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Erinnerungen wecken - Glaube + Heimat

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6 Region Eisenach–Erfurt<br />

Nr. 45 vom 10. November 2013<br />

Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />

Notiert<br />

Weiter Lernort<br />

für Schüler<br />

Erfurt (epd) – Das Evangelische<br />

Augustinerkloster in Erfurt bleibt<br />

ein Lernort für Thüringer Schüler.<br />

Dazu wurde der vor fünf Jahren geschlossene<br />

Vertrag mit dem Kultusministerium<br />

zur verstärkten Einbeziehung<br />

der Lutherstätte in den<br />

Unterricht um weitere vier Jahre<br />

verlängert. Allein im vergangenen<br />

Jahr hätten 1600 Schüler an dem<br />

außerschulischen Projekt teilgenommen,<br />

sagte Kurator Lothar<br />

Schmelz am Montag bei der Vertragsunterzeichnung.<br />

Im Rahmen<br />

der Vereinbarung wird das Kloster<br />

für die Schülerinnen und Schüler<br />

aller Klassenstufen mit mehreren<br />

inhaltlichen Bausteinen als Ort der<br />

Reformation erlebbar.<br />

Hubertusmesse<br />

Tambach-Dietharz (mkz) – Auch<br />

in diesem Jahr feiert die Kirchengemeinde<br />

in Tambach-Dietharz eine<br />

Hubertusmesse mit Abendmahl.<br />

Hierzu wird am 10. November,<br />

14 Uhr, in die Bergkirche einge -<br />

laden. Der seit Jahrhunderten im<br />

katholischen Frankreich lebendige<br />

Brauch, in der Zeit des Hubertus -<br />

tages eine festliche Messe zu Ehren<br />

des Schutzheiligen der Jagd abzuhalten,<br />

gewinnt auch in Deutschland<br />

mehr und mehr Freunde. Im<br />

Anschluss an die Messe gibt es<br />

Weidmannskost vor der Kirche.<br />

Friedensdekade<br />

Erfurt (mkz) – Der Aktionskreis für<br />

Frieden in Erfurt veranstaltet während<br />

der diesjährigen Friedens -<br />

dekade vom 10. bis 20. November<br />

Vorträge, Diskussionen und Gedenken.<br />

Unter anderem wird am<br />

Sonntag, 17. November, wieder zur<br />

Andacht am Denkmal des unbekannten<br />

Wehrmatsdeserteurs auf<br />

den Petersberg eingeladen (siehe<br />

auch unter Termine).<br />

Hohe Besucherzahl<br />

Mühlhausen (mkz) – Die Bach-<br />

Kirche Divi Blasii am Mühlhäuser<br />

Untermarkt verzeichnet eine steigende<br />

Besucherzahl. Seit 2008<br />

zählte die verlässlich geöffnete Kirche<br />

163 000 Besucher. In diesem<br />

Jahr könnten es insgesamt 25 200<br />

werden, sagte Christian Wachsmann,<br />

der die Kirche offen hält und<br />

eine kleine Auswahl an Postkarten<br />

und Broschüren rund um die Kirche<br />

und Johann Sebastian Bach<br />

anbietet. Bach steht für viele Gäste<br />

im Mittelpunkt ihres Besuches,<br />

aber ebenso die imposante Gotik<br />

im Übergang von der Romanik.<br />

Ab dem Reformationstag bis<br />

zum März ist die Kirche nur eingeschränkt<br />

geöffnet.<br />

Öffnungszeiten: montags, dienstags<br />

und donnerstags von 9 bis 14.30 Uhr,<br />

mittwochs, freitags von 9 bis 12 Uhr<br />

Anzeige<br />

Reformationstag im Zeichen der Ökumene<br />

Die diesjährige ökumenische Pilgerwanderung zeigte<br />

das Eichsfeld von seiner goldenen Seite. Zum achten<br />

Mal hatten die umliegenden Gemeinden des Kirchenkreises<br />

Mühlhausen und das katholische Bistum Erfurt<br />

am Reformationstag hierzu eingeladen. Dass nach dem<br />

gemeinsamen Gottesdienst die Hülfensberger Franziskaner<br />

vor ihrer Wallfahrtskirche Reformationsbrötchen<br />

verteilten, stärkte die ökumenische Gemeinschaft der<br />

mehr als hundert Pilger. Ein freier Blick bot sich auch<br />

am geografisch höchsten Punkt des Weges (Foto), dem<br />

einstigen Grenz-Kolonnenweg zwischen Thüringen und<br />

Hessen. Hier versammelten sich die Teilnehmer zur Stationsandacht<br />

mit den Franziskanerbrüdern Johannes<br />

und Jordan sowie dem Pfarrer für die evangelischen<br />

Eichsfelder in Großtöpfer und Umgebung, Johannes<br />

Brehm. Nach weiteren acht Kilometern begrüßte im<br />

evangelischen Altenzentrum Kloster Zella der ökumenische<br />

Bläserkreis die Ankommenden und gab der Abschlussandacht<br />

einen würdigen Rahmen.<br />

Text und Foto: Matthias Hemmann<br />

<strong>Erinnerungen</strong> <strong>wecken</strong><br />

In Eisenach wurde erstmals ein besonderer Gottesdienst für Demenzkranke gefeiert<br />

