Erinnerungen wecken - Glaube + Heimat
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6 Region Eisenach–Erfurt<br />
Nr. 45 vom 10. November 2013<br />
Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />
Notiert<br />
Weiter Lernort<br />
für Schüler<br />
Erfurt (epd) – Das Evangelische<br />
Augustinerkloster in Erfurt bleibt<br />
ein Lernort für Thüringer Schüler.<br />
Dazu wurde der vor fünf Jahren geschlossene<br />
Vertrag mit dem Kultusministerium<br />
zur verstärkten Einbeziehung<br />
der Lutherstätte in den<br />
Unterricht um weitere vier Jahre<br />
verlängert. Allein im vergangenen<br />
Jahr hätten 1600 Schüler an dem<br />
außerschulischen Projekt teilgenommen,<br />
sagte Kurator Lothar<br />
Schmelz am Montag bei der Vertragsunterzeichnung.<br />
Im Rahmen<br />
der Vereinbarung wird das Kloster<br />
für die Schülerinnen und Schüler<br />
aller Klassenstufen mit mehreren<br />
inhaltlichen Bausteinen als Ort der<br />
Reformation erlebbar.<br />
Hubertusmesse<br />
Tambach-Dietharz (mkz) – Auch<br />
in diesem Jahr feiert die Kirchengemeinde<br />
in Tambach-Dietharz eine<br />
Hubertusmesse mit Abendmahl.<br />
Hierzu wird am 10. November,<br />
14 Uhr, in die Bergkirche einge -<br />
laden. Der seit Jahrhunderten im<br />
katholischen Frankreich lebendige<br />
Brauch, in der Zeit des Hubertus -<br />
tages eine festliche Messe zu Ehren<br />
des Schutzheiligen der Jagd abzuhalten,<br />
gewinnt auch in Deutschland<br />
mehr und mehr Freunde. Im<br />
Anschluss an die Messe gibt es<br />
Weidmannskost vor der Kirche.<br />
Friedensdekade<br />
Erfurt (mkz) – Der Aktionskreis für<br />
Frieden in Erfurt veranstaltet während<br />
der diesjährigen Friedens -<br />
dekade vom 10. bis 20. November<br />
Vorträge, Diskussionen und Gedenken.<br />
Unter anderem wird am<br />
Sonntag, 17. November, wieder zur<br />
Andacht am Denkmal des unbekannten<br />
Wehrmatsdeserteurs auf<br />
den Petersberg eingeladen (siehe<br />
auch unter Termine).<br />
Hohe Besucherzahl<br />
Mühlhausen (mkz) – Die Bach-<br />
Kirche Divi Blasii am Mühlhäuser<br />
Untermarkt verzeichnet eine steigende<br />
Besucherzahl. Seit 2008<br />
zählte die verlässlich geöffnete Kirche<br />
163 000 Besucher. In diesem<br />
Jahr könnten es insgesamt 25 200<br />
werden, sagte Christian Wachsmann,<br />
der die Kirche offen hält und<br />
eine kleine Auswahl an Postkarten<br />
und Broschüren rund um die Kirche<br />
und Johann Sebastian Bach<br />
anbietet. Bach steht für viele Gäste<br />
im Mittelpunkt ihres Besuches,<br />
aber ebenso die imposante Gotik<br />
im Übergang von der Romanik.<br />
Ab dem Reformationstag bis<br />
zum März ist die Kirche nur eingeschränkt<br />
geöffnet.<br />
Öffnungszeiten: montags, dienstags<br />
und donnerstags von 9 bis 14.30 Uhr,<br />
mittwochs, freitags von 9 bis 12 Uhr<br />
Anzeige<br />
Reformationstag im Zeichen der Ökumene<br />
Die diesjährige ökumenische Pilgerwanderung zeigte<br />
das Eichsfeld von seiner goldenen Seite. Zum achten<br />
Mal hatten die umliegenden Gemeinden des Kirchenkreises<br />
Mühlhausen und das katholische Bistum Erfurt<br />
am Reformationstag hierzu eingeladen. Dass nach dem<br />
gemeinsamen Gottesdienst die Hülfensberger Franziskaner<br />
vor ihrer Wallfahrtskirche Reformationsbrötchen<br />
verteilten, stärkte die ökumenische Gemeinschaft der<br />
mehr als hundert Pilger. Ein freier Blick bot sich auch<br />
am geografisch höchsten Punkt des Weges (Foto), dem<br />
einstigen Grenz-Kolonnenweg zwischen Thüringen und<br />
Hessen. Hier versammelten sich die Teilnehmer zur Stationsandacht<br />
mit den Franziskanerbrüdern Johannes<br />
und Jordan sowie dem Pfarrer für die evangelischen<br />
Eichsfelder in Großtöpfer und Umgebung, Johannes<br />
Brehm. Nach weiteren acht Kilometern begrüßte im<br />
evangelischen Altenzentrum Kloster Zella der ökumenische<br />
Bläserkreis die Ankommenden und gab der Abschlussandacht<br />
einen würdigen Rahmen.<br />
Text und Foto: Matthias Hemmann<br />
<strong>Erinnerungen</strong> <strong>wecken</strong><br />
In Eisenach wurde erstmals ein besonderer Gottesdienst für Demenzkranke gefeiert<br />
In der Eisenacher Annenkirche sind<br />
fast alle Reihen besetzt. Im Gang<br />
steht jeweils noch ein Rollstuhl. »Großer<br />
Gott, wir loben dich«, »Nun danket<br />
alle Gott« – alte und bekannte<br />
Choräle erklingen. Als eine kleine<br />
Gruppe mit Gitarre und Percussions<br />
ein Lied vorträgt, steigen Helmut<br />
Reinhardt die Tränen in die Augen.<br />
Seine Sitznachbarin reicht ihm ein<br />
Taschentuch, streicht ihm beruhigend<br />
über die Schulter. Helmut Reinhardt<br />
