15.01.2014 Aufrufe

Sommerwunsch - Diakonissenanstalt Emmaus Niesky

Sommerwunsch - Diakonissenanstalt Emmaus Niesky

Sommerwunsch - Diakonissenanstalt Emmaus Niesky

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10<br />

MEDIZINISCHE BERUFSFACHSCHULE<br />

Abwechslung im Schulalltag<br />

Am 7. März 2013 konnten wir kurzfristig<br />

Pfarrer Paul Schneiss in den Religionsunterricht<br />

einladen.<br />

Pfarrer Schneiss war viele Jahre für<br />

die Deutsche Ostasienmission in Japan<br />

und Südkorea tätig. Nach dem verheerenden<br />

Tsunami und der Reaktorkatastrophe<br />

von Fukushima sind er und seine<br />

Frau schon mehrmals in diese Region<br />

gereist.<br />

Wir hatten den Bericht von Ehepaar<br />

Schneiss mit dem Lied "Gut, dass wir<br />

einander haben" begonnen. Die Liedzeile<br />

"keiner ist nur immer schwach…" wurde<br />

der Einstieg in seine Schilderungen<br />

über die Folgen des Reaktorunglückes,<br />

das sich am 11. März zum zweiten Mal<br />

jährte. Er habe so viele Menschen in Japan<br />

getroffen, die immer schwach sind<br />

und kaum Hoffnung auf Hilfe haben. Die<br />

Angst ist zu einem immerwährenden Begleiter<br />

dieser Menschen geworden. Auch<br />

außerhalb der 30 Kilometer Sperrzone<br />

ist alles kontaminiert mit radioaktivem<br />

Cäsium und Plutonium.<br />

Pfarrer Schneiss hat uns Bilder von<br />

einem evangelischen Kindergarten gezeigt.<br />

Kinder spielen fröhlich im Sand,<br />

doch der Sandkasten ist in einem großen<br />

Gemeinschaftsraum aufgestellt. Die<br />

Kinder in dieser Region dürfen seit kurzem<br />

für 1-2 Stunden am Tag ins Freie.<br />

Davor mussten sie den ganzen Tag im<br />

Haus bleiben. Toben im Garten ist zu gefährlich.<br />

40 Prozent der Kinder unter 3<br />

Jahren entwickeln Zysten an der Schilddrüse.<br />

Sehr schwierig gestaltet sich der Aufbau<br />

der zerstörten Gemeinden. Viele<br />

Menschen leben in Containerunterkünften.<br />

Alle Ersparnisse und<br />

der Nachweis, Geld besessen<br />

zu haben, sind<br />

mit den Geldinstituten ins<br />

Meer gespült worden.<br />

Das Schlimmste ist vielleicht,<br />

dass sie nicht darüber<br />

reden können. Jedem<br />

Nachbar ist das Selbe<br />

passiert. In allen<br />

Familien fehlen Mütter,<br />

Väter, Großeltern, Kinder,<br />

….<br />

SCHAU REIN: Schüler de<br />

Pfarrer Schneiss erzählt<br />

aber auch vom die Injektion am Modell.<br />

Mittelkurses demonstriere<br />

Kampf der japanischen<br />

Frauen und Männer gegen<br />

die Regierung, gegen<br />

Atomenergie. Jeden Freitag<br />

versammeln sich in<br />

der Hauptstadt Tokio tausende<br />

Menschen und demonstrieren<br />

vor dem Regierungsgebäude.<br />

An der Universität von Sendai werden<br />

seit einem Jahr religionsübergreifend<br />

Seelsorger ausgebildet, um die Not<br />

der Sprachlosigkeit zu mildern.<br />

Wir in Deutschland sollen nicht aufhören,<br />

für die Menschen in Japan zu beten.<br />

Tief bewegt verabschieden sich nach<br />

zwei Stunden Auszubildende und Lehrerinnen<br />

von Ehepaar Schneiss. Auf das<br />

Bedauern, dass unsere Spende ja nur<br />

ein sehr kleiner Tropfen angesichts der<br />

riesigen Nöte sei, erwidert er: "Auch kleine<br />

Tropfen bewirken etwas und fehlen,<br />

wenn sie ausbleiben."<br />

JUILANE HERZIG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!