Zauberei im Kloster - Glaube + Heimat
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6 Region Eisenach–Erfurt<br />
Nr. 34 vom 25. August 2013<br />
13. Sonntag nach Trinitatis<br />
<strong>Zauberei</strong> <strong>im</strong> <strong>Kloster</strong><br />
Anzeige<br />
Zehn Jahre Familientag in Erfurt<br />
Zur Mittagszeit ist es noch ruhig.<br />
Doch Gerda Gabriel versteht es,<br />
die Gäste aufzumuntern. Die Sängerin<br />
gehört zum Künstlerstamm be<strong>im</strong> Familientag<br />
<strong>im</strong> Erfurter Augustinerkloster,<br />
der seit 10 Jahren begangen wird.<br />
Sie ist auch am 17. August mit von der<br />
Partie. Im Jahr 2003 hatte Kurator Lothar<br />
Schmelz die Idee, für Familien,<br />
die sich keinen Urlaub leisten können,<br />
einen fröhlichen Ferientag zu organisieren.<br />
Und stieß bei den Mitarbeitern<br />
auf Zust<strong>im</strong>mung. Seitdem ist ein<br />
Sonnabend in den Schulferien ein fester<br />
Termin in Luthers <strong>Kloster</strong>, und der<br />
Renaissancehof wird zur Festbühne.<br />
»Die Besucherzahl hat sich Jahr um<br />
Jahr gesteigert«, sagt Lothar Schmelz.<br />
Es ist der letzte Familientag des 63-<br />
Jährigen in seiner aktiven Dienstzeit.<br />
Ende des Jahres wird er den Staffelstab<br />
an einen Nachfolger übergeben.<br />
Umso mehr freut er sich über den<br />
Erfolg dieses Angebots, zu dem Puppentheater,<br />
Clown oder Zauberer,<br />
Trickboxx, Basteln und viel Musik<br />
gehören. Kirche, so Schmelz, solle so<br />
spielerisch und fröhlich nahegebracht<br />
werden. Es sei ihm wichtig, den Menschen<br />
zu sagen, an welchem Ort sie<br />
sich aufhalten. Darin sehe er ein Stück<br />
Bildungsauftrag. Und den lässt sich<br />
das <strong>Kloster</strong> über 1000 Euro kosten.<br />
Sogar die Bundestagsabgeordnete<br />
Antje Tillmann (CDU), die dem Vorstand<br />
des Augustiner-Freundeskreises<br />
angehört, findet trotz Wahlkampf-Terminen<br />
Zeit für eine Stippvisite. Aus<br />
dem Lautsprecher klingt »Marmor,<br />
Stein und Eisen bricht«. Einer der<br />
Gäste traut sich, mit Gerda Gabriel<br />
zu singen. Roy heißt der Sänger. Er<br />
fühlt sich sichtlich wohl, so viel Aufmerksamkeit<br />
zu bekommen. Denn<br />
zum Familientag sind nicht nur Eltern<br />
und Kinder eingeladen, auch Einzelper<br />
sonen verschiedenen Alters oder<br />
Großeltern erfreuen sich an den Angeboten.<br />
Der zehnjährige Max ist schon seit<br />
frühester Kindheit Gast. Er hat gerade<br />
ein »Daumenkino« gebastelt und einen<br />
Trickfilm probiert. »Am besten<br />
ist der Zauberer«, meint er und freut<br />
sich auf die Schau, die in zwei Stunden<br />
beginnen wird – nach dem Puppentheater<br />
von den drei Schweinchen<br />
und Mitmach-Liedern mit Susi Sause<br />
(Gerda Gabriel). Seiner Mutter, der<br />
34-jährigen Manuela, bedeutet vor<br />
allem die Gemeinschaft etwas. Deshalb<br />
komme sie jedes Jahr wieder. An<br />
diesem Sonnabend hat sie noch ein<br />
Nachbarskind mitgebracht.<br />
Vor dem Puppenspiel füllen sich<br />
die Reihen. Gut 60 Besucher sind inzwischen<br />
eingetroffen, obwohl großes<br />
Stadtfest in Erfurt gefeiert wird.<br />
Am Ende des Familientages führen<br />
70 Kinder, die an der Erfurter Kindersingwoche<br />
teilnahmen, das Musical<br />
»I have a dream« auf. Ein schöner Abschluss<br />
eines guten Tages.<br />
Dietlind Steinhöfel<br />
Ferientage mit Ronja Räubertochter<br />
Kindertheaterwoche des Evangelischen Familienzentrums auf Burg Bodenstein<br />
Als die Zuschauer am Sonntag applaudierten,<br />
hatten ihre Kinder<br />
eine fünfzigminütige Glanzleistung<br />
hingelegt. Die Kinder der Familienfreizeit<br />
des Evangelischen Familien- und<br />
Erholungszentrums Burg Bodenstein<br />
(Kirchenkreis Mühlhausen) hatten die<br />
Woche vor dem 18. August geprobt<br />
und setzten mit dem Theaterstück<br />
»Ronja Räubertochter« den Schlusspunkt<br />
zur Themenwoche »Räuber auf<br />
Burg Bodenstein«. Die Geschichte der<br />
beiden Räuberbanden um Vater Mattis,<br />
Mutter Lovis und Ronja auf der<br />
einen Seite und Borka, Undis und Birk<br />
auf der anderen setzten die Hobbyschauspieler<br />
am Wochenende <strong>im</strong><br />
Burggarten gekonnt in Szene. Freizeitpädagogin<br />
Anja Ostmann hatte mit<br />
ihren Schützlingen Texte und Spielszenen<br />
geübt, bis bei der Generalprobe<br />
am Sonnabend an den letzten<br />
Details gearbeitet werden konnte.<br />
Jedes der 15 Kinder war mit Enthusiasmus<br />
dabei. Sinikka Schlütter als<br />
Mattis und Alma Walter als Ronja<br />
glänzten zudem ob ihrer Textsicherheit<br />
und Ausdruckskraft. Aber auch<br />
Schon viele Jahre dabei: die Sängerin Gerda Gabriel alias Susi Sause. Neben ihr<br />
Leonie aus Pößneck, die viel Spaß hat be<strong>im</strong> Familientag. Foto: Burkhard Dube<br />