ist 83 Jahre alt und sitzt im Rollstuhl.<br />
Er ist einer der vielen Demenzkranken<br />
und Senioren, die am letzten Sonntag<br />
im Oktober den ersten sogenannten<br />
Memory-Gottesdienst von Eisenach<br />
besuchten. Für dieses Vorhaben<br />
wurde eng mit zwei Senioreneinrichtungen<br />
in unmittelbarerer Nähe der<br />
Annenkirche zusammengearbeitet.<br />
Pfarrer Manfred Hilsemer kennt<br />
aus seinem beruflichen Alltag die<br />
Lebenswelt der Älteren, der Pflegeheim-Bewohner.<br />
Daraus entstand die<br />
Idee, für diese stetig größer werdende<br />
Gruppe einen speziellen Gottesdienst<br />
mit der Gemeinde zu feiern. Die wichtigste<br />
Voraussetzung dafür ist in der<br />
kleinen Kirche am Rande der Eise -<br />
nacher Innenstatt gegeben: Sie ist barrierefrei<br />
zu erreichen. Auch für Helmut<br />
Reinhardt. Er lebt direkt neben<br />
der Kirche im Pflegeheim St. Annen.<br />
Seine Begleiterin zu diesem Gottesdienst<br />
ist Gabi Lewrenz, Betreuungsfachkraft<br />
für Demente. Die 49-Jährige<br />
»Wir haben uns voll und<br />
ganz auf die Welt dieser<br />
Menschen eingelassen«<br />
begrüßt diesen ersten »Memory-Gottesdienst«.<br />
»Einmal im Monat feiern<br />
wir auch bei uns im Heim mit Pfarrer<br />
Hilsemer Gottesdienst. Aber die Gemeinschaft<br />
hier in der Kirche ist doch<br />
etwas Besonderes«, sagt die gläubige<br />
Katholikin.<br />
»Die Besucher sollen sich heimisch<br />
fühlen«, das ist auch das erklärte Ziel<br />
von Hilsemer. »Die Welt, in der Demente<br />
leben, ist oftmals die Welt der<br />
Erinnerung. Wenn sie an traditionelle<br />
Dinge erinnert werden, gibt es ihnen<br />
Sicherheit.« Ein Vorbereitungskreis,<br />
zu dem auch Mitarbeitende der umliegenden<br />
Pflegeheime gehören, war<br />
an der Planung des Gottesdienstes beteiligt.<br />
Anfang November werden sie<br />
sich zu einer Auswertung treffen. Altenpfleger<br />
Uwe Schmähling, Kirchenältester<br />
und Küster der Annenkirche,<br />
hofft, dass sich der »Memory-Gottesdienst«<br />
etablieren kann. »Es wäre<br />
schön, wenn auch Verwandte mit der<br />
Oma oder dem Opa herkommen«,<br />
sagt er. »Die Gottesdienste sollen es<br />
möglich machen, die Erlebniswelt der<br />
Großeltern nachzuempfinden.«<br />
Es bedeutet, Bekanntes einzubinden:<br />
die alten Lieder, Psalm 23 oder<br />
die gemeinsame Abendmahlsfeier.<br />
Unbekannteres, wie der Bibeltext oder<br />
das Lied »Ich danke meinen Gott«,<br />
werden langsam vorgelesen und<br />
mehrmals wiederholt – ganz anders<br />
also, als Pfarrer Hilsemer sonst bedacht<br />
ist, seine Gottesdienste zu gestalten.<br />
»Ich will der Gemeinde auch<br />
immer ein bisschen was Neues bieten.<br />
Heute war das anders. Wir haben uns<br />
voll und ganz auf die Welt dieser Menschen<br />
eingelassen«, sagt er. Auf die<br />
Frage, wie Helmut Reinhardt der Gottesdienst<br />
gefallen hat, antwortet er<br />
knapp: »Ich fand’s schön.« Er lächelt<br />
und hat wieder Tränen in den Augen.<br />
Mirjam Petermann<br />
Offene Arbeit Erfurt<br />
Schneider- und<br />
Schmuckkurs<br />
Erfurt (mkz) – Die Offene Arbeit Erfurt<br />
lädt zu kreativen Kursen ein: Ab dem<br />
13. November wird jeden Mittwoch,<br />
von 14 bis 16.30 Uhr ein Schneiderkurs<br />
für Erwachsene mit einer professionellen<br />
Schneiderin angeboten. Material,<br />
um sich selbst ein Kleidungsstück<br />
nähen zu können, muss mitgebracht<br />
werden. Der Kurs ist kostenlos, um<br />
Spenden für die Offene Arbeit wird gebeten.<br />
Kinder sind willkommen und<br />
können mitmachen.<br />
Am 18. und 19. November, jeweils<br />
19 Uhr, wird ein Schmuckkurs durchgeführt.<br />
Kosten für Material sind einzuplanen.<br />
Anmeldung zu den Kursen: Offene Arbeit<br />
Erfurt, Allerheiligenstraße 9 / Hinterhaus,<br />
99084 Erfurt, Telefon (03 61) 6 42 26 61,<br />
E-Mail <br />
Termine<br />
9. bis 15. November<br />
Döllstädt. 10. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />
Martinsfeier<br />
Ebeleben. 10. 11., 17.30 Uhr, Markt:<br />
Martinsfeier<br />
Eisenach. 9. 11.: Pogromnacht-Gedenken:<br />
14 Uhr, Synagogenplatz;<br />
14.30 Uhr: Gedenkweg zum Bahnhof;<br />
15 Uhr, Bahnhofshalle: Musikalisches<br />
Gedenken; 15.15 Uhr:<br />
Gedenkweg zum Theaterplatz;<br />
15.30 Uhr, Theater: Lesungen, Informationsstände<br />
und Audioprojekt<br />
• 10. 11., 10 Uhr, Nikolaikirche:<br />
Eröffnung Friedensdekade der<br />
EKM mit Pfarrerin Dr. Ellen Ueberschär:<br />
11. und 18. 11., jeweils 17 Uhr,<br />
Annenkirche: Friedensgebete; 13.<br />
11., 19 Uhr, Annenkirche: Filmabend<br />
»Le Havre« von Aki Kaurismäki;<br />
14. 11., 19 Uhr, Stadtverwaltung,<br />