In der Eisenacher Annenkirche sind<br />

fast alle Reihen besetzt. Im Gang<br />

steht jeweils noch ein Rollstuhl. »Großer<br />

Gott, wir loben dich«, »Nun danket<br />

alle Gott« – alte und bekannte<br />

Choräle erklingen. Als eine kleine<br />

Gruppe mit Gitarre und Percussions<br />

ein Lied vorträgt, steigen Helmut<br />

Reinhardt die Tränen in die Augen.<br />

Seine Sitznachbarin reicht ihm ein<br />

Taschentuch, streicht ihm beruhigend<br />

über die Schulter. Helmut Reinhardt<br />

ist 83 Jahre alt und sitzt im Rollstuhl.<br />

Er ist einer der vielen Demenzkranken<br />

und Senioren, die am letzten Sonntag<br />

im Oktober den ersten sogenannten<br />

Memory-Gottesdienst von Eisenach<br />

besuchten. Für dieses Vorhaben<br />

wurde eng mit zwei Senioreneinrichtungen<br />

in unmittelbarerer Nähe der<br />

Annenkirche zusammengearbeitet.<br />

Pfarrer Manfred Hilsemer kennt<br />

aus seinem beruflichen Alltag die<br />

Lebenswelt der Älteren, der Pflegeheim-Bewohner.<br />

Daraus entstand die<br />

Idee, für diese stetig größer werdende<br />

Gruppe einen speziellen Gottesdienst<br />

mit der Gemeinde zu feiern. Die wichtigste<br />

Voraussetzung dafür ist in der<br />

kleinen Kirche am Rande der Eise -<br />

nacher Innenstatt gegeben: Sie ist barrierefrei<br />

zu erreichen. Auch für Helmut<br />

Reinhardt. Er lebt direkt neben<br />

der Kirche im Pflegeheim St. Annen.<br />

Seine Begleiterin zu diesem Gottesdienst<br />

ist Gabi Lewrenz, Betreuungsfachkraft<br />

für Demente. Die 49-Jährige<br />

»Wir haben uns voll und<br />

ganz auf die Welt dieser<br />

Menschen eingelassen«<br />

begrüßt diesen ersten »Memory-Gottesdienst«.<br />

»Einmal im Monat feiern<br />

wir auch bei uns im Heim mit Pfarrer<br />

Hilsemer Gottesdienst. Aber die Gemeinschaft<br />

hier in der Kirche ist doch<br />

etwas Besonderes«, sagt die gläubige<br />

Katholikin.<br />

»Die Besucher sollen sich heimisch<br />

fühlen«, das ist auch das erklärte Ziel<br />

von Hilsemer. »Die Welt, in der Demente<br />

leben, ist oftmals die Welt der<br />

Erinnerung. Wenn sie an traditionelle<br />

Dinge erinnert werden, gibt es ihnen<br />

Sicherheit.« Ein Vorbereitungskreis,<br />

zu dem auch Mitarbeitende der umliegenden<br />

Pflegeheime gehören, war<br />

an der Planung des Gottesdienstes beteiligt.<br />

Anfang November werden sie<br />

sich zu einer Auswertung treffen. Altenpfleger<br />

Uwe Schmähling, Kirchenältester<br />

und Küster der Annenkirche,<br />

hofft, dass sich der »Memory-Gottesdienst«<br />

etablieren kann. »Es wäre<br />

schön, wenn auch Verwandte mit der<br />

Oma oder dem Opa herkommen«,<br />

sagt er. »Die Gottesdienste sollen es<br />

möglich machen, die Erlebniswelt der<br />

Großeltern nachzuempfinden.«<br />

Es bedeutet, Bekanntes einzubinden:<br />

die alten Lieder, Psalm 23 oder<br />

die gemeinsame Abendmahlsfeier.<br />

Unbekannteres, wie der Bibeltext oder<br />

das Lied »Ich danke meinen Gott«,<br />

werden langsam vorgelesen und<br />

mehrmals wiederholt – ganz anders<br />

also, als Pfarrer Hilsemer sonst bedacht<br />

ist, seine Gottesdienste zu gestalten.<br />

»Ich will der Gemeinde auch<br />

immer ein bisschen was Neues bieten.<br />

Heute war das anders. Wir haben uns<br />

voll und ganz auf die Welt dieser Menschen<br />

eingelassen«, sagt er. Auf die<br />

Frage, wie Helmut Reinhardt der Gottesdienst<br />

gefallen hat, antwortet er<br />

knapp: »Ich fand’s schön.« Er lächelt<br />

und hat wieder Tränen in den Augen.<br />

Mirjam Petermann<br />

Offene Arbeit Erfurt<br />

Schneider- und<br />

Schmuckkurs<br />

Erfurt (mkz) – Die Offene Arbeit Erfurt<br />

lädt zu kreativen Kursen ein: Ab dem<br />

13. November wird jeden Mittwoch,<br />

von 14 bis 16.30 Uhr ein Schneiderkurs<br />

für Erwachsene mit einer professionellen<br />

Schneiderin angeboten. Material,<br />

um sich selbst ein Kleidungsstück<br />

nähen zu können, muss mitgebracht<br />

werden. Der Kurs ist kostenlos, um<br />

Spenden für die Offene Arbeit wird gebeten.<br />

Kinder sind willkommen und<br />

können mitmachen.<br />

Am 18. und 19. November, jeweils<br />

19 Uhr, wird ein Schmuckkurs durchgeführt.<br />

Kosten für Material sind einzuplanen.<br />

Anmeldung zu den Kursen: Offene Arbeit<br />

Erfurt, Allerheiligenstraße 9 / Hinterhaus,<br />

99084 Erfurt, Telefon (03 61) 6 42 26 61,<br />

E-Mail <br />

Termine<br />

9. bis 15. November<br />