die anderen Akteure, ob Glatzen Per,<br />
Pelle oder die Rumpelwichte, verliehen<br />
dem Schauspiel Ausdruck und<br />
Lebendigkeit. Außer Proben und<br />
Theateraufführung standen während<br />
der Ferienfreizeit weitere Aktivitäten<br />
an. So fand Ronja – Darstellerin Alma<br />
Theater <strong>im</strong><br />
Evangelischen<br />
Familienzentrum<br />
Burg<br />
Bodenstein:<br />
Rumpelwichte<br />
bringen das<br />
Füchslein.<br />
Foto: Gregor<br />
Mühlhaus<br />
Walter aus Leipzig – die abendliche<br />
Nachtwan derung am besten. Antonia<br />
Näse aus Erfurt hingegen war von der<br />
Modenschau begeistert.<br />
»Wir hatten uns am Mittwoch kurzfristig<br />
entschieden, eine Modenschau<br />
<strong>im</strong> Garten zu veranstalten. Da war<br />
natürlich die Kleiderkiste das Objekt<br />
der Begierde. Die Kinder luden dazu<br />
Hausangestellte und Burggäste ein.<br />
Sogar ein roter Teppich wurde ausgerollt«,<br />
so Anja Ostmann über die spontane<br />
Aktion.<br />
Sinikka Schlütter hat während des<br />
Aufenthalts auf Burg Bodenstein neue<br />
Freunde kennengelernt. »Ich bin<br />
schon das dritte Mal hier. Kinder, die<br />
sich nicht kennen, finden hier zusammen«,<br />
freut sich die Erfurterin über<br />
die miteinander verbrachten Tage <strong>im</strong><br />
Eichsfeld. Gregor Mühlhaus<br />
Notiert<br />
Künftig englische Andachten<br />
in der Michaeliskirche<br />
Erfurt (epd) – Die evangelische Kirche in der Thüringer<br />
Landeshauptstadt lädt künftig zu Andachten in englischer<br />
Sprache ein. Das Angebot wende sich nicht nur<br />
an ausländische Besucher und Studenten, sondern an<br />
alle Interessenten und auch an Mitglieder anderer Kirchen,<br />
teilte der Kirchenkreis mit. Die Andachten jeweils<br />
mittwochs, 17 Uhr, in der Michaeliskirche in der historischen<br />
Altstadt halte Pastor Scott A. Moore von der<br />
Evangelical Lutheran Church in America (ELCA), der<br />
am Sonntag als Pfarrer der Evangelisch-methodistischen<br />
Kirche Erfurt eingeführt wird. Die erste englische<br />
Andacht hielt Moore am 21. August.<br />
Barockfest auf Schloss Friedenstein<br />
Gotha (mkz) – Am 24. und 25. August wird auf Schloss<br />
Friedenstein das Barockfest gefeiert mit viel Musik, unter<br />
anderem von Johann Ernst Bach, sowie am Sonntag,<br />
10 Uhr, einem Festgottesdienst in der Schlosskirche.<br />
www.stiftungfriedenstein.de<br />
Grundschule Gotha feiert<br />
Gotha (mkz) – Seit 20 Jahren besteht die evangelische<br />
Grundschule in Gotha. Die integrative Ganztagsschule<br />
arbeitet nach reformpädagogischem Konzept, das besonders<br />
durch die Jena-Plan-Pädagogik geprägt ist. Das<br />
Jubiläum wird am 30. August gefeiert. Offene Türen ab<br />
10.30 Uhr (Wolfgangwiese 17–19). Ein Festgottesdienst<br />
schließt sich um 14 Uhr in der Augustinerkirche an.<br />
Termine<br />
24. bis 30. August<br />
Berka/Werra. 25. 8., 17 Uhr, Laurentiuskirche:<br />
Lieder und Instrumentalstücke<br />
europäischer Renaissancemusik<br />
– Eisenacher Fidelrunde<br />
»Bundweis«<br />
Cobstädt. 25. 8., 14 Uhr, Kirche:<br />
Gottesdienst zum Schulbeginn<br />
Eisenach. 25. 8., 10 Uhr, Georgenkirche:<br />
Kantatengottesdienst »Allein<br />
zu dir, Herr Jesu Christ« von<br />
J. S. Bach • 25. 8., 10.30 Uhr, Paul-<br />
Gerhardt-Kirche: Gottesdienst zum<br />
Schulbeginn • 25. 8., 16 Uhr,<br />
Georgenkirche: Orgelkonzert mit<br />
Christian Stötzner<br />
Erfurt. 25. 8., 11.15 Uhr, Predigerkirche:<br />
Vorstellung der Pläne: Ein Bodendenkmal<br />
für Meister Eckhart •<br />
25. 8., 16 Uhr, Augustinerkirche:<br />
Wandelkonzert mit Ensemble<br />
Consart (Leipzig); 16.45 Uhr, Kleine<br />
Synagoge: Musik von Louis Lewandowski<br />
u. a.; 17.30 Uhr, Michaeliskirche:<br />
Bachkantate »Du sollst<br />
Gott, deinen Herrn, lieben« • 24.<br />
und 29. 8., 19.30 Uhr, Michaeliskirchhof:<br />
Theater »Adam und Eva«<br />
• 24., 27., 28., 29. und 30. 8., jeweils<br />
20.30 Uhr, Barfüßerruine: Theater<br />
»Casanova« • 25. 8., 15 Uhr, Forsthaus<br />
Willrode: Theater »Gloriosa«<br />
• 27. 8., 18.30 Uhr, Augustinerkloster,<br />
Kreuzgang: Ausstellungseröffnung<br />
»Tragen und Lasten« mit Plastiken<br />
von Lutz Hellmuth • 28. 8.,<br />
19 Uhr, Kleine Synagoge: Film »Im<br />
H<strong>im</strong>mel, unter der Erde – Der jüdische<br />
Friedhof Berlin-Weißensee«<br />
mit Regisseurin Britta Wauer •<br />
28. 8., 20 Uhr, Predigerkirche:<br />
Orgelkonzert mit Steffen Walther<br />
(Chemnitz) • 30. 8., 19.30 Uhr, Michaeliskirche:<br />
Hofkonzert – Folkmusik<br />
mit »Celarda«<br />
Friedrichswerth. 30. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Kirmesgottesdienst<br />
Gotha. 25. 8., 17 Uhr, Margarethenkirche:<br />
Gottesdienst zum Schulbeginn<br />
• 28. 8., 19.30 Uhr, Margarethenkirche:<br />
Gothaer Orgelzyklus<br />
»Mein Herz ist bereit« mit Gotthold<br />
