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Januar, Februar, März 2014 - Kommunales Kino guckloch

Januar, Februar, März 2014 - Kommunales Kino guckloch

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<strong>Kommunales</strong> <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> | VS-Villingen<br />

< <strong>Januar</strong><br />

Mittwoch 08.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 4 - 6)<br />

Kurzfilm: Treffit<br />

Langfilm: Amador u. Marcelas Rosen mit VHS (span.)<br />

Mittwoch 15.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 7 - 9)<br />

Filmreihe (1)<br />

Langfilm: Traumfabrik Kabul (OMU)<br />

Mittwoch 22.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 10 - 11)<br />

Kurzfilm: Sonntag 3<br />

Langfilm: Zwei Leben<br />

Mittwoch 29.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 15)<br />

Langfilm: Liberace – Behind the Canelabra<br />

<strong>Januar</strong>, <strong>Februar</strong>, <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />

<strong>Kommunales</strong> <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> VS-Villingen e.V.<br />

VS-Villingen, Donaueschingen und Titisee-Neustadt<br />

< <strong>Februar</strong><br />

Sonntag 02.02.<strong>2014</strong> 16:00 Uhr (Seite 16 - 17)<br />

Langfilm: Die Andere Heimat (230 Min.)<br />

... mit Halbzeit-Imbiss-Pause!<br />

Mittwoch 05.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 18 - 19)<br />

Kurzfilme: Kurzfilmprogramm (3 Kurzfilme)<br />

Mittwoch 12.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 20 - 21)<br />

Kurzfilm: Meyer<br />

Langfilm: Frohes Schaffen<br />

Dienstag 18.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 22 - 23)<br />

Langfilm: Searching for Sugarman<br />

Mittwoch 19.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 24 - 25)<br />

Kurzfilm: Nashorn im Galopp<br />

Langfilm: Renoir mit VHS (frz.)<br />

Mittwoch 26.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 26 - 27)<br />

Langfilm: Der Bauch Von Tokyo<br />

Zu Gast: Regisseurin R. Dettmer-Finke<br />

< <strong>März</strong><br />

Mittwoch 05.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 28 - 29)<br />

Filmreihe (2)<br />

Langfilm: 5 Broken Cameras<br />

Mittwoch 12.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 30 - 32)<br />

Kurzfilm: Der Kiosk<br />

Langfilm: Caché (frz. Original mit dtsch. UT)<br />

Mittwoch 19.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 35 - 36)<br />

Langfilm: Filmreihe (3)<br />

Bottled Life – Nestlés Geschäfte mit Wasser<br />

Mittwoch 26.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 44 - 45)<br />

Kurzfilm: Girl Power<br />

Langfilm: Das Mädchen Wadjda<br />

Filmreihe: Mit der Kamera kämpfen (1-3)


<strong>Januar</strong><br />

<strong>guckloch</strong> im CINEMA | Donaueschingen<br />

Montag 06.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 4 - 6)<br />

Kurzfilm: Treffit<br />

Langfilm: Amador u. Marcelas Rosen mit VHS (span.)<br />

Montag 20.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 10 - 11)<br />

Kurzfilm: Sonntag 3<br />

Langfilm: Zwei Leben<br />

Montag 27.01.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 12 - 13)<br />

Langfilm: Himmel und mehr<br />

Dorothea Buck auf der Spur<br />

<strong>Kommunales</strong> <strong>Kino</strong> <strong>guckloch</strong> Villingen-Schwenningen e.V.<br />

Renoir (OMU frz.)<br />

Neustadt Do 13.02.14<br />

Donau Mo 17.02.14<br />

VS-Villingen Mi 19.02.14<br />

< <strong>Februar</strong><br />

Montag 03.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 18 - 19)<br />

Kurzfilme: Kurzfilmprogramm<br />

Montag 10.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 20 - 21)<br />

Kurzfilm: Meyer<br />

Langfilm: Frohes Schaffen<br />

Montag 17.02.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 24 - 25)<br />

Kurzfilm: Nashorn im Galopp<br />

Langfilm: Renoir | in Kooperation mit VHS<br />

Museum Biedermann u. 50 Jahre Jumelage<br />

< <strong>März</strong><br />

Montag 10.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 30 - 32)<br />

Kurzfilm: Der Kiosk<br />

Langfilm: Caché (frz. OMU)<br />

Montag 17.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 33 - 34)<br />

Langfilm: Die mit dem Bauch tanzen<br />

In Zusammenarbeit mit dem Frauenforum<br />

Donaueschingen VHS Baar<br />

Montag 24.03.<strong>2014</strong> 20:15 Uhr (Seite 44 - 45)<br />

Kurzfilm: Girl Power<br />

Langfilm: Das Mädchen Wadjda<br />

Schulkinowoche von 20.-26. <strong>März</strong> | siehe Seite 40 – 43<br />

Das kleine Gespenst<br />

Der Lorax<br />

Das Mädchen Wadjda<br />

Kopfüber<br />

Bottled Life<br />

Life of Pi<br />

Michael Kohlhaas<br />

'Renoir' im <strong>guckloch</strong><br />

CINEMA Donaueschingen<br />

in Kooperation mit:<br />

Möchten Sie uns unterstützen mit einer absetzbaren Spende oder mit<br />

einer Mitgliedsschaft? Anträge im <strong>Kino</strong> oder im Programmheft auf der<br />

letzte Seite. Newsletter bestellen unter: info@<strong>guckloch</strong>-kino.de<br />

Mehr Infos unter www.<strong>guckloch</strong>-kino.de<br />

5


Themenschwerpunkt Filmreihe Einleitung<br />

Themenschwepunkt:<br />

Mit der Kamera kämpfen<br />

Herdstraße 9 | 78050 VS-Villingen | Telefon: 0 77 21.20 61 366<br />

Fax: 0 77 21. 20 61 368 | www.naturundfein-vs.de<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9:00 -19:00 Uhr | Sa 9:00 -14:00 Uhr<br />

Teatime!<br />

Sonnentor feiert 25 Jahre und wir freuen uns mit.<br />

Einführung Richard Hehn<br />

Drei Beispiele über den Mut, Filme zu drehen<br />

– aus Afghanistan, Palästina und Saudi-Arabien<br />

Einen Film zu drehen, einen <strong>Kino</strong>-Film zumal, ist meist eine große<br />

Herausforderung. Im Gegensatz zum Schriftsteller etwa, der im Extremfall<br />

nur Papier und Tinte braucht, um seiner künstlerischen Arbeit nachzugehen<br />

und dies auch auf sich allein gestellt tun kann, ist der Filmemacher<br />

oft auf weitaus mehr Ressourcen angewiesen. Personal, technische<br />

Ausrüstung, etc. sind notwendig, und natürlich Geld, um all dies zu<br />

bezahlen. Vieles ist durch moderne Technologien im Laufe der letzten 25<br />

Jahre einfacher geworden. Vor allem Digitalkameras haben den Bereich<br />

des Low- oder (No-) Budget-<strong>Kino</strong>s revolutioniert. Heute bekommt man<br />

eine Digitalkamera mit der man schon kinotaugliche Aufnahmen machen<br />

kann für einen Preis, den man noch vor 30 Jahren für einige Minuten<br />

Rohfilm ausgeben musste. Und inzwischen waren sogar bereits erste<br />

Filme in <strong>Kino</strong>s zu sehen, die teilweise mit Smartphones gedreht wurden.<br />

In manchen Situationen, und in manchen Ländern in denen Filmemacher<br />

und Filmemacherinnen arbeiten, ist dies allein schon die Grundvoraussetzung,<br />

um überhaupt Filme machen zu können. Viel größer sind oft die<br />

Schwierigkeiten durch die politischen Verhältnisse, mit denen Filmemacher<br />

konfrontiert sind. In dieser Reihe zeigen wir drei Filme von, bzw.<br />

über Regiseur (-innen), die teilweise sogar ihr Leben aufs Spiel setzten,<br />

um ihre Filme realisieren zu können.<br />

So etwa Emad Burnat, ein palästinensische Bauer, der begann, die<br />

Demonstrationen gegen die israelische Besetzung in seinem Heimatdorf<br />

auf der Westbank zu filmen. Fünf Kameras wurden vom israelischen<br />

Militär oder von Siedlern zerstört, mehrmals wurde er verhaftet, weil er<br />

filmte und einmal überlebte er nur, weil die Kugel, die ihm galt, in der<br />

Kamera stecken blieb.<br />

Oder Haifaa Al-Mansour, die als erste Frau einen Spielfilm in Saudi-<br />

Arabien drehte, einem Land in dem Frauen bis heute nicht Autofahren<br />

oder ohne männliche Begleitung das Haus verlassen dürfen.<br />

Während der Außenaufnahmen konnte sie sich nicht direkt am Set aufhalten,<br />

sondern musste die Schauspieler per Video aus einem Lieferwagen<br />

heraus dirigieren.<br />

Und schließlich Saba Sahar, eine Polizistin, die in Kabul als Filmproduzentin,<br />

Regisseurin und Schauspielerin eine eigene Firma aufbaute, mit<br />

der sie Spielfilme realisiert: Actionfilme und Komödien um ein weibliches<br />

Publikum in einem männerdominierten Land aufzurütteln.<br />

Natur und fein verkauft Bio-Naturkost zu 100 %<br />

und mit vollem Engagement. Wir kennen viele<br />

Hersteller und fördern heimische Bio-Bauern.<br />

Für diese Filmreihe haben wir drei Beispiele aus dem nahen und mittleren<br />

Osten ausgewählt. Dies soll jedoch nicht bedeuten dass, es nicht auch in<br />

vielen anderen Regionen Filmemacher gäbe, die bei ihrer Arbeit bedroht<br />

oder behindert würden. <<br />

Richard Hehn<br />

6<br />

7


Neustadt Do 02.01.14 | Donau Mo 06.01.14 | Villingen Mi 08.01.14<br />

Amador und Marcelas Rosen<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />

Treffit<br />

Finnland 2012 | 7'20 Min., OF mit dt. UT, noch keine FSK-Freigabe |<br />

Regie: Jenni Toivoniemi | Kamera: Jarmo Kiuru | Darsteller: Oskari<br />

Joutsen, Anna Paavilainen, Päivi Mäkinen | Verleih: Kurzfilmagentur<br />

Hamburg<br />

Der 16jährige Tino muss als Gastgeber bei einem arrangierten Paarungstreffen<br />

des prämierten Familienkaters einspringen. <<br />

Amador und<br />

Marcelas Rosen<br />

Spanien 2010<br />

Drama<br />

Drehbuch und Regie<br />

Fernando León de Aranoa<br />

Darsteller<br />

Magaly Solier, Pietro Sibille, Celso<br />

Bugallo, Fanny de Castro u.a.<br />

Kamera<br />

Ramiro Civita<br />

Musik<br />

Lucio Godoy<br />

Produktion<br />

Fernando León de Aranoa,<br />

Jaumes Roures<br />

Verleih<br />

Alamode Film<br />

Farbe / 35 mm / Dolby Digital<br />

Länge<br />

110 Minuten<br />

Sprache<br />

Spanisch (OmU)<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit der VHS<br />