Markt 2: Abend mit Jochen<br />
Kreyssig über Leben und Wirken<br />
von Lothar Kreyssig, Gründer der<br />
Aktion Sühnezeichen • 10. 11.,<br />
16.30 Uhr, Markt: Martinsfest •<br />
11. 11., 19 Uhr, Pfarrberg 4–6: Frauenstammtisch<br />
• 14. 11., 12.12 Uhr,<br />
Nikolaikirche: Mittagskonzert •<br />
14. 11., 19.30 Uhr, Bibel-Café: Aus<br />
meinem Bücherschrank – Tonimaria<br />
Kalkbrenner liest Hans Keilson<br />
(1909–2011) »Komödie in Moll«<br />
• 15. 11., voraussichtlich ab 19 Uhr,<br />
Bühne Schlachthof: Konzert und<br />
Lesung im Rahmen des Projektes<br />
»80 von Tausend« – Jazzmusiker<br />
Coco Schumann (er überlebte die<br />
Konzentrationslager Theresienstadt<br />
und Auschwitz)<br />
Erfurt. 9. 11., 18 Uhr, Vor dem Gebäude<br />
Lutherstr. 5: Denknadel für<br />
Herta Simon • 9. 11., 19 Uhr, Kleine<br />
Synagoge: Szenische Lesung von<br />
Biogrammen aus dem Gedenkbuch<br />
anlässl. der Novemberpogrome<br />
1938 und Buchpräsentation<br />
»Ausgelöschtes Leben. Juden in<br />
Erfurt 1933–1945« • 10. 11., 17 Uhr,<br />
Kleine Synagoge: Konzert »Ez iz<br />
geven a Zumertog – Die Geschichte<br />
des Wilnaer Ghettos im Spiegel seiner<br />
Lieder« • 10. 11., 17.15 Uhr, Marienwiese:<br />
Martinsspiel für Kinder,<br />
anschl. Umzug zur Martinsfeier<br />
auf dem Domplatz • 10. 11., 19 Uhr,<br />
Augustinerkloster: Martinsfeier •<br />
13. 11., 16 Uhr, Offene Arbeit, Allerheiligenstraße:<br />
Angebot für Kinder<br />
– Geschichten und Lieder zur Friedensdekade<br />
»Frieden machen –<br />
wie geht das? Solidarisch sein« •<br />
13. 11., 18.30 Uhr, Klosterstube: Bibelabend<br />
zu Markus 16,1-8 • 13. 11.,<br />
19 Uhr, Café Paul: Literaturcafé –<br />
Rainer Hohberg (Hummelshain)<br />
»Von Drachen, Hexen und verwunschenen<br />
Seelen« • 14. 11., 19 Uhr,<br />
Augustinerkloster: Vortrag von Lothar<br />
Schmelz: »Die Entwicklung<br />
des Augustinerklosters seit 2002«<br />
Gotha. 10. 11., 10 Uhr, Augustinerkirche:<br />
Kantatengottesdienst •<br />
17.30 Uhr, Margarethenkirche: Martinsfeier<br />
• 13. 11., ab 9.30 Uhr,<br />
Augustinerkloster: Evangelisches<br />
Forum – Freya Klier: »›Die Frau<br />
zwischen Kombi und Kreißsaal‹ –<br />
Zur Geschichte der DDR-Frauen«<br />
Herbsleben. 10. 11., 18 Uhr, Kirche:<br />
Martinsfeier<br />
Körner. 11. 11., 17.30 Uhr, Oberkirche:<br />
Martinsfeier<br />
Leina. 9. 11., 17 Uhr, Kirche: Martinsfeier<br />
Mechterstädt. 15. 11., 14 Uhr, Bodelschwingh-Hof:<br />
10-jähriges Bestehen<br />
der Tagesstätte<br />
Mühlhausen. 9. 11., 18 Uhr, Jüdischer<br />
Friedhof: Pogromgedenken,<br />
anschl. Gedenkweg<br />
Ruhla. 9. 11., 19.30 Uhr, Concordiakirche:<br />
Konzert<br />
Sömmerda. 10. 11., 10 Uhr, Bonifa -<br />
tiuskirche: Eröffnungsgottesdienst<br />
Friedensdekade • 10. 11., ab 17.30<br />
Uhr von der Petrikirche und ab<br />
17.45 Uhr, Franziskuskirche: Martinsumzug,<br />
18 Uhr: Martinsfeier •<br />
14. 11., 17 Uhr, LKG: Bibelgespräch<br />
Tabarz. 9. 11., 19 Uhr, Galerie Kukuna,<br />
Ausstellungseröffnung »Novemberblues«<br />
– Werke von Gert<br />
Weber (Gräfenhain)<br />
Wenigensömmern. 14. 11., 15 Uhr,<br />
LKG: Bibelgespräch
Nr. 45 vom 10. November 2013<br />
Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />
Region Gera–Weimar 7<br />
Termine<br />
9. bis 15. November<br />
Altenburg. 9. 11., 17 Uhr, St.-Bartholomäi-Kirche:<br />
Festgottesdienst –<br />
Verabschiedung von Superintendentin<br />
Anne-Kristin Ibrügger •<br />
11. 11., 17 Uhr, Brüderkirche: Ökumenisches<br />
Martinsfest mit Lampionumzug<br />
Bad Köstritz. 12. 11., 14 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus:<br />
Museumsrunde<br />
»Protestantisch – Katholisch – Konvertiert<br />
– Sächsische Hofkapellmeister<br />
zwischen J. Walter und H.<br />
Schütz«<br />
Buttstädt. 12. 11., 19 Uhr, Stadtkirche:<br />
Festliches Konzert – Maxim<br />
Kowalew Don Kosaken<br />
Dörflas. 9. 11., 17 Uhr, Nikolaus -<br />
kapelle: Orgelkonzert – Hartmut<br />
Siebmanns (Pößneck)<br />
Dorna. 11. 11., 17 Uhr: St.-Martins-<br />
Umzug vom Johanniter-Kindergarten<br />
zur Kirche<br />
Eisenberg. 10. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />
Martinstag • 13. 11., 18 Uhr,<br />
Stadtkirche: Film »Wer weiß wohin«<br />
mit libanesischem Essen<br />
Freienorla. 9. 11., 18.15 Uhr, Kirche:<br />
Martinsfest<br />
Gaberndorf. 11. 11., 17.30 Uhr, Kindergarten:<br />
Martinsumzug<br />
Gera. 9. 11., Pogromnacht-Gedenken:<br />
10 Uhr, Trinitatiskirche: Erinnerungsgottesdienst;<br />
11 Uhr, vor<br />
der einstigen Synagoge (Schülerstraße):<br />
Gedenken<br />
Greiz. 11. 11., 19 Uhr, kath. Kirche:<br />
Vortrag von Prof. Dr. Karl-Josef<br />
