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Da machen wir mit!« - Glaube + Heimat

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6 Region Eisenach–Erfurt<br />

Nr. 46 vom 17. November 2013<br />

Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />

Joyce und Brown werden im nächsten<br />

Jahr ihr kaufmännisches Studium abschließen.<br />

Die beiden jungen Afrikanerinnen<br />

werden von Dieter Gössel, dem<br />

einstigen Geschäftsführer einer Kunststofffirma<br />

in Ruhla, unterstützt. Er setzt<br />

da<strong>mit</strong> fort, was seine Ehefrau Barbara<br />

angestoßen hatte: den beiden Frauen<br />

zu helfen, sich eine berufliche Zukunft<br />

aufzubauen. Joyce und Brown waren<br />

die ersten von heute 53, die über ein<br />

Patenschaftsprogramm des Ökumenischen<br />

Eine-Welt-Kreises Erbstromtal<br />

Unterstützung erhielten.<br />

Auch Solange und Rita sowie 50<br />

weitere Kinder und Jugendliche aus<br />

Ruanda fanden Patenfamilien, die<br />

ihnen helfen, <strong>mit</strong> einem festen, aber<br />

erschwinglichen finanziellen Beitrag<br />

eine Schulbildung oder sogar ein Studium<br />

zu absolvieren. Denn ohne Bildung<br />

ist die Chance klein, sich ein auskömmliches<br />

Leben aufzubauen. Die<br />

beiden Schwestern Joyce und Brown<br />

sind gehörlos und Vollwaisen. Ohne<br />

die Unterstützung aus Deutschland<br />

ständen sie <strong>mit</strong> Sicherheit nicht dort,<br />

wo sie heute sind. Deshalb ist Dieter<br />

Gössel aus Ruhla überzeugt, das Richtige<br />

getan zu haben. Seine Ehefrau, die<br />

inzwischen leider verstorben ist, war<br />

sofort begeistert, als vor sechs Jahren<br />

das Projekt AIDER, die englische Abkürzung<br />

für »Initiative zur Entwicklung<br />

inklusiver Pädagogik – Ruanda<strong>«</strong>, vorgestellt<br />

wurde. Sie hatte damals gesagt:<br />

»<strong>Da</strong> <strong>machen</strong> <strong>wir</strong> <strong>mit</strong>!<strong>«</strong><br />

Auch Bauingenieurin Angelika Seidenzahl<br />

aus Eisenach hat ein gutes<br />

Gefühl bei der Sache. Sie suchte schon<br />

lange nach einem geeigneten Hilfsprojekt,<br />

wo sie speziell Mädchen unterstüt-<br />

Zehn Achtklässler sitzen im Auto,<br />

tippen aufgeregt Nachrichten in<br />

ihre Handys an die Freunde in Schweden.<br />

Nach sechs Tagen hat die Jugendgruppe<br />

des Pfarrbereichs Großvargula<br />

(Kirchenkreis Mühlhausen) gerade<br />

Simrishamn verlassen und ist wieder<br />

auf dem Heimweg von der Südspitze<br />

Schwedens.<br />

Sechs Monate lang hatten sich die<br />

jungen Leute aus Großvargula, Kleinvargula<br />

und Nägelstedt auf diese späte<br />

Abschlussfahrt ihrer Konfirmandenzeit<br />

in der ersten Herbstferienwoche<br />

gefreut. In Schweden waren sie im<br />

Gemeindehaus der Kirchengemeinde<br />

Sankt Olof, einem Dorf <strong>mit</strong> 500 Einwohnern<br />

im Osten von Schonen, untergebracht.<br />

Von dort aus besuchten<br />

sie verschiedene Jugend- und Konfirmandengruppen.<br />

Verständigt wurde<br />

sich auf Englisch.<br />

Besonders beeindruckte sie der Besuch<br />

einer Schule. Schon beim Eintreten<br />

wunderten sich die Besucher, dass<br />

im Schulhaus alle nur in Strümpfen<br />

»<strong>Da</strong> <strong>machen</strong> <strong>wir</strong> <strong>mit</strong>!<strong>«</strong><br />

