BESETZUNGSLÜCKEN KAPITEL 1 BESETZUNGSLÜCKEN UND GRÜNDE FÜR NICHTBESETZUNGEN 6 Recruiting-<strong>Studie</strong> 2013 www.personalwirtschaft.de
BESETZUNGSLÜCKEN D as Thema Recruiting stellt eine deutliche Mehrheit der Mittelständler vor große Herausforderungen: Mehr als sieben von zehn befragten Unternehmen (73,1 Prozent) mit mehr als 50 Mitarbeitern konnten im Jahr 2012 nicht alle ausg<strong>es</strong>chriebenen Stellen b<strong>es</strong>etzen. Über alle befragten Unternehmen hinweg lag di<strong>es</strong>er Anteil bei 62,3 Prozent. Warum konnten die Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern etwas häufiger alle offenen Stellen b<strong>es</strong>etzen? Unter anderem, weil dort oft nur ein oder zwei neue Mitarbeiter g<strong>es</strong>ucht wurden. Daher ist <strong>es</strong> bei di<strong>es</strong>er Frag<strong>es</strong>tellung sinnvoll, die Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zusätzlich zu analysieren. Denn viele von ihnen verfügen bereits über Strukturen, die sich mit den Anforderungen von Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern oder mehr vergleichen lassen. „Ein Viertel der Unternehmen können mehr als 10 Prozent ihrer offenen Stellen nicht b<strong>es</strong>etzen. Bezogen auf die Zahl der Mitarbeiter im Jahr 2012, lag der Anteil der von den Unternehmen nicht b<strong>es</strong>etzten Vakanzen durchschnittlich bei 8,5 Prozent. Der Median von 2,0 Prozent weist darauf hin, dass die Unternehmen, die alle Vakanzen b<strong>es</strong>etzen konnten, den Mittelwert nach unten ziehen. Für die Unternehmen, die nicht alle Stellen b<strong>es</strong>etzen konnten, lag die Quote der nicht b<strong>es</strong>etzten Vakanzen demnach höher. Dementsprechend war auch das Rekrutierungsproblem größer. Zusätzlich muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass die befragten Unternehmen durchschnittlich mit einer Fluktuationsquote von 9,9 Prozent im Jahr 2013 rechnen. <strong>Die</strong> Verteilungsanalyse zeigt einen Schwerpunkt nicht b<strong>es</strong>etzter Vakanzen im Bereich von bis zu 5 Prozent. <strong>Die</strong>s trifft auf über ein Drittel (34,3 Prozent) der Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zu. Mehr als 5 bis zu 10 Prozent nicht b<strong>es</strong>etzter Vakanzen weisen 15,7 Prozent der analysierten Unternehmen auf. Zusammengerechnet konnten 23,2 Prozent der Unternehmen mehr als 10 Prozent der Vakanzen im Jahr 2012 nicht b<strong>es</strong>etzten. NICHT BESETZTE STELLEN Anteil der nicht b<strong>es</strong>etzten Stellen an den 2012 insg<strong>es</strong>amt ausg<strong>es</strong>chriebenen Vakanzen (Angabe in Prozent, Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern) n = 108 keine, <strong>es</strong> wurden alle Stellenausschreibungen b<strong>es</strong>etzt 26,9 bis zu 5 Prozent 34,3 mehr als 5 bis 10 Prozent 15,7 mehr als 10 bis 20 Prozent 12,0 mehr als 20 bis 30 Prozent 5,6 mehr als 30 Prozent 5,6 Abbildung 1 0% 10% 20% 30% 40% GRÜNDE FÜR NICHTBESETZUNGEN Woran liegt <strong>es</strong>? Im Rahmen der Befragung wurden die Teilnehmer gebeten, die drei häufigsten Gründe zu nennen, warum Stellenb<strong>es</strong>etzungen am Ende d<strong>es</strong> Rekrutierungsproz<strong>es</strong>s<strong>es</strong> doch nicht stattgefunden haben. Mit durchschnittlich 47,0 Prozent wur- Sieben von zehn Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern konnten im vergangenen Jahr nicht alle ausg<strong>es</strong>chriebenen Stellen b<strong>es</strong>etzen. Recruiting-<strong>Studie</strong> 2013 www.personalwirtschaft.de 7