Kuschel »Weihnachten und der<br />
Koran«, Musik: Matthias Grünert,<br />
Orgel<br />
Jena. 14. 11., 20 Uhr, Stadtkirche, Ev.<br />
Jugend und ESG: Nacht der Lichter<br />
Kleindembach. 9. 11., 17.15 Uhr, Kirche:<br />
Martinsfest<br />
Kraftsdorf. 11. 11., 17 Uhr, Treff am<br />
Pfarrhaus: Martinsumzug<br />
Krölpa. 11. 11., 17.30 Uhr, Start<br />
Grundschule: Lampionumzug und<br />
Martinsspiel in der Kirche<br />
Kromsdorf. 11. 11., 16.30 Uhr, im<br />
Schlosspark: Laternenumzug<br />
Liebstedt. 11. 11., 18 Uhr, Kirche:<br />
Martinsumzug<br />
Oppurg. 10. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />
Lampionumzug<br />
Oßmannstedt. 11. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />
Martinsumzug<br />
Pößneck. 9. 11., 14 Uhr, im Stadtzentrum:<br />
Mahngang zu den Wohnhäusern<br />
ehemaliger jüdischer Mitbürger<br />
Pößneck-Jüdewein. 13. 11., 19 Uhr,<br />
Kirche: Vortrag zur Auflösung der<br />
MfS-Zentrale Gera<br />
Ranis. 10. 11., 17 Uhr, Kinder- und<br />
Jugendheim: Laternenumzug<br />
Rastenberg. 9. 11., 9.30 Uhr, Aula<br />
der Finneck-Schule »Maria Martha«:<br />
Projektvorstellung »Schnecke<br />
– Bildung braucht Gesundheit«,<br />
Interessenten melden sich<br />
bitte per E-Mail bei <br />
Tröbsdorf. 11. 11., 16 Uhr, Kirche:<br />
Martinsumzug<br />
Vielselbach. 9. 11., 15 Uhr, Pfarrhaus:<br />
Vortrag »Geschichte Vieselbachs«<br />
Weimar. 9. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />
Hubertusgottesdienst • 9. 11.,<br />
18 Uhr, Jüdischer Friedhof: Gedenken<br />
Reichspogromnacht • 10. 11.,<br />
10 Uhr, Jakobskirche: Literaturgottesdienst<br />
der ESG mit Texten aus<br />
dem Roman »Hiob« von J. Roth •<br />
10. 11., 16.15 Uhr, kath. Kirche:<br />
Lampionumzug zum Marktplatz,<br />
17 Uhr: Ökumenische Martinsfeier<br />
• 11. 11., 17 Uhr, Kreuzkirche: Theaterstück<br />
»Ein Weihnachtslied oder<br />
der Geizhals und die Gespenster«<br />
von Ch. Dickens • 14. 11., 19 Uhr,<br />
Herderzentrum, ESG: Gesprächsabend:<br />
Evangelisch – Katholische –<br />
Was trennt und was verbindet uns?<br />
• 14. 11., 19.30 Uhr, Herderzentrum/<br />
Herdersaal: Performance wider die<br />
Machtanmaßung des Geldes – Musikmanufactur:<br />
Silke Gonska &<br />
Frieder W. Bergner • 16. 11., 9 Uhr,<br />
Sophienhaus, Trierer Str. 2: Frühstückstreffen<br />
für Frauen »Mut für<br />
morgen trotz Angst und Sorgen«,<br />
Kostenbeitrag: 9 Euro, Anmeldung<br />
(bis 9. 11.): Telefon (0 36 43) 49 58 83<br />
Frank Lange, Pfarrer i. R. Roland Geipel und Hans-Dieter Barth auf der Baustelle der Gedächtniskapelle in der Neuen<br />
Landschaft Ronneburg<br />
Foto: Wolfgang Hesse<br />
Besinnung und Bewahrung<br />
Kapelle in der Neuen Landschaft Ronneburg erinnert an Auswirkungen des Uranbergbaus<br />
Gemeindeleben<br />
Durch verheerende Feuersbrunst zerstört<br />
Festgottesdienst zum Jubiläum der St.-Nikolaus-Kirche in Wurzbach<br />
Heute vor 250 Jahren haben Ihre<br />
Angehörigen die Kirche mit einem<br />
festlichen Akt wieder eingeweiht«,<br />
sagte Pfarrer Denny Seifert<br />
am 6. Oktober zu den zahlreichen Besuchern<br />
des Jubiläumsgottesdienstes<br />
»Zum Lob und zum Preise Gottes«.<br />
Unter den Ehrengästen konnte der<br />
frühere Thüringer Landesbischof und<br />
einstige Wurzbacher Pfarrer Werner<br />
Leich mit seiner Frau begrüßt werden.<br />
Sechs Jahre zuvor hatte eine verheerende<br />
Feuersbrunst die im heutigen<br />
südlichen Saale-Orla-Kreis gelegene<br />
Stadt heimgesucht. Dabei<br />
brannten 71 Häuser und 47 Scheunen<br />
nieder. »Die Kirchenglocken sind zerschmolzen,<br />
so heiß war der Brand«,<br />
zitierte Pfarrer Seifert aus einer Chronik.<br />
So musste auch die Stadtkirche<br />
St. Nikolaus wiedererrichtet werden.<br />
In mehrjähriger Arbeit ist ein für<br />
die damalige Zeit moderner Kirchenbau<br />
entstanden. Als Besonderheit gilt<br />
die von Johann Gottlob Trampeli<br />
(1742–1812) ab 1777 nach Silbermannscher<br />
Art gebaute Orgel. Ihre Kosten<br />
beliefen sich auf 900 Reichstaler, das<br />
Die aufgemauerten Steine lassen<br />
die Form schon erahnen. Inmitten<br />
der Neuen Landschaft Ronneburg,<br />
am Rande der Lichtenberger Kanten,<br />
steht der Rohbau einer kleinen Kapelle.<br />
Die Initiatoren Frank Lange und<br />
Hans-Dieter Barth entdeckten das<br />
etwa 20 Quadratmeter große Vorbild<br />
während einer Tirolreise und waren<br />
sofort von einem Nachbau überzeugt.<br />
Somit konnte das Mitte der 1990er<br />
Jahre von Pfarrer Johannes Dittrich<br />
aus Linda auf den Weg gebrachte Vorhaben<br />
endlich in die Tat umgesetzt<br />
werden. Nachdem im Zuge der<br />
Bundesgartenschau Gera-Ronneburg<br />