Schwarz, Bass, Katharina Arendt,<br />
Violine, Markus Müller, Oboe,<br />
Hartmut Becker, Violoncello, und<br />
Jens Goldhardt (Orgel)<br />
Großfahner. 25. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Abraham Nagel-Festkonzert, <strong>im</strong>-<br />
Anschluss: Feier<br />
Günthersleben. 25. 8., 10 Uhr, Kirche:<br />
Gottesdienst z. Schulbeginn<br />
Heiligenstadt. 28. 8., 16 Uhr, St.<br />
Martin: Orgelkonzert<br />
Körner. 25. 8., 13.30 Uhr, Unterkirche:<br />
Gottesdienst zum Schulbeginn<br />
• 30. 8., 18.30 Uhr, Oberkirche:<br />
Orgelkonzert »Händel und England«<br />
mit Dr. Wieland Meinhold<br />
Molschleben/Ballstädt. 30. 8.: Orgelnacht:<br />
Beginn 19 Uhr, Molschleben,<br />
Kirche: Marco Lemme, Orgel,<br />
Projektchor und Kirchenchöre des<br />
Fahner Landes mit englischerChormusik;<br />
Kirche Ballstädt: ab 21 Uhr:<br />
Michael Ebert, Orgel, und Adeline<br />
Kirchhoff, Geige – Filmmusik und<br />
Publikums-Musikwünsche<br />
Mühlberg. 25. 8., 14 Uhr, Kirche:<br />
Gottesdienst zum Schulbeginn<br />
Mühlhausen. 24. 8., 10 Uhr, Divi<br />
Blasii: Schuleinführungsgottesdienst<br />
• 25. 8., 9.30 Uhr, St. Marien/<br />
Divi Blasii: Kirmesgottesdienst •<br />
28. 8., 12 Uhr, Divi Blasii: Orgelandacht<br />
Sandersdorf. 25. 8., 11 Uhr, Ev.<br />
St. Marienkirche, Gemeindehaus,<br />
Pfarrhof: Männertreffen<br />
Sömmerda. 24. 8., 10 Uhr, Bonifatiuskirche:<br />
Schuleinführungsgottesdienst<br />
der Ev. Grundschule • 29. 8.,<br />
17 Uhr, Freiligrathstr. 58: Bibelgespräch<br />
Tüttleben. 30. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Musikalische Andacht<br />
Wandersleben. 30. 8., 18.30 Uhr,<br />
Kirche: Kirchweihgottesdienst<br />
Waltershausen. 27. 8., 19 Uhr, Stadtkirche:<br />
Dozenten-Orgelkonzert <strong>im</strong><br />
Rahmen der Thüringischen Orgelakademie<br />
mit Prof. Michael Radulescu<br />
(Wien), Dr. Felix Friedrich<br />
(Altenburg) und Prof. Ludger Lohmann<br />
(Stuttgart)<br />
Wechmar. 25. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Gottesdienst, anschl. Abendessen
Nr. 34 vom 25. August 2013<br />
13. Sonntag nach Trinitatis<br />
Region Gera–We<strong>im</strong>ar 7<br />
Termine<br />
24. bis 30. August<br />
Altenburg. 30. 8., 19.30 Uhr, Brüderkirche:<br />
Orgelkonzert<br />
Apolda. 28. 8., 19.30 Uhr, Martins -<br />
kirche: Szenische Lesung »Goethe<br />
und Schiller – eine Freundschaft in<br />
tausend Briefen« • 30. 8., 19 Uhr,<br />
Lutherkirche: »Don Giovanni« von<br />
W. A. Mozart mit Lyric Opera Studio<br />
We<strong>im</strong>ar<br />
Azmannsdorf. 25. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Konzert mit Astrid Harzbecker<br />
Bucha. 24. 8., 15 Uhr, Kirche: Orgel-<br />
Arena mit Matthias Grünert<br />
Cospeda. 24. 8., 18 Uhr, Kirche:<br />
Konzert mit dem Trio »Harmonie«<br />
(Tuba, Banjo, Akkordeon)<br />
Hütten. 24. 8., 17 Uhr, Kirche: Gitarrenkonzert<br />
mit Ruslana Schew -<br />
tschuk<br />
Jägersdorf. 24. 8., 19.30 Uhr, Kirche:<br />
Orgel-Arena mit Matthias Grünert<br />
Jena. 24. 8., 17 Uhr, Friedenskirche:<br />
Musikalische Vesper mit Kirchenchor<br />
Nohra • 28. 8., 20 Uhr, Stadtkirche:<br />
Orgelsommer mit Christoph<br />
Reiff, Klarinette, und Christina<br />
Lauterbach, Orgel<br />
Jena-Göschwitz. 25. 8., 18 Uhr,<br />
Kirche: Orgel, Lyrik & Prosa<br />
Jena-Kunitz. 25. 8., 17 Uhr, Martins -<br />
kirche: Musikalische Vesper mit<br />
Klarinette und Orgel<br />
Kleinbernsdorf. 25. 8., 19 Uhr, Kirche:<br />
125 Jahre Kopp-Orgel mit Ralf<br />
Wosch<br />
Langenleuba-Niederhain. 25. 8.,<br />
9.30 Uhr, Kirche: Gottesdienst<br />
»Projekt der Begegnung«<br />
Magdala. 24. 8., 21 Uhr, Stadtkirche:<br />
Orgel-Arena mit Matthias Grünert<br />
Oßmannstedt. 25. 8., 10 Uhr, Kirche:<br />
Festgottesdienst zur Verabschiedung<br />
von Pfarrer Johannes<br />
Sparsbrod; 15 Uhr, am Steg: Entenrennen;<br />
ab 18 Uhr, Pfarrgarten: Fest<br />
Pößneck. 30. 8. bis 1. 9., Landeskirchliche<br />
Gemeinschaft: LKG feiert<br />
Hundertjähriges<br />
Schlöben. 24. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Orgel-Arena mit Matthias Grünert<br />
Sommeritz. 25. 8., 17 Uhr, Kirche:<br />
Orgelkonzert mit Friedbert Wank<br />
Taubach. 27. 8., 19 Uhr, St. Ursula:<br />
Literarisch-musikalische Soirée<br />
Thalbürgel. 24. 8., 20 Uhr, <strong>Kloster</strong>kirche:<br />
Liederabend mit Ute Selbig,<br />
Sopran, Andreas Scheibner, Bass,<br />
und Jobst Schneiderat, Klavier<br />
Tiefurt. 26. 8., 18 bis 18.45 Uhr, Kirche:<br />
Montagsmusik mit Harfe<br />
We<strong>im</strong>ar. 25. 8., 16.30 Uhr, Sophienhaus:<br />
Grenzgänger-Festival – Lieder<br />
und Instrumentalstücke •<br />
25. 8., 18 Uhr, Stadtkirche: Orgelsommer<br />
mit Steven Tailor, Saxofon,<br />
und Johannes Kleinjung, Orgel<br />
Wernburg. 25. 8., 14 Uhr, Vorwerk<br />
Seebach: Waldgottesdienst<br />