Döllstädt. 10. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />

Martinsfeier<br />

Ebeleben. 10. 11., 17.30 Uhr, Markt:<br />

Martinsfeier<br />

Eisenach. 9. 11.: Pogromnacht-Gedenken:<br />

14 Uhr, Synagogenplatz;<br />

14.30 Uhr: Gedenkweg zum Bahnhof;<br />

15 Uhr, Bahnhofshalle: Musikalisches<br />

Gedenken; 15.15 Uhr:<br />

Gedenkweg zum Theaterplatz;<br />

15.30 Uhr, Theater: Lesungen, Informationsstände<br />

und Audioprojekt<br />

• 10. 11., 10 Uhr, Nikolaikirche:<br />

Eröffnung Friedensdekade der<br />

EKM mit Pfarrerin Dr. Ellen Ueberschär:<br />

11. und 18. 11., jeweils 17 Uhr,<br />

Annenkirche: Friedensgebete; 13.<br />

11., 19 Uhr, Annenkirche: Filmabend<br />

»Le Havre« von Aki Kaurismäki;<br />

14. 11., 19 Uhr, Stadtverwaltung,<br />

Markt 2: Abend mit Jochen<br />

Kreyssig über Leben und Wirken<br />

von Lothar Kreyssig, Gründer der<br />

Aktion Sühnezeichen • 10. 11.,<br />

16.30 Uhr, Markt: Martinsfest •<br />

11. 11., 19 Uhr, Pfarrberg 4–6: Frauenstammtisch<br />

• 14. 11., 12.12 Uhr,<br />

Nikolaikirche: Mittagskonzert •<br />

14. 11., 19.30 Uhr, Bibel-Café: Aus<br />

meinem Bücherschrank – Tonimaria<br />

Kalkbrenner liest Hans Keilson<br />

(1909–2011) »Komödie in Moll«<br />

• 15. 11., voraussichtlich ab 19 Uhr,<br />

Bühne Schlachthof: Konzert und<br />

Lesung im Rahmen des Projektes<br />

»80 von Tausend« – Jazzmusiker<br />

Coco Schumann (er überlebte die<br />

Konzentrationslager Theresienstadt<br />

und Auschwitz)<br />

Erfurt. 9. 11., 18 Uhr, Vor dem Gebäude<br />

Lutherstr. 5: Denknadel für<br />

Herta Simon • 9. 11., 19 Uhr, Kleine<br />

Synagoge: Szenische Lesung von<br />

Biogrammen aus dem Gedenkbuch<br />

anlässl. der Novemberpogrome<br />

1938 und Buchpräsentation<br />

»Ausgelöschtes Leben. Juden in<br />

Erfurt 1933–1945« • 10. 11., 17 Uhr,<br />

Kleine Synagoge: Konzert »Ez iz<br />

geven a Zumertog – Die Geschichte<br />

des Wilnaer Ghettos im Spiegel seiner<br />

Lieder« • 10. 11., 17.15 Uhr, Marienwiese:<br />

Martinsspiel für Kinder,<br />

anschl. Umzug zur Martinsfeier<br />

auf dem Domplatz • 10. 11., 19 Uhr,<br />

Augustinerkloster: Martinsfeier •<br />

13. 11., 16 Uhr, Offene Arbeit, Allerheiligenstraße:<br />

Angebot für Kinder<br />

– Geschichten und Lieder zur Friedensdekade<br />

»Frieden machen –<br />

wie geht das? Solidarisch sein« •<br />

13. 11., 18.30 Uhr, Klosterstube: Bibelabend<br />

zu Markus 16,1-8 • 13. 11.,<br />

19 Uhr, Café Paul: Literaturcafé –<br />

Rainer Hohberg (Hummelshain)<br />

»Von Drachen, Hexen und verwunschenen<br />

Seelen« • 14. 11., 19 Uhr,<br />

Augustinerkloster: Vortrag von Lothar<br />

Schmelz: »Die Entwicklung<br />

des Augustinerklosters seit 2002«<br />

Gotha. 10. 11., 10 Uhr, Augustinerkirche:<br />

Kantatengottesdienst •<br />

17.30 Uhr, Margarethenkirche: Martinsfeier<br />

• 13. 11., ab 9.30 Uhr,<br />

Augustinerkloster: Evangelisches<br />

Forum – Freya Klier: »›Die Frau<br />

zwischen Kombi und Kreißsaal‹ –<br />

Zur Geschichte der DDR-Frauen«<br />

Herbsleben. 10. 11., 18 Uhr, Kirche:<br />

Martinsfeier<br />

Körner. 11. 11., 17.30 Uhr, Oberkirche:<br />

Martinsfeier<br />

Leina. 9. 11., 17 Uhr, Kirche: Martinsfeier<br />

Mechterstädt. 15. 11., 14 Uhr, Bodelschwingh-Hof:<br />

10-jähriges Bestehen<br />

der Tagesstätte<br />

Mühlhausen. 9. 11., 18 Uhr, Jüdischer<br />

Friedhof: Pogromgedenken,<br />

anschl. Gedenkweg<br />

Ruhla. 9. 11., 19.30 Uhr, Concordiakirche:<br />

Konzert<br />

Sömmerda. 10. 11., 10 Uhr, Bonifa -<br />

tiuskirche: Eröffnungsgottesdienst<br />

Friedensdekade • 10. 11., ab 17.30<br />

Uhr von der Petrikirche und ab<br />

17.45 Uhr, Franziskuskirche: Martinsumzug,<br />

18 Uhr: Martinsfeier •<br />

14. 11., 17 Uhr, LKG: Bibelgespräch<br />

Tabarz. 9. 11., 19 Uhr, Galerie Kukuna,<br />

Ausstellungseröffnung »Novemberblues«<br />

– Werke von Gert<br />

Weber (Gräfenhain)<br />

Wenigensömmern. 14. 11., 15 Uhr,<br />

LKG: Bibelgespräch


Nr. 45 vom 10. November 2013<br />

Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />

Region Gera–Weimar 7<br />

Termine<br />

9. bis 15. November<br />

Altenburg. 9. 11., 17 Uhr, St.-Bartholomäi-Kirche:<br />

Festgottesdienst –<br />

Verabschiedung von Superintendentin<br />

Anne-Kristin Ibrügger •<br />

11. 11., 17 Uhr, Brüderkirche: Ökumenisches<br />

Martinsfest mit Lampionumzug<br />

Bad Köstritz. 12. 11., 14 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus:<br />