FSK 12 J.<br />

Warum puzzelt er bloß von morgens<br />

bis abends?, fragt sich Marcela,<br />

die Pflegerin des alten Amador.<br />

Ganz einfach: Weil puzzeln wie das<br />

Leben ist, in dem viele Teile nicht<br />

zusammenpassen, aber doch ein<br />

Bild entsteht, wenn man geduldig<br />

daran arbeitet. Von dieser Haltung<br />

wird Marcela noch profitieren,<br />

auch wenn sie durch ein Tal der<br />

Schmerzen geht. Vom Schicksal<br />

einer bolivianischen Immigrantin,<br />

die sich in Madrid durchschlägt,<br />

erzählt der spanische Regisseur<br />

Fernando León de Aranoa.<br />

Ein melancholischer Film, fast ein<br />

philosophischer. Das alte Thema<br />

Leben und Tod, das im Westen viel<br />

problematischer gesehen wird als<br />

in anderen Regionen der Welt,<br />

wird auf eine sensible Weise<br />

behandelt. Vielleicht ist es nicht<br />

jedermanns Sache, doch ein sehr<br />

menschlicher Film ist auf jeden<br />

Fall daraus geworden. Ruhig,<br />

einen Übergang markierend, das<br />

Bewusstsein fördernd.<br />

(Thomas Engel)<br />

Marcela (Magaly Solier) müsste<br />

ständig der Schrecken ins Gesicht<br />

geschrieben stehen. Unerbittlich<br />

reiht sich in ihrem Leben Katastrophe<br />

an Katastrophe. Sie wird ungewollt<br />

schwanger, ihr Freund<br />

betrügt sie, und dann stirbt auch<br />

noch Amador (Celso Bugallo), der<br />

alte Mann, den sie pflegt. Damit<br />

geht ihre einzige Einnahmequelle<br />

verloren. Doch in Marcelas<br />

Gesicht spiegelt sich das allenfalls<br />

in Nuancen, als ob sie vom Leben<br />

nichts anderes zu erwarten hat als<br />

schlechte Nachrichten.<br />

Fernando León de Aranoa beschäftigt<br />

sich in seinen Filmen mit Menschen,<br />

die am Rand der Gesellschaft<br />

stehen. In Montags in der<br />

Sonne waren dies Arbeitslose, in<br />

Princesas Prostituierte. In Amador<br />

und Marcelas Rosen richtet der<br />

Regisseur seinen Blick auf Immigranten,<br />

für die jeder Tag ein Überlebenskampf<br />

und eine Zukunftsperspektive<br />

nicht in Sicht ist.<br />

Der Film ist auch ein Genre-Puzzle.<br />

Er startet als Sozialdrama,<br />

wandelt sich zum lyrischen Kunstfilm,<br />

nimmt Züge einer Komödie<br />

an und enthält Elemente eines religiösen<br />

Erlösungsdramas. Das mag<br />

befremdlich wirken, weil eine einheitliche<br />

Tonlage fehlt. Aber León<br />

de Aranoa will so wohl zum Ausdruck<br />

bringen, dass im Leben wie<br />

im Film nicht alles zusammenpasst,<br />

und Elend, Groteske und Schönheit<br />

unvermittelt nebeneinander stehen.<br />

Magaly Solier spielt Marcelas stille<br />

Verzweiflung mit sparsamen Gesten<br />

wirkungsvoll aus, wenngleich einige<br />

Wiederholungen ohne Zugewinn<br />

bleiben. Ganz stark ist Celso Bugallo<br />

als Amador. Nur wenige Tote<br />

wirken so lebendig wie er.<br />

(Volker Mazassek)<br />

Der Regisseur<br />

Fernando León de Aranoa wurde<br />

1968 in Madrid geboren und hat<br />

als Drehbuchautor für das Fernsehen<br />

gearbeitet, bevor er mit seinem<br />

Debütfilm Familia den spanischen<br />

Filmpreis Goya als bester Nachwuchsregisseur<br />

erhielt. Sein zweiter<br />

Spielfilm Barrio lief erfolgreich auf<br />

nationalen und internationalen<br />

Filmfestivals und wurde ebenfalls<br />

8 9


Amador und Marcelas Rosen<br />

VS-Villingen Mittwoch 15. <strong>Januar</strong> <strong>2014</strong><br />

mit zwei Goyas ausgezeichnet. Für<br />

den mexikanischen Regisseur Luis<br />

Estrada schrieb er das Drehbuch<br />

für dessen <strong>Kino</strong>film La Ley De<br />

Herodes, der auf dem „Sundance<br />

Filmfestival“ den „Latin American<br />

Cinema Award“ gewann. Seinen<br />

internationalen Durchbruch feierte<br />

Fernando León de Aranoa mit seinem<br />

mehrfach preisgekrönten Film<br />

Los Lunes Al Sol (Montags in der<br />

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Inh. Claudia Seyfried<br />

Marktstrasse 4<br />

78054 VS-Schwenningen<br />

Tel.: 0 77 20-32020<br />

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buecherstube@t-online.de<br />

www.buecherstube-vs.de<br />

Sonne), der unter anderem mit vier<br />

Preisen auf dem „San Sebastián<br />

Filmfestival“ ausgezeichnet wurde<br />

und zudem fünf spanische Filmpreise<br />

erhielt. <<br />

Zusammengestellt von<br />

Dörthe Rothenhäusler<br />

Quellen:<br />

programmkino.de; critic.de,<br />

Almode Film - Presseheft<br />

Themenschwerpunkt:<br />

Mit der Kamera kämpfen<br />

Beginn:<br />

20:15 Uhr<br />

nur in VS-Villingen<br />

Deutschland / Afghanistan 2011<br />

Regie<br />

Sebastian Heidinger<br />

Drehbuch<br />

Sebastian Heidinger, Nils Bökamp<br />

Mitwirkende<br />

Saba Sahar<br />

Kamera<br />

Alexander Gheorghiu<br />

Schnitt<br />

Alex Fuchs<br />

Produktion<br />

Boekamp & Kriegsheim GmbH Felix<br />

Kriegsheim, ZDF, Taskovski Films<br />

Verleih<br />

Arsenal Filmverleih Berlin<br />

Dauer und Format<br />

82 min, Digital Farbe<br />

Sprache<br />

OmU Deutsch, Dari<br />

Förderer<br />

BKM, Filmstiftung NRW, KJDF<br />

Deutsche Film- und Medienbewertung<br />

(FBW) vergibt die Auszeichnung<br />

„Prädikat besonders wertvoll”<br />

Traumfabrik<br />

Kabul<br />

Jurybegründung: „Der Titel des<br />

Dokumentarfilms klingt geradezu<br />

ironisch. Denn Kabul mit seinen<br />

Trümmerlandschaften und der<br />

angespannten Atmosphäre entspricht<br />

in keiner Weise der gängigen<br />

Vorstellung von einer „Traumfabrik“,<br />

wie man sie in Verbindung<br />

mit Hollywood oder Bollywood vor<br />

Augen hat. Umso interessanter ist<br />

es, dass hier ein Filmteam sich an<br />

die Fersen einer engagierten Frau<br />

heftet, die im Medium Film eine<br />

Möglichkeit sieht, den nach wie vor<br />

unterdrückten Frauen ihres vom<br />

Krieg zerstörten Landes zum einen<br />

Trost und zum anderen die Motivation<br />

zu vermitteln, sich gegen die<br />

Missstände zu wehren...“<br />

Sebastian Heidingers Dokumentarfilm<br />

begleitet Saba Sahar - die erste<br />

Frau, die in Afghanistan eine offizielle<br />

Zulassung als Filmproduzentin<br />

erhielt. Die zielstrebige, an ihre<br />

Vision glaubende Frau ist außerdem<br />

Polizistin und Schauspielerin. Als<br />

Protagonistin der staatlichen Exekutive<br />

hat sie dabei sicher unge-<br />

10 11


Traumfabrik Kabul<br />

Traumfabrik Kabul<br />

Mann gegenüber sitzt beim Deutschen<br />

Entwicklungsdienst um nach<br />

Unterstützung zu bitten, warum sie<br />

glaubt Gott, der Inbegriff des Patriarchats,<br />

würde ihr helfen?<br />

Arthur Müller-Lange<br />

(ebenfalls gesichtet)<br />

2011 lief der Film in der Sektion<br />

Forum auf der Berlinale und zwar<br />

im selben Jahr, in dem Frauen den<br />

100. Internationalen Frauentag feierten.<br />

Ein Grund mehr zu feiern<br />

und so ein mutiges Projekt zu<br />

unterstützen. (Antonia Papagno,<br />

Sichtung auf Berlinale 2011,<br />

Recherche und Formalterfassung) <<br />

Vorgeschlagen und ebenfalls<br />

gesichtet von Richard Hehn<br />

Quellen zum Nachschlagen:<br />

Presseheft Verleih Arsenal,<br />

Berlinale Katalog.<br />

wöhnlichen Freiraum als Frau.<br />

Nichtsdestotrotz hat sie es in ihrem<br />

Umfeld immer mit männerdominierten<br />

Strukturen zu tun, die auch<br />

ihr diplomatisches Geschick , ungewollte<br />

Kompromisse und vor allem<br />

auch Klugheit fordern. Mit Konsequenz<br />

verfolgt sie ihr Anliegen, die<br />

Rolle der Frau, durch ihre aufklärerischen<br />

und zugleich unterhaltsamen<br />

Filme zu verbessern. Dabei<br />

wechseln sich dokumentarische<br />

Szenen mit Spielszenen aus Sahars<br />

Filmen ab. Mit einfachsten Mitteln<br />

und unter schwierigsten Bedingungen<br />

inszeniert, konterkarieren<br />

sie den Titel des Films: die Traumfabrik.<br />

Der Alltag gleicht oft eher<br />

einem Albtraum, die Angst ist ständiger<br />

Begleiter und muss überwunden<br />

werden, etwa wenn auf das<br />

Auto geschossen wird, oder sie von<br />

einem Pick-Up verfolgt werden dessen<br />

Absichten unklar sind. Jeder<br />

der offensichtlich die letzten Jahre<br />

seit der Invasion auf Seiten der<br />

Staatsmacht oder für ein Land der<br />

Invasionstruppen agiert, steht auf<br />

einer Todesliste der Gruppen wie<br />

der Taliban. Auch das ist im<br />

Bewusstsein des Alltags gegenwärtig<br />

und geht oft an die Grenzen der<br />

menschlichen, auch ihrer Kraft.<br />

Kein illusionistischer, sondern vielmehr<br />

ein idealistischer Traum ist es,<br />

den Sahar mit aller Verbissenheit<br />

und Konzentration und beeindruckender<br />

Selbstverständlichkeit verfolgt.<br />

Dabei steht sie in offenem<br />

Widerspruch zum afghanischen<br />

Familienrecht. Sahars Stärke ist die<br />

unbeirrbare Leidenschaft für ihr<br />

zerrüttetes Land: Dort, wo Frauenrechte<br />

mit Füßen getreten werden,<br />

schlägt sie mit den Waffen des Films<br />

zurück. Die stets zurückhaltende,<br />

nie intervenierende Kamera konzentriert<br />

sich in erster Linie auf<br />

Sahar und dokumentiert ihr Leben<br />

in der kruden Alltagswirklichkeit<br />

sowie ihren Traum von Selbstbestimmung.<br />

Beiläufig entstehen<br />

dabei Bilder eines kargen, vom<br />

Krieg zerrütteten Landes, die sich<br />

(un-)angenehm von den allseits aus<br />

den Medien bekannten Bildern aus<br />

Afghanistan abheben. Traumfabrik<br />

Kabul ist ein sehr persönliches Porträt<br />

einer mutigen, unermüdlichen<br />

Frau – aufklärend und unterhaltsam<br />

wie Sahars Filme. Ein wichtiges<br />

kulturelles Zeitdokument. Ein<br />

bewegender Film in einem bewegenden<br />

Land, dessen uralt patriarchalen<br />

Strukturen den Alltag nach<br />

wie vor prägen. Könnte sein, es<br />

wäre einige Gedanken wert darüber<br />

nachzudenken, warum ein Mann<br />

auf die Idee kommt über sie diesen<br />

Film zu drehen, warum sie einem<br />

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Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen,<br />

durch die sie entstanden sind. (A.Einstein)<br />

Rechtsanwälte<br />

Schmidt & Kollegen<br />

Kilian Schmidt<br />

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Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 -12 und 14 -17 Uhr<br />