Ziegenrück. 25. 8., 10 Uhr, Kirche:<br />
Kirchweihgottesdienst<br />
Das We<strong>im</strong>arer Herderzentrum verbindet Geschichte und Neuzeit.<br />
Symbiose aus Alt und Neu<br />
Am Sonntag wird in We<strong>im</strong>ar mit einem Tag der offenen Tür das Herderzentrum eröffnet<br />
We<strong>im</strong>ar macht seinem berühmten<br />
Theologen und Philosophen<br />
sowie einstigen Generalsuperintendenten<br />
Johann Gottfried Herder zum<br />
269. Geburtstag am 25. August ein besonderes<br />
Geschenk: Mit einem Festgottesdienst,<br />
Schlüsselübergabe und<br />
einem Tag der offenen Tür wird am<br />
Sonntag das neue Herderzentrum eingeweiht.<br />
»Dass Herderkirche und Herderhaus<br />
1999 als Bestandteile des Ensembles<br />
›We<strong>im</strong>arer Klassik‹ ins UNESCO-<br />
Welterbe aufgenommen wurden, war<br />
ein Glücksfall für uns.« Michael<br />
Schneider, Mitglied <strong>im</strong> Gemeindekirchenrat<br />
(GKR) der evangelischen<br />
Kirchengemeinde We<strong>im</strong>ar, ist die Vorfreude<br />
und die Erleichterung anzumerken.<br />
Er saß für den GKR in den<br />
Bauberatungen und hat das Projekt<br />
zwei Jahre lang ehrenamtlich begleitet.<br />
»Das Herderzentrum ist ein Segen<br />
und eine große Chance für unsere Gemeinde!«<br />
Vor fünf Jahren gab es <strong>im</strong> GKR einen<br />
Wunsch: Ein Versammlungs- und<br />
Veranstaltungszentrum für die aus fünf<br />
Sprengeln zusammengefügte Stadtgemeinde<br />
mit ihren mehr als 8 000 Mitgliedern<br />
sollte geschaffen werden. Am<br />
liebsten <strong>im</strong> Stadtzentrum – aber wie<br />
realistisch war das angesichts der Immobilienlage?<br />
Unterstützt wurde das<br />
Bauvorhaben auch durch eine Förderung<br />
für Unesco-Welterbestätten.<br />
Ohne sie wäre es nicht gegangen. Und<br />
ohne den verwegenen Mut der Kirchenmänner<br />
und -frauen auch nicht.<br />
So aber konnte aus den stark sanierungsbedürftigen,<br />
unter Denkmalschutz<br />
stehenden Gebäuden mittels<br />
moderner Architektur eine Symbiose<br />
aus Alt und Neu entstehen.<br />
Das neue Zentrum soll Herderkirche<br />
und Herderhaus als zentralen Veranstaltungs-<br />
und Begegnungsort sowie<br />
als Weltkulturerbe-Stätte präsentieren<br />
und die historischen Bauten<br />
von der bisherigen Mehrfachnutzung<br />
entlasten. Rund drei Millionen Euro<br />
wurden in das Ensemble Herderplatz<br />
6 bis 8 investiert. Zwei Jahre Bauarbeiten<br />
auf engstem Raum gehen ihrem<br />
Ende entgegen – zur Erleichterung der<br />
Anrainer und der Bauherren, wenn<br />
auch die Sanierung der Herderkirche<br />
noch einige Zeit in Anspruch nehmen<br />
wird. Bereits seit Dezember vergangenen<br />
Jahres hat der Kirchenladen am<br />
Herderplatz 6 seine Pforten geöffnet<br />
und bot neben seinem Sort<strong>im</strong>ent den<br />
Besuchern <strong>im</strong>mer auch einen Blick<br />
auf die Baustelle und hinter die Kulissen.<br />
Mit seinen die Altbauten umklammernden<br />
und verbindenden<br />
Neubauten bietet das Gemeindezentrum<br />
zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.<br />
So gibt es einen großen und einen<br />
kleinen Saal, ein Besprechungsz<strong>im</strong>mer,<br />
einen Kinderbereich, einen<br />
Foto: Maik Schuck<br />
Raum für die Studentengemeinde<br />
sowie Räume für Technik und Organisation<br />
der Herderkirche. Die Kirchengemeinde<br />
bekommt ein Büro mit Musikz<strong>im</strong>mer<br />
für das Kantorat und ein<br />
Pfarramtsz<strong>im</strong>mer, außerdem entstanden<br />
zwei Wohnungen. Der Kirchen -<br />
laden dient zugleich als Besucherzentrum<br />
mit den Angeboten der offenen<br />
Herderkirche wie Ticketverkauf für<br />
Konzerte, Kirchen-, Altar-, Glockenund<br />
Orgelführungen.<br />
»Das Herderzentrum verbindet<br />
Modernität und Geschichte auf sehr<br />
gelungene Weise«, so We<strong>im</strong>ars Superintendent<br />
Henrich Herbst. Eine Meinung,<br />
die übrigens nicht alle Gemeindeglieder<br />
teilen. »Es wird ein Ort sein,<br />
an dem die Menschen mit der alten<br />
Botschaft der Bibel und der Geschichte<br />
des <strong>Glaube</strong>ns in We<strong>im</strong>ar neu<br />
in Verbindung treten können«, so der<br />
Superintendent. Mitten in der Stadt<br />
sei für die We<strong>im</strong>arer und ihre Gäste<br />
auch ein Ort der Begegnung, des Austauschs,<br />
der Musik und der Gemeinschaft<br />
entstanden. Katharina Hille<br />
Festgottesdienst: 25. 8., 10 Uhr, Herderkirche,<br />
anschließend Einweihung und Tag<br />
der offenen Tür <strong>im</strong> gesamten Herderzentrum,<br />
Führungen, Musik, Unterhaltung,<br />
Imbiss; ca. 14 Uhr heiterer musikalischer<br />
Abschluss <strong>im</strong> großen Saal. 18 Uhr: Abschluss<br />
des We<strong>im</strong>arer Orgelsommers (Herderkirche)<br />
Notiert<br />
Chortreffen<br />
des Kirchenkreises<br />
