />

Restauratorin Dana Weinberg und Pfarrer Markus Tschirschnitz möchten der<br />

Geitersdorfer Kirche und deren Orgel wieder zu altem Glanz und Klang verhelfen.<br />

Foto: Constanze Alt<br />

nutzt bewusst die geselligen Runden,<br />

um mit den Gemeindegliedern zu leben<br />

und das in jedem Ort individuell.<br />

Wer hier als Fremder nach »dem Pfarrer«<br />

fragt, kann sich sicher sein, dass<br />

er gleich von mehreren hilfsbereiten<br />

Geitersdorfern eskortiert wird – zu<br />

ihrem Pfarrer. Constanze Alt<br />

Termine<br />

5. bis 11. Oktober<br />

Dosdorf. 5. 10., 10 bis 16 Uhr, auf<br />

dem Gelände der AGRAR: Erntedankfest,<br />

und 14 Uhr, in der Schafskäserei:<br />

Erntedankgottesdienst<br />

Henfstädt. 5. 10., 16 Uhr, Dorfkirche:<br />

Geistliche Chormusik –<br />

K<strong>am</strong>merchor der Schlosskapelle<br />

Saalfeld und Andreas Marquardt,<br />

Orgel; Leitung: Klaus-Peter Marquardt<br />

Lauscha. 10. 10., 17 Uhr, Kirche: Benefizkonzert<br />

zugunsten der Tafel<br />

Neuhaus/Sonneberg<br />

Rudolstädter Orgeltage<br />

Rudolstadt (mkz) – Vom 10. bis<br />

13. Oktober wird in der Saalestadt<br />

zu den 9. Rudolstädter Orgeltagen<br />

eingeladen. Sie beginnen <strong>am</strong> Donnerstag,<br />

10 Uhr, mit einem Kinderkonzert<br />

in der Stadtkirche. Am<br />

11. Oktober gibt es hier, 19.30 Uhr,<br />

ein Festkonzert mit den Thüringer<br />

Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt<br />

und Frank Bettenhausen, Orgel.<br />

Die Leitung hat Oliver Weder.<br />

Eine Orgelexkursion führt <strong>am</strong><br />

12. Oktober zu den Instrumenten in<br />

Catharinau, Oberhasel, Remda und<br />

Eschdorf und für den Abend ist ab<br />

19.30 Uhr eine Orgelnacht mit<br />

Büfett in der Rudolstädter Stadtkirche<br />

geplant. Im ersten Teil sind<br />

Philippe Sauvage, Orgel, und<br />

Claire Louchet-Destreman, Sopran,<br />

(beide Paris) zu hören. Im<br />

zweiten Teil folgen mit Pauken und<br />

Trompeten Solisten thüringischer<br />

und sächsischer Orchester, an der<br />

Orgel spielt Ralf Stiller.<br />

Der Festgottesdienst <strong>am</strong> 13. Oktober,<br />

10 Uhr, in der Stadtkirche<br />

beschließt die Konzertreihe mit<br />

der Kantate »Alles, was ihr tut«<br />

von Dietrich Buxtehude, ausgeführt<br />

vom Oratorienchor Rudolstadt<br />

und dem K<strong>am</strong>merorchester<br />

<strong>am</strong> Saalebogen, Leitung: Katja Bettenhausen.<br />

Suchtberatung<br />

Saalfeld (mkz) – Die Psychosoziale<br />

Beratungsstelle für Suchtkranke,<br />

Suchtgefährdete und Angehörige<br />

in Saalfeld befindet sich ab sofort<br />

im Haus der Diakonie, Brudergasse<br />

16/18 im Zentrum der Stadt. Am<br />

11. Oktober wird hier zu einem Tag<br />

der offenen Tür eingeladen.<br />

Impressum<br />

Ausgabe Thüringen<br />

Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />

in Mitteldeutschland e.V.<br />

www.glaube-und-heimat.de<br />

Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.)<br />

E-Mail <br />

Redaktion Thüringen<br />

Michael v. Hintzenstern, Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: R<strong>am</strong>ona Schurig<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Gemeins<strong>am</strong>e Redaktion<br />

Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />

(Seiten 2, 4 und 12)<br />

Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />

Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />

in Deutschland (EMVD).<br />

Anzeigen: Stefanie Rost<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-13, Telefax -18,<br />

E-Mail <br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4<br />

vom 1. 1. 2013.<br />

Abonnentenservice: Gerlint Buchwald<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />

E-Mail <br />

Anschrift (Verlag und Redaktionen):<br />

Postfach 26 03 und 26 41, 99407 Weimar<br />

Lisztstraße 2a, 99423 Weimar<br />

Druck: Schenkelberg Druck Weimar GmbH<br />

Jahresabonnement: 48,00 € inkl. Zustellgebühr,<br />

bei Bankeinzug 3% Rabatt.<br />

Abbestellungen sind mit einer Frist von<br />

6 Wochen zum Ende der Mindestbezugszeit<br />

und danach jeweils zum Quartalsende<br />

(Datum des Poststempels) möglich.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos wird keine Gewähr übernommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!