Amtsblatt Nr. 12 vom 27. Juni 2013 (1.25 MB) - Gemeinde Salzatal
Amtsblatt Nr. 12 vom 27. Juni 2013 (1.25 MB) - Gemeinde Salzatal
Amtsblatt Nr. 12 vom 27. Juni 2013 (1.25 MB) - Gemeinde Salzatal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salzatal</strong><br />
- 6 - <strong>Nr</strong>. <strong>12</strong>/13<br />
Der altersgerechte Couchtisch – Wohnberatung<br />
bei Ehepaar Krost<br />
Yvonne Jahn staunte bei ihrem Besuch Ende Mai in Benkendorf<br />
nicht schlecht. Sie arbeitet für die Gesellschaft für Prävention<br />
im Alter (PiA) e. V., die u. a. als Wohnberatungsstelle in<br />
Sachsen-Anhalt fungiert.<br />
In dem der Hochschule Magdeburg-Stendal zugehörigen An-<br />
Institut melden sich in 99 Prozent der Fälle Menschen, die ihr<br />
Wohnumfeld aufgrund akut auftretender körperlicher Beeinträchtigungen<br />
dringend anpassen müssen.<br />
In dem <strong>Salzatal</strong>er Ortsteil nun empfingen Sie dieses Mal mit<br />
Eva-Maria und Walter Krost zwei körperlich und geistig fitte<br />
Senioren (3 Kindern, 7 Enkel).<br />
Beide hatten bei der Auftaktveranstaltung des Projektes<br />
WECKweiser Demografie Ende April diese Wohnraumberatung<br />
gewonnen. Absicht dieser Verlosung war es, anhand eines<br />
praktischen Beispiels für die Notwendigkeit zu werben, bei<br />
zunehmend größerem Anteil älterer Bevölkerung das Thema<br />
altersgerechtes Wohnen in den Blickpunkt zu rücken.<br />
Gewirkt hatte das bei Familie Krost schon vor der eigentlichen<br />
Beratung. Über mögliche Gefahrenquellen und Hürden in ihrem<br />
Haushalt hatten sich beide schon im Vorfeld Gedanken gemacht.<br />
So etwa der sehr hohe Einstieg in die Dusche oder kleinere<br />
Türschwellen zwischen einzelnen Zimmern. In Betracht<br />
zogen sie außerdem bereits den Bau eines Fahrstuhls, um komfortabler<br />
<strong>vom</strong> Erdgeschoss in den Wohnbereich zu gelangen.<br />
Doch Yvonne Jahn erkannte beim gemeinsamen Rundgang<br />
noch mehr Gefahrenpotential. So seien u. a. Teppiche klassische<br />
Stolperfallen, die oft nicht wahrgenommen würden, auch<br />
ein zu hoher Wanneneinstieg könnte ohne Haltegriffe Probleme<br />
verursachen.<br />
Grundsätzlich empfahl sie in jedem Zimmer ausreichend Bewegungsfläche,<br />
falls einmal Hilfsmittel wie Rollatoren oder<br />
Rollstühle eingesetzt werden müssten. Dies sei oft mit wenigen<br />
Handgriffen zu erreichen.<br />
Badewanne und Dusche könnten mithilfe einer auch nachträglich<br />
aufstreichbaren Anti-rutschschicht spürbar mehr Sicherheit<br />
geben.<br />
Insgesamt habe die Technik zur Erleichterung des Alltags in<br />
den vergangenen Jahren große Entwicklungsschritte vollzogen.<br />
So gäbe es sensorische Lampen, die den Raum langsam erhellen,<br />
sobald die Füße den Boden berühren. Gerade für nächtliche<br />
Toilettengänge eine Idee.<br />
Spielerei oder Steigerung der Lebensqualität, das entscheide<br />
jeder selbst.<br />
Apropos: Besonders stolz war Eva-Maria Krost auf ihren bereits<br />
altersgerechten Couchtisch, der höhenverstellbar, ausziehbar<br />
und rollbar ist.<br />
„Wir haben hier genau den richtigen Zeitpunkt für die Beratung<br />
getroffen“, freute sich Yvonne Jahn am Ende der Beratung. Zu<br />
häufig hätten Menschen Angst, sich vorzustellen, in der eigenen<br />
Wohnung nicht mehr zurecht zu kommen. Dabei ermöglichten<br />
gerade frühzeitige Überlegungen ein Vorbeugen dieses Szenarios.<br />
In den nächsten Tagen erhalten die beiden noch einmal Post<br />
von PiA e. V., dann mit einer Prioritätenliste empfehlenswerter<br />
Vorhaben und Tipps zur finanziellen Förderung dieser.<br />
Das Projektmanagement von WECKweiser Demografie wird<br />
diese Erfahrungen auch in die Themengruppe „Wohnen“ tragen,<br />
die sich u. a. auch dem altersgerechtem Wohnen widmen<br />
wird.<br />
Weitere Informationen zu PiA e. V., auch mit dem Fragebogen<br />
„Wie fit ist Ihre Wohnung?“ unter: www.pia-magdeburg.de<br />
Sinnieren, Diskutieren, Formulieren – die Themengruppen<br />
starten im Projekt WECKweiser Demografie<br />
Während der Inspektion des Bades: Walter und Eva-Maria Krost mit Yvonne<br />
Jahn von PiA e. V. (v.l.)<br />
Vier Handlungsschwerpunkte stehen seit der Auftaktveranstaltung<br />
des Projektes WECKweiser Demografie am 29. April <strong>2013</strong><br />
für die Erarbeitung des Leitbildes fest: Erholen / Erleben, Leben,<br />
Wohlfühlen und Wohnen.<br />
Hinter jedem dieser Schlagworte stehen zahlreiche Teilgebiete,<br />
deren zukünftige Bedeutung die Besucher der Auftaktveranstaltung<br />
bereits eindeutig durch ihre Stimmenabgabe signalisierten.<br />
Die Themengruppen, als Herzstück des Projektes WECKweiser<br />
Demografie, werden mit dieser Empfehlung, dem umfangreichen<br />
Datenmaterial und jeder Menge Ideen, Ziele sowie<br />
daraus abgeleitet, einen praxisorientierten Handlungsplan für<br />
die <strong>Gemeinde</strong> mit konkreten Projekten erarbeiten. Fachliche<br />
und methodische Unterstützung erhalten sie dabei durch das<br />
begleitende Projektmanagement der Landgesellschaft Sachsen-<br />
Anhalt mbH.<br />
Jeder Einwohner <strong>Salzatal</strong>s kann sich an der Formulierung dieses<br />
zukünftig leitenden Bildes der Einheitsgemeinde auch weiterhin<br />
beteiligen.<br />
Interessierte der Thematik Naherholung und Tourismus taten<br />
diese bereits zum zweiten Mal und treffen sich erneut am 7. Juli<br />
<strong>2013</strong>. Auch die Gruppe „Leben“ und den vielfältigen Teilgebieten,<br />
Kinder- und Jugendbeteiligung, Grundschulsicherung,<br />
bürgerschaftliches Engagement, standen in den Startlöchern<br />
für das erste Treffen am 20. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>. Ein weiteres ist geplant<br />
für den 08. Juli <strong>2013</strong>.<br />
Die beiden Themenbereiche Wohlfühlen, mit dem übergreifenden<br />
Thema Zusammenwachsen der Einheitsgemeinde, und<br />
Wohnen, inbegriffen der Thematik Wohnen und Wohnen bleiben,<br />
A 143 und Straßensanierung und -sicherung, trafen sich<br />
am 24. <strong>Juni</strong> ein erstes Mal.