Kahla (mkz) – Am 1. September<br />
treffen sich etwa 100 Sängerinnen<br />
und Sänger aus dem gesamten Kirchenkreis<br />
Eisenberg in Kahla, um<br />
gemeinsam zu proben, zu singen,<br />
Kaffee zu trinken und ins Gespräch<br />
zu kommen. Um 16 Uhr wird dann<br />
mit »großem Chor« in der Stadtkirche<br />
St. Margarethen Gottesdienst<br />
gefeiert. Aus Kahla stammt<br />
Luthers »Urkantor« Johann Walter,<br />
der 1524 das erste Chorgesangbuch<br />
herausgab.<br />
Flugschriftenautorin<br />
Altenburg (mkz) – In der St. Bartholomäikirche<br />
wurde am 21. August<br />
die Wanderausstellung »Frau -<br />
en der Reformation« eröffnet, die<br />
dort bis 12. September zu sehen<br />
ist. Sie beleuchtet neben weiteren<br />
Protagonistinnen Ursula Weyda<br />
aus Altenburg (1504–1570), die als<br />
Flugschriftenautorin wirkte. Anna<br />
Kolesnikow und Margret Börngen<br />
vom Christlichen Spalatingymnasium<br />
verfassten hierzu eine Seminarfacharbeit.<br />
Sommerausstellung<br />
Kahla (mkz) – Die Stadtkirche in<br />
Kahla ist bis zum Erntedankfest<br />
montags bis samstags jeweils von<br />
11 bis 13 Uhr für Besucher geöffnet.<br />
In dieser Zeit besteht die Möglichkeit,<br />
die Sommerausstellung »Erlebnis<br />
Natur – aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln betrachtet, in verschiedenen<br />
Techniken gemalt« mit<br />
Bildern der Malerin Evelin Lindner<br />
(Jena) anzusehen.<br />
Der schöne Ort<br />
Geißen (mkz) – Die Evangelische<br />
Erwachsenenbildung Thüringen<br />
und die Kirchengemeinde Geißen<br />
laden am 24. August <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Reihe »Der schöne Ort« in die<br />
dortige Dorfkirche ein. Sie ist romanischen<br />
Ursprungs; ihre Ostpartie<br />
mit Turm und Apsis weist noch<br />
Merkmale aus der Zeit um 1200<br />
auf. Das heutige Langhaus geht auf<br />
das 18. Jahrhundert zurück. Ein<br />
bedeutendes Beispiel vorreformatorischer<br />
Kunst ist der am Anfang<br />
des 16. Jahrhunderts entstandene<br />
Schnitzaltar. Im Anschluss gibt es<br />
Begegnungsmöglichkeiten.<br />
Beginn: 15 Uhr<br />
Anzeige<br />
Kirchenmusik<br />
Verkündigung in Tönen<br />
Barocke Fincke-Orgel in Oberwe<strong>im</strong>arer Kirche eingeweiht<br />
Es ist wunderbar, wenn nach so langer<br />
Zeit die alte Dame, die unsere<br />
Orgel nun mal ist, wieder voller Leben<br />
die Kirche mit Musik füllt. Sie hat gebrummt<br />
und geächzt, gequietscht und<br />
manchmal ganz ausgesetzt, aber jetzt<br />
hoffen wir, dass sie für die nächsten<br />
hundert Jahre wieder den Gemeindegesang<br />
begleitet.« Pfarrer Marcus<br />
Victor ist die Freude zur Orgelweihe<br />
am vergangenen Sonntag ins Gesicht<br />
geschrieben. Nach schrittweiser Instandsetzung<br />
der großen Kirche ist<br />
nun auch diese Etappe mit einem Finanzvolumen<br />
von fast 55 000 Euro geschafft.<br />
Die gut 1200 Gemeindeglieder<br />
der Kirchengemeinde Oberwe<strong>im</strong>ar-<br />
Ehringsdorf brachten davon rund<br />
30 000 Euro auf. Viele kleine und<br />
große Spenden, besondere Kollekten<br />
sowie Benefizkonzerte trugen dazu<br />
bei. Bei Wolf-Günter Leidel, Professor<br />
für Musiktheorie in We<strong>im</strong>ar, bedankte<br />
sich Pfarrer Victor ganz besonders:<br />
»Ohne seine jahrelange uneigennützige<br />
Konzert tätigkeit hätten wir bis<br />
2014 sparen müssen.« Aber auch der<br />
Kirchenkreis We<strong>im</strong>ar, die Landeskirche,<br />
die Denkmalpflege, Lottomittel<br />
und die Stiftung Orgelklang beteiligten<br />
sich an diesem Vorhaben. Hier<br />
war die Oberwe<strong>im</strong>arer »Königin« von<br />
1703 sogar die älteste der <strong>im</strong> Jahr 2013<br />
bundesweit geförderten Orgeln.<br />
Das Instrument in der Kirche St.<br />
Peter und Paul in Oberwe<strong>im</strong>ar ist eines<br />
der wenigen noch erhaltenen<br />
Werke des Thüringer Orgelbauers Johann<br />
Georg Fincke (1680–1749). Von<br />
der einmanualigen Orgel mit zwölf<br />
Registern gibt es noch einige Originalteile,<br />
beispielsweise die Spieltasten<br />
des Oberwerks, über die vermutlich<br />
auch die Finger Johann Sebastian<br />
Bachs wirbelten. 1869/72 erfolgten<br />
Umbau und Erweiterung auf zwei Manuale<br />
und 19 Register. Franz Liszt förderte<br />
einst diese Veränderungen und<br />
We<strong>im</strong>ars Hoforganist Alexander Wilhelm<br />
Gottschalg leitete sie. »Die Orgel<br />
wurde mehrfach dem Zeitgeschmack<br />
angepasst«, sagt Orgelbaumeister Dirk<br />
Am Vorabend der Orgelweihe präsentierte Christian Drengk die Klangmöglichkeiten<br />
der Oberwe<strong>im</strong>arer Orgel in einem Konzert.<br />
Foto: Maik Schuck<br />
Schönefeld, der mit seiner in Stadtilm<br />
ansässigen Firma die Arbeiten ausführte.<br />
»Auch solche Veränderungen<br />
haben ihr Recht«, stellte er fest. Es sei<br />