Eine-Welt-Kreis-Paten trafen sich erstmals in Ruhla<br />

gingen. <strong>Da</strong>rauf hatte sich die Schulgemeinschaft<br />

verständigt, antwortete<br />

eine Lehrerin auf die interessierte<br />

Nachfrage, um noch leiser im Schulhaus<br />

unterwegs zu sein.<br />

Überrascht waren sie, wie gut die<br />

schwedischen Schüler in der achten<br />

Klasse, nach einem Jahr Unterricht<br />

Deutsch sprechen. Wahre Begeisterung<br />

blitzte jedoch in den Augen der deutschen<br />

Jugendlichen auf, als sie feststellten,<br />

dass es im Englischunterricht<br />

dieser Schule keine Schulbücher gibt,<br />

dafür aber jeder seinen eigenen Laptop<br />

hat. Die Gruppe war fasziniert von der<br />

entspannten Atmosphäre in der gesamten<br />

Schule. Während eines Rundgangs<br />

durch das Schulhaus in Begleitung der<br />

beiden Deutschlehrerinnen lernten<br />

sie auch das schwedische Schulsystem<br />

kennen. Einige Jugendliche hätten am<br />

liebsten die Schule gewechselt!<br />

Auf dem Programm stand auch<br />

ein Besuch bei der Bischöfin der Diözese<br />

Lund, Antje Jackelén. Sie nahm<br />

sich für den deutschen Besuch Zeit<br />

zen kann. Denn diese, so weiß sie aus<br />

Berichten über ähnliche Kulturen, haben<br />

es in der Gesellschaft besonders<br />

schwer. In dem Patenschaftsprogramm<br />

des Eine-Welt-Kreises Erbstromtal, das<br />

Pfarrer Gerhard Reuther von der Kirchengemeinde<br />

Ruhla 2007 anschob,<br />

sieht sie eine Möglichkeit. Besonders<br />

Kindern und Jugendlichen <strong>mit</strong> einer<br />

Behinderung oder solchen, die in großer<br />

Armut leben, soll durch Bildung<br />

eine Zukunft ermöglich werden.<br />

Pfarrer Reuther steht in direktem<br />

Kontakt <strong>mit</strong> dem Manager vor Ort<br />

Evariste Karangwa, Chef der Abteilung<br />

Sonderpädagogik beim Bildungsinstitut<br />

in Kigali (Ruanda). Alle zwei Jahre<br />

besucht Reuther das afrikanische Land<br />

und spricht <strong>mit</strong> den Kontaktpersonen,<br />

versucht auch, immer etwas über die<br />

Patenkinder zu erfahren. Zu ihnen gehört<br />

die 12-jährige Rita Kayitesi, die er<br />

vor zwei Jahren Angelika Seidenzahl<br />

vorstellte. Auch sie hatte im Bürgerkrieg<br />

ihre Eltern verloren und besaß<br />

keinerlei Schulbildung. <strong>Da</strong>s ist in einer<br />

Kinderfamilie, wo das älteste Kind den<br />

Haushaltsvorstand bildet, keine Seltenheit.<br />

Heute ist sie eine exzellente Schülerin,<br />

erzählt die Patin. Der glückliche<br />

Zustand, dass sie inzwischen in die Obhut<br />

eines Onkels gekommen ist, der aus<br />

Fasziniert vom Schulsystem in Schweden<br />

Jugendliche des Pfarrbereichs Großvargula auf Konfirmandenfahrt<br />

Die Pateneltern kommen aus fast<br />

allen Bundesländern (Fähnchen).<br />

Links: Dieter Gössel freut sich über die<br />

Entwicklung seiner »Patenkinder<strong>«</strong>.<br />

Foto: Susanne Reinhardt<br />

Tansania zurückgekehrte, erübrigt eine<br />

weitere Betreuung. Aber schon warten<br />

andere Kinder auf Hilfe.<br />

Die Gelegenheit für eine Patenschaft<br />

ergab sich beim ersten Patenschaftstreffen,<br />

zu dem Pfarrer Reuther<br />

Ende Oktober nach Ruhla eingeladen<br />

hatte. Etwa 15 Familien von den derzeit<br />

45 Pateneltern waren an diesem Tag in<br />

einen Erfahrungsaustausch getreten.<br />

<strong>Da</strong>bei ging es vorrangig darum, sich<br />

gegenseitig einmal kennenzulernen.<br />

Pfarrer Gerhard Reuther seinerseits<br />

versprach sich neue Ideen, wie das<br />

Projekt noch besser befördert werden<br />

könne.<br />

Susanne Reinhardt<br />

Neue Freunde gefunden und Interessantes erlebt: die Konfirmandengruppe<br />

aus Großvargula und schwedische Schüler. <br />

Foto: Klemens Müller<br />

und antwortete auf dessen Fragen zur<br />

schwedischen Kirche und zu ihrer eigene<br />

Lebensgeschichte. Neben diesen<br />

offiziellen Terminen der Jugendlichen<br />

als »Botschafter<strong>«</strong> der Evangelischen<br />

Kirche in Mitteldeutschland standen<br />

auch eine Besichtigung einer prähistorischen<br />

Schiffssetzung auf dem Programm<br />

oder der Besuch der drittgrößten<br />

Stadt Schwedens, Malmö.<br />

Zum Abschluss feierten und gestalteten<br />

deutsche und schwedische Jugendliche<br />

einen gemeinsamen Sonntagsgottesdienst.<br />

Klemens Müller<br />

Termine<br />

16. bis 22. November<br />

Eisenach. 16. 11., 14.30 Uhr, Diakonissenmutterhaus:<br />

Gehörlosengottesdienst<br />

• Friedensdekade: 17. 11., 9<br />

bis 18 Uhr, vor der Georgenkirche:<br />