Museumsrunde<br />

»Protestantisch – Katholisch – Konvertiert<br />

– Sächsische Hofkapellmeister<br />

zwischen J. Walter und H.<br />

Schütz«<br />

Buttstädt. 12. 11., 19 Uhr, Stadtkirche:<br />

Festliches Konzert – Maxim<br />

Kowalew Don Kosaken<br />

Dörflas. 9. 11., 17 Uhr, Nikolaus -<br />

kapelle: Orgelkonzert – Hartmut<br />

Siebmanns (Pößneck)<br />

Dorna. 11. 11., 17 Uhr: St.-Martins-<br />

Umzug vom Johanniter-Kindergarten<br />

zur Kirche<br />

Eisenberg. 10. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />

Martinstag • 13. 11., 18 Uhr,<br />

Stadtkirche: Film »Wer weiß wohin«<br />

mit libanesischem Essen<br />

Freienorla. 9. 11., 18.15 Uhr, Kirche:<br />

Martinsfest<br />

Gaberndorf. 11. 11., 17.30 Uhr, Kindergarten:<br />

Martinsumzug<br />

Gera. 9. 11., Pogromnacht-Gedenken:<br />

10 Uhr, Trinitatiskirche: Erinnerungsgottesdienst;<br />

11 Uhr, vor<br />

der einstigen Synagoge (Schülerstraße):<br />

Gedenken<br />

Greiz. 11. 11., 19 Uhr, kath. Kirche:<br />

Vortrag von Prof. Dr. Karl-Josef<br />

Kuschel »Weihnachten und der<br />

Koran«, Musik: Matthias Grünert,<br />

Orgel<br />

Jena. 14. 11., 20 Uhr, Stadtkirche, Ev.<br />

Jugend und ESG: Nacht der Lichter<br />

Kleindembach. 9. 11., 17.15 Uhr, Kirche:<br />

Martinsfest<br />

Kraftsdorf. 11. 11., 17 Uhr, Treff am<br />

Pfarrhaus: Martinsumzug<br />

Krölpa. 11. 11., 17.30 Uhr, Start<br />

Grundschule: Lampionumzug und<br />

Martinsspiel in der Kirche<br />

Kromsdorf. 11. 11., 16.30 Uhr, im<br />

Schlosspark: Laternenumzug<br />

Liebstedt. 11. 11., 18 Uhr, Kirche:<br />

Martinsumzug<br />

Oppurg. 10. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />

Lampionumzug<br />

Oßmannstedt. 11. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />

Martinsumzug<br />

Pößneck. 9. 11., 14 Uhr, im Stadtzentrum:<br />

Mahngang zu den Wohnhäusern<br />

ehemaliger jüdischer Mitbürger<br />

Pößneck-Jüdewein. 13. 11., 19 Uhr,<br />

Kirche: Vortrag zur Auflösung der<br />

MfS-Zentrale Gera<br />

Ranis. 10. 11., 17 Uhr, Kinder- und<br />

Jugendheim: Laternenumzug<br />

Rastenberg. 9. 11., 9.30 Uhr, Aula<br />

der Finneck-Schule »Maria Martha«:<br />

Projektvorstellung »Schnecke<br />

– Bildung braucht Gesundheit«,<br />

Interessenten melden sich<br />

bitte per E-Mail bei <br />

Tröbsdorf. 11. 11., 16 Uhr, Kirche:<br />

Martinsumzug<br />

Vielselbach. 9. 11., 15 Uhr, Pfarrhaus:<br />

Vortrag »Geschichte Vieselbachs«<br />

Weimar. 9. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />

Hubertusgottesdienst • 9. 11.,<br />

18 Uhr, Jüdischer Friedhof: Gedenken<br />

Reichspogromnacht • 10. 11.,<br />

10 Uhr, Jakobskirche: Literaturgottesdienst<br />

der ESG mit Texten aus<br />

dem Roman »Hiob« von J. Roth •<br />

10. 11., 16.15 Uhr, kath. Kirche:<br />

Lampionumzug zum Marktplatz,<br />

17 Uhr: Ökumenische Martinsfeier<br />

• 11. 11., 17 Uhr, Kreuzkirche: Theaterstück<br />

»Ein Weihnachtslied oder<br />

der Geizhals und die Gespenster«<br />

von Ch. Dickens • 14. 11., 19 Uhr,<br />

Herderzentrum, ESG: Gesprächsabend:<br />

Evangelisch – Katholische –<br />

Was trennt und was verbindet uns?<br />

• 14. 11., 19.30 Uhr, Herderzentrum/<br />

Herdersaal: Performance wider die<br />

Machtanmaßung des Geldes – Musikmanufactur:<br />

Silke Gonska &<br />

Frieder W. Bergner • 16. 11., 9 Uhr,<br />

Sophienhaus, Trierer Str. 2: Frühstückstreffen<br />

für Frauen »Mut für<br />

morgen trotz Angst und Sorgen«,<br />

Kostenbeitrag: 9 Euro, Anmeldung<br />

(bis 9. 11.): Telefon (0 36 43) 49 58 83<br />

Frank Lange, Pfarrer i. R. Roland Geipel und Hans-Dieter Barth auf der Baustelle der Gedächtniskapelle in der Neuen<br />

Landschaft Ronneburg<br />

Foto: Wolfgang Hesse<br />

Besinnung und Bewahrung<br />

Kapelle in der Neuen Landschaft Ronneburg erinnert an Auswirkungen des Uranbergbaus<br />