ein akzeptabler Kompromiss zwischen<br />
bezahlbarer Restaurierung und<br />
Generalreparatur gefunden worden.<br />
»Gut gepflegt, wird sie wieder über<br />
Generationen halten.«<br />
We<strong>im</strong>ars Superintendent Henrich<br />
Herbst erinnerte in seiner Festpredigt<br />
daran, dass eine Orgel nicht nur Gesangshilfe,<br />
Ausstattungsstück, Prestigeobjekt<br />
oder Denkmalwert sei, sondern<br />
vor allem die klangvolle St<strong>im</strong>me<br />
eines Predigers und Beters, die Verbindungswege<br />
zu Gott öffnet.<br />
Uta Schäfer
8 Region Meiningen–Suhl<br />
Nr. 34 vom 25. August 2013<br />
13. Sonntag nach Trinitatis<br />
Jubiläum: Schon <strong>im</strong> 9. Jahrhundert war Diedorf ein Ausgangspunkt des christlichen <strong>Glaube</strong>ns in der Rhön<br />
Eine Woche lang wird<br />
das 1225-jährige Jubiläum<br />
von Diedorf gefeiert.<br />
Die Christen des Ortes laden<br />
zu einem »Tag der Kirchengemeinde«<br />
ein.<br />
Von Juliane Hassan<br />
Mit einem Festgottesdienst soll<br />
die 1225-Jahrfeier von Diedorf<br />
(Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach)<br />
in der Rhön am<br />
24. August beginnen. Wie schon vor<br />
25 Jahren. Auch damals, 1988, haben<br />
es sich die Diedorfer nicht nehmen<br />
lassen, ihr Jubiläum mit einem Gottesdienst<br />
zu eröffnen. »Erst gehen wir<br />
in die Kirche und dann wird gefeiert«,<br />
meint Marie Luise Gille, Vorsitzende<br />
des Diedorfer Kulturvereins.<br />
Eine Woche lang, vom 24. August<br />
bis zum 1. September, wird gefeiert.<br />
»Ein kleines Dorf feiert ganz groß«,<br />
lautet das Motto der Festwoche in<br />
dem kleinen Rhöndorf zwischen<br />
Dermbach und Kaltennordhe<strong>im</strong> <strong>im</strong><br />
südlichen Wartburgkreis.<br />
Fast jeder Haushalt des nicht einmal<br />
400 Einwohner zählenden Ortes<br />
beteiligt sich daran. Bei der Diedorfer<br />
Kirchengemeinde ist das nicht anders:<br />
Sie lädt am 29. August zu einem »Tag<br />
der Kirchengemeinde« ein. Das, was<br />
sich der fünfköpfige Gemeindekirchenrat<br />
um Pfarrerin Elke Krtschil<br />
vorgenommen hat, klingt einladend:<br />
Ab 15 Uhr wird es ein »Themen-Kaffee«<br />
zu Fragen des christlichen Lebens<br />
geben. In der Kirche und <strong>im</strong> benachbarten<br />
Gemeinderaum soll Feierst<strong>im</strong>mung<br />
sein. Bei schönem Sommer -<br />
wetter werden die Tische auch auf<br />
dem Platz vor der Kirche eingedeckt.<br />
Der ganze Kirchberg soll sich am »Tag<br />
der Kirchengemeinde« in einen Festplatz<br />
verwandeln. Schließlich sei auf<br />
dem Kirchberg »genügend Platz zum<br />
gemütlichen Beisammensein«, sagt<br />
Kulturvereinsvorsitzende Marie Luise<br />
Gille. Am Abend, ab 19 Uhr, lädt die<br />
Kirchengemeinde zu einem Liederabend<br />
mit dem Kirchenchor Diedorf-<br />
Fischbach-Klings unter Leitung von<br />
Heike Straube und weiteren Künstlern<br />
aus der Region in die Kirche ein.<br />
Die Organisatoren des Kirchengemeindetages<br />
und Pfarrerin Elke<br />
Krtschil werden auch an den anderen<br />
Tagen dabei sein: etwa zur offiziellen<br />
Eröffnung der Festwoche durch Bürgermeister<br />
Ralf Matthes, zur Trachtenmodenschau,<br />
zu den zahlreichen<br />
Abendveranstaltungen und zum großen<br />
historischen Festumzug. In dem<br />
»fährt« auch die Diedorfer Kirche mit.<br />
Selbstverständlich nur als Modell aus<br />
Holz, aber ihre wahre barocke Pracht<br />
lässt sich auch schon in Miniatur<br />
erahnen.<br />
Was es heißt, ein solches Fest mit<br />
zu organisieren und zu veranstalten,<br />
weiß die Pfarrerin: »Im vergangenen<br />
Jahr feierte Fischbach sein 1175-jähriges<br />
Jubiläum, und da war ich Mitglied<br />
<strong>im</strong> Festkomitee. Dabei habe ich sehr<br />
gute Erfahrungen gemacht und gesehen,<br />
dass jeder zu solch einem Fest<br />
etwas beitragen kann«, betont die 55-<br />
Jährige. Vor gut zwei Jahren hat sie<br />
die Pfarrstelle <strong>im</strong> Kirchspiel Diedorf-<br />
Fischbach-Klings übernommen und<br />
vertritt derzeit auch die Vakanz in<br />
Kaltennordhe<strong>im</strong>.<br />
Die Erfahrungen von Ernst Krämer<br />
reichen noch weiter zurück: Bereits<br />
zur 1200-Jahrfeier <strong>im</strong> Jahr 1988 war er<br />
Baugeschehen<br />
Stadtkirche Rudolstadt vor umfassender Sanierung<br />
Die Stadtkirche von Rudolstadt soll<br />
in den nächsten Jahren umfassend<br />
saniert werden. Wichtigste Aufgabe<br />
sei die statische Sicherung des<br />
Altarraumes, sagte der Vorsitzende<br />
des neu gegründeten Kirchenbauvereins,<br />
Helmut-Eberhard Paulus, am<br />
Montag zum Auftakt der Arbeiten in<br />
der evangelischen Kirche. Mit dem<br />
ersten Bauabschnitt sollen zunächst<br />
Ernst Krämer,<br />
Elke Krtschil,<br />
Marie Luise<br />
Gille und<br />
Conny<br />
Schwarz (v. li.)<br />