Mahnwache; 17 Uhr, Nikolaikirche:<br />

Ein deutsches Requiem von<br />

J. Brahms; 18. 11., 17 Uhr; Annenkirche:<br />

Friedensgebet; 20. 11., 18 Uhr,<br />

Annenkirche:<br />

Abschlussgottesdienst<br />

• 17. 11., 10.30 Uhr, Paul-Gerhardt-Kirche:<br />

Kinderkantate »Elia<strong>«</strong><br />

– Kinder- und Jugendchor der Kirchengemeinde<br />

Herleshausen, Text<br />

aus einer Ballade von Klaus-Peter<br />

Hertzsch • 19. 11., 10 bis 12 Uhr, Diakonissenmutterhaus:<br />

Nikolaikolleg<br />

– Prof. Axel Noack, Kirchenhistoriker<br />

(Halle): »Toleranz im Wandel der<br />

Zeiten. Wie hat sich das Zusammenleben<br />

verschiedener <strong>Glaube</strong>nsrichtungen<br />

entwickelt?<strong>«</strong> • 20. 11., 14 Uhr,<br />

Friedhof: Andacht • 20. 11., 17 Uhr,<br />

Nikolaikirche: Beichtgottesdienst<br />

zum Buß- und Bettag • 22. 11., 18 Uhr,<br />

Hospiz: Hospizgottesdienst<br />

Erfurt. 17. 11., 15 Uhr, Petersberg,<br />

Andacht am Denkmal des unbekannten<br />

Wehrmachtsdeserteurs.<br />

(Bitte Blumen <strong>mit</strong>bringen!) • 20. 11.,<br />

18.30 Uhr, Kleine Synagoge: Lesung<br />

»Im Seelengrund geboren<strong>«</strong>, Texte<br />

aus dem Nachlass von Dietrich Koller,<br />

gelesen von Anne Koller und Dr.<br />

Matthias Rost • 21. 11., 19 Uhr Georgenburse:<br />

Gesprächsabend <strong>mit</strong> Prof.<br />

Dr. Peter Zimmerling (Leipzig) über<br />

»<strong>Glaube</strong> und Zivilcourage. Bonhoeffers<br />

politischer Einsatz für die Veränderung<br />

Deutschlands<br />

Gotha. 20. 11., 10 Uhr, Schlosskirche:<br />

Gottesdienst zum Abschluss der<br />

Friedensdekade<br />

Mechterstädt. 21. 11., 19 Uhr, Bodelschwingh-Hof:<br />

Themenabend <strong>mit</strong><br />

Prof. Dr. Michael Haspel (Ev. Akademie<br />

Thüringen): »Und wer ein Kind<br />

aufnimmt in meinem Namen, der<br />

nimmt mich auf<strong>«</strong> (Matthäus 18,5),<br />

Johannes Falk und die »Gesellschaft<br />

der Freunde in der Not<strong>«</strong><br />

Mühlhausen. 17. 11., 17 Uhr, Jugendkirche<br />

St. Martini: Jugendkirche<br />

»Lass Träume Zukunft werden<strong>«</strong><br />

Nordhausen. bis 19. 11., täglich<br />

um 19 Uhr, Frauenbergkirche: Friedensandachten<br />

Sömmerda. 17. 11., 16.30 Uhr, Gemeindezentrum:<br />

Hausmusik • Friedensdekade:<br />

18. 11., 19 Uhr, Bonifatiuskirche:<br />

Friedensgebet, anschl.<br />

Gemeindezentrum: Abend »Solidarisch?<br />

Hier? – Wenn ein Fremdling<br />

in deiner Stadt wohnt …<strong>«</strong>; 19. 11., 19<br />

Uhr, Kreuzkapelle: Gesprächskreis;<br />

20. 11., 19.30 Uhr, Gemeindezentrum:<br />

Ökumenischer Abschlussgottesdienst<br />

• 21. 11., 17 Uhr, Landeskirchliche<br />

Gemeinschaft: Bibelgespräch<br />

Volkenroda. 22. 11., 8.15 Uhr, Kloster:<br />

Hubertus-Messe<br />

Wandersleben. 21. 11., 20 Uhr, Literaturgedenkstätte:<br />

Buchvorstellung<br />

– Dr. Thomas Martens und Gunthart<br />

Hellwig »Annalen meines Lebens –<br />

<strong>Da</strong>s Leben des Gothaer Geologen<br />

Karl von Hoff<strong>«</strong><br />

Anzeige<br />

Notiert<br />

Engel basteln für guten Zweck<br />

Gotha (mkz) – Die Schüler der evangelischen Schulen in Gotha<br />

unterstützen die Herbststraßensammlung der Diakonie in diesem<br />

Jahr durch eine besondere Aktion. Sie basteln Papierengel,<br />

die als <strong>Da</strong>nkeschön an die Spender verschenkt werden. In Gotha<br />

<strong>wir</strong>d von Donnerstag, 21. November, bis Sonnabend auf dem<br />

Neumarkt gesammelt. <strong>Da</strong>s Geld ist für die Begegnungsstätte<br />

Liora bestimmt. Diese bietet Kindern und Erwachsenen, die von<br />

Armut und Ausgrenzung betroffen sind, eine warme Mahlzeit<br />

sowie Begleitung Unterstützung.<br />

Handwerkermarkt zum Advent<br />

Nordhausen (mkz) – In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Nordhäuser<br />

Kulturamt lädt der Kinder-Kirchen-Laden in der Adventszeit<br />

zum Handwerkermarkt auf den Nordhäuser Blasii-Kirchplatz.<br />

An den Adventswochenenden hat der Markt von 15 bis 18 Uhr<br />

geöffnet. Erstmalig <strong>wir</strong>d es an den Samstagen im Pfarrhaus eine<br />

Wichtel-Reparaturwerkstatt geben. Hier können die Besucher<br />

unter fachkundiger Anleitung ihre defekten Haushaltsgeräte,<br />

Spielsachen bis hin zu Unterhaltungselektronik selbst reparieren.<br />

Wer sich beteiligen möchte, kann bei Gemeindepädagoge Frank<br />

Tuschy, Telefon (03 6 31) 98 83 40, nachfragen.


Nr. 46 vom 17. November 2013<br />

Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr Region Gera–Weimar 7<br />