erste Entwürfe an den Kosten scheiterten,<br />
ist die jetzige Variante finanzierbar<br />
und kann überwiegend durch<br />
Eigenleistungen der Mitglieder des<br />
Vereins »Gedächtniskapelle Ronneburg«<br />
realisiert werden.<br />
Zu einem Informationstag luden<br />
die Initiatoren im Oktober auf die<br />
Baustelle ein. Überwältigt vom Besucherzuspruch<br />
zeigte sich Pfarrer i. R.<br />
Roland Geipel, der als neuer Vorsitzender<br />
ab sofort den Verein und die<br />
Anliegen der Kapelle nach außen vertreten<br />
wird. »Die Gedächtniskapelle<br />
steht für eine nachhaltige Erinnerung<br />
an die durch den Uranbergbau betroffenen<br />
und zum großen Teil verschwundenen<br />
Ortschaften und ihre<br />
ehemaligen Bewohner. Darüber hinaus<br />
soll an die Lebensleistung der<br />
vielen Bergleute erinnert werden, die<br />
oft Gesundheit und Lebenskraft eingebüßt<br />
haben. Direkt am Wanderweg<br />
durch die Neue Landschaft gelegen,<br />
möchte die Kapelle zum Innehalten,<br />
zur Besinnung und zur Bewahrung<br />
der Schöpfung gegenüber künftigen<br />
Generationen einladen.«<br />
Mit Gründung der Sowjetischen<br />
Aktiengesellschaft »Wismut« begann<br />
in den 1950er Jahren der rücksichtslose<br />
Abbau des Uranerzes, das für<br />
die Aufrüstung und das Atomwaffenprogramm<br />
im »Kalten Krieg« benötigt<br />
wurde. Hohe Geheimhaltung<br />
und militärische Organisation ließen,<br />
abgeschirmt von der Bevölkerung,<br />
die Wismut rasch zum drittgrößten<br />
Uranproduzenten weltweit heranwachsen.<br />
Orte und Kirchen<br />
verschwanden<br />
Bald überzogen die Tagebaue das gesamte<br />
dicht besiedelte Gebiet. Bereits<br />
1951 begann die Wismut damit, Dörfer<br />
zu räumen und die Bewohner umzusiedeln,<br />
um die Erzvorkommen lückenlos<br />
ausbeuten zu können. So verschwanden<br />
in den Folgejahren die<br />
Orte Sorge-Settendorf, Katzendorf,<br />
Gauern, Culmitsch, Lichtenberg,<br />
Schmirchau und Gessen ganz oder<br />
teilweise von der Landkarte. Die Kirchen<br />
in Schmirchau und Culmitsch<br />
wurden abgerissen. Insgesamt mussten<br />
bis 1968 etwa 1600 Menschen ihre<br />
Ortschaften verlassen. Der Flächenbedarf<br />
für die radioaktiven Reststoffe<br />
war enorm und so durchzogen bis<br />
1989 riesige Abraumhalden das Abbaugebiet.<br />
Erst nach 1990 konnten<br />
die Umweltschäden und der Raubbau<br />
an der Natur öffentlich benannt und<br />
gestoppt werden.<br />
Ullrich Zippel hat sich ausführlich<br />
mit der Geschichte der Wismut beschäftigt<br />
und bietet seit 2007 Wanderungen<br />
und Radtouren im Gebiet der<br />
verschwundenen Ortschaften an. »Es<br />
ist wichtig, dass die Menschen die Geschichte<br />
der Gegend kennenlernen,<br />
die Erinnerung an die abgerissenen<br />
Dörfer wachgehalten wird und wir<br />
daraus Schlussfolgerungen für Gegenwart<br />
und Zukunft ziehen«, betont<br />
Zippel. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
in den letzten 20 Jahren<br />
ließen die Landschaft um Ronneburg<br />
neu entstehen. Zur Bundesgartenschau<br />
Gera-Ronneburg 2007 wurden<br />
die Ergebnisse der Rekultivierung<br />
erstmalig vorgestellt.<br />
Im Zuge der Aufarbeitung der Geschichte<br />
des Uranbergbaus um Ronneburg<br />
ist durch den Bergbautradi -<br />
tionsverein Wismut auf der Schmirchauer<br />
Höhe ein Aussichtspunkt in<br />
Form einer Grubenlampe und eine<br />
begehbare Landkarte aus Gedenksteinen<br />
errichtet worden. Die Gedächtniskapelle<br />
wurde vom Bergbautradi -<br />
tionsverein in das Zeitzeugnis-Konzept<br />
aufgenommen und soll auch für<br />
die ehemaligen Kumpel ein Teil der<br />
Erinnerungskultur werden.<br />
Wolfgang Hesse<br />
Altbischof Werner Leich beim Gottesdienst in<br />
der Wurzbacher Kirche<br />
Foto: Sandra Smailes<br />
sind nach heutiger Kaufkraft<br />
60 000 Euro.<br />
Festprediger Werner<br />
Leich erinnerte an die vielen<br />
schönen Jahre, die er mit<br />
seiner Familie in Wurzbach<br />
verbracht hat. »Unsere Kinder<br />
sind hier aufgewachsen,<br />
sie haben hier ihre <strong>Heimat</strong>«,<br />
betonte der Altbischof, der<br />
von 1954 bis 1969 in der<br />
Stadt an der Sormitz wirkte,<br />
bis seine Berufung als Superintendent<br />
nach Lobenstein<br />
erfolgte. »Hautnah begegnete<br />
mir der gute Gott<br />
bei den Sterbenden«, erinnerte<br />
sich Leich. Vor allem<br />
diese seelsorgerische Tätigkeit<br />
habe ihn für sein Leben<br />
geprägt. »Bescheiden und<br />
dankbar in der Freude, geduldig und<br />
hoffnungsvoll im Leid«, nannte er sei -<br />
ne Lebensmaxime. Der hohe, stolze<br />
Turm der St.-Nikolaus-Kirche erweise<br />