Weitere Termine nach Vereinbarung<br />

12 13


Neustadt Do 16.01.14 | Donau Mo 20.01.14 | Villingen Mi 22.01.14<br />

Zwei Leben<br />

Beginn: 20:15 Uhr mit<br />

Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />

Sonntag 3 – Kurzspielfilm<br />

Deutschland 2012 | 14 Min., OF mit dt. UT, FSK ohne Altersbeschränkung<br />

| Regie, Drehbuch, Kamera, Musik, Schnitt, Animation: Jochen<br />

Kuhn | Preise: besonders wertvoll | Verleih: Kurzfilmagentur Hamburg<br />

Ein Sonntagsausflug.<br />

Der Protagonist hat ein Blind Date mit der Kanzlerin.<br />

Zwei Leben<br />

Norwegen/Deutschland 2012<br />

Regie<br />

Georg Maas<br />

Darsteller<br />

Juliane Köhler, Liv Ullmann, Ken<br />

Duken, Sven Nordin u.a.<br />

Bildgestaltung<br />

Judith Kaufmann<br />

Schnitt<br />

Hansjörg Weißbrich<br />

Musik<br />

Christoph M. Kaiser, Julian Maas<br />

Produzent<br />

Zinnober Film/Helgeland/B&T Film<br />

Verleih<br />

farbfilm, Berlin<br />

Dauer<br />

98 Minuten<br />

Preise<br />

Publikumspreis Festival<br />

of German Films, Sydney<br />

Dieser Film ist als deutscher Beitrag<br />

in der Kategorie „Bester fremdsprachiger<br />

Film“ für die „Oscar“-Verleihung<br />

nominiert, die Anfang<br />

<strong>März</strong> <strong>2014</strong> in Los Angeles stattfindet.<br />

In der Filmbranche hat diese<br />

Auswahl für Überraschung gesorgt.<br />

Insider hatten damit gerechnet, daß<br />

die Berliner Looser-Komödie Oh<br />

Boy vorgeschlagen wird. Aber die<br />

Jury hat sich für ein Drama der<br />

Vergangenheitsbewältigung entschieden,<br />

vielleicht auch, nachdem<br />

Das Leben der Anderen 2006 den<br />

begehrten „Acadamy Award“ (wie<br />

der „Oscar“ offiziell heißt)<br />

errungen hatte.<br />

Georg Maas hat mit Zwei Leben<br />

einen spannenden Thriller vor dem<br />

Hintergrund der jüngeren deutschen<br />

Geschichte geschaffen. Juliane<br />

Köhler spielt die Norwegerin<br />

Katrine Evensen, deren Familie,<br />

Liebe und Glück plötzlich bedroht<br />

sind, nachdem das politische System<br />

der DDR zerbrochen ist. Sie<br />

sieht sich mit einem jungen Anwalt<br />

(Ken Duken) konfrontiert, der hartnäckig<br />

das Schicksal der sogenannten<br />

„Lebensborn“-Kinder erforscht<br />

und mit einer Klage vor dem Euro-<br />

päischen Gerichtshof deren Entschädigung<br />

erreichen will. Katrine,<br />

die selbst dieses Schicksal teilt, soll<br />

als Zeugin aussagen. Damit aber<br />

droht Katrines wahre Identität aufzufliegen.<br />

Sie muß noch einmal eintauchen<br />

in ein früheres Leben, um<br />

dessen Spuren auszulöschen...<br />

Der Filmstoff basiert auf Tatsachen:<br />

Nach dem Überfall der Nationalsozialisten<br />

auf Norwegen im Jahr<br />

1940 wurde dort eine halbe Million<br />

Soldaten der Wehrmacht stationiert.<br />

Aufgabe der Besatzer war es<br />

auch, in freiwilligen oder unfreiwilligen<br />

Beziehungen mit norwegischen<br />

Frauen „die arische Rasse<br />

zu veredeln.“ Bis 1945 wurden<br />

mehr als 10.000 Kinder deutscher<br />

Väter und norwegischer Mütter<br />

geboren. Ein kleiner Teil von ihnen<br />

wurde den Müttern weggenommen<br />

und in sogenannte „Lebensborn“-<br />

Erziehungsheime verschleppt, die<br />

die Nationalsozialisten unter anderem<br />

in Sachsen errichtet hatten. In<br />

der DDR wurden diese Kinder später<br />

in skrupelloser Weise von der<br />

Stasi instrumentalisiert und politisch<br />

mißbraucht.<br />

Juliane Köhler gelingt in Zwei<br />

Leben eine beeindruckende Darstellung<br />

der Figur der Katrine, die<br />

Täter und Opfer zugleich ist, mit all<br />

ihrer Widersprüchlichkeit. Liv Ullmann,<br />

bekannt aus den Filmen von<br />

Ingmar Bergmann spielt ihre norwegische<br />

Mutter.<br />

Der 53-jährige Regisseur Georg<br />

Maas hat ursprünglich Zimmermann<br />

gelernt und dann mit obdachlosen<br />

Jugendlichen gearbeitet,<br />

bevor er 1984 ein Studium an der<br />

Deutschen Film- und Fernsehakademie<br />

in Berlin begann. Zu seinen<br />

frühen Arbeiten zählen Dokumentarfilme<br />

über Heim- und Straßenkinder,<br />

Fabrikarbeiter und Folterüberlebende<br />

aus der Türkei und<br />

Äthiopien. Zwei Leben ist nach<br />

NeuFundLand und Atemnot sein<br />

dritter Spielfilm. <<br />

Klaus Peter Karger<br />

Quellen:<br />

Sichtung des Films bei den<br />

Biberacher Filmfestspielen 2012,<br />

Verleihinfos, zeit.de<br />

14 15


Donaueschingen MO 27. <strong>Januar</strong> <strong>2014</strong> | <strong>guckloch</strong> im CINEMA | 20:15<br />

Himmel und mehr<br />

In Zusammenarbeit mit dem Wegbegleiter-Projekt,<br />

einer Kooperation<br />

von BruderhausDiakonie und dem<br />

Diakonischem Werk zeigen wir diesen<br />

Film am Tag des Gedenkens an<br />

die Opfer des Nationalsozialismus.<br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

Deutschland<br />

Dokumentarfilm<br />

Buch/Regie/Kamera/<br />

Schnitt/Produktion<br />

Alexandra Pohlmeier<br />

Dauer<br />

90 min<br />

Die Bildhauerin Dorothea Buck ist<br />

durch die Hölle gegangen. Aus eigener<br />

Kraft hat sie zurück in ein<br />

erfülltes Leben gefunden. Himmel<br />

und mehr zeigt Weg und Werk einer<br />

außergewöhnlichen Frau.<br />

1917 geboren gerät Dorothea Buck<br />

mit neunzehn Jahren in eine schwere<br />

psychische Krise. Die ärztliche<br />

Diagnose Schizophrenie stempelt<br />

sie im Dritten Reich als minderwertig<br />

ab, gemäß dem Erbgesundheitsgesetz<br />

wird sie 1936 zwangssterilisiert.<br />

Einige Jahre später entgeht sie<br />

nur knapp der „Euthanasie”. Bis<br />

1959 erlebt sie insgesamt fünf psychotische<br />

Schübe und die jeweils<br />

neuesten Heilmethoden: Dauerbad,<br />

Insulinschocks, Elektroschocks,<br />

Psychopharmaka.<br />

Entgegen der ärztlichen Unheilbarkeitsprognose<br />

versucht Dorothea<br />

Buck zu verstehen, was sie in die<br />

Psychose getrieben hat und entwickelt<br />

eine eigene Theorie ihrer<br />

Erkrankung. So findet sie schließlich<br />

den Schlüssel zu ihrer endgültigen<br />

Heilung. Untrennbar damit<br />

verbunden ist ihre Entwicklung zu<br />

einer ausdrucksstarken und vielfach<br />

ausgezeichneten Bildhauerin.<br />

Eine geradezu unglaubliche<br />

Geschichte, beinahe ein Wunder,<br />

dass Dorothea Buck das alles erlebt<br />

und überlebt hat. Am meisten aber<br />

staunt man darüber, welche Kraft<br />

sie aus ihrem Schicksal gezogen hat<br />

– Kraft für ihren jahrzehntelangen,<br />

unerschrockenen und oft erfolgreichen<br />

Kampf für mehr Menschlichkeit<br />

in der Psychiatrie.<br />

Die Regisseurin Alexandra Pohlmeier<br />

hat Dorothea Buck zwischen<br />

2001 und 2008 regelmäßig in ihrer<br />

Hamburger Atelierwohnung<br />

besucht und auf ihren Reisen<br />

begleitet, um diese große Lebenserzählung<br />

festzuhalten. Ergänzt wird<br />

sie durch die Außenperspektive der<br />

jüngeren Schwester, die ein Schlaglicht<br />

auf die Rat- und Hilflosigkeit<br />

von Angehörigen psychisch<br />

Erkrankter wirft.<br />

Einen besonderen Stellenwert<br />

bekommt das künstlerische Werk<br />

Dorothea Bucks: Akzentuiert eingeschnitten<br />

entfaltet sich ein beeindruckendes<br />

bildhauerisches Schaffen,<br />

das vor allem das zu beschwören<br />

scheint, was ihr in den so<br />

genannten Heilanstalten versagt<br />

geblieben ist: Menschliche Zuwendung<br />

und Wärme.<br />

Himmel und mehr ist ein Film über<br />

eine mutige Frau – ein Film, der<br />

Mut macht. <<br />

Zusammengestellt von:<br />

Henry Probst<br />

Quellen:<br />

www.himmelundmehr.de<br />

media.kika-dresden.de<br />

16<br />

17


VS-Villingen Mittwoch 29. <strong>Januar</strong> <strong>2014</strong> | nur in VS-Villingen<br />

Liberace<br />

– Behind the Candelabra<br />

24.11.2013 –<br />

16. 02..<strong>2014</strong><br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

USA 2013 | Spielfilm<br />

Regie<br />

Steven Soderbergh<br />

Drehbuch<br />

Richard LaGravenese nach einem<br />

Buch von Scott Thorson<br />

Kamera und Schnitt<br />

Steven Soderbergh<br />

Musik<br />

Marvin Hamlish<br />

Produktion HBO Films<br />

Darsteller<br />

Michael Douglas, Matt Damon, Rob<br />

Lowe, Dan Aykroyd, Scott Bakula...<br />

Dauer 92 min.<br />

Englisch Original mit dtsch. UT<br />

Museumsweg 1, 78166 Donaueschingen, 0771/89 66 89-0, www.museum-biedermann.de<br />

www.kuenstlerbund-bawue.de<br />

Dialog – Trialog # 2<br />

Der Künstlerbund Baden-Württemberg<br />

im Museum Biedermann, Donaueschingen<br />

Was heute Elton John und Lady<br />

Gaga sind, war in den 1970er Jahren<br />

Liberace in einer Person. Als virtuoser<br />

Pianist, Entertainer in Las Vegas<br />

und Superstar der pompösen Shows<br />

war er zu seiner Zeit der größte Bühnenstar<br />

und schaffte es über Jahrzehnte,<br />

Konzertsäle zu füllen. Auch<br />

im Privaten erhob er Luxus und Glamour<br />

zu seinem Lebensstil. Lange<br />

Pelzmäntel, glitzernde Kostüme, goldene<br />

Kerzenständer und massenhaft<br />

teurer Schmuck waren seine Markenzeichen.<br />

Mehrere Rolls-Royce<br />

zählten zu seinem Fuhrpark, allein<br />

39 Flügel schmückten seine private<br />

Villa. Alles gab es im Überfluss - und<br />

er selber sagte einmal: "Too much of<br />

a good thing is wonderful".<br />

Im Sommer 1977 betritt ein attraktiver<br />

Jüngling nach einem großen<br />

Auftritt seine Garderobe: Scott<br />

Thorson, ein einfacher Junge aus<br />

der Provinz, der von Liberace zum<br />

Prinzen an seiner Seite verwandelt<br />

wird. Zwischen den beiden entwickelt<br />

sich eine enge, über Jahre<br />

streng geheim gehaltene Affäre.<br />

Eine tragisch-faszinierende Liebesgeschichte.<br />

Das Drehbuch basiert auf der<br />

gleichnamigen Autobiographie von<br />

Scott Thorson von 1987 und zeigt<br />

die beiden Oscar-Preisträger Michael<br />

Douglas und Matt Damon in<br />

ebenso ungewöhnlichen wie großartigen<br />

Rollen. Aufstieg und Fall<br />

der intensiven Beziehung zwischen<br />

dem US-Entertainer Liberace und<br />

dem wesentlich jüngeren Scott<br />

Thorson begeisterte das Publikum<br />

bei den diesjährigen Filmfestspielen<br />

in Cannes, dank zweier Schauspielstars<br />

in Höchstform und einer fantastischen<br />

Glitzer- und Glamourwelt<br />

auf und hinter der Bühne, die<br />

von Steven Soderbergh gekonnt in<br />

Szene gesetzt wurde.<br />

Zusammengestellt Irene Ulmer<br />

Quelle: Salzburger Nachrichten<br />

November 2013<br />

18 Mit freundlicher<br />

19<br />

Unterstützung von


VS-Villingen Sonntag 02. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> | Beginn 16:00 Uhr<br />