Gemeindeleben<br />

Durch verheerende Feuersbrunst zerstört<br />

Festgottesdienst zum Jubiläum der St.-Nikolaus-Kirche in Wurzbach<br />

Heute vor 250 Jahren haben Ihre<br />

Angehörigen die Kirche mit einem<br />

festlichen Akt wieder eingeweiht«,<br />

sagte Pfarrer Denny Seifert<br />

am 6. Oktober zu den zahlreichen Besuchern<br />

des Jubiläumsgottesdienstes<br />

»Zum Lob und zum Preise Gottes«.<br />

Unter den Ehrengästen konnte der<br />

frühere Thüringer Landesbischof und<br />

einstige Wurzbacher Pfarrer Werner<br />

Leich mit seiner Frau begrüßt werden.<br />

Sechs Jahre zuvor hatte eine verheerende<br />

Feuersbrunst die im heutigen<br />

südlichen Saale-Orla-Kreis gelegene<br />

Stadt heimgesucht. Dabei<br />

brannten 71 Häuser und 47 Scheunen<br />

nieder. »Die Kirchenglocken sind zerschmolzen,<br />

so heiß war der Brand«,<br />

zitierte Pfarrer Seifert aus einer Chronik.<br />

So musste auch die Stadtkirche<br />

St. Nikolaus wiedererrichtet werden.<br />

In mehrjähriger Arbeit ist ein für<br />

die damalige Zeit moderner Kirchenbau<br />

entstanden. Als Besonderheit gilt<br />

die von Johann Gottlob Trampeli<br />

(1742–1812) ab 1777 nach Silbermannscher<br />

Art gebaute Orgel. Ihre Kosten<br />

beliefen sich auf 900 Reichstaler, das<br />

Die aufgemauerten Steine lassen<br />

die Form schon erahnen. Inmitten<br />

der Neuen Landschaft Ronneburg,<br />

am Rande der Lichtenberger Kanten,<br />

steht der Rohbau einer kleinen Kapelle.<br />

Die Initiatoren Frank Lange und<br />

Hans-Dieter Barth entdeckten das<br />

etwa 20 Quadratmeter große Vorbild<br />

während einer Tirolreise und waren<br />

sofort von einem Nachbau überzeugt.<br />

Somit konnte das Mitte der 1990er<br />

Jahre von Pfarrer Johannes Dittrich<br />

aus Linda auf den Weg gebrachte Vorhaben<br />

endlich in die Tat umgesetzt<br />

werden. Nachdem im Zuge der<br />

Bundesgartenschau Gera-Ronneburg<br />

erste Entwürfe an den Kosten scheiterten,<br />

ist die jetzige Variante finanzierbar<br />

und kann überwiegend durch<br />

Eigenleistungen der Mitglieder des<br />

Vereins »Gedächtniskapelle Ronneburg«<br />

realisiert werden.<br />

Zu einem Informationstag luden<br />

die Initiatoren im Oktober auf die<br />

Baustelle ein. Überwältigt vom Besucherzuspruch<br />

zeigte sich Pfarrer i. R.<br />

Roland Geipel, der als neuer Vorsitzender<br />

ab sofort den Verein und die<br />

Anliegen der Kapelle nach außen vertreten<br />

wird. »Die Gedächtniskapelle<br />

steht für eine nachhaltige Erinnerung<br />

an die durch den Uranbergbau betroffenen<br />

und zum großen Teil verschwundenen<br />

Ortschaften und ihre<br />

ehemaligen Bewohner. Darüber hinaus<br />

soll an die Lebensleistung der<br />

vielen Bergleute erinnert werden, die<br />

oft Gesundheit und Lebenskraft eingebüßt<br />

haben. Direkt am Wanderweg<br />

durch die Neue Landschaft gelegen,<br />

möchte die Kapelle zum Innehalten,<br />

zur Besinnung und zur Bewahrung<br />

der Schöpfung gegenüber künftigen<br />

Generationen einladen.«<br />

Mit Gründung der Sowjetischen<br />

Aktiengesellschaft »Wismut« begann<br />

in den 1950er Jahren der rücksichtslose<br />

Abbau des Uranerzes, das für<br />

die Aufrüstung und das Atomwaffenprogramm<br />

im »Kalten Krieg« benötigt<br />

wurde. Hohe Geheimhaltung<br />

und militärische Organisation ließen,<br />

abgeschirmt von der Bevölkerung,<br />

die Wismut rasch zum drittgrößten<br />

Uranproduzenten weltweit heranwachsen.<br />

Orte und Kirchen<br />

verschwanden<br />

Bald überzogen die Tagebaue das gesamte<br />

dicht besiedelte Gebiet. Bereits<br />

1951 begann die Wismut damit, Dörfer<br />

zu räumen und die Bewohner umzusiedeln,<br />

um die Erzvorkommen lückenlos<br />

ausbeuten zu können. So verschwanden<br />

in den Folgejahren die<br />

Orte Sorge-Settendorf, Katzendorf,<br />

Gauern, Culmitsch, Lichtenberg,<br />

Schmirchau und Gessen ganz oder<br />

teilweise von der Landkarte. Die Kirchen<br />

in Schmirchau und Culmitsch<br />

wurden abgerissen. Insgesamt mussten<br />

bis 1968 etwa 1600 Menschen ihre<br />

Ortschaften verlassen. Der Flächenbedarf<br />

für die radioaktiven Reststoffe<br />

war enorm und so durchzogen bis<br />

1989 riesige Abraumhalden das Abbaugebiet.<br />

Erst nach 1990 konnten<br />

die Umweltschäden und der Raubbau<br />

an der Natur öffentlich benannt und<br />

gestoppt werden.<br />

Ullrich Zippel hat sich ausführlich<br />

mit der Geschichte der Wismut beschäftigt<br />

und bietet seit 2007 Wanderungen<br />

und Radtouren im Gebiet der<br />

verschwundenen Ortschaften an. »Es<br />

ist wichtig, dass die Menschen die Geschichte<br />

der Gegend kennenlernen,<br />

die Erinnerung an die abgerissenen<br />

Dörfer wachgehalten wird und wir<br />

daraus Schlussfolgerungen für Gegenwart<br />

und Zukunft ziehen«, betont<br />

Zippel. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />

in den letzten 20 Jahren<br />

ließen die Landschaft um Ronneburg<br />

neu entstehen. Zur Bundesgartenschau<br />

Gera-Ronneburg 2007 wurden<br />

die Ergebnisse der Rekultivierung<br />

erstmalig vorgestellt.<br />

Im Zuge der Aufarbeitung der Geschichte<br />