Termine<br />

16. bis 22. November<br />

Bad Sulza. 17. 11., 11 Uhr, Toskana<br />

Therme, Conference Center: Vortrag<br />

Michael von Brück (München):<br />

»Wagner, Buddha und das Wasser<strong>«</strong>,<br />

anschl. Dialog <strong>mit</strong> Felix Leibrock<br />

Eisenberg. 17. 11., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />

Konzert – Vokalensemble<br />

Essmé singt Motetten und Choralbearbeitungen<br />

zum Ende des<br />

Kirchenjahres von Schein, Bach,<br />

Brahms, Reger, Hugo Wolf und Helmut<br />

Barbe<br />

Gelmeroda. 17. 11., 11 Uhr, Autobahnkirche:<br />

Gottesdienst <strong>mit</strong> Blaulichtfahrern<br />

<strong>mit</strong> Gedenken der Unfallopfer<br />

Gera. 14. 11., 19 Uhr, Evangelisch-Freikirchliche<br />

Gemeinde (Gagarinstr.<br />

26): Ausstellungseröffnung<br />

»Engelsbo(o)tschaften – Kunst von<br />

Roland Lindner<strong>«</strong> (Kretzschau) •<br />

16. 11., 19 Uhr, Trinitatiskirche: Jüdisch-Israelische<br />

Kulturtage 2013<br />

– Literarisch-musikalische Reise <strong>mit</strong><br />

Trio Oytref & Oskar Ansul (Berlin)<br />

Jena. 19. 11., 20 Uhr, A.-Bebel-Str.<br />

17a, ESG: Gesprächsabend zu Zivilcourage,<br />

Mut, Empörung, Aufklärung,<br />

Widerstand – Pfarrer Lothar<br />

König • 21. 11., 18 Uhr, Fr.-Schiller-Universität,<br />

Großer Rosensaal,<br />

Fürstengraben 27: Hans-Lietzmann-Vorlesung<br />

– Prof. <strong>Da</strong>me<br />

Averil Cameron (Oxford) »Christian<br />

Literature and Christian History<strong>«</strong><br />

(in englischer Sprache) • 21. 11.,<br />

20.15 Uhr, A.-Bebel-Str. 17a, ESG:<br />

Vortrag von Sebastian Frank und<br />

Ralph Tandetzky »Fragen an die<br />

Mormonen<strong>«</strong><br />

Langendembach. 20. 11., 17 Uhr,<br />

Kirche: Gottesdienst zum Buß- und<br />

Bettag<br />

Lindau. 17. 11., 15.30 Uhr: Popp-Konzert<br />

– Vokalensemble Essmé<br />

Magdala. 17. 11., 14 Uhr, Auf der<br />

Grotte: Andacht zum Volkstrauertag<br />

<strong>mit</strong> St.-Johannes-Kirchenchor<br />

Milda. 17. 11., 14 Uhr, vor dem<br />

Gefallenendenkmal: Andacht zum<br />

Volkstrauertag<br />

Mühlsdorf. 17. 11., 10.30 Uhr, Kirche:<br />

Kirchweihgottesdienst<br />

Oppurg. 17. 11., 10 Uhr, Kirche: Bittgottesdienst<br />

für den Frieden<br />

Pößneck. 17. 11., 17 Uhr, Bilkesaal:<br />

Allianzgottesdienst<br />

Pößneck-Jüdewein. Kirche – Ökumenische<br />

Friedensdekade: 20.<br />

11., 19 Uhr: Vortrag und Gespräch<br />

– Matthias Büchner, Mitglied des<br />

Runden Tisches in Berlin, ehem.<br />

Thür. Landtagsabgeordneter des<br />

Neuen Forums: »Wie unfriedlich<br />

war eigentlich die ›friedliche Revolution?‹<strong>«</strong>;<br />

21. 11., 19 Uhr: Erinnerungen<br />

an die unter Gewaltanwendung<br />

durchgeführte Haarschneideaktion<br />

am Nach<strong>mit</strong>tag des 21. 10. 1969 in<br />

Pößneck, Neustadt/Orla und Triptis<br />

Quaschwitz. 17. 11., 9 Uhr, Kirche:<br />

Kirchweihgottesdienst<br />

Rödigen. 21. 11., 19 Uhr, Gemeindezentrum:<br />

Gemeindeabend <strong>mit</strong><br />

Pfarrer Andreas Möller: »Last oder<br />

Lust? Die Zukunft der Kirche auf<br />

dem Land<strong>«</strong><br />

Rüdersdorf. 17. 11., 14 Uhr, Kirche:<br />

Kirchweihgottesdienst<br />

Rußdorf. 16. 11., 18 Uhr, Johanniskirche:<br />

Konzert <strong>mit</strong> Classic Brass<br />

Jürgen Gröblehner und Prof. Matthias<br />

Eisenberg, Orgel<br />

Schleiz. 16. 11., ab 14 Uhr, Gemeindezentrum:<br />

Gedenkfeier – Notfallseelsorge<br />

& Krisenintervention SOK<br />

laden ein<br />

Thalbürgel. 20. 11., 19 Uhr, Klosterkirche:<br />

Gottesdienst zum Buß- und<br />

Bettag<br />

Weimar. 16. 11., 17 Uhr, A.-Schweitzer-Gedenkstätte:<br />

Vortrag von<br />

Walter Schiffer (Borken): »Albert<br />

Schweitzer als Prediger<strong>«</strong> • 20. 11.,<br />

10 Uhr, Herderzentrum, Herdersaal:<br />

Forum am Vor<strong>mit</strong>tag – Rikola-Gunnar<br />

Lüttgenau »Instrumentalisierung,<br />

Erinnerung, Gedächtnis<br />

– was es bedeutet, im 21. Jh. an<br />

Buchenwald zu erinnern<strong>«</strong> • 21. 11.,<br />

19 Uhr, Herderzentrum, ESG: »Wort<br />

Gottes? – Was <strong>wir</strong> im Gottesdienst<br />

zu hören bekommen<strong>«</strong> – Dr. Anne<br />

Rademacher (Leiterin des Seelsorgeamtes<br />

des Bistums Erfurt)<br />

Gewappnet für die Zukunft<br />

Der Kirchenkreis Eisenberg gliedert sich in fünf Schwerpunktregionen<br />

In einem Ort lag die Wahlbeteiligung<br />

sogar bei 100 Prozent<strong>«</strong>, sagt Superintendent<br />

Arnd Kuschmierz rückblickend<br />

auf die Gemeindekirchenratswahlen<br />

im Kirchenkreis Eisenberg.<br />

Dort, wo Briefwahlunterlagen verteilt<br />

wurden, sei eine deutlich höhere Beteiligung<br />

als bei der letzten Wahl zu verzeichnen<br />

gewesen. Insgesamt habe sie<br />

bei 32 Prozent gelegen.<br />

Seit zehn Jahren fungiert er als geistlicher<br />

Vorsteher eines neu strukturierten<br />

Kirchengebietes, das aus vier Kirchenkreisen<br />

zusammengewachsen ist.<br />

Sein Büro hat der 51-jährige Theologe<br />

in einem 1599 erbauten Renaissancegebäude<br />

<strong>mit</strong> kunstvoll gestaltetem Erker,<br />

das seit 1728 als Amtssitz der Superintendentur<br />

Eisenberg dient. Es befindet<br />

sich am Markt 11 – direkt gegenüber der<br />

Stadtkirche St. Peter. Hier bietet sich<br />

»Nach wie vor <strong>machen</strong><br />

uns Überalterung<br />

und Abwanderung<br />

zu schaffen<strong>«</strong><br />

Gelegenheit, <strong>mit</strong> ihm und Oberpfarrer<br />

Ulrich Katzmann, Kreiskantor Every<br />

Zabel und Bauberater Ulrich Sittner<br />

über Entwicklungen und die Situation<br />

im Kirchenkreis ins Gespräch zu kommen.<br />

»Wenn man den Kirchenkreis Eisenberg<br />

– touristisch – eingrenzen<br />

will<strong>«</strong>, so Arnd Kuschmierz, »dann liegt<br />

er zwischen den Dornburger Schlössern<br />

im Norden und der Leuchtenburg<br />

im Süden.<strong>«</strong> <strong>Da</strong>zwischen prägen die<br />

ausgedehnten Wälder des Thüringer<br />

Holzlandes die Landschaft. Im Westen<br />

befindet sich die Universitätsstadt Jena.<br />

Am Hermsdorfer Kreuz treffen sich die<br />

Autobahn A4 (Frankfurt/Main-Dresden)<br />

und A9 (München-Berlin).<br />

In seiner Ausdehnung ist der Kirchenkreis<br />

in etwa identisch <strong>mit</strong> dem<br />

Saale-Holzland-Kreis. Er umfasst 104<br />

Kirchengemeinden <strong>mit</strong> insgesamt<br />

18150 Gemeindegliedern. <strong>Da</strong>s sind<br />

10000 weniger als 1998. <strong>Da</strong><strong>mit</strong> beträgt<br />

die Kirchenzugehörigkeit etwa<br />

24 Prozent. »Nach wie vor <strong>machen</strong><br />

uns Überalterung und Abwanderung<br />

zu schaffen<strong>«</strong>, erklärt der Superintendent.<br />

Deshalb habe man sich in den<br />

letzten Jahren bemüht, trotz unvermeidlicher<br />

Stellenkürzungen auch<br />

für die Zukunft tragfähige Strukturen<br />

zu entwickeln. Um einen optimalen<br />

Weg zu finden, sei nach Gesprächen<br />

in den Kirchengemeinden und Befragungen<br />

der Gemeindekirchenräte<br />

auf der Kreissynode ein Modell von<br />

fünf Regionen entwickelt worden, die<br />

Superintendent Arnd Kuschmierz<br />

leitet seit zehn Jahren den Kirchenkreis.<br />

<br />

Foto: privat<br />

verstärkt zusammenarbeiten sollen:<br />

Camburg, Eisenberg, Mitte (zwischen<br />

Hermsdorf und Bürgel), Stadtroda und<br />

Kahla.<br />

Zu den neuen Strukturen gehören<br />

drei Kirchengemeindeverbände als<br />

Verwaltungsgemeinschaft <strong>mit</strong> gemeinsamem<br />

Gemeindekirchenrat, die sich<br />

zum Teil noch im Aufbau befinden, ist<br />

weiter von Arnd Kuschmierz zu erfahren.<br />

Der Kirchenkreis erhält sein Gepräge<br />

durch Pfarrstellen auf dem Land<br />

<strong>mit</strong> drei bis 15 Kirchengemeinden und<br />

Pfarrstellen in Kleinstädten <strong>mit</strong> zwei<br />

bis sechs zu versorgenden Dörfern. Die<br />

In diesem 1599 erbauten Renaissancegebäude am Markt befindet sich seit 1728<br />