Die andere Heimat | Sonntag 02. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> | Beginn 16:00 Uhr<br />

Achtung! Datum und Zeit außer<br />

der Reihe und wir machen eine<br />

Imbiss-Pause zur Halbzeit.<br />

Deutschland/Frankreich 2013<br />

Regie<br />

Edgar Reitz<br />

Darsteller<br />

Jan Dieter Schneider, Maximilian<br />

Scheidt, Marita Breuer, Werner<br />

Herzog u.v.a.<br />

Bildgestaltung<br />

Gernot Roll<br />

Schnitt<br />

Uwe Klimmeck<br />

Musik<br />

Michael Riessler<br />

Produzent<br />

Edgar Reitz Filmprod./<br />

Les Films du Losange<br />

Verleih<br />

Concorde<br />

Dauer<br />

221 Minuten<br />

Die andere<br />

Heimat – Chronik<br />

einer Sehnsucht<br />

Im vierten Teil seines „Heimat“-<br />

Zyklus versetzt uns Edgar Reitz in<br />

die Zeit des Vormärz in Deutschland.<br />

Wieder spielt der Film im fiktiven<br />

Hunsrück-Dorf Schabbach.<br />

Es ist die Zeit der 1840er Jahre,<br />

geprägt von Missernten, Armut,<br />

der Auswanderung nach Amerika<br />

und den Idealen der französischen<br />

Revolution.<br />

Im Mittelpunkt des Films steht<br />

Jakob Simon, der jüngste Sohn des<br />

Dorfschmieds. Er nutzt jede freie<br />

Minute, um sich in Bücher zu vertiefen<br />

über die Welt da draußen,<br />

jenseits der Fachwerkhäuser seines<br />

Orts. Vor allem Südamerika hat es<br />

ihm angetan – die Völker, Tiere und<br />

Pflanzen des Kontinents, die Sprache<br />

der Indios. Aber wird der<br />

Drang nach Freiheit stärker sein als<br />

das Gefühl heimatlicher Sicherheit?<br />

Wird Jakob Simon sich dem Treck<br />

der Auswanderer anschließen, die<br />

er immer wieder von einem Felsen<br />

aus beobachtet, wie sie mit ihren<br />

Wagen Richtung Küste und Hafen<br />

ziehen?<br />

„Dem Film gelingt sowohl visuell<br />

als auch sprachlich eine grandiose<br />

Balance zwischen konkreter Sinnlichkeit<br />

und Stilisierung. Das gilt<br />

für die wunderbar ausgearbeitete<br />

sprachliche Ebene (…) und es gilt<br />

für die visuelle Gestaltung, die<br />

authentische Stofflichkeit und<br />

künstlerische Überhöhung harmonisch<br />

zusammenführt“, schreibt<br />

Felicitas Kleiner in ihrer Rezension<br />

des Films im katholischen „Filmdienst“.<br />

1981 hat Edgar Reitz mit seinem<br />

filmischen Epos „Heimat“ begonnen.<br />

Der erste Teil war eine Chronik<br />

der Jahre 1919 bis 1982 im<br />

fiktiven Dorf Schabbach im Hunsrück.<br />

Teil zwei widmete sich der<br />

bewegten 1960er Jahre am Beispiel<br />

eines Abiturienten, der das Dorf im<br />

Zorn verlassen hat. Teil drei<br />

beschreibt den Niedergang einer<br />

Unternehmerfamilie aus Schabbach<br />

in den Jahren 1989 bis 2000.<br />

Es ist für den Zuschauer nicht notwendig,<br />

die ersten drei Teile zu kennen,<br />

um „Die andere Heimat“ zu<br />

verstehen. Der Film sei vollkommen<br />

selbständig, sagte Edgar Reitz<br />

in einem Interview. Für diejenigen,<br />

die einen der vorhergehenden Teile<br />

kennen, ergäben sich allerdings<br />

Querverbindungen. Für den 81<br />

Jahre alten Regisseur ist der Film<br />

sehr aktuell: „Wir leben wieder in<br />

einer Zeit großer Migrationsbewegungen.<br />

Nur sind wir im Gegensatz<br />

zu damals nicht Auswanderungsland,<br />

sondern Einwanderungsland<br />

(…) Ich erzähle den Menschen von<br />

heute, daß ihre Vorfahren vor nicht<br />

allzulanger Zeit aus sehr ähnlichen<br />

Gründen ihr Land verlassen haben<br />

und in ihren neuen Heimatländern<br />

eine Chance für ein neues Leben<br />

suchten. Das ist sozusagen eine<br />

Umkehrung der Perspektive, und<br />

die ist sehr heilsam.“ <<br />

Klaus Peter Karger<br />

Quellen: Verleihinfos,<br />

Cinomat.de, Filmdienst<br />

20<br />

21


Donaueschingen Mo 03.02.<strong>2014</strong> | VS-Villingen Mi 05.02.<strong>2014</strong><br />

Kurzfilmprogramm<br />

Kurzfilme haben es oft schwer im kommerziellen <strong>Kino</strong>. Das gilt umso mehr<br />

für etwas längere Kurzfilme, die eine halbe Stunde oder mehr dauern. Für<br />

das „Vorprogramm“ sind sie zu lang, für das „Hauptprogramm“ sind sie<br />

zu kurz. Deswegen fallen diese Filme meist durch alle Raster und ihre<br />

öffentliche Aufführung bleibt auf Filmfestivals beschränkt.<br />

Weil dies leider auch für das Guckloch gilt, haben wir einen Abend mit drei<br />

solchen überaus sehenswerten längeren Kurzfilmen zusammengestellt. Alle<br />

drei haben Preise auf nationalen und internationalen Festivals gewonnen<br />

und sind doch nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was alleine in Deutschland<br />

an herausragenden Kurzspielfilmen entsteht. Vor allem an den Filmhochschulen<br />

entstehen mittlerweile zahlreiche Filme, meist Abschlussfilme, die<br />

sich vor den kommerziellen „großen“ Filmproduktionen längst nicht mehr<br />

verstecken müssen. So ist es kein Zufall, dass auch zwei der Filme in diesem<br />