des Uranbergbaus um Ronneburg<br />

ist durch den Bergbautradi -<br />

tionsverein Wismut auf der Schmirchauer<br />

Höhe ein Aussichtspunkt in<br />

Form einer Grubenlampe und eine<br />

begehbare Landkarte aus Gedenksteinen<br />

errichtet worden. Die Gedächtniskapelle<br />

wurde vom Bergbautradi -<br />

tionsverein in das Zeitzeugnis-Konzept<br />

aufgenommen und soll auch für<br />

die ehemaligen Kumpel ein Teil der<br />

Erinnerungskultur werden.<br />

Wolfgang Hesse<br />

Altbischof Werner Leich beim Gottesdienst in<br />

der Wurzbacher Kirche<br />

Foto: Sandra Smailes<br />

sind nach heutiger Kaufkraft<br />

60 000 Euro.<br />

Festprediger Werner<br />

Leich erinnerte an die vielen<br />

schönen Jahre, die er mit<br />

seiner Familie in Wurzbach<br />

verbracht hat. »Unsere Kinder<br />

sind hier aufgewachsen,<br />

sie haben hier ihre <strong>Heimat</strong>«,<br />

betonte der Altbischof, der<br />

von 1954 bis 1969 in der<br />

Stadt an der Sormitz wirkte,<br />

bis seine Berufung als Superintendent<br />

nach Lobenstein<br />

erfolgte. »Hautnah begegnete<br />

mir der gute Gott<br />

bei den Sterbenden«, erinnerte<br />

sich Leich. Vor allem<br />

diese seelsorgerische Tätigkeit<br />

habe ihn für sein Leben<br />

geprägt. »Bescheiden und<br />

dankbar in der Freude, geduldig und<br />

hoffnungsvoll im Leid«, nannte er sei -<br />

ne Lebensmaxime. Der hohe, stolze<br />

Turm der St.-Nikolaus-Kirche erweise<br />

sich dabei als sichtbare Predigt: »Der<br />

Allmächtige ist über uns.«<br />

Tobias Keil ließ zur Begrüßung auf<br />

dem Kirchturm seine Trompete erklingen.<br />

Organist Jürgen Schumann<br />

begleitete den Oboisten Albrecht Reimann<br />

beim Vortrag von Bach-Sonaten.<br />

Roland Schübel spielte die Trampeli-Orgel<br />

und die Mitglieder des Posaunenchors<br />

Heberndorf musizierten<br />

auch nach dem Gottesdienst auf der<br />

Empore.<br />

Sandra Smailes<br />

Notiert<br />

Ein Päckchen<br />

Liebe schenken<br />

Münchenbernsdorf (mkz) – Bereits<br />

zum 13. Mal unterstützen Werner<br />

und Marga Brauner aus Münchenbernsdorf<br />

die Aktion »Ein<br />

Päckchen Liebe schenken« des<br />

Missionswerkes »Licht im Osten«<br />

(Korntal bei Stuttgart). Weihnachtspäckchen<br />

für Kinder, Familien<br />

oder Senioren (Zielgruppe angeben!)<br />

werden bis 14. November<br />

in Münchenbernsdorf gesammelt,<br />

dort abgeholt und nach Russland,<br />

Osteuropa und Zentralasien transportiert.<br />

Erwünschte Päckchengröße<br />

35–45 cm × 25–35 cm × 10–20<br />

cm, das Gewicht sollte bei Kinderund<br />

Seniorenpäckchen 4–5 kg, bei<br />

Lebensmittelpäckchen 6–7 kg betragen.<br />

Getragene Sachen oder<br />

Medikamente sind nicht möglich.<br />

Kontakt: Marga und Werner Brauner,<br />

Alfred-Brehm-Straße 38, 07589 Münchenbernsdorf,<br />

Telefon (03 66 04)<br />

80997<br />

www.lio.org<br />

Anzeige


8 Region Meiningen–Suhl<br />

Nr. 45 vom 10. November 2013<br />

Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />

Kirche des Monats<br />

Barockkirche<br />

in Altenfeld<br />

Die Barockkirche im südthüringischen<br />

Altenfeld (Kirchenkreis<br />

Arnstadt-Ilmenau) ist Kirche<br />

des Monats November der Stiftung<br />

zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler<br />

(KiBa). Mit dem Titel<br />

verbunden ist eine Förderung von<br />

13 600 Euro für die Sanierung des<br />

denkmalgeschützten Daches, teilte<br />

die Evangelische Kirche in<br />

Deutschland (EKD) in Hannover<br />

mit. Charakteristisch für den 1741<br />

geweihten Sakralbau sei der graue<br />

Schiefer als Dacheindeckung und<br />

Verblendung von weiten Teilen der<br />

Fassade.<br />

Inzwischen weise die Holzkonstruktion<br />

im Dach Schäden auf,<br />

weil sie überwiegend noch aus<br />

der Entstehungszeit der Kirche<br />

stamme. An Baukosten sind den<br />

Angaben zufolge insgesamt 185 000<br />

Euro veranschlagt. Die Sanierungsarbeiten<br />

sollen im Jahr 2016 zum<br />

275. Weihe-Jubiläum der Kirche<br />

abgeschlossen sein. Um das Geld<br />

dafür aufzubringen, lädt die Gemeinde<br />

regelmäßig zu Benefizkonzerten<br />

und Festen ein. Zudem soll<br />

von Mitte November an ein selbst<br />

verfasstes Theaterstück aufgeführt<br />

werden.<br />

»Seit fast sechs Monaten arbeiten<br />

wir an den Texten, den Kostümen<br />

und dem Bühnenbild für das<br />

aktuelle Stück«, sagt Uwe Guttwein,<br />

Vorsitzender des örtlichen Fördervereins<br />

»Freunde der Kirche Altenfeld«.<br />

Ab Mitte November wird es<br />

auf der Bühne gezeigt werden, Titel:<br />

»Alles für die Katz!« Ein Name,<br />

so Guttwein, der sich »ganz sicher<br />

nicht« auf den Erfolg der Sanierungsbemühungen<br />

in Altenfeld bezieht.<br />

Die Stiftung zur Bewahrung<br />

kirchlicher Baudenkmäler in<br />

Deutschland ist eine Stiftung der<br />

EKD und der evangelischen Landeskirchen.<br />

Seit 1999 hat sie mehr<br />

als 1000 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben<br />

in Höhe von über<br />

24,8 Millionen Euro geben können.<br />

2013 förderte die KiBa bisher 95<br />

Projekte in ganz Deutschland mit<br />