sich dabei als sichtbare Predigt: »Der<br />
Allmächtige ist über uns.«<br />
Tobias Keil ließ zur Begrüßung auf<br />
dem Kirchturm seine Trompete erklingen.<br />
Organist Jürgen Schumann<br />
begleitete den Oboisten Albrecht Reimann<br />
beim Vortrag von Bach-Sonaten.<br />
Roland Schübel spielte die Trampeli-Orgel<br />
und die Mitglieder des Posaunenchors<br />
Heberndorf musizierten<br />
auch nach dem Gottesdienst auf der<br />
Empore.<br />
Sandra Smailes<br />
Notiert<br />
Ein Päckchen<br />
Liebe schenken<br />
Münchenbernsdorf (mkz) – Bereits<br />
zum 13. Mal unterstützen Werner<br />
und Marga Brauner aus Münchenbernsdorf<br />
die Aktion »Ein<br />
Päckchen Liebe schenken« des<br />
Missionswerkes »Licht im Osten«<br />
(Korntal bei Stuttgart). Weihnachtspäckchen<br />
für Kinder, Familien<br />
oder Senioren (Zielgruppe angeben!)<br />
werden bis 14. November<br />
in Münchenbernsdorf gesammelt,<br />
dort abgeholt und nach Russland,<br />
Osteuropa und Zentralasien transportiert.<br />
Erwünschte Päckchengröße<br />
35–45 cm × 25–35 cm × 10–20<br />
cm, das Gewicht sollte bei Kinderund<br />
Seniorenpäckchen 4–5 kg, bei<br />
Lebensmittelpäckchen 6–7 kg betragen.<br />
Getragene Sachen oder<br />
Medikamente sind nicht möglich.<br />
Kontakt: Marga und Werner Brauner,<br />
Alfred-Brehm-Straße 38, 07589 Münchenbernsdorf,<br />
Telefon (03 66 04)<br />
80997<br />
www.lio.org<br />
Anzeige
8 Region Meiningen–Suhl<br />
Nr. 45 vom 10. November 2013<br />
Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />
Kirche des Monats<br />
Barockkirche<br />
in Altenfeld<br />
Die Barockkirche im südthüringischen<br />
Altenfeld (Kirchenkreis<br />
Arnstadt-Ilmenau) ist Kirche<br />
des Monats November der Stiftung<br />
zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler<br />
(KiBa). Mit dem Titel<br />
verbunden ist eine Förderung von<br />
13 600 Euro für die Sanierung des<br />
denkmalgeschützten Daches, teilte<br />
die Evangelische Kirche in<br />
Deutschland (EKD) in Hannover<br />
mit. Charakteristisch für den 1741<br />
geweihten Sakralbau sei der graue<br />
Schiefer als Dacheindeckung und<br />
Verblendung von weiten Teilen der<br />
Fassade.<br />
Inzwischen weise die Holzkonstruktion<br />
im Dach Schäden auf,<br />
weil sie überwiegend noch aus<br />
der Entstehungszeit der Kirche<br />
stamme. An Baukosten sind den<br />
Angaben zufolge insgesamt 185 000<br />
Euro veranschlagt. Die Sanierungsarbeiten<br />
sollen im Jahr 2016 zum<br />
275. Weihe-Jubiläum der Kirche<br />
abgeschlossen sein. Um das Geld<br />
dafür aufzubringen, lädt die Gemeinde<br />
regelmäßig zu Benefizkonzerten<br />
und Festen ein. Zudem soll<br />
von Mitte November an ein selbst<br />
verfasstes Theaterstück aufgeführt<br />
werden.<br />
»Seit fast sechs Monaten arbeiten<br />
wir an den Texten, den Kostümen<br />
und dem Bühnenbild für das<br />
aktuelle Stück«, sagt Uwe Guttwein,<br />
Vorsitzender des örtlichen Fördervereins<br />
»Freunde der Kirche Altenfeld«.<br />
Ab Mitte November wird es<br />
auf der Bühne gezeigt werden, Titel:<br />
»Alles für die Katz!« Ein Name,<br />
so Guttwein, der sich »ganz sicher<br />
nicht« auf den Erfolg der Sanierungsbemühungen<br />
in Altenfeld bezieht.<br />
Die Stiftung zur Bewahrung<br />
kirchlicher Baudenkmäler in<br />
Deutschland ist eine Stiftung der<br />
EKD und der evangelischen Landeskirchen.<br />
Seit 1999 hat sie mehr<br />
als 1000 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben<br />
in Höhe von über<br />
24,8 Millionen Euro geben können.<br />
2013 förderte die KiBa bisher 95<br />
Projekte in ganz Deutschland mit<br />
einem Gesamtvolumen von 1,25<br />
Millionen Euro. Mehr als 2 700 Mitglieder<br />
engagieren sich bundesweit<br />
im Förderverein der Stiftung KiBa.<br />
(epd/mkz)<br />
www.stiftung-kiba.de<br />
Im Porträt<br />
Inspiration und Begeisterung für Musik <strong>wecken</strong><br />
Jörg Reddin ist der neue Kantor in Arnstadt<br />
Wo einst Johann Sebastian Bach<br />
wirkte, hat Jörg Reddin im September<br />
das Kantorenamt übernommen.<br />
Er folgt in Arnstadt auf den langjährigen<br />
Kirchenmusikdirektor Gottfried<br />
Preller, der im Sommer in den<br />
Ruhestand verabschiedet worden war.<br />
»Ich tue, was ich tun muss, den Rest<br />
muss Gott machen«, sagt Reddin<br />
– die »großen Fußstapfen«, die der<br />
historische Vorgänger Bach und der<br />
unmittelbare Preller hinterlassen haben,<br />
schrecken ihn jedenfalls nicht.<br />
Das Weihnachtsoratorium wird<br />
seine erste öffentliche Bewährung<br />
sein, »da wird man wohl mit beson -<br />
derer Aufmerksamkeit verfolgen, was<br />