Programm an Filmhochschulen entstanden (in Ludwigsburg und Berlin).<br />

Von Hunden<br />

und Pferden<br />

Deutschland 2012<br />

Buch und Regie: Thomas Stuber,<br />

nach einer Kurzgeschichte von<br />

Clemens Meyer<br />

Darsteller:<br />

Matthias Brenner, Andreas Keller<br />

35 min, s/w<br />

Rolfs alter Hund Piet leidet unter<br />

Hüftgelenksdysplasie. Für 3000<br />

Euro könnte er operiert werden,<br />

aber das ist eine Summe, von der<br />

der arbeitslose Rolf nur träumen<br />

kann. Rolf sieht in seiner Verzweiflung<br />

nur noch die Chance, sein<br />

Glück auf der Rennbahn zu versuchen,<br />

doch vom Wetten hat er keine<br />

Ahnung. Sein Freund Pferde-Schäfer<br />

muss helfen, doch der hat<br />

bereits alles verspielt und sitzt in<br />

einer leeren Wohnung.<br />

Auf der Leipziger Pferderennbahn<br />

"Scheibenholz" verläuft zunächst<br />

alles nach Plan. Das erste Rennen<br />

gewinnen sie, genau wie Schäfer es<br />

vorausgesagt hat. Doch dann verlässt<br />

Pferde-Schäfer und Rolf das<br />

Glück, schnell ist der Gewinn wieder<br />

verspielt.<br />

Doch manchmal bekommen auch<br />

die Außenseiter ihre Chance – hofft<br />

zumindest Rolf.<br />

Kurzfilmprogramm | 3 Kurzfilme<br />

Another<br />

fucking …<br />

Deutschland 2011<br />

Regie, Buch & Produktion:<br />

Katharina M. Schubert<br />

Kamera: Mark Dölling<br />

Darsteller: Katharina Schubert,<br />

Hans Löw, Matthias Deutelmoser,<br />

Andreas Döhler, Alexander Khuon<br />

34 min. Farbe<br />

Johanna lernt Georg kennen. Sie<br />

sitzen nachts auf einer Bank und<br />

trinken Bier. Alles ist wunderbar.<br />

Als Johanna am nächsten Mittag<br />

bei ihm klingelt, öffnet ihr ein ganz<br />

anderer Georg: einer, der findet,<br />

dass das Leben kein Hobby mehr<br />

sein sollte.<br />

Ein drastischer Filmtitel, doch es<br />

dreht sich ums Nachspiel – Liebeskummer.<br />

Charmant erzählt der<br />

Kurzfilm von Großstädtern, die<br />

nach einer verliebten Nacht feststellen,<br />

dass ihre Lebensentwürfe doch<br />

ziemlich verschieden sind. Melancholisch<br />

im Grundton, heiter im<br />

Detail aber von liebenswerter, entspannter<br />

Poesie.<br />

Katharina Marie Schuberts Film<br />

erzählt von einsamen Großstadtbewohnern,<br />

dem Vorteil von Alkohol<br />

und der Suche nach dem Sinn.<br />

Memo<br />

Deutschland 2012<br />

Buch und Regie: Banu Kepenek<br />

Darsteller: Çetin Ipekkaya, Burak<br />

Yigit, Serkan Kaya<br />

28 min, Farbe<br />

Ein Schaf soll zum islamischen<br />

Opferfest geschlachtet werden -<br />

doch weder Harun noch sein Bruder<br />

Memo sehen sich im Stande,<br />

dem Tier die Kehle durchzuschneiden…<br />

Kepenek erzählt die türkische<br />

Vater-Sohn-Krise um ein Opferlamm<br />

in Berlin so universal, dass<br />

Memo zu einer modernen filmischen<br />

Fabel über Kommunikation<br />

und Schweigen wird.<br />

In atmosphärisch dichten Bildern<br />

und wunderbar organischen Dialogen,<br />

die auch Leerstellen und<br />

Schweigen zulassen, loten Kepenek<br />

und ihre Schauspieler aus was mit<br />

tradiertem Erwartungsdruck passiert,<br />

wenn er nur zur Hälfte ausgesprochen<br />

wird und die andere Hälfte<br />

sich im eigenen Kopf verselbständigt.<br />

Dabei lässt Memo so viel<br />

Raum für die Phantasie und Interpretationsfreiheit<br />

des Zuschauers,<br />

dass in jedem eine etwas andere<br />

Geschichte nachklingt. <<br />

Zusammengestellt von<br />

Richard Hehn<br />

22 23


Neustadt Do 06.02.14 | Donau Mo 10.02.14 | Villingen Mi 12.02.14<br />

Frohes Schaffen<br />

Beginn: 20:15 Uhr mit<br />

Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />

Meyer – Kurzspielfilm<br />

Deutschland 2012 | 8 Min., noch keine FSK Freigabe | Regie: Sascha<br />

Quade | Kamera: Cedric Retzmann | Darsteller: Andreas Leupold, Marian<br />

Meder | Verleih: Kurzfilmagentur Hamburg<br />

Mit dem Alter kommt auch Veränderung. Der Film erzählte die Geschichte<br />

zweier Menschen die verstehen müssen, dass Veränderung ein Prozess<br />

ist, den man nicht immer beeinflussen kann. <<br />

Frohes<br />

Ein Film zur Senkung<br />

der Arbeitsmoral<br />

Deutschland 2012<br />

Buch und Regie<br />

Konstantin Faigle<br />

Produzent<br />

Erik Winker<br />

Kamera<br />

Steph Ketelhut<br />

Darsteller<br />

Helene Grass, Hubertus Hartmann,<br />

Roland Jankowsky, Heinz<br />

W. Krückeberg, Jochen Picht, Nina<br />

Proll, u.a.<br />

Verleih<br />

W-film<br />

Dauer<br />

98 Min.<br />

Schaffen<br />

In einem abwechslungsreichen Stilmix<br />

hinterfragt der Autor und<br />

Regisseur Konstantin Faigle den<br />

Stellenwert der Arbeit in modernen<br />

westlichen Gesellschaften.<br />

In seinem dritten langen Film geht<br />

er von der These aus, dass Arbeit<br />

vielfach den Charakter einer Ersatzreligion<br />

annimmt, die in Zeiten von<br />

Weltfinanzkrise, Rationalisierung,<br />

Globalisierung und Überschuldung<br />

immer wichtiger zu werden scheint.<br />

Die Verschränkung von Dokumentation<br />

und Fiktion hat Faigle bereits<br />

in seinem Langfilmdebüt Out of<br />

Edeka (Deutschland, 2001) und der<br />

essayistischen Dokumentation Die<br />

große Depression (Deutschland,<br />

2005) erprobt.<br />

Arbeit ist Sicherheit, Selbstbestätigung,<br />

Existenzberechtigung. Sie ist<br />

eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra,<br />

das uns tagtäglich umgibt. Frohes<br />

Schaffen hinterfrägt diesen "heiligen"<br />

Lebenssinn der Arbeit. Regisseur<br />

Konstantin Faigle begibt sich<br />

auf eine Reise zu den Wurzeln<br />

unseres Arbeitsbegriffs. Er besucht<br />

die Stätten des Arbeitsglaubens und<br />

dessen Niedergangs. Er fährt ins<br />

Ruhrgebiet zu den letzen "heiligen"<br />

Bergarbeitern und zum geschlossenen<br />

Nokia-Werk. Er begutachtet<br />

in Hamburg ein virtuelles Übungskaufhaus,<br />

eine Aktivierungsmaßnahme<br />

für Langzeitarbeitslose. Und<br />

in den USA besucht er unter anderem<br />

einen kalifornischen Ein-<br />

Mann-Fernsehsender, der seine Beiträge<br />

komplett via Internet auf den<br />

Philippinen schneiden lässt.<br />

Zu Wort kommen zahlreiche Experten<br />

wie der amerikanische Sozialhistoriker<br />

Prof. Benjamin Hunnicutt,<br />

der US-Ökonomen Jeremy Rifkin,<br />

der Philosoph und Religionskritiker<br />

Michael Schmidt-Salomon, Soziologin<br />

und Buchautorin Marianne<br />

Gronemeyer sowie Tom Hodgkinson,<br />

britischer Experte für Muße,<br />

Genuss und Gelassenheit. Parallel<br />

dazu geht der Film in kleinen,<br />

inszenierten Szenen mit Humor und<br />

Tiefgang unserer deutschen Arbeitswelt<br />

auf den Grund: Er beobachtet<br />

Werner Kraft, einen gut verdienenden,<br />

aber ausgebrannten Ingenieur.<br />

Er zeigt Hartmut Breuer, einen einsamen<br />

deutschen Rentner und<br />

Marion Weber, eine emanzipierte<br />

Freelancerin ohne Aufträge. Und<br />

während Herbert Stollberg-Naue<br />

noch die Vorzüge seines Sozialversicherungsfachangestelltendaseins<br />

genießt, führt Jochen Picht schon<br />

längst das Leben eines glücklichen<br />

Müßiggängers. Was zu diesem Film<br />

noch gut gepasst hätte ist das Thema<br />

bedingungsloses Grundeinkommen,<br />

was jedoch nur am Rande gestreift<br />

wird.<br />

Frohes Schaffen lief im Wettbewerb<br />

Dokumentarfilm, 34. Filmfestival<br />

Max Ophüls Preis 2013 und als<br />

Eröffnungsfilm auf dem 29. Kasseler<br />

Dokfest 2012. <<br />

Zwei Stimmen zum Film:<br />

Witziger Film, der einem die Lust<br />

auf sinnentleerte Erwerbsarbeit<br />

nimmt und anregt darüber nachzudenken,<br />

welche Tätigkeiten wirklich<br />

sinnhaft sind.“ Die Zeit Online<br />

Dokumentarischer Humor im Stil<br />

eines Michael Moore "Durchleuchtet<br />

den Heiligen Gral Arbeit<br />

humorvoll und erfrischend unkonventionell“<br />

Saarländischer Rundfunk<br />

Renate Kriso<br />

Quellen: kinofenster.de,<br />

cineplex-Frankfurt.de, W-film.de<br />

24 25


VS-Villingen Dienstag 18.02.<strong>2014</strong> | Achtung ausser der Reihe!<br />

VS-Villingen Dienstag 18.02.<strong>2014</strong> | Searching for Sugerman<br />

Achtung Datum außer der Reihe!<br />

Schweden 2012<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Regie<br />

Malik Bendjelloul<br />

Drehbuch<br />

Malik Bendjelloul<br />

Produktion<br />

Malik Bendjelloul, Simon Chinn<br />

Musik<br />

Sixto Rodriguez<br />

Kamera<br />

Camilla Skagerström<br />

Schnitt<br />

Malik Bendjelloul, Bernhard Winkler<br />

Länge<br />

86 Minuten<br />

Originalsprache Englisch<br />

Searching for<br />

Sugar Man<br />

Rodriguez – der Star, der von<br />

seinem Ruhm nichts wusste<br />

1970 brachte der Detroiter Sixto<br />

Rodriguez ein Album auf den<br />

Markt, das sofort verschwand.<br />

Ausser in Südafrika, da wurde Rodriguez<br />

zum Star, ohne etwas davon<br />

zu wissen. Der Dokumentarfilm<br />

Searching for Sugarman rekonstruiert<br />

diese tolle Geschichte.<br />

Malik Bendjelloul hatte schon etliche<br />

Dokumentarfilme für das<br />

schwedische Fernsehen gedreht, als<br />

er beschloss, sich auf eigenes Risiko<br />

auf eine Weltreise zu machen – auf<br />

der Suche nach guten Geschichten.<br />

Jene, die er bald darauf in Südafrika<br />

fand, war so gut, dass er die<br />

nächsten sechs Jahre seines Lebens<br />

investierte, um sie auf die Leinwand<br />

zu bringen.<br />

Searching for Sugarman erzählt<br />

eine Geschichte, die in Südafrika<br />

alle kannten und auf der restlichen<br />

Welt niemand. Die Hauptfigur:<br />

Sixto Rodriguez, geboren 1942 in<br />

Detroit. Zu Beginn der siebziger<br />

Jahre wurde der Singer/Songwriter<br />

in einer Bar in Detroit von einem<br />

Scout entdeckt und für zwei Alben<br />

unter Vertrag genommen. Aber<br />

schon das erste, «Cold Fact» blieb<br />

in den Läden liegen. Und so kündigte<br />

die Plattenfirma den Vertrag<br />

kurz nach der Aufnahme des zweiten,<br />

«Coming from Reality», das<br />

sie dann gar nicht mehr herausbrachte.<br />

Sixto Rodriguez<br />

Sixto Diaz Rodriguez wurde 1942 in<br />

Detroit als sechstes Kind (darum der<br />

Vorname «Sixto») mexikanischer<br />

Einwanderer geboren. Nach der<br />

High School verdiente er seinen<br />

Lebensunterhalt als Musiker in Kneipen.<br />

1970 und 1971 nahm er zwei<br />

Folk-Alben auf, auf denen er er das<br />

Leid seines vorstädtischen Zuhauses<br />

besang. Beide waren Flops.<br />

Rodriguez ging zurück in seine Heimatstadt<br />

Detroit und verbrachte<br />

sein weiteres Leben als Bauarbeiter<br />

mit dem Renovieren alter Häuser.<br />

Aber irgendjemand schmuggelte<br />

das Album «Cold Fact» in das<br />

dank seiner Apartheidspolitik kulturell<br />

isolierte Südafrika, wo die<br />

stark getexteten und grossartig<br />

orchestrierten Protestsongs sich<br />

unter den Jugendlichen rasend verbreiteten.<br />

Als die staatliche Zensur merkte,<br />

dass «Cold Fact» alle Kriterien für<br />

ein Verbot erfüllte, war es zu spät:<br />

Die Platte war in jedem Haushalt<br />

zu finden und Rodriguez unter den<br />

rockbegeisterten jugendlichen<br />

Apartheidgegnern bekannter als die<br />

Rolling Stones oder Elvis Presley. <<br />

Zusammengestellt von<br />

Josephine Starkmann<br />

Quelle:<br />

www.srf.ch/kultur/film-serien/rodriguez-der-star-der-von-seinemruhm-nichts-wusste<br />