vor einer<br />
Miniatur<br />
der Diedorfer<br />
Kirche.<br />
Foto:<br />
Juliane Hassan<br />
Der Zusammenhalt in Diedorf<br />
aktiv am Geschehen beteiligt. »Alle<br />
haben damals mitgeholfen«, erinnert<br />
sich der 73-Jährige. »Vor der Jahrfeier<br />
wurde die Kirche komplett renoviert.<br />
Alle standen damals mit auf dem Gerüst<br />
und haben geholfen. Der Zusammenhalt<br />
war unwahrscheinlich groß.<br />
Das ist doch das Schöne an uns, dass<br />
wir Freud und Leid miteinander teilen«,<br />
betont die Pfarrerin.<br />
Der Zusammenhalt der Diedorfer<br />
Christen war es wohl auch, der es<br />
1988, ein Jahr vor der friedlichen<br />
Revolution, geschehen ließ, dass die<br />
1200-Jahrfeier mit einem Festgottesdienst<br />
eröffnet werden konnte. »Das<br />
»Das ist doch<br />
das Schöne an uns,<br />
dass wir Freud und Leid<br />
miteinander teilen«<br />
haben wir uns nicht nehmen lassen«,<br />
so Ernst Krämer. In diesem feierlichen<br />
Rahmen wurde die damals frisch renovierte<br />
Kirche eingeweiht.<br />
Mit dem 1225-jährigen Ortsjubiläum<br />
in diesem Jahr wird an weitere<br />
wichtige Jahrestage <strong>im</strong> Dorfleben erinnert:<br />
an »30 Jahre neuer Kindergarten«,<br />
an das 100-jährige Bestehen der<br />
Feuerwehr und das 125-jährige Orgeljubiläum.<br />
Die Kirchengemeinde ist mit den<br />
Vorbereitungen zur Jahrfeier schon<br />
seit Längerem beschäftigt. Mitglieder<br />
des Kirchenchors haben ein Theaterstück<br />
aufgeführt, eine CD mit Weihnachtsliedern<br />
aufgenommen und ein<br />
Buch mit beliebten Koch- und Backrezepten<br />
herausgegeben. All das, um ein<br />
finanzielles Polster für die Jahrfeier<br />
war und ist groß<br />
die <strong>im</strong> Vorjahr entdeckten Schäden an<br />
mehreren Gewölberippen beseitigt<br />
werden.<br />
Anschließend sei schrittweise die<br />
Sanierung des gesamten Innenraums<br />
vorgesehen. Die Gesamtkosten dafür<br />
seien »<strong>im</strong> Millionenbereich« zu erwarten,<br />
sagte Paulus. Zu der kostbaren<br />
Innenausstattung gehörten mehrere<br />
Engelsfiguren, Ausmalungen mit biblischen<br />
Szenen an den Emporen sowie<br />
das Altargemälde aus dem 15. Jahrhundert.<br />
Die Ausstattung sei eines der<br />
wenigen Beispiele für eine Kirche aus<br />
der Zeit des Dreißigjährigen Krieges,<br />
betonte der Kunsthistoriker Lutz Unbehaun.<br />
Die Stadtkirche St. Andreas entstand<br />
<strong>im</strong> 15. Jahrhundert als dreischiffige<br />
spätgotische Hallenkirche. Ihr<br />
anzulegen, berichtet Conny Schwarz,<br />
Kirchenälteste und Mitglied <strong>im</strong> Kulturverein<br />
des Dorfes. Die 41-Jährige<br />
bringt sich in vielfältiger Weise mit<br />
ein. Sie hat an einem <strong>im</strong>merwäh -<br />
renden Kalender mitgearbeitet, der<br />
schöne und seltene Fotoaufnahmen<br />
aus Diedorf und der Umgebung zeigt.<br />
Gemeinsam mit Bodo Walch schrieb<br />
sie das Buch »Diedorf in der Rhön –<br />
Ein He<strong>im</strong>atbuch«, für das sie in vielen<br />
Archiven und Chroniken recherchiert<br />
habe. Das Besondere an dem Buch:<br />
Hier sind alte und neue Fotoaufnahmen<br />
gegenübergestellt, die einen<br />
Eindruck vom Altbewährten und Modernen<br />
des Ortes vermitteln.<br />
Auch <strong>im</strong> Kirchenleben versuchen<br />
die Diedorfer, neue Traditionen zu<br />
etablieren. »Wenn ein neuer Pfarrer<br />
seine Stelle antritt, hat man die<br />
Chance, auch ein paar neue Wege zu<br />
gehen«, sagt Elke Krtschil. Zusammen<br />
mit Heike Straube habe sie angeregt,<br />
den alljährlichen Weltgebetstag ganz<br />
bewusst zu feiern. Zu weiteren Höhepunkten<br />
<strong>im</strong> Kirchenjahr zählen in<br />
Diedorf das Osterfeuer, der Kirmesgottesdienst,<br />
der Martinstag und das<br />
Kinderfest mit einem Familiengottesdienst,<br />
zu dem abwechselnd nach<br />
Diedorf, Fischbach und Klings eingeladen<br />
wird.<br />
Mit den Kindern der Christenlehre<br />
werden alle zwei Jahre Ausflüge an bedeutende<br />
Orte, wie zum Beispiel den<br />
Kölner Dom, unternommen. Um die<br />
Jugendlichen <strong>im</strong> Kirchspiel kümmert<br />
sich Jugenddiakon Jörg Markert. Für<br />
sie werden regelmäßig Jugendfreizeiten<br />
angeboten.<br />
Im Moment besuchen etwa zehn<br />
Kinder des Ortes die Christenlehre.<br />
Insgesamt zählt Diedorf 226 Kirchenmitglieder.<br />
Das sind mehr als die<br />
Hälfte der Einwohner.<br />
Schon <strong>im</strong> 9. Jahrhundert war Diedorf<br />
ein Ausgangspunkt des christlichen<br />
<strong>Glaube</strong>ns in der Rhön gewesen.<br />
Der Ort selbst wurde erstmals in einer<br />
Schenkungsurkunde an das <strong>Kloster</strong><br />
Fulda <strong>im</strong> Jahr 788 erwähnt. Alte Wallanlagen<br />
am sogenannten Höhn lassen<br />
vermuten, dass das Gebiet um Diedorf<br />
schon viel früher von den Kelten besiedelt<br />