der Amtssitz der Superintendentur Eisenberg <br />

Foto: Kirchenkreis<br />

Zahl der Gemeindeglieder pro Pfarrstelle<br />

beträgt im Durchschnitt 800 bis<br />

1000.<br />

<strong>Da</strong>s Gemeindeleben in den Orten ist<br />

reichhaltig. Neben den großen Gottesdiensten<br />

und Gemeindefesten treffen<br />

sich viele Gruppen regelmäßig. <strong>Da</strong>bei<br />

haben die Angebote Familien, Kinder,<br />

Jugendliche, Erwachsene und Senioren<br />

im Blick. Neben den »klassischen<br />

Formen<strong>«</strong> werden durch projektbezogene<br />

Zusammenarbeit von Gruppen in<br />

zunehmendem Maße auch neue Wege<br />

beschritten.<br />

20 Pfarrerinnen und Pfarrer sind<br />

momentan auf 16,75 Stellen tätig. Es<br />

gibt fünf hauptamtliche Kantoren, in<br />

der Gemeindepädagogik stehen fünfeinhalb<br />

Vollbeschäftigteneinheiten<br />

(VbE) für sieben Stellen zur Verfügung,<br />

außerdem gibt es eine halbe Schulpfarrund<br />

zwei halbe Klinikseelsorgestellen.<br />

Mit 23 Lektoren und zwei Prädikanten<br />

konnte ein flächendeckendes Netzwerk<br />

aufgebaut werden. Für frischen Wind<br />

sorgen sechs Junge Gemeinden, auch<br />

<strong>mit</strong> Delegierten im Gemeindekirchenrat.<br />

Auf der »Zukunftskonferenz Kirche<br />

Regional<strong>«</strong> wurde 2005/2006 die Idee<br />

geboren, den Verein »Täglich-Brot-Insel<strong>«</strong><br />

<strong>mit</strong> Tafelangeboten in Kahla und<br />

Stadtroda zu gründen, der seither Bedürftigen<br />

hilft.<br />

Einen hohen Stellenwert in der Verkündigung<br />

nimmt die Kirchenmusik<br />

ein, die über Jahrzehnte auf hohem Niveau<br />

in Eisenberg, Hermsdorf, Kahla,<br />

Stadtroda und Camburg gewachsen ist<br />

und nun von einer jungen Kantorengeneration<br />

in die Zukunft geführt <strong>wir</strong>d.<br />

Neben fünf Kantoreien in den genannten<br />

Städten gibt es 12 Kirchenchöre,<br />

sechs Kinder- und Jugendchöre, drei<br />

Gospelchöre, acht Posaunenchöre und<br />

vier Instrumentalkreise! Der aus Haiti<br />

stammende Kantor Mondi Benoit setzt<br />

seit drei Jahren <strong>mit</strong> seinen Gospel- und<br />

Jazztagen neue Akzente in Stadtroda<br />

und lockt neue Zuhörer an.<br />

Der Kirchenkreis verfügt über 133<br />

Kirchen und 34 Pfarrhäuser, von denen<br />

18 als Amtssitze dienen, die anderen<br />

sind vermietet. Die Erhaltung der Gebäude<br />

und Koordination aller Bauaufgaben<br />

liegt in den Händen von Ulrich<br />

Sittner, der ständig unterwegs ist, um<br />

in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Kreiskirchenamt<br />

und den Verantwortlichen vor<br />

Ort auftretende Probleme zu bewältigen.<br />

Nach Arbeiten an den Kirchen<br />

von Reinstädt (Turm) und Kleinbucha<br />

(Fassade, Tragwerk, <strong>Da</strong>ch) und der Eisenberger<br />

Stadtkirche (Schieferneueindeckung)<br />

stehen 2014 im Vorfeld des<br />

Reformationsjubiläums Baumaßnahmen<br />

in Kahla und Orlamünde bevor.<br />

Die barocke Schlosskirche in Eisenberg,<br />

die sich nicht in Eigentum der Kirche<br />

befindet, <strong>wir</strong>d seit ihrer Wiedereinweihung<br />

1992 regelmäßig genutzt.<br />

Nach einer Einschätzung der aktuellen<br />

Situation befragt, verweist Superintendent<br />

Arnd Kuschmierz »auf die<br />

Mitverantwortung der Kirchengemeinden<br />

für das ›geistliche Leben‹,<br />

auch wenn sie den Pfarrer/die Pfarrerin<br />

nicht ersetzen können und sollen<strong>«</strong>.<br />

<strong>Da</strong>bei gelte das Motto: »Wo Christen<br />

leben, ist auch Gemeinde!<strong>«</strong><br />

Michael von Hintzenstern<br />

Gemeldet<br />

Evangelische<br />

Grundschule anerkannt<br />

Apolda (mkz) – Die Evangelische<br />

Grundschule Apolda feiert ihre<br />

staatliche Anerkennung durch das<br />

Thüringer Kultusministerium am<br />

Freitag, 15. November, <strong>mit</strong> einer Andacht<br />

in der Apoldaer Martinskirche.<br />

<strong>Da</strong>s spreche für die hohe Qualität<br />

der pädagogischen Arbeit, sagte<br />

Marco Eberl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Evangelischen Schulstiftung in<br />