28.11.2013<br />

26 27


Neustadt Do 13.02.14 | Donau Mo 17.02.14 | Villingen Mi 19.02.14<br />

Renoir<br />

Beginn: 20:15 Uhr mit<br />

Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />

Nashorn im Galopp<br />

– Kurzspielfilm<br />

Deutschland 2013 | 15 Min., FSK ohne Altersbeschränkung | Regie und<br />

Buch: Erik Schmitt | Kamera: Johannes Louis | Darsteller: Tino Mewes,<br />

Marleen Lohse | Gewinner: Kurz vor Film - Der Vorfilmtest, Filmkunstmesse<br />

Leipzig 2013 | Verleih: Kurzfilmagentur Hamburg<br />

Mit dem Kopf voller Fragen zieht Bruno durch die Straßen von Berlin. Er<br />

will hinter die Fassaden blicken, die Seele der Stadt erkunden. Und trifft<br />

eine Komplizin, die seine Art zu denken sofort versteht. <<br />

Frankreich 2012<br />

Filmbiografie<br />

Drehbuch<br />

Jérôme Tonerre & Gilles Bourdos<br />

mit Michel Spinosa, Buch „Le Tableau<br />

Amoureux“ von Jacques Renoir<br />

Regie<br />

Gilles Bourdos<br />

Darsteller<br />

Michel Bouquet, Christa Théret,<br />

Vincent Rottiers<br />

Kamera<br />

Mark Ping Bing Lee<br />

Schnitt<br />

Yannick Kergoat<br />

Originalmusik<br />

Alexandre Desplat<br />

Produktion<br />

Olivier Delbosc, Marc Missonnier<br />

Verleih Arsenal<br />

Länge<br />

111 Minuten<br />

OmU | frz.<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit<br />

der VHS<br />

Donaueschingen: Multi-Kooperation mit<br />

Museum Biedermann, VHS Baar und<br />

50-Jahre Städtepartnerschaft<br />

Renoir<br />

Eine unkonventionelle junge Frau<br />

verändert das Leben des großen<br />

Malers Renoir und seines Sohnes<br />

Jean komplett.<br />

Nach dem Krieg wird Jean Renoir<br />

ein berühmter <strong>Kino</strong>regisseur werden,<br />

und Gilles Bourdos begibt sich<br />

mit seinem Film genau an die<br />

Schnittstelle der Inspiration von<br />

Vater und Sohn. Andrée ist die<br />

späte Muse des Malers, aber auch<br />

die Frau, die den Sohn zum Filmemachen<br />

anregt und unter dem Pseudonym<br />

Catherine Hessling in den<br />

frühen Werken Jean Renoirs vor<br />

der Kamera stehen wird.<br />

Die zurückgelehnte Lebenshaltung<br />

des Malers fließt in die mäandernde<br />

Machart von Bourdos Film ein, der<br />

einen leuchtend, sonnigen Sommer<br />

lang auf dem Anwesen der Renoirs<br />

umherstreift und kein klassisches<br />

Biopic liefert, sondern eine<br />

Momentaufnahme aus dem Leben<br />

der beiden Künstler. Statt sich in<br />

einer Rückblendendramaturgie zu<br />

ergehen, sucht und findet der Film<br />

ein filmkünstlerisches Äquivalent<br />

zur Inspiration, die den Maler<br />

Renoir in seinen letzten Meisterwerken<br />

angeregt hat. Kein dramaturgisch<br />

durchkalkulierter Plot,<br />

sondern Farbe, Licht, Sinnlichkeit<br />

und die hervorragende Kameraarbeit<br />

von Mark Ping Bing Lee treiben<br />

diesen Film an, auf dessen fließendes<br />

Wesen man sich einlassen<br />

muss, um die ruhige Kraft dahinter<br />

zu erkennen.<br />

Regisseur Gilles Bourdos Ein Engel<br />

im Winter inszeniert das Liebesdreieck<br />

im Künstlerumfeld als<br />

ruhiges, bisweilen allerdings auch<br />

etwas langatmiges Drama mit elegischer<br />

Grundhaltung. Der taiwanesische<br />

Kameramann Mark Ping<br />

Bing Lee Naokos Lächeln taucht<br />

die grüne Landschaft samt Flusslauf<br />

in prachtvolles Licht, das<br />

gewissermaßen die impressionistischen<br />

Werke von Auguste Renoir<br />

spiegelt. Für die Sinnlichkeit in dieser<br />

idyllischen Szenerie sorgt Christa<br />

Theret, die mit ihrem rosigen<br />

Gesicht und den roten Haaren der<br />

Inbegriff der Jugend ist. Als Gegensatz<br />

tritt der deutlich ältere Michel<br />

Bouquet auf, der bereits für Claude<br />

Chabrol Die untreue Frau oder<br />

Francois Truffaut Das Geheimnis<br />

der falschen Braut vor der Kamera<br />

stand. Auf überzeugende Weise verkörpert<br />

der Mime den alternden<br />

Künstler, der die Kraft für sein<br />

Alterswerk findet, während Vincent<br />

Rottiers den jungen Jean Renoir<br />

mit der nötigen Verve ausstattet.<br />

Schauspieler<br />

Michel Bouquet (Renoir) zählt zu<br />

den profiliertesten Schauspielern<br />

Frankreichs. Berühmt geworden für<br />

seine Darstellung der Bourgeoisie in<br />

den Filmen von Claude Chabrol<br />

Hühnchen in Essig und François<br />

Truffaut Die Braut trug schwarz,<br />

ausgezeichnet für die Verkörperung<br />

von François Mitterand in Letzte<br />

Tage in Elysée von Robert Guédiguain.<br />

Christa Théret (Andrée)<br />

Mit gerade mal 21 Jahren erlebt<br />

Christa Théret gerade mit Renoir<br />

ihren Durchbruch als ernst zu nehmende<br />

Schauspielerin. Bereits mit<br />

12 spielte sie in Die Axt von Costa-<br />

Gavras mit, bekannt wurde sie an<br />

der Seite von Sophie Marceau in<br />

„LOL“ – Laughing Out Loud". <<br />

Zusammengestellt von<br />

Dörthe Rothenhäusler<br />

Quellen<br />

Arsenalfilm.de, zeit.de, filmstarts.de<br />

28 29


VS-Villingen Mittwoch 26. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong><br />

Der Bauch von Tokyo<br />

Zu Gast: die Regisseurin<br />

Reinhild Dettmer-Fink<br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

Deutschland 2013<br />

Regie<br />

Reinhild Dettmer-Fink<br />

Mitwirkende<br />

<strong>Kino</strong>shita Masahiro (Thunfischhändler),<br />

Haruyama Kazuhiro (Müllarbeiter),<br />

Takeo Ito (Reisbauer) u.v.a.<br />

Bildgestaltung<br />

Rainer Hoffmann<br />

Schnitt<br />

Mike Schlömer<br />

Musik<br />

Karl-Heinz Blomann<br />

Produzent und Verleih<br />

defi-filmproduktion, Freiburg<br />

Dauer<br />

70 Minuten<br />

Preise<br />

Ekofilm International Festival,<br />

Ostrava<br />

„Besondere Anerkennung“<br />

Uranium Festival, Rio de Janeiro<br />

Der Bauch<br />

von Tokyo<br />

Reinhild Dettmer-Finke, Filmemacherin<br />

aus Freiburg, hat mehr als<br />

zwei Jahre lang in Tokyo gelebt.<br />

Von ihrer Hochhauswohnung aus<br />

hatte sie den Blick auf das endlose<br />

Häusermeer der japanischen Mega-<br />

City, mit 36 Millionen Einwohnern<br />

eine der größten Metropolregionen<br />

der Welt. Wie wird dieser Moloch<br />

versorgt, mit Wasser und Nahrungsmitteln,<br />

wie wird der Müll<br />

beiseite geschafft, die Abwässer –<br />

dieser Frage ist sie als Filmemacherin<br />

während ihrer Zeit in Tokyo<br />

nachgegangen.<br />

Im <strong>Februar</strong> 2011 ist sie nach<br />

Deutschland zurückgekehrt, mit<br />

Bildern und Geschichten über die<br />

Menschen, die den Der Bauch von<br />

Tokyo füllen. Gedreht bei Köchen,<br />

auf Märkten und bei Bauern, aber<br />

auch an sonst verschlossenen Orten<br />

wie Wasserwerken, Kläranlagen<br />

oder der Kanalisation.<br />

Einen Monat nach ihrer Rückkehr,<br />

am 11. <strong>März</strong> 2011, kam es zur<br />

Atomkatastrophe von Fukushima,<br />

mit der sich die Perspektive auch<br />

für diesen – unter anderen Vorzeichen<br />

begonnenen - Film verschoben<br />

hat. Reinhild Dettmer-Finke flog im<br />

Juli 2012 erneut zu Dreharbeiten<br />

nach Japan. Sie hat in Tokyo und<br />

im Nordosten des Landes die selben<br />

Bauern, Müllmänner, Fischhändler<br />

und Entsorgungstechniker erneut<br />

getroffen und befragt, was sich in<br />

ihrem Leben durch Fukushima verändert<br />

hat.<br />

Zwei Jahre nach Fukushima erzählt<br />

der Film jetzt auch, wie die Folgen<br />

einer Atomkatastrophe dauerhaft<br />

spürbar bleiben, und welcher Vertrauensverlust<br />

in Politik und Technik<br />

in der Bevölkerung entstanden<br />

ist. Er wird noch verstärkt durch<br />

Falschinformation und manipulierte<br />

Nachrichten.<br />

Wir zeigen Der Bauch von Tokyo<br />

anläßlich des zweiten Jahrestags<br />

der Katastrophe von Fukushima,<br />

aber auch in Erinnerung des Widerstand<br />

gegen den geplanten Atomkraftwerksbau<br />

in Wyhl am Kaiserstuhl,<br />

der jetzt 40 Jahre zurückliegt.<br />

Reinhild Dettmer-Finke, Jahrgang<br />

1959, hat Germanistik, Soziologie,<br />

Politische Wissenschaften und<br />

Pädagogik studiert. Seit 1988 ist sie<br />

als Autorin und Filmemacherin<br />

tätig, vorwiegend im Auftrag von<br />

ARD, ZDF, ARTE und Deutscher<br />

Welle, aber auch als Produzentin<br />

eigener Filme. Sie arbeitet zudem<br />

als Trainerin für verschiedene Fortbildungseinrichtungen<br />

der Filmbranche.<br />

Sie wird sich bei der Vorführung<br />

im Guckloch-<strong>Kino</strong> den<br />

Fragen der Zuschauer stellen. <<br />

Klaus Peter Karger<br />

Quellen:<br />

Sichtung des Films,<br />

Verleihinfo, agdok.de<br />

30 31


VS-Villingen Mittwoch 05. <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />

5 Broken Cameras<br />

Themenschwerpunkt:<br />

Mit der Kamera kämpfen<br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

Palästina, Israel,<br />

Frankreich 2011<br />

Regie<br />

Emad Burnat, Guy Davidi<br />

Kamera<br />

Emad Burnat<br />

Festivals & Preise<br />

Academy Awards (Oscar) 2013 -<br />

Nominierung als bester<br />

Dokumentarfilm<br />

Jerusalem Film Festival 2012<br />

Bester Dokumentarfilm<br />

Sundance Film Festival 2012<br />

- Bester Dokumentarfilm<br />

Aufführungsrechte<br />

UniFrance, Paris<br />

Dauer<br />

94 Minuten, Farbe, OmU<br />

5 Broken<br />

Cameras<br />

2005 kaufte der palästinensische<br />

Bauer Emad Burnat eine einfache<br />

Videokamera, um die Entwicklung<br />

seines gerade neugeboren Sohnes<br />

Gibril auf Video festzuhalten. Doch<br />

bald schon wurde es eben so wichtig<br />

für ihn, die Ereignisse in seinem<br />

Heimatdorf Bil'in zu dokumentieren.<br />

Nachdem die israelische Armee<br />

begann, einen Schutzzaun zu errichten,<br />

der eine nahe liegende jüdische<br />

Siedlung schützen sollte, war Dorf<br />

von den umliegenden Olivenwädern,<br />

von denen ein großer Teil der<br />

Bevölkerung lebt, abgeschnitten. In<br />

den folgenden Jahren wurde Bil'in<br />

zum weltweiten Symbol des gewaltlosen<br />

Widerstandes gegen die israelischen<br />

Grenzanlagen.<br />

Aus über 700 Stunden Material<br />

haben der israelische Regisseur<br />

Guy Davidi und Emad Burnat nun<br />

diesen Film erstellt. Eine wahre<br />

Mammutaufgabe, allein um die<br />

Menge dieses Materials zu sichten<br />

bräuchte man mehr als 3 Monate<br />

– wenn man es schafft, jede Woche<br />

50 Stunden im Sichtungsraum zu<br />

zu verbringen. Um dem Film sein<br />

narratives Rückgrat zu geben, und<br />

das im Verlauf von 5 Jahren aufgenommene<br />

Material zu strukturieren,<br />

bedienen sich die beiden Regisseure<br />

zweier Elemente. Zum einen<br />

unterteilen sie den Film in fünf<br />

Kapitel, von denen jedes einer der<br />

Kameras gewidmet ist, die Burnat<br />

während sechs Jahren verwendete –<br />

die namensgebenden fünf Kameras,<br />

die von israelischen Miltärs zerstört<br />

wurden. Zum anderen steht der<br />

junge Gibril im Zentrum des Films,<br />

der ja der ursprüngliche Anlass für<br />

seinen Vater war, mit dem filmen<br />

zu beginnen. Aus dem Baby wird<br />

im Laufe des Films ein Kleinkind –<br />

und seine ersten Erfahrungen mit<br />

der Welt in die er hineingeboren<br />

wurde bilden das Gerüst des Films.<br />

An einem Punkt des Films sagt<br />

Burnat, durch die Kamera habe er<br />

gelernt, das Leben wieder mit Kinderaugen<br />

zu sehen.<br />

Durch diese Entscheidungen wird<br />

so aus einem überaus subjektiven<br />

Dokumentarfilm – der ja insbesondere<br />

bei diesem Thema immer die<br />

Gefahr birgt, in den Bereich eines<br />

propagandistischen Manifestes<br />

abzugleiten, ein erschütterndes<br />

Dokument über eine gestohlene<br />

Kindheit. Das Wissen, das in<br />

5 Broken Cameras nichts inszeniert,<br />

nichts nachgestellt ist, macht<br />

manche dieser Bilder zu einem<br />

wahren Horrortrip in menschliche<br />

Abgründe, etwa, wenn wir sehen,<br />

wie Soldaten einen Demonstranten<br />

festhalten, um ihm aus nächster<br />

Nähe in die Kniescheibe zu schießen.<br />

Man fragt sich, was schlimmer<br />

ist, dies so unmittelbar zu sehen,<br />

oder zu wissen, das keiner dieser<br />

Soldaten jemals juristisch dafür<br />

belangt wurde.<br />

Seine stärksten Momente hat der<br />

Film jedoch in jenen Momenten,<br />

in denen die monströse Absurdität<br />

dieses Konfliktes deutlich<br />

wird – etwa beim Anblick der jahrhunderte-alten<br />

Olivenbäume, die<br />

von israelischen Siedlern in Brand<br />

gesetzt wurden – als Racheakt.<br />

Oder wenn seine Mutter dem 4-jährigen<br />

Gibril erklärt, wie er sich eine<br />

Zwiebel vor die Nase halten muss,<br />

um sich vor Tränengas zu schützen.<br />

Obwohl 5 Broken Cameras ein<br />

äußerst subjektiver Film ist, kommentiert<br />

er nicht und wertet nicht.<br />

Er zeigt, was passiert und überlässt<br />

es uns, zu fragen, warum all dies<br />

passieren muss. Trotz zahlreicher<br />

Preise auf internationalen Festivals<br />

kam der Film bislang nicht in die<br />

deutschen <strong>Kino</strong>s.<br />

Für die Vorstellungen im Guckloch<br />

haben wir eine Aufführungsgenehmigung<br />

der französischen Co-<br />

Produktionsfirma bekommen und<br />

eigens eine deutsch untertitelte Fassung<br />

erstellen lassen. In Israel (wo<br />

der Film in kommerziellen <strong>Kino</strong>s<br />

zu sehen war) hat der Co-Regisseur<br />

des Films jetzt eine Crowdfunding-<br />

Kampagne gestartet, um den Film<br />

auch in Schulen zeigen zu können:<br />

http://www.indiegogo.<br />

com/5bcyouth Mit Beiträgen ab<br />

fünf Euro kann man mithelfen,<br />

Lehrmaterial über den Film und<br />

Schulvorstellungen in Israel zu<br />

finanzieren. <<br />

Richard Hehn<br />

32<br />

33


Neustadt Do 06.03.14 | Donau Mo 10.03.14 | Villingen Mi 12.03.14 Neustadt Do 06.03.14 | Donau Mo 10.03.14 | Villingen Mi 12.03.14<br />