gewesen sein muss. Die Geschichte<br />
des Dorfes soll be<strong>im</strong> großen<br />
historischen Festumzug am letzten<br />
Festtag der Festwoche, am 1. September,<br />
ab 13.30 Uhr, wieder lebendig<br />
werden. Dann wird sicher auch an<br />
tragische Augenblicke erinnert – an<br />
den Kirchenbrand <strong>im</strong> Jahr 1783 wie<br />
auch an den verheerenden Wirbelsturm<br />
in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober<br />
2006. »Den Tornado habe ich<br />
von der ersten bis zur letzten Sekunde<br />
miterlebt«, erzählt Ernst Krämer, der<br />
in Hauspantoffeln und mit Taschenlampe<br />
als einer der Ersten die Schäden<br />
am Kirchdach begutachtet habe.<br />
Auch bei diesem Ereignis sei es die<br />
Gemeinschaft gewesen, die die Menschen<br />
in Diedorf nicht verzweifeln<br />
ließ.<br />
»Der Zusammenhalt in Diedorf ist<br />
noch <strong>im</strong>mer da und noch <strong>im</strong>mer<br />
groß«, schätzt Ernst Krämer ein. Mit<br />
der diesjährigen Jahrfeier, so hofft er,<br />
werde er weiter gestärkt. Mit dazu<br />
beitragen wird wohl auch das »Diedorf-Lied«,<br />
das eigens für die Jahrfeier<br />
komponiert wurde. »Man merkt<br />
gleich, wir sind auch eine fröhliche<br />
Gemeinde«, sagt Pfarrerin Elke<br />
Krtschil in Vorfreude auf die Jahrfeier.<br />
www.diedorf.de<br />
frühbarockes Aussehen erhielt sie<br />
durch einen Umbau zwischen 1634<br />
und 1636. In unmittelbarer Nähe zur<br />
einstigen Residenz auf Schloss Heidecksburg<br />
gilt sie als ein Wahrzeichen<br />
der Region über die Stadt hinaus.<br />
Zudem bewahrt sie mit der Grablege<br />
unter der Kirche das höfische Erbe<br />
des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.<br />
(epd)<br />
Termine<br />
24. bis 30. August<br />
Gräfenhain. 24. 8., 20 Uhr, Kirche,<br />
Freundeskreis Thielemannorgel<br />
lädt ein: Konzert mit dem Gospelchor<br />
Gotha, und 22 Uhr, Kirchgarten:<br />
Rock mit »The Facility«<br />
Häselrieth. 25. 8., 14 Uhr, Pilgerund<br />
Radwegekirche: Gottesdienst<br />
zum Schuljahresanfang, anschl.<br />
Pfarrgarten: Kinderfest<br />
Meiningen. Stadtkirche: 24. 8.,<br />
12 Uhr: Orgel Punkt 12 mit Sebastian<br />
Fuhrmann; 28. 8., 20 Uhr:<br />
Orgelsommer »Max Reger 2013«:<br />
Abschlusskonzert – Sebastian<br />
Fuhrmann mit CD-Präsentation<br />
Neuhaus. 24. 8., 18 Uhr, Holzkirche:<br />
Konzert zum 121. Kirchweihfest mit<br />
dem Kirchenchor Neuhaus/Steinheid<br />
und Instrumentalisten, Männerchor<br />
Schmalenbuche<br />
Saalfeld. 24. 8., 11 Uhr, Marktplatz:<br />
Bläser-Matinee zu 30 Jahre Posaunenchor<br />
Saalfeld-Graba • 28. 8.,<br />
20 Uhr, Johanneskirche: Abendmotette<br />
»Mrs. Winter’s Jump – mit<br />
John Dowland auf Europatour« –<br />
Duo Kirchhof mit Laute und Viola<br />
da Gamba<br />
Saalfeld-Graba. 25. 8., 14 Uhr, Gertrudiskirche:<br />
Festgottesdienst zu<br />
30 Jahre Posaunenchor Saalfeld-<br />
Graba mit Posaunenchören der<br />
Region, Leitung: Landesposaunenwart<br />
Matthias Schmeiß, 17 Uhr:<br />
Theaterstück »Die Schöpfung« mit<br />
Clown Leo<br />
Schleusingen. 30. 8., 12 Uhr, Johanniskirche:<br />
Orgel Punkt 12 mit Matthias<br />
Neumeister<br />
Suhl. 24. 8., 18 Uhr, Kreuzkirche:<br />
Orgelkonzert mit Prof. Wolfgang<br />
Zerer (Hamburg) • Mehrgenera -<br />
tionenhaus Suhl, Familienzentrum<br />
»Die Insel« Suhl-Nord: 25. 8.,11 Uhr:<br />
Insel-Mahl-Gottesdienst, anschl.<br />
Mittagessen; 30. 8., 14 Uhr: Tag der<br />
offenen Tür • 30. 8., 12 Uhr, Kreuzkirche:<br />
Orgel Punkt 12 mit Philipp<br />
Christ<br />
Vacha. 25. 8., 18 Uhr, Kirche:<br />
Abendgottesdienstreihe »Jesus als<br />
Seelsorger«, anschl. Begegnung bei<br />
Gesprächen, Speis und Trank<br />
Lebenshilfe<br />
Diedorf (mkz) – Die Psychotherapeutin<br />
Magdalene Furch spricht<br />
am 29. August, 16 Uhr in der Kirche<br />
in Diedorf über das Thema »Wenn<br />
aus Sehnsucht Sucht wird«.<br />
Impressum<br />
Ausgabe Thüringen<br />
Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />
in Mitteldeutschland e.V.<br />
www.glaube-und-he<strong>im</strong>at.de<br />
Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.)<br />
E-Mail <br />
Redaktion Thüringen<br />
Michael v. Hintzenstern, Sabine Kuschel<br />
Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Gemeinsame Redaktion<br />
Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />
(Seiten 2, 4 und 12)<br />
Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Sabine Kuschel<br />
Redaktionsassistenz: Birgit He<strong>im</strong>ann<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />
E-Mail <br />
Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />
Telefon (0 36 43) 24 61-14, Telefax -18<br />
Mitglied <strong>im</strong> Evangelischen Medienverband<br />
in Deutschland (EMVD).<br />
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