der Neue so macht«, lacht der 40-Jährige.<br />
Aber eigentlich fühlt er sich<br />
schon nach einem guten Monat mittendrin.<br />
Zu seinen Aufgaben gehört<br />
die Leitung des Bachchors, der im Januar<br />
2013 sein 80-jähriges Bestehen<br />
feiern wird. Dazu kommt der Kantatenchor,<br />
der sechs Mal jährlich Kantatengottesdienste<br />
gestaltet, eigene Orgelkonzerte<br />
sowie die Gottesdienste<br />
begleitet. Vor allem im Sommer gilt es,<br />
den vielen Touristen, die die Bachkirche<br />
besuchen, die Orgeln samt der<br />
Ein Mitglied der Delegation aus Tansania stellt die Partnerkirche vor.<br />
Jörg Reddin<br />
Standpunkte erörtert<br />
Der Kirchenkreis Schmalkalden feierte am Reformationstag<br />
Wo stehen wir?« – unter diesem<br />
Motto stand das diesjährige<br />
Kirchenkreisfest im Kirchenkreis<br />
Schmalkalden (Kurhessen-Waldeck)<br />
am Reformationstag. Schon der große<br />
Reformator Martin Luther hatte einiges<br />
in Sachen Standpunkt zu sagen.<br />
»Hier stehe ich und kann nicht anders«,<br />
soll er auf dem Reichstag 1521<br />
in Worms ausgerufen haben.<br />
An dieses Wort wurde in der Haseltal-Halle<br />
in Steinbach-Hallenberg<br />
erinnert. Erschien Luther doch persönlich<br />
auf dem 6. Kirchenkreisfest,<br />
begleitet von seiner Ehefrau Katharina<br />
von Bora. Dekan Ralf Gebauer – mit<br />
Lutherbarett auf dem Haupt – und die<br />
Pröpstin des Sprengels Hersfeld, Sabine<br />
Kropf-Brandau, sorgten mit ihrem<br />
Predigt-Dialog für eine besondere<br />
Überraschung. Sie redeten über die<br />
Kirche von damals, den gewaltigen<br />
Umbruch im Zuge der Reformation,<br />
die Entwicklung im Laufe der folgenden<br />
Jahrhunderte und schließlich<br />
über die gegenwärtige Situation. Viel<br />
Gutes stellten sie im Heute fest – eine<br />
gewachsene Rolle der Frau in der<br />
evangelischen Kirche, verbesserte Beziehungen<br />
zur katholischen Kirche,<br />
großartige Leistungen beim Erhalt<br />
von Kirchen und Gemeindehäusern<br />
im Kirchenkreis, ein immenses soziales<br />
Engagement in zahlreichen kirchlichen<br />
Einrichtungen und Initiativen<br />
sowie nicht zuletzt eine lebendige<br />
seelsorgerische Arbeit in den Gemeinden.<br />
Wo stehen wir im Leben, wo in der<br />
Gesellschaft, wo in einer Partnerschaft,<br />
im Beruf und im <strong>Glaube</strong>n?<br />
Junge und Alte waren eingeladen, sich<br />
im Rahmen des 6. Kirchenkreisfestes<br />
diesen Fragen zu stellen, mit anderen<br />
Christen darüber zu diskutieren, Gedanken<br />
anzuregen oder aufzunehmen,<br />
Sichtwinkel zu erweitern. Von<br />
vielen Seiten konnte und sollte das<br />
Motto des Treffens betrachtet werden.<br />
Auch auf dem integrierten Konfi-Tag<br />
ging es um Standort- und Standpunktbestimmungen.<br />
Worauf steht ihr, wie<br />
standhaft seid ihr, vor wen und hinter<br />
wen stellt ihr euch – zu solchen und<br />
ähnlichen Fragen waren die Jugendlichen<br />
aufgerufen sich zu bekennen.<br />
Weiterhin ging es um die Partnerschaft<br />
zwischen dem Kirchenkreis<br />
Foto: Ines Rein-Brandenburg<br />
Musik des großen Barockkomponisten<br />
nahezubringen.<br />
Für Reddin steht dabei die Frage<br />
»Was gibt uns diese Musik heute?« im<br />
Mittelpunkt. Wie schon an seinem<br />
letzten Wirkungsort, der mecklenburgischen<br />
Gemeinde Plau am See, will<br />
er mit seiner musikalisch-professionellen<br />
Begabung vor allem an der Basis,<br />
bei den Laien-Sängern die Inspiration<br />
und Begeisterung durch Musik<br />
<strong>wecken</strong>. »Das ist meine Erfüllung und<br />
ihre Freude.« Neu entwickeln will der<br />
Kantor die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Auch eine ökumenische<br />
Seniorenarbeit schwebt ihm vor, etwa<br />
im Stil eines Singkreises für Leute, denen<br />
der Bachchor »zu anstrengend«<br />
ist. »Schließlich ist Singen gesund«, so<br />
die Überzeugung des Kantors.<br />
Foto: Jürgen Glocke<br />
Schmalkalden und der Ost- und Küstendiözese<br />
der Evangelisch-Lutherischen<br />
Kirche in Tansania (ELCT). 40<br />
Jahre währen die engen und freundschaftlichen<br />
Beziehungen. Grund genug,<br />
zurückzuschauen, zu bilanzieren<br />
und zu prognostizieren. Eine kleine<br />
tansanische Delegation unter der Leitung<br />
von Dean George Paul Fupe,<br />
dem stellvertretenden Bischof der<br />
ELCT, war zum Fest gekommen.<br />
Die Freundschaft zwischen dem<br />
Kirchenkreis Schmalkalden und der<br />
fast 7 000 Kilometer entfernten Diözese<br />
in Ostafrika wurde 1973 begründet.<br />
Deutsche Hilfsbereitschaft und<br />
ostafrikanischer Unterstützungsbedarf<br />