Beginn: 20:15 Uhr mit<br />

Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />

Der Kiosk<br />

– Kurzspielfilm<br />

Schweiz 2013 | 6'55 Min. | Regie und Buch: Anete Melece<br />

Verleih Interfilm Berlin<br />

Die Kioskfrau Olga ist stets gut gelaunt. Trotzdem wünscht<br />

sie sich weit weg, raus aus ihrem monotonen Leben. Durch<br />

absurde Vorfälle wird sie schließlich aus ihrer Stadt fortgespült<br />

und gelangt an den Ort ihrer Träume. <<br />

Anzeige<br />

….. wünscht gute Unterhaltung!<br />

Erlesenes rund um den Tee –<br />

Feine Schokoladen – Geschenke<br />

Wir freuen uns über Ihren Besuch<br />

in der Gerberstraße 50, VS-Villingen<br />

Telefon: 07721 206 28 27<br />

www.teema-vs.de<br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

Frankreich, Österreich,<br />

Italien, Deutschland 2005<br />

Buch und Regie<br />

Michael Haneke<br />

Kamera<br />

Christian Berger<br />

Schnitt<br />

Michael Hudecek und Nadine Muse<br />

Darsteller<br />

Juliette Binoche, Daniel Auteuil,<br />

Annie Girardot, Maurice Bénichou<br />

Filmlänge<br />

115 Minuten<br />

Sprache<br />

Französisch UT Deutsch<br />

FSK<br />

ab 12 Jahre<br />

Preise<br />

Europäischer Filmpreis 2005 fünffache<br />

Auszeichnung u. A. in der Kategorie<br />

Bester Film und Beste<br />

Regie Festival de Cannes 2005<br />

Preis der Internationalen Filmkritik<br />

Fipresci<br />

Preis der ökumenischen Jury<br />

Preis als Bester Regisseur<br />

Internationaler Thriller Award 2006<br />

Kategorie Bestes Drehbuch<br />

César 2006 Beste Regie, Bestes Original<br />

Drehbuch<br />

Chlotrudis Award Kategorie Bester Film<br />

und Beste Regie<br />

Caché<br />

Caché - Der außergewöhnliche Psycho-Thriller<br />

von Michael Haneke.<br />

Dem beliebten französischen Fernsehmoderator<br />

Georges Laurent<br />

(Daniel Auteuil) werden anonym<br />

Videoaufnahmen zugespielt, die ihn<br />

und seine Familie zeigen. Die Aufnahmen<br />

werden immer brisanter,<br />

sie dringen immer weiter in sein<br />

Privatleben ein. Seine Ehe mit Anne<br />

(Juliette Binoche) gerät in eine tiefe<br />

Krise. Georges versucht verzweifelt<br />

herauszufinden, wer dahinter<br />

steckt. Als auch noch Zeichnungen<br />

auftauchen, die einen Jungen mit<br />

blutendem Mund zeigen, fällt ihm<br />

schließlich der algerische Junge<br />

Majid ein, den er in seiner Kindheit<br />

mit bewusst falschen Anschuldigungen<br />

vom elterlichen Hof vertrieben<br />

hat…..<br />

Caché (unsichtbar, verborgen,<br />

geheim) Brillant konzipierter und<br />

durchgeführter Psychothriller von<br />

Michael Haneke, der zunächst<br />

die Mittel des Genres benutzt, um<br />

dem Zuschauer nach und nach den<br />

Boden unter den Füßen wegzuziehen.<br />

Die Inszenierung ist kühl,<br />

aufs Einfache reduziert und ohne<br />

Musikuntermalung. Trotzdem geht<br />

von dem Film eine erstaunliche<br />

34 35


Caché<br />

Faszination aus, und man folgt<br />

dem Geschehen bis zum Schluss<br />

gespannt.<br />

In der Hauptrolle brilliert Daniel<br />

Auteuil, der seinen Ruf als Publikumsliebling<br />

nutzt, um eine durch<br />

und durch unsympathische Figur<br />

darzustellen.<br />

Juliette Binoche, Hauptdarstellerin<br />

in Caché, sagt über die Arbeit des<br />

Filmemachers:<br />

„Für mich sind Hanekes Filme notwendige<br />

Filme. Von Zeit zu Zeit<br />

sollte man sie sich ansehen, Aber<br />

sicher nicht immer.“<br />

Autorenporträt<br />

Michael Haneke, geboren 1942,<br />

Studium der Philosophie, Psychologie<br />

und Theaterwissenschaft in<br />

Anzeige<br />

36<br />

Wien. 1967 – 1970 Redakteur und<br />

Fernsehspieldramaturg beim Südwestfunk<br />

(ARD). Seit 1970 freischaffender<br />

Regisseur und Drehbuchautor.<br />

Theaterproduktionen<br />

in Stuttgart, Düsseldorf, Frankfurt,<br />

Hamburg, München, Berlin und<br />

Wien. Zahlreiche seiner Filme wurden<br />

international ausgezeichnet, u.<br />

a. Funny Games, Die Klavierspielerin,<br />

Code unbekannt, Wolfszeit,<br />

Benny`s Video, Caché, Das weiße<br />

Band, Liebe. Sie wurden vielfach<br />

preisgekrönt, unter anderem mit<br />

dem Oscar, zwei Goldenen Palmen<br />

der Filmfestspiele von Cannes, zwei<br />

Golden Globes und mehreren Europäischen<br />

Filmpreisen. <<br />

Zusammenfassung: Ellen Oruc<br />

Quellen: Wikipedia<br />

Deutsches Filminstitut Weltbild<br />

Filmtipp, Dieter Wunderlich<br />

COACHING + TEAMENTWICKLUNG<br />

FAMILIENTHERAPIE<br />

KATHRIN SCHEUBLE-RUDOLPH<br />

Villingen l Telefon 0 77 21 / 2 30 40 l www.scheuble-rudolph.de<br />

Donaueschingen MO 17. <strong>März</strong> <strong>2014</strong> | <strong>guckloch</strong> im CINEMA | 20:15<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Frauenforum Donaueschingen<br />

und der VHS Baar<br />

Deutschland 2013<br />

Regie<br />

Carolin Genreith<br />

Kamera<br />

Philipp Baben der Erde<br />

Länge<br />

80 Minuten<br />

Verleih<br />

Zorro<br />

Die mit dem<br />

Bauch tanzen<br />

Altwerden ist hässlich. Altwerden<br />

macht heiß und kalt. Altwerden<br />

macht Falten und Hängebrüste.<br />

Wenn Frau in die Wechseljahre<br />

kommt, stirbt mit dem Blick in<br />

den Spiegel und der Libido meist<br />

auch die Hoffnung auf ein Altern<br />

in Würde und Schönheit. Bleibt<br />

nur noch, den Lauf der Zeit zu<br />

akzeptieren, mit dem weiten Pulli<br />

die Fettpolster zu verstecken und<br />

seine neue Rolle der werdenden<br />

Großmutter anzunehmen. So das<br />

Klischee. Davon ist auch die 28jährige<br />

Filmemacherin Carolin Genreith<br />

überzeugt, dementsprechend<br />

empört ist sie, als sie mitten in ihrer<br />

Quarter-Life-Crisis in ihre Heimat,<br />

die Nordeifel, zurückkehrt, und<br />

dort das neue Hobby ihrer Mutter<br />

entdeckt: Bauchtanz!<br />

Carolins Mutter und ihre Freundinnen<br />

legen einmal in der Woche<br />

ohne Hemmungen ihre Kleider ab,<br />

ziehen sich bunte Kostüme an und<br />

werden wild. Sie lassen ihre Hüften<br />

kreisen und die Bäuche rollen,<br />

sehen dabei wunderschön aus<br />

– und strotzen zudem auch noch<br />

vor Selbstbewusstsein! Und das in<br />

37


Die mit dem Bauch tanzen<br />

VS-Villingen Mittwoch 19.03.<strong>2014</strong><br />

einem Alter, in dem andere Frauen<br />

sich Nordic-Walking-Stöcke und<br />

Bauchwegstrumpfhosen kaufen.<br />

Die Regisseurin, erst irritiert, dann<br />

zunehmend fasziniert, nähert sich<br />

als neurotische Vertreterin ihrer<br />

Generation der eigenen Mutter und<br />

zwei ihrer Freundinnen in persönlichen<br />

Portraits an und lernt dabei<br />

ganz unterschiedliche Lebensmodelle<br />

kennen: Marita, die die Bauchtanzgruppe<br />

vor zwei Jahrzehnten<br />

gründete, ist schon seit 37 Jahren<br />

– tatsächlich glücklich –verheiratet.<br />

Birgit verarbeitet einen schweren<br />

Schicksalsschlag in ihrer Malerei<br />

und findet in ihren Bauchtanzfreundinnen<br />

eine Konstante, die<br />

ihr Kraft gibt. Und als Biggi, die<br />

Mutter der Autorin, in die Wechseljahre<br />

kommt ist, fängt sie noch<br />

einmal ein ganz neues Leben an:<br />

Sie beendet nach 25 Jahren ihre<br />

Ehe, verlässt den Bauernhof, auf<br />

dem sie bis dahin gelebt hat; sie<br />

verliebt sich neu und fängt nicht<br />

nur mit dem Bauchtanzen an, sondern<br />

auch damit, endlich einmal<br />

an sich zu denken. Zusammen mit<br />

der Regisseurin lernt der Zuschauer<br />

die Frauen und deren gemeinsame<br />

Lebensphase sehr gut kennen. Wie<br />

schlimm ist das Älterwerden, sind<br />

die Falten, die Hitzewallungen<br />

für die, die sie haben? Genauso<br />

schlimm wie für die, die sie<br />

sich vorstellen? Carolin Genreith<br />

bemerkt: nicht ihre Mutter und<br />

38<br />

ihre Freundinnen haben Probleme<br />

mit dem Älterwerden –- sie selbst<br />

ist es, die Panik hat!<br />

Auch auf ihre verhasste Heimat<br />

wirft die Regisseurin noch einmal<br />

einen neuen Blick: Ist das hier wirklich<br />

so schlimm, wie sie als Jugendliche<br />

dachte? Oder könnte sie hier<br />

vielleicht sogar finden, wonach sie<br />

in ihrer Wahlheimat Berlin seit Jahren<br />

vergeblich sucht? Dann nähert<br />

sich für die Frauen wieder der<br />

Höhepunkt des Jahres: Bauchtanz<br />

auf den Straßen von Paris.<br />

Und erst hier lässt sich die Regisseurin<br />

überzeugen: tanzend fühlt<br />

sich das mit dem Älterwerden gar<br />

nicht mehr so schlimm an ...<br />

Die mit dem Bauch tanzen ist<br />

eine Geschichte über die Lust am<br />

Leben, die Schwierigkeiten der<br />

Wechseljahre und über die Kunst,<br />

die Angst vor dem Alter mit einem<br />

gekonnten Hüftschwung in die<br />

Flucht zu schlagen.<br />

Die Regisseurin Carolin Genreith<br />

wirft in ihrem sehr persönlichen<br />

Erstlingswerk einen ironischen wie<br />

liebevollen Blick auf ihre Müttergeneration<br />

und – nicht zuletzt – auf<br />

die eigene Generation mit ihren<br />

Sehnsüchten und Ängsten. <<br />

Quelle:<br />

http://www.bauchtanz-film.de/<br />

Bottled Life – Nestlés Geschäfte mit Wasser<br />

Schweiz, Deutschland 2012<br />

Dokumentarfilm<br />

Drehbuch<br />

Res Gehringer<br />

Regie<br />

Urs Schnell, Res Gehringer<br />

Darsteller<br />

Peter Brabeck, Res Gehringer, Ruquya<br />

Abdi Ahmed u.a.<br />

Kamera<br />

Laurent Stoop<br />

Musik<br />

Ivo Ubezio<br />

Produzent<br />

Urs Schnell, Christian Drewing,<br />

Dodo Hunziker<br />

Verleih<br />

W-Film<br />

Länge<br />

94 Minuten, Farbe<br />

Preis<br />

Herbert-Quandt-Medienpreis für<br />

Wirtschaftsjournalismus<br />

engl.OmU<br />

(deutsch und franz.)<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit der VHS<br />