einem Gesamtvolumen von 1,25<br />

Millionen Euro. Mehr als 2 700 Mitglieder<br />

engagieren sich bundesweit<br />

im Förderverein der Stiftung KiBa.<br />

(epd/mkz)<br />

www.stiftung-kiba.de<br />

Im Porträt<br />

Inspiration und Begeisterung für Musik <strong>wecken</strong><br />

Jörg Reddin ist der neue Kantor in Arnstadt<br />

Wo einst Johann Sebastian Bach<br />

wirkte, hat Jörg Reddin im September<br />

das Kantorenamt übernommen.<br />

Er folgt in Arnstadt auf den langjährigen<br />

Kirchenmusikdirektor Gottfried<br />

Preller, der im Sommer in den<br />

Ruhestand verabschiedet worden war.<br />

»Ich tue, was ich tun muss, den Rest<br />

muss Gott machen«, sagt Reddin<br />

– die »großen Fußstapfen«, die der<br />

historische Vorgänger Bach und der<br />

unmittelbare Preller hinterlassen haben,<br />

schrecken ihn jedenfalls nicht.<br />

Das Weihnachtsoratorium wird<br />

seine erste öffentliche Bewährung<br />

sein, »da wird man wohl mit beson -<br />

derer Aufmerksamkeit verfolgen, was<br />

der Neue so macht«, lacht der 40-Jährige.<br />

Aber eigentlich fühlt er sich<br />

schon nach einem guten Monat mittendrin.<br />

Zu seinen Aufgaben gehört<br />

die Leitung des Bachchors, der im Januar<br />

2013 sein 80-jähriges Bestehen<br />

feiern wird. Dazu kommt der Kantatenchor,<br />

der sechs Mal jährlich Kantatengottesdienste<br />

gestaltet, eigene Orgelkonzerte<br />

sowie die Gottesdienste<br />

begleitet. Vor allem im Sommer gilt es,<br />

den vielen Touristen, die die Bachkirche<br />

besuchen, die Orgeln samt der<br />

Ein Mitglied der Delegation aus Tansania stellt die Partnerkirche vor.<br />

Jörg Reddin<br />

Standpunkte erörtert<br />

Der Kirchenkreis Schmalkalden feierte am Reformationstag<br />

Wo stehen wir?« – unter diesem<br />

Motto stand das diesjährige<br />

Kirchenkreisfest im Kirchenkreis<br />

Schmalkalden (Kurhessen-Waldeck)<br />

am Reformationstag. Schon der große<br />

Reformator Martin Luther hatte einiges<br />

in Sachen Standpunkt zu sagen.<br />

»Hier stehe ich und kann nicht anders«,<br />

soll er auf dem Reichstag 1521<br />

in Worms ausgerufen haben.<br />

An dieses Wort wurde in der Haseltal-Halle<br />

in Steinbach-Hallenberg<br />

erinnert. Erschien Luther doch persönlich<br />

auf dem 6. Kirchenkreisfest,<br />

begleitet von seiner Ehefrau Katharina<br />

von Bora. Dekan Ralf Gebauer – mit<br />

Lutherbarett auf dem Haupt – und die<br />

Pröpstin des Sprengels Hersfeld, Sabine<br />

Kropf-Brandau, sorgten mit ihrem<br />

Predigt-Dialog für eine besondere<br />

Überraschung. Sie redeten über die<br />

Kirche von damals, den gewaltigen<br />

Umbruch im Zuge der Reformation,<br />

die Entwicklung im Laufe der folgenden<br />

Jahrhunderte und schließlich<br />

über die gegenwärtige Situation. Viel<br />

Gutes stellten sie im Heute fest – eine<br />

gewachsene Rolle der Frau in der<br />

evangelischen Kirche, verbesserte Beziehungen<br />

zur katholischen Kirche,<br />

großartige Leistungen beim Erhalt<br />

von Kirchen und Gemeindehäusern<br />

im Kirchenkreis, ein immenses soziales<br />

Engagement in zahlreichen kirchlichen<br />

Einrichtungen und Initiativen<br />

sowie nicht zuletzt eine lebendige<br />

seelsorgerische Arbeit in den Gemeinden.<br />

Wo stehen wir im Leben, wo in der<br />

Gesellschaft, wo in einer Partnerschaft,<br />

im Beruf und im <strong>Glaube</strong>n?<br />

Junge und Alte waren eingeladen, sich<br />

im Rahmen des 6. Kirchenkreisfestes<br />

diesen Fragen zu stellen, mit anderen<br />

Christen darüber zu diskutieren, Gedanken<br />

anzuregen oder aufzunehmen,<br />

Sichtwinkel zu erweitern. Von<br />

vielen Seiten konnte und sollte das<br />

Motto des Treffens betrachtet werden.<br />

Auch auf dem integrierten Konfi-Tag<br />

ging es um Standort- und Standpunktbestimmungen.<br />

Worauf steht ihr, wie<br />

standhaft seid ihr, vor wen und hinter<br />

wen stellt ihr euch – zu solchen und<br />

ähnlichen Fragen waren die Jugendlichen<br />

aufgerufen sich zu bekennen.<br />

Weiterhin ging es um die Partnerschaft<br />

zwischen dem Kirchenkreis<br />

Foto: Ines Rein-Brandenburg<br />

Musik des großen Barockkomponisten<br />

nahezubringen.<br />

Für Reddin steht dabei die Frage<br />

»Was gibt uns diese Musik heute?« im<br />

Mittelpunkt. Wie schon an seinem<br />

letzten Wirkungsort, der mecklenburgischen<br />

Gemeinde Plau am See, will<br />

er mit seiner musikalisch-professionellen<br />

Begabung vor allem an der Basis,<br />

bei den Laien-Sängern die Inspiration<br />

und Begeisterung durch Musik<br />

<strong>wecken</strong>. »Das ist meine Erfüllung und<br />

ihre Freude.« Neu entwickeln will der<br />

Kantor die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Auch eine ökumenische<br />

Seniorenarbeit schwebt ihm vor, etwa<br />

im Stil eines Singkreises für Leute, denen<br />

der Bachchor »zu anstrengend«<br />

ist. »Schließlich ist Singen gesund«, so<br />

die Überzeugung des Kantors.<br />

Foto: Jürgen Glocke<br />

Schmalkalden und der Ost- und Küstendiözese<br />

der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirche in Tansania (ELCT). 40<br />