fügten sich zu einer Partnerschaft.<br />
Es kam zu zahlreichen Begegnungen<br />
und Kontakten zwischen beiden<br />
Seiten, zu Austauschprogrammen,<br />
gegenseitigen Besuchen und<br />
vielfältigen Hilfsprojekten in den folgenden<br />
Jahren.<br />
Die tansanischen Gästen und die<br />
Christen aus dem Kirchenkreis waren<br />
sich einig, dass sie die seit 40 Jahren<br />
bestehende Partnerschaft weiter fortführen<br />
wollen. Jürgen Glocke<br />
Jörg Reddin wurde 1973 in Rostock<br />
geboren. Sein Weg führte nicht ganz<br />
geradlinig zur Musik. Zwar lernte er<br />
mit zwölf Jahren Klavier, mit 15 Orgel,<br />
und zeigte früh musikalische Begabung<br />
und Engagement in der <strong>Heimat</strong>gemeinde.<br />
Doch als Beruf empfahlen<br />
die Eltern ein »Handwerk mit goldenem<br />
Boden« – er absolvierte zunächst<br />
eine Druckerlehre, schulte später, als<br />
die Druck-Chemikalien seine Gesundheit<br />
angriffen, in Hamburg zum<br />
Bürokaufmann um. »Es war nicht<br />
meine Welt, aber es war gut und hilft<br />
zu verstehen, wie andere Leute leben«,<br />
kommentiert er heute seine frühere<br />
Berufsentscheidung. In Hamburg<br />
kam er 1997 zum Orgelstudium.<br />
Ein Erasmus-Stipendium in Wien<br />
sollte eigentlich das Studium vertiefen,<br />
aber die Umstände passten nicht.<br />
Stattdessen öffnete sich eine Tür, ein<br />
Gesangsstudium dranzuhängen, das<br />
ihn vier Jahre lang in der österreichischen<br />
Hauptstadt hielt. Seit 2006<br />
hatte er, neben weiteren Orgelstudien<br />
in Halle, Kantoren-Aufgaben in verschiedenen<br />
Gemeinden in Mecklenburg<br />
übernommen, zuletzt in Plau am<br />
See. Ines Rein-Brandenburg<br />
Termine<br />
9. bis 15. November<br />
Arnstadt. 10. 11., 9.30 Uhr, Bachkirche:<br />
Gottesdienst – Eröffnung der<br />
Friedensdekade • 11. 11., 17 Uhr,<br />
Himmelfahrtskirche: Martinstag –<br />
Lampionumzug mit der katholischen<br />
Gemeinde<br />
Bad Colberg. 10. 11., 10 Uhr, Kirche:<br />
Gottesdienst – Einführung Kirchenälteste<br />
Häselrieth. 11. 11., 18 Uhr, an der<br />
Kirche: Martinstag – Andacht,<br />
anschl. Umzug durchs Dorf<br />
Heldburg. 10. 11., 17 Uhr, Markt:<br />
Martinstag mit Umzug<br />
Plaue. 9. 11., 15.30 Uhr, Kirche: Hubertusmesse<br />
Römhild. 10. 11., 16 Uhr, Stiftskirche:<br />
Konzert – Ensemble für jüdische<br />
Musik »Mizwa« (Hannover)<br />
Rudolstadt. 10. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />
Orgelkonzert zu Luthers<br />
Geburtstag<br />
Roßdorf. 12. 11., 19.30 Uhr, Pfarrhaus:<br />
<strong>Glaube</strong>nskurs »Er veränderte<br />
die Welt: Jesus von Nazareth«<br />
Schleusingen. 9. 11., 19.30 Uhr, Bertholdstraße,<br />
an der Stele, anschl. im<br />
Künstlerhof »Roter Ochse«: Gedenkveranstaltung<br />
– Vortrag und<br />
Gespräch mit Prof. Dr. Reinhard<br />
Schramm (neuer Vorsitzender der<br />
Jüdischen Landesgemeinde Thüringen)<br />
zu »›Kristallnacht‹ vor 75<br />
Jahren – Jüdisches Leben heute« •<br />
10. 11., 17.30 Uhr, Johanniskirche:<br />
Martinstag – Gottesdienst mit<br />
anschl. Laternenumzug zum Wilhelm-Augusta-Stift<br />
• 12. 11., 20 Uhr,<br />
Gemeindezentrum: <strong>Glaube</strong>nskurs<br />
Suhl. 11. 11., 17 Uhr, Mehrgenerationenhaus<br />
Suhl, Familienzentrum<br />
»Die Insel« Suhl-Nord: Martinstag<br />
Themar. 9. 11., 19.30 Uhr, Amtshaus<br />
am Schuhmarkt: Gedenkveranstaltung<br />
– Vortrag von Prof. Dr.<br />
Sharon Meen (Ehrenbürgerin der<br />
Stadt Themar): »Das Novemberpogrom<br />
1938 und die jüdischen Familien<br />
in Themar«; Musik: Kevin<br />
Sauer (Gellershausen), Akkordeon<br />
Ummerstadt. Kirche: 8. 11., 17 Uhr:<br />
Martinstag; 10. 11., 9 Uhr: Gottesdienst<br />
– Einführung Kirchenälteste<br />
Impressum<br />
Ausgabe Thüringen<br />
Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />
in Mitteldeutschland e.V.<br />
www.glaube-und-heimat.de<br />
Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.)<br />
E-Mail <br />
Redaktion Thüringen<br />
Michael v. Hintzenstern, Sabine Kuschel<br />
Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Gemeinsame Redaktion<br />
Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />
(Seiten 2, 4 und 12)<br />
Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Sabine Kuschel<br />
Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />
in Deutschland (EMVD).<br />
Anzeigen: Stefanie Rost<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-13, Telefax -18,<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4<br />
vom 1. 1. 2013.<br />
Abonnentenservice: Gerlint Buchwald<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
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