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Die Elektrostimulation im Sport und in der Rehabilitation

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<strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

European Journal Translational Myology - Basic Applied Myology 2011; 21 (3&4): 123-174<br />

Abb. 1 Kraftmeßstuhl mit St<strong>im</strong>ulator <strong>und</strong><br />

Kraftmeße<strong>in</strong>heit. Der Proband ist mit<br />

Meßelektroden versehen <strong>und</strong> mit Schulter<strong>und</strong><br />

Beckengurt fixiert.<br />

gleichzeitiger <strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong> verglichen. Nach 3<br />

Wochen konnte die Gruppe mit <strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong><br />

e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong>en größeren Bewegungsumfang<br />

willkürlich auslösen. Fleury <strong>und</strong> Lagasse [59]<br />

studierten den Effekt <strong>der</strong> <strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong> <strong>und</strong><br />

normalen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf die Reaktionszeit des<br />

M.deltoideus. In <strong>der</strong> st<strong>im</strong>ulierten Gruppe kam es zu<br />

e<strong>in</strong>er Verkürzung <strong>der</strong> Reaktionszeit gemessen an <strong>der</strong><br />

Zeit zwischen Präsentation des visuellen Signals zur<br />

Bewegungsauffor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> dem ersten Auftreten <strong>der</strong><br />

EMG-Aktivität des Muskels. Praktische Empfehlungen<br />

für die Muskelkräftigung, sowie Muskel<br />

"Re<strong>in</strong>tegration" (engl.: re-education):<br />

<strong>Die</strong> Wirkung <strong>der</strong> <strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong> auf neurale Ebene<br />

wird von mir als auch "Reflektorische" Elektrotherapie<br />

bezeichnet. Bei dieser Art <strong>der</strong> <strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong> s<strong>in</strong>d<br />

nicht die genauen spezifischen Parameter wie be<strong>im</strong><br />

elektrischen Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bzw. elektrisch <strong>in</strong>duzierten<br />

Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g erfor<strong>der</strong>lich, son<strong>der</strong>n es genügt e<strong>in</strong>e<br />

relativ unspezifische St<strong>im</strong>ulation, die jedoch sichtbare<br />

Abb 2. Liegende Meßelektroden mit Meßfühler<br />

zur Überprüfung <strong>der</strong> Impulsformen <strong>und</strong><br />

St<strong>im</strong>ulationsfrequenzen am Oszilloskop<br />

Kontraktionen erzeugen muß.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Elektrost<strong>im</strong>ulation</strong> zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Bewegungsausführung ist demnach die effektive<br />

Anspannungs<strong>in</strong>tensität <strong>der</strong> Muskulatur nicht<br />

entscheidend, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Anlehnung an das<br />

Willkürtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g muß hier e<strong>in</strong>e möglichst hohe<br />

Wie<strong>der</strong>holungsanzahl erreicht werden. <strong>Die</strong> niedrigere,<br />

jedoch motorisch gut schwellige Intensität ermöglicht<br />

dafür auch e<strong>in</strong>e relative ermüdungsfreie St<strong>im</strong>ulation<br />

<strong>und</strong> damit auch e<strong>in</strong>e hohe Wie<strong>der</strong>holungsanzahl. <strong>Die</strong><br />

Schwellpausen dürfen dabei nicht zu kurz se<strong>in</strong>, um <strong>der</strong><br />

metabolischen Restitution <strong>der</strong> Typ II Fasern Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Über genaue Angaben <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holungsanzahl,<br />

Schwelldauer, Schwellpause, Impulse pro Sitzung bzw.<br />

Behandlungsanzahl pro Woche s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Literatur noch ke<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>itive Empfehlungen<br />

vorhanden. Wichtig ist die regelmäßige Durchführung<br />

von 1-2 täglich <strong>und</strong> die genaue Elektrodenplazierung<br />

über dem zu st<strong>im</strong>ulierenden Muskelareal.<br />

Abb 3. Computergesteuerte. Kraftmeßsignalverarbeitungse<strong>in</strong>heit,<br />

welche sowohl über e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>tergrierten St<strong>im</strong>ulationsteil als auch über<br />

e<strong>in</strong>e externe St<strong>im</strong>ulationse<strong>in</strong>heit betrieben<br />

werden kann.<br />

Abb 4. Komplettes computergesteuertes Kraftmeßsystem<br />

mit externer<br />

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