Mitteldeutschland, im Gespräch <strong>mit</strong><br />

der Kirchenzeitung.<br />

Die Ganztagsgrundschule ermöglicht<br />

unter dem Motto »Zeit<br />

für mehr<strong>«</strong> die individuelle Förderung<br />

jedes Kindes. Werteerziehung,<br />

ein verantwortungsvoller Umgang<br />

<strong>mit</strong>einander und Leistungsorientierung<br />

schließen sich nicht aus<br />

und nehmen im Schulalltag einen<br />

hohen Stellenwert ein. Viele Freizeitangebote<br />

bieten den Kindern<br />

die Möglichkeit, den eigenen Interessen<br />

nachzugehen und Neues<br />

zu entdecken. Die 2010 gegründete<br />

Evangelische Grundschule ist offen<br />

für alle Kinder, unabhängig von einer<br />

Religionszugehörigkeit. An ihr<br />

lernen derzeit 78 Schülerinnen und<br />

Schüler. Sie ist eine von 20 Schulen<br />

in Trägerschaft der Evangelischen<br />

Schulstiftung in Mitteldeutschland.<br />

Termin: 15. November, 14 Uhr, Martinskirche,<br />

Ritterstraße 45<br />

8 www.evgs-apolda.de<br />

Konzert: »Sonntags<br />

dachte ich an Gott<strong>«</strong><br />

Weimar (mkz) – Zu einer musikalisch-literarischen<br />

Klangreise <strong>wir</strong>d<br />

am 16. November ins Forum Seebach<br />

in Weimar einladen. Unter<br />

dem Titel »Sonntags dachte ich an<br />

Gott – Eine Kindheit in Thüringen<strong>«</strong><br />

hat das Ensemble »diX<strong>«</strong> (Gera) anlässlich<br />

des 50. Geburtstages des<br />

preisgekrönten Lyrikers Lutz Seiler<br />

ein Konzertprogramm entwickelt, in<br />

dem seine Texte und Gedichte »vertont<strong>«</strong><br />

und in »Klangbildern<strong>«</strong> erlebbar<br />

gemacht werden. Die Thüringer<br />

Komponisten Thomas Stöß, Rudolf<br />

Hild, Johannes K. Hildebrandt, Thomas<br />

Nathan Krüger und Peter Helmut<br />

Lang beziehen sich auf diese<br />

ergänzend, illustrierend und kontrastierend.<br />

Entstanden sind musikalisch-literarische<br />

Reflexionen einer<br />

Kindheit unter dem prägenden<br />

Einfluss des DDR-Alltags der 1960erund<br />

1970er-Jahre.<br />

16.11., 19 Uhr, Forum Seebach (Tiefurter<br />

Allee 8), Weimar<br />

Anzeige


8 Region Meiningen–Suhl<br />

Nr. 46 vom 17. November 2013<br />

Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />

Hilfsaktion: Suppe essen und da<strong>mit</strong> die Meininger Tafel und den Nothilfefonds des Kirchenkreises Meiningen unterstützen<br />