Jahre währen die engen und freundschaftlichen<br />

Beziehungen. Grund genug,<br />

zurückzuschauen, zu bilanzieren<br />

und zu prognostizieren. Eine kleine<br />

tansanische Delegation unter der Leitung<br />

von Dean George Paul Fupe,<br />

dem stellvertretenden Bischof der<br />

ELCT, war zum Fest gekommen.<br />

Die Freundschaft zwischen dem<br />

Kirchenkreis Schmalkalden und der<br />

fast 7 000 Kilometer entfernten Diözese<br />

in Ostafrika wurde 1973 begründet.<br />

Deutsche Hilfsbereitschaft und<br />

ostafrikanischer Unterstützungsbedarf<br />

fügten sich zu einer Partnerschaft.<br />

Es kam zu zahlreichen Begegnungen<br />

und Kontakten zwischen beiden<br />

Seiten, zu Austauschprogrammen,<br />

gegenseitigen Besuchen und<br />

vielfältigen Hilfsprojekten in den folgenden<br />

Jahren.<br />

Die tansanischen Gästen und die<br />

Christen aus dem Kirchenkreis waren<br />

sich einig, dass sie die seit 40 Jahren<br />

bestehende Partnerschaft weiter fortführen<br />

wollen. Jürgen Glocke<br />

Jörg Reddin wurde 1973 in Rostock<br />

geboren. Sein Weg führte nicht ganz<br />

geradlinig zur Musik. Zwar lernte er<br />

mit zwölf Jahren Klavier, mit 15 Orgel,<br />

und zeigte früh musikalische Begabung<br />

und Engagement in der <strong>Heimat</strong>gemeinde.<br />

Doch als Beruf empfahlen<br />

die Eltern ein »Handwerk mit goldenem<br />

Boden« – er absolvierte zunächst<br />

eine Druckerlehre, schulte später, als<br />

die Druck-Chemikalien seine Gesundheit<br />

angriffen, in Hamburg zum<br />

Bürokaufmann um. »Es war nicht<br />

meine Welt, aber es war gut und hilft<br />

zu verstehen, wie andere Leute leben«,<br />

kommentiert er heute seine frühere<br />

Berufsentscheidung. In Hamburg<br />

kam er 1997 zum Orgelstudium.<br />

Ein Erasmus-Stipendium in Wien<br />

sollte eigentlich das Studium vertiefen,<br />

aber die Umstände passten nicht.<br />

Stattdessen öffnete sich eine Tür, ein<br />

Gesangsstudium dranzuhängen, das<br />

ihn vier Jahre lang in der österreichischen<br />

Hauptstadt hielt. Seit 2006<br />

hatte er, neben weiteren Orgelstudien<br />

in Halle, Kantoren-Aufgaben in verschiedenen<br />

Gemeinden in Mecklenburg<br />

übernommen, zuletzt in Plau am<br />

See. Ines Rein-Brandenburg<br />

Termine<br />

9. bis 15. November<br />

Arnstadt. 10. 11., 9.30 Uhr, Bachkirche:<br />

Gottesdienst – Eröffnung der<br />

Friedensdekade • 11. 11., 17 Uhr,<br />

Himmelfahrtskirche: Martinstag –<br />

Lampionumzug mit der katholischen<br />

Gemeinde<br />

Bad Colberg. 10. 11., 10 Uhr, Kirche:<br />

Gottesdienst – Einführung Kirchenälteste<br />

Häselrieth. 11. 11., 18 Uhr, an der<br />

Kirche: Martinstag – Andacht,<br />

anschl. Umzug durchs Dorf<br />

Heldburg. 10. 11., 17 Uhr, Markt:<br />

Martinstag mit Umzug<br />

Plaue. 9. 11., 15.30 Uhr, Kirche: Hubertusmesse<br />

Römhild. 10. 11., 16 Uhr, Stiftskirche:<br />

Konzert – Ensemble für jüdische<br />

Musik »Mizwa« (Hannover)<br />

Rudolstadt. 10. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />

Orgelkonzert zu Luthers<br />

Geburtstag<br />

Roßdorf. 12. 11., 19.30 Uhr, Pfarrhaus:<br />

<strong>Glaube</strong>nskurs »Er veränderte<br />

die Welt: Jesus von Nazareth«<br />

Schleusingen. 9. 11., 19.30 Uhr, Bertholdstraße,<br />

an der Stele, anschl. im<br />

Künstlerhof »Roter Ochse«: Gedenkveranstaltung<br />

– Vortrag und<br />

Gespräch mit Prof. Dr. Reinhard<br />

Schramm (neuer Vorsitzender der<br />

Jüdischen Landesgemeinde Thüringen)<br />

zu »›Kristallnacht‹ vor 75<br />

Jahren – Jüdisches Leben heute« •<br />

10. 11., 17.30 Uhr, Johanniskirche:<br />

Martinstag – Gottesdienst mit<br />

anschl. Laternenumzug zum Wilhelm-Augusta-Stift<br />

• 12. 11., 20 Uhr,<br />

Gemeindezentrum: <strong>Glaube</strong>nskurs<br />

Suhl. 11. 11., 17 Uhr, Mehrgenerationenhaus<br />

Suhl, Familienzentrum<br />

»Die Insel« Suhl-Nord: Martinstag<br />

Themar. 9. 11., 19.30 Uhr, Amtshaus<br />

am Schuhmarkt: Gedenkveranstaltung<br />

– Vortrag von Prof. Dr.<br />

Sharon Meen (Ehrenbürgerin der<br />

Stadt Themar): »Das Novemberpogrom<br />

1938 und die jüdischen Familien<br />

in Themar«; Musik: Kevin<br />

Sauer (Gellershausen), Akkordeon<br />

Ummerstadt. Kirche: 8. 11., 17 Uhr:<br />

Martinstag; 10. 11., 9 Uhr: Gottesdienst<br />

– Einführung Kirchenälteste<br />

Impressum<br />

Ausgabe Thüringen<br />

Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />

in Mitteldeutschland e.V.<br />

www.glaube-und-heimat.de<br />

Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.)<br />

E-Mail <br />

Redaktion Thüringen<br />

Michael v. Hintzenstern, Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Gemeinsame Redaktion<br />

Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />

(Seiten 2, 4 und 12)<br />

Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />

Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />

in Deutschland (EMVD).<br />

Anzeigen: Stefanie Rost<br />

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Abonnentenservice: Gerlint Buchwald<br />

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Soweit Sie uns zum Bankeinzug bevollmächtigt<br />

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Voraus ein: bei jährlicher Zahlweise am 15. des<br />

ersten Monats im jeweiligen 12-monatigen<br />

Abonnementzeitraum; bei Halbjahreszahlung<br />

am 15. des ersten Monats im jeweiligen Halbjahreszeitraum;<br />

bei quartalsweiser Zahlung am<br />

15. des ersten Monats im jeweiligen Dreimonatszeitraum.<br />

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Frist von 6 Wochen zum Ende der Mindestbezugszeit<br />

und danach jeweils zum Quartalsende<br />

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