Unter dem Motto »Einmal<br />

essen macht zweimal satt!<strong>«</strong><br />

gab es am Dienstag<br />

in Meiningen Erbsensuppe<br />

für den guten Zweck.<br />

Von Susann Winkel<br />

Mit oder ohne?<strong>«</strong> Viele Dutzend<br />

Male hallt diese Frage am<br />

Dienstag über den Meininger<br />

Marktplatz. »Erbsensuppe <strong>mit</strong> reingeschnittenen<br />

Würstchen oder ohne?<strong>«</strong><br />

Beate Marwede, Superintendentin des<br />

Kirchenkreises Meiningen, stellt sie<br />

den Händlern an ihren Ständen, die<br />

rund um den Marktbrunnen allerhand<br />

Praktisches von der Bienenwachskerze<br />

bis zum Grabgesteck anbieten. Pröpstin<br />

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Regionalbischöfin<br />

des Propstsprengels Meiningen-Suhl,<br />

stellt sie den Passanten,<br />

die in dem kleinen Zelt vor der Stadtkirche<br />

um ein Mittagessen anstehen.<br />

»Mit schmeckt die Suppe noch besser<strong>«</strong>,<br />

versichert Peter Heimrich. Der Landrat<br />

des Kreises Schmalkalden-Meiningen<br />

hat ebenfalls eine der lila Schürzen<br />

der Diakonie umgebunden. Kelle um<br />

Kelle füllt er die weißen Plastikteller,<br />

es dampft ein wenig in der kalten Novemberluft.<br />

1,50 Euro kostet das deftige<br />

Gericht <strong>mit</strong> einem Brötchen dazu. Und<br />

noch einmal 1,50 Euro als Spende. Freiwillig,<br />

es muss sie keiner geben. Doch<br />

wer an diesem Tag zum Suppe-Essen<br />

auf den Marktplatz kommt, der möchte<br />

etwas geben. Einen kleinen Beitrag zumindest,<br />

für die Meininger Tafel und<br />

den Nothilfefonds des Kirchenkreises.<br />

»Einmal essen macht zeimal satt!<strong>«</strong>,<br />

ist die Aktion überschrieben. Schon<br />

vergangenes Jahr wurde im Spätherbst<br />

unter diesem Motto gemeinsam für<br />

den guten Zweck geschmaust. 400 Euro<br />

brachte das ein und Aufmerksamkeit<br />

für jene, denen das Leben schwerer<br />

<strong>mit</strong>spielt. Eine neue Idee sei es allerdings<br />

nicht, sagt Beate Marwede. Diakonische<br />

Werke in anderen Städten<br />

hatten sie zuerst, in Meiningen hat man<br />

sie gut adaptiert. Und dabei auch schon<br />

ein wenig dazugelernt nach dem Debüt<br />

2012, zum Beispiel was die Werbung<br />

anbelangt. In den Geschäften und Einrichtungen<br />

der Innenstadt wurden im<br />

Vorfeld Informationsblätter ausgeteilt.<br />

Und tatsächlich folgen viele Angestellte<br />

in ihrer Mittagspause der Einladung,<br />

setzen sich ein paar Minuten an eine<br />

der Biertischgarnituren oder balancieren<br />

die großzügig gefüllten Teller über<br />

den Marktplatz. Auch viele Senioren<br />

haben sich die gemeinnützige Mahlzeit<br />

vorgemerkt und die Töpfe daheim an<br />

diesem Dienstag kalt gelassen.<br />

Gegen zwölf Uhr <strong>wir</strong>d es langsam<br />

eng im Zelt. Einen der hinteren Tische<br />

teilen sich einige Mitarbeiter des<br />

»Meininger Tageblattes<strong>«</strong> <strong>mit</strong> Franziska,<br />

Emma, Serafina und Hannah.<br />

Die Mädchen gehen in die Klasse 6a<br />

Erinnert<br />

Hochgeehrt blieb er Schmalkalden treu<br />

Zum 200. Todestag des Musikers Johann Gottfried Vierling<br />

Johann Gottfried Vierling ist in Thüringen<br />

als bedeutender Organist, Musiklehrer<br />

und Komponist bekannt. Er<br />

wurde am 25. Januar 1750 in Metzels<br />

bei Meiningen als Sohn des Gast<strong>wir</strong>ts<br />

und Schultheißen Johann Wilhelm<br />

Vierling und seiner Frau Apolonia geb.<br />

Reumschüssel geboren. Nach erstem<br />

Klavierunterricht bei Schulmeister<br />

Martin Sittig, den er wohl voll Widerwillen<br />

besuchte, denn: »musikalisches<br />

Genie wurde ihm eingeprügelt<strong>«</strong>, ging er<br />

seit 1763 auf das lutherische Lyzeum in<br />

Schmalkalden, wo er durch den Stadtorganisten<br />

Johann Nikolaus Tischer<br />

unterrichtet wurde. Der von Krankheit<br />

gezeichnete Lehrer war bald auf die<br />

Unterstützung des begabten Vierling<br />

angewiesen, der bereits 1768 sein Substitut<br />

und auch Organist bei der reformierten<br />

und lutherischen Gemeinde<br />

wurde. Eine Reise nach Hamburg 1770<br />

und ein Treffen <strong>mit</strong> Carl Philipp Emanuel<br />

Bach ist nicht belegbar. Denkbar<br />

ist aber, dass Bach den jungen Vierling<br />

Landrat Peter Heimrich und Pröbstin Kristina Kühnbaum-Schmidt füllten die Plastikteller <strong>mit</strong> Erbsensuppe.<br />

Eine deftige Spende<br />

des Evangelischen Gymnasiums Meiningen.<br />

Statt in der Schulspeisung zu<br />

essen sind sie <strong>mit</strong> ihren Lehrerinnen<br />

auf den Markt gekommen. »Wir wollen<br />

auch denen helfen, die nichts zu essen<br />

haben<strong>«</strong>, erklärt Franziska und greift<br />

zum Plastikbesteck. Verteilt auf mehrere<br />

Gruppen holen sich nacheinander<br />

mehr als fünfzig Schüler Erbsensuppe.<br />

Doch nicht immer lautet das<br />

Tauschgeschäft »Suppe gegen Spende<strong>«</strong>.<br />

Manch einer lehnt die obligatorische<br />

an Johann Philipp Kirnberger in Berlin<br />

weiterverwiesen haben könnte, bei<br />

dem er über ein Jahr lang Studien betrieben<br />

haben soll. Auf der Heimreise<br />

begegnete Vierling in Leipzig den Komponisten<br />

Johann Adam Hiller (1728 bis<br />

1763) sowie Johann Friedrich Reichardt<br />

(1752–1814). Zurück in Schmalkalden<br />

wurde er bereits 1773 Nachfolger Tischers<br />

als hauptamtlicher Stadtorganist.<br />

1774 heiratete er Johannette Dorothea<br />

Müller, die schon 1784 starb.<br />

Belegt ist u. a. eine Schmalkaldener<br />

Aufführung von Haydns »Schöpfung<strong>«</strong><br />

1801. Als Organist konzertierte Vierling<br />

in der Frankfurter Katharinenkirche,<br />

in Mainz und in der Göttinger Universitätskirche.<br />

Rufe nach Dresden und<br />

Mainz lehnte er ab und blieb, hochgeehrt<br />

und in großem Schülerkreis, seinem<br />

Schmalkalden treu. Er starb am<br />

22. November 1813 an den Folgen »einer<br />

starken Verkältung<strong>«</strong>. Sein einziger<br />

Sohn (geb. 1777) erbte sein Amt.<br />

Vierlings kompositorisches Werk<br />

»Mit oder ohne?<strong>«</strong>-Frage dankend ab<br />

und reicht den Helfern ein paar Euro<br />

oder einen Schein. Man möge zwar<br />

keine Erbsen, aber gerne ein wenig<br />

helfen. Der Gedanke des Teilens – er<br />

ist so un<strong>mit</strong>telbar nach dem Martinstag<br />

vielleicht besonders gegenwärtig. Und<br />

er scheint frohgemut zu stimmen. Es<br />

<strong>wir</strong>d geschwatzt und gelacht an den<br />

Tischen, am Ausgabestand und vor<br />

dem Zelt.<br />

Beate Marwede und Hans-Joachim<br />

Auch Schüler des Evangelischen Gymnasiums Meiningen kamen zum Mittagessen<br />

für den guten Zweck. <br />

Fotos: Susann Winkel<br />

Die Orgel in Metzel, an der Johann<br />

Gottfried Vierling gespielt hat. <strong>Da</strong>s<br />

barocke Werk errichtete 1728 der Römhilder<br />

Orgelbauer Nicolaus Seeber.<br />

Erhalten geblieben ist nur noch der<br />

Prospekt. <br />

Foto: Landeskirchenamt<br />

der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland<br />

Winkler, der die Meininger Tafel leitet,<br />

laufen unterdessen immer wieder <strong>mit</strong><br />

Tellern zu den Markthändlern, die ihre<br />

Ware nicht alleinlassen können. Längst<br />

dürfte die Zahl von 140 Essen aus dem<br />

Vorjahr überschritten sein, der Sonnenschein<br />

und die frische Luft <strong>machen</strong> immer<br />

mehr Passanten Appetit.<br />

Nicht jeder kann an den vollen<br />

Auslagen der Läden und Stände nach<br />

seinem Geschmack kaufen, oft reicht<br />

Rente oder Einkommen hinten und<br />

vorne nicht, muss selbst an den Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

gespart werden. Mittlerweile<br />

versorgt die Meininger Tafel rund<br />

300 Menschen aus der Stadt und der<br />

Umgebung <strong>mit</strong> Nahrung, braucht dafür<br />

selbst Unterstützung: Helfer, Sach- und<br />

Geldspenden, um Miete, Kraftstoff oder<br />

die Reparaturen für den Transporter<br />

zahlen zu können, <strong>mit</strong> dem die Güter<br />

von Supermärkten und Geschäften abgeholt<br />

werden.<br />

»In unserem reichen Land gibt es<br />

eine ganze Menge Menschen, die nicht<br />

an dem Reichtum teilhaben<strong>«</strong>, bemerkt<br />

die Superintendentin. Und weil es<br />

ohne Zweifel auch 2014 noch Arme geben<br />

<strong>wir</strong>d, werde es auch im kommenden<br />

Jahr wieder Erbsensuppe für den<br />

guten Zweck geben. Oder eine andere<br />

dampfende Suppe. Ein schlichtes Gericht,<br />

dafür eines, das schmeckt und<br />

satt macht. Letzteres sogar zweimal.<br />

folgt dem empfindsamen Stil des frühen<br />

18. Jahrhunderts und umfasst<br />

weitgehend schlichte, handwerkliche<br />

gottesdienstliche Gebrauchsmusik –<br />

Choralsätze, Orgelstücke und Anleitungen<br />

für Improvisation und Generalbass.<br />

Ziel war die zweckmäßigere<br />

Behandlung der Orgel im Gottesdienst<br />

durch Lehren und praktische Beispiele.<br />

Seine Vorreden dokumentieren den<br />

Stand des gottesdienstlichen Liedgesangs<br />

vor 1800. Einflussreich wurde er<br />

als Melodieschöpfer. 24 Weisen seines<br />

Choralbuchs entstammen seiner Feder.<br />

Die liedhaft-volkstümlich angelegten,<br />

mindestens 200 Kantaten <strong>mit</strong> Eingangschor,<br />

Rezitativ, Arie, Schlusschor sind<br />

nahezu ausnahmslos Manuskript geblieben,<br />

wie auch eine Vertonung von<br />

Psalm 137, ein Magnificat oder das Singspiel<br />

»Empfindung und Empfindelei<br />

oder die Verwechselung der Geliebten<strong>«</strong>.<br />

Gedruckt wurden die Klavier- und Triosonaten<br />

sowie Orgelwerke.<br />

Julia Lucas<br />

Termine<br />

16. bis 22. November<br />

Arnstadt. Bachkirche: 16. 11., 18 Uhr:<br />

Gedenkfeier für Verstorbene, Angehörige<br />

und Dienste (Feuerwehr,<br />

Polizei, Rettungsdienste …) – Notfallseelsorge<br />

im Ilmkreis und der<br />

ambulante Hospizdienst Arnstadt;<br />

17. 11., 10 Uhr: Kantatengottesdienst<br />

• 20. 11., 18 Uhr: Gottesdienst zum<br />

Abschluss des Friedensdekade am<br />

Buß- und Bettag<br />

Roßdorf. 19. 11., 19.30 Uhr, Pfarrhaus:<br />

<strong>Glaube</strong>nskurs »Sie werden<br />

begeistert sein: Der Heilige Geist<strong>«</strong><br />

Saalfeld. 17. 11., 17 Uhr, Johanneskirche:<br />

Abendmotette – Requiem von<br />

W. A. Mozart<br />

Schleusingen. 19. 11., 20 Uhr, Gemeindezentrum:<br />

Bibelgesprächskreis<br />

• 20. 11., 19.30 Uhr, kath. Kirche:<br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

zum Buß- und Bettag<br />

Suhl. 21. 11., 19.30 Uhr, Mehrgenerationenhaus<br />

Suhl, Familienzentrum<br />

»Die Insel<strong>«</strong>: Bibelgesprächskreis •<br />

22. 11., 19 Uhr, Hauptkirche »St. Marien<strong>«</strong>:<br />

Requiem von W. A. Mozart<br />

Unterpörlitz. 17. 11., 17 Uhr, Kirche:<br />

Konzert im Rahmen des internationalen<br />

Militär-Kammermusik-Festivals<br />

– Wehrbereichsmusikkorps III<br />

Erfurt und als Gast voraussichtlich<br />

ein bosnisches Ensemble<br />

Kartenverkauf<br />

Mozart Requiem<br />

Meiningen (mkz) – Der Vorverkauf<br />

von Eintrittskarten für die Aufführung<br />

des Requiems von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart in der Meininger<br />

Stadtkirche am 24. November hat<br />

begonnen. Die Karten kosten im<br />

Vorverkauf 15 Euro. Schüler, Studenten,<br />

Schwerbehinderte und Arbeitslose<br />

erhalten ermäßigte Karten für<br />

10 Euro. Der Abendkassenzuschlag<br />

beträgt 2 Euro. Die Vorverkaufsstellen<br />

sind die Touristinformation<br />

Meiningen, Buchhandlung Lohmann<br />

Meiningen und das Büro der<br />

Meininger Kirchengemeinde.<br />

Impressum<br />

Ausgabe Thüringen<br />

Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />

in Mitteldeutschland e.V.<br />

www.glaube-und-heimat.de<br />

Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.)<br />

E-Mail <br />

Redaktion Thüringen<br />

Michael v. Hintzenstern, Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />

Telefon (03643) 2461-20, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Gemeinsame Redaktion<br />

Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />

(Seiten 2, 4 und 12)<br />

Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />

Telefon (03643) 2461-23, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Torsten Bolduan, Barbara Harnisch<br />

Telefon (03643) 2461-14, Telefax -18<br />

Mitglied im Evangelischen Medienverband<br />

in Deutschland (EMVD).<br />

Anzeigen: Stefanie Rost<br />

Telefon (03643) 2461-13, Telefax -18,<br />

E-Mail <br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4<br />

vom 1. 1. 2013.<br />

Abonnentenservice: Gerlint Buchwald<br />

Telefon (03643) 2461-14, Telefax -18<br />

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Postfach 2603 und 2641, 99407 Weimar<br />

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Druck: Schenkelberg Druck Weimar GmbH<br />

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Die Bezahlung erfolgt nach Ihrer Wahl<br />

per Rechnung oder per Bankeinzug. Preise<br />

bei Zahlung per Rechnung jährlich 48,00 €,<br />

halbjährlich 25,00 €, vierteljährlich: 13,50 €.<br />

Bei Bankeinzug 3% Rabatt, d. h. jährlich 46,56 €,<br />

halbjährlich 24,25 €, vierteljährlich 13,10 €.<br />

Soweit Sie uns zum Bankeinzug bevollmächtigt<br />

haben, ziehen <strong>wir</strong> die Abonnementgebühr im<br />

Voraus ein: bei jährlicher Zahlweise am 15. des<br />

ersten Monats im jeweiligen 12-monatigen<br />

Abonnementzeitraum; bei Halbjahreszahlung<br />

am 15. des ersten Monats im jeweiligen Halbjahreszeitraum;<br />

bei quartalsweiser Zahlung am<br />

15. des ersten Monats im jeweiligen Dreimonatszeitraum.<br />

Abbestellungen sind <strong>mit</strong> einer<br />

Frist von 6 Wochen zum Ende der Mindestbezugszeit<br />

und danach jeweils zum Quartalsende<br />

möglich (<strong>Da</strong>tum des Poststempels).<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos <strong>wir</strong>d keine Gewähr übernommen.

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