FSK:<br />

o. A.<br />

Themenschwerpunkt:<br />

Mit der Kamera kämpfen<br />

Warum dieser Film?<br />

Nestlé – die Nummer 1 der Welt.<br />

In den letzten zwanzig Jahren hat<br />

Nestlé in einer Sparte besonders<br />

zugelegt: beim Flaschenwasser.<br />

Nestlés Geschäfte mit dem abgefüllten<br />

Wasser in Flaschen ist ein<br />

Lehrstück, wie zielgerichtet der<br />

grösste Lebensmittelkonzern vorgeht,<br />

um zum Erfolg zu kommen.<br />

Mit der Übernahme des französischen<br />

Perrier-Konzerns im Jahr<br />

1992 katapultierte sich der Konzern<br />

über Nacht an die Spitze der<br />

Flaschenwasserproduzenten. Seither<br />

hat sich der Umsatz von Nestlé<br />

Wasser mehr als verdoppelt.<br />

Die Recherche<br />

Die Geschichte nahm langsam<br />

Dimensionen an. Ich fragte den<br />

Zürcher Journalisten Res Gehriger,<br />

ob er die Recherchen an die Hand<br />

nehmen und als Reporter durch<br />

einen entsprechenden Film führen<br />

wollte. Res war bereit. So stiegen<br />

wir ein ins erste grosse Abenteuer<br />

unserer noch jungen und kleinen<br />

Berner Filmproduktionsfirma<br />

DokLab GmbH.<br />

Fazit<br />

Mit Bottled Life haben wir uns ein<br />

weitgehend unbekanntes Thema<br />

vorgenommen – Nestlés Geschäfte<br />

mit dem Flaschenwasser.<br />

(Urs Schnell)<br />

39


Bottled Life – Nestlés Geschäfte mit Wasser<br />

Neustadt Do 20.03.14 | Donau Mo 24.03.14 | Villingen Mi 26.03.14<br />

Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />

Girl Power – Kurzspielfilm<br />

Schweden 2004 Kurzspielfilm, 3'45 Min, FSK ohne Altersbeschränkung,<br />

Regie und Buch Per Carleson, Darsteller Ase Siiika, Mikael Rahm, Johanna<br />

Printz | Verleih Kurzfilmagentur Hamburg<br />

Der Transport eines Fahrrads kann sich ganz schnell in ein großes Problem<br />

verwandeln. Der Film beweist, dass eine kleine List viel einbringen kann,<br />

besonders wenn man eine Frau in einem gewissen Alter ist. <<br />

Wie verwandelt man Wasser in<br />

Geld? Es gibt eine Firma, die das<br />

Rezept genau kennt: Nestlé. Dieser<br />

Konzern dominiert den globalen<br />

Handel mit abgepacktem Trinkwasser.<br />

Der Journalist Res Gehriger<br />

macht sich auf, einen Blick hinter<br />

die Kulissen des Milliardengeschäfts<br />

zu werfen. Nestlé blockt ab.<br />

Doch der Journalist lässt sich nicht<br />

abwimmeln.<br />

Während die Weltbevölkerung<br />

rasant wächst, wird sauberes Wasser<br />

immer mehr zur Mangelware.<br />

"Bottled Life" dokumentiert das<br />

boomende Geschäft mit dem Trinkwasser<br />

in der Flasche und fokussiert<br />

dabei ganz auf den Leader der<br />

Branche: auf den Schweizer Nestlé-<br />

Konzern.<br />

Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene<br />

Wassermarken. Trotzdem<br />

ist Wasser eine Sparte, über die man<br />

bei Nestlé nicht gerne spricht. Das<br />

muss der Schweizer Journalist<br />

erfahren. Die Nestlé-Manager verweigern<br />

Interviews. Aber Gehriger<br />

lässt nicht locker. Auf einer Recherche-Reise<br />

erfährt er, wie konfliktgeladen<br />

das Geschäft mit dem Trinkwasser<br />

ist.<br />

Am Schluss bleibt ihm das Bild<br />

eines Konzerns, der sich weltweit<br />

Rechte an Wasserquellen sichert,<br />

um den Wassermarkt der Zukunft<br />

zu dominieren. <<br />

Zusammengestellt von<br />

D. Rothenhäusler<br />

Quellen:<br />

arte.tv, bottledlifefilm.com,<br />

kino.de<br />

Saudi Arabien / Deutschland 2012<br />

Regie und Drehbuch<br />

Haifaa Al Mansour<br />

Darsteller<br />

Waad Mohammed (Wadjda), Reem<br />

Abdullah, Abdullrahman Al Gohani<br />

Kamera<br />

Lutz Reitemeier<br />

Schnitt<br />

Andreas Wodraschke<br />

Musik<br />

Max Richter<br />

Produzenten<br />

Roman Paul und Gerhard Meixner<br />

Koproduktion<br />

High Look Group, Amr Alkahtani,<br />

Rotana Studios, Norddeutscher<br />

Rundfunk, Bayerischer Rundfunk<br />

Verleih<br />

Koch Media GmbH<br />

Dauer und Format<br />

97 min,<br />

Digital, Dolby Digital, Farbe<br />

Sprache<br />

OmU Arabisch<br />

Das Mädchen<br />

Wadjda<br />

Saudi Arabien: Für ein 12jähriges<br />

Mädchen ist das Fahrrad ihr Tor<br />

zur Freiheit, für eine Frau ist das<br />

Filmemachen ihr Fenster zur Welt.<br />

Das Mädchen Wadjda bekam von<br />

der Deutschen Film- und Medienbewertungsstelle<br />

(FBW) die Auszeichnung<br />

„Prädikat besonders<br />

wertvoll”, galt bei den Filmfestspielen<br />

von Venedig 2012 als „kleine<br />

Sensation“, gewann weltweit mehrere<br />

Filmpreise und geht jetzt für<br />

Saudi-Arabien ins Oscar-Rennen.<br />

Nun, was macht diesen Film so<br />

besonders, außer dass er mit poetischen<br />

Metaphern die mit schöner<br />

Musik und interessanten Aufnahmen<br />

untermalte Geschichte eines<br />

ganz normalen Kindheitstraumes<br />

erzählt? Wadjda ist der erste Film,<br />

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Das Mädchen Wadjda<br />

Das Mädchen Wadjda<br />

der komplett in Saudi Arabien<br />

gedreht wurde und bei der sogar<br />

zum ersten Mal eine saudiarabische<br />

Frau, die unter sehr erschwerten<br />

Bedingungen arbeiten musste, Regie<br />

führte. Der Film gibt gleichzeitig<br />

einen tiefen Einblick in die heutige<br />

saudiarabische Gesellschaft, so dass<br />

er unter die Haut geht.<br />

Seit den 70er Jahren gibt es in Saudi<br />

Arabien keine <strong>Kino</strong>s mehr. Es liegt<br />

daran, dass hier die öffentliche<br />

Zurschaustellung von Kunst verboten<br />

ist. Vieles ist hier verboten,<br />

insbesondere für Frauen. Saudische<br />

Frauen dürfen weder wählen noch<br />

Autofahren und sind den Männern<br />

komplett untergeordnet. Die Regisseurin<br />

Al-Mansour weiss, was es<br />

bedeutet, mit Einschränkungen zu<br />

leben. Sie ist in der Kleinstadt Zulfi<br />

aufgewachsen, als Nummer acht<br />

von zwölf Kindern in einem konservativen<br />

Elternhaus. Mittlerweile<br />

lebt die Regisseurin im Ausland.<br />

Trotzdem war es für sie wichtig,<br />

den Film in ihrer Heimat zu drehen.<br />

Weil dort Geschlechtertrennung<br />

herrscht, saß sie oft abseits in einem<br />

Zelt. Sie konnte die Dreharbeiten<br />

nur über einen Monitor beobachten<br />

und Regieanweisungen per Funkgerät<br />

bzw. ferngesteuert durchgeben.<br />

Oft wurde auch die Crew von Drehorten<br />

weggejagt, dann mussten<br />

sie zu einem späteren Zeitpunkt<br />

wieder kommen oder sich gar eine<br />

andere Location suchen. Oder noch<br />

schlimmer: Die Religionspolizei<br />

tauchte urplötzlich auf. In solchen<br />

Momenten verzog sich Al-Mansour<br />

ganz schnell ins Produktionsauto.<br />

Als besonders schwierig erwies sich<br />

auch die richtige Schauspielerin für<br />

die Hauptrolle zu finden, da die<br />

meisten Familien ihren Töchtern<br />

strikt untersagen, vor der Kamera<br />

aufzutreten. Schließlich schien als<br />

Idealbesetzung für Wadjdas Rolle<br />

die keck und rebellische zwölfjährige<br />

Waad, die zuvor in lokalen und<br />

regionalen Theaterproduktionen<br />

aufgetreten war und zum Casting<br />

mit den Chuck-Taylor-Turnschuhen<br />

an den Füßen erschien.<br />

Bei der Finanzierung gab es ebenfalls<br />

große Schwierigkeiten. Das<br />

Drehbuch wurde häufig abgelehnt,<br />

weil in der arabischen Welt eher die<br />

großen Dramen tonangebend sind.<br />

Wadjda erzählt dagegen eine hoffnungsvolle<br />

und fröhliche Geschichte<br />

und daher gilt er eher als unkonventioneller<br />

Film.<br />

Zu Stande gekommen ist der Film<br />

schließlich dank einer Berliner Produktionsfirma,<br />

eines lokalen Fernsehproduzenten<br />

und der Unterstützung<br />

eines Mitglieds der Königsfamilie<br />

bzw. eines der reichsten Menschen<br />

der Erde. Wieso bekommt<br />

aber ausgerechnet eine Frau eine<br />

Genehmigung zum Drehen? Prinz<br />

al-Waleed bin Talal, dränge angeblich<br />

auf progressive Ideen und<br />

wolle Frauen in der Kunst fördern.<br />

Musste die Regisseurin Al Mansour<br />

keine Kompromisse schließen? Sie<br />

gibt in der Öffentlichkeit an, der<br />

Film sei keine Konfrontation, sie<br />

respektiere schließlich die Regeln<br />

im Lande. Als Sprachrohr für die<br />

Frauenrechte nimmt sie keine<br />

Erwachsene sondern das Mädchen<br />

Wadjda, denn Kinder in allen<br />

Gesellschaften gelten als unschuldige<br />

Wesen und sind daher nicht<br />

direkt angreifbar.<br />

Kurze Inhaltsbeschreibung<br />

- Synopsis<br />

In einer hoch konservativen Gesellschaft,<br />

in welcher Uniformität den<br />

Alltag prägt, tanzt ein Mädchen aus<br />

der Reihe: Statt weißen Socken in<br />

hübschen Sandalen trägt die 11jährige<br />

Wadjda Turnschuhe. Wadjda<br />

träumt davon, das schöne grüne<br />

Fahrrad zu besitzen, das sie jeden<br />

Tag vor einem Spielzeugladen auf<br />

ihrem Schulweg sieht. Ein Rennen<br />

gegen ihren Freund Abdullah, einen<br />

Nachbarjungen, zu fahren und zu<br />

gewinnen, ist ihr größter Traum.<br />

Doch Fahrradfahren gehört sich für<br />

Mädchen in Saudi-Arabien nicht.<br />

Wenn sie Fahrrad fahre, könne sie<br />

keine Kinder bekommen, sagt Wadjdas<br />

Mutter. Damit ihr Traum in<br />

Erfüllung geht, heckt Wadjda einen<br />

Plan aus, wie sie mit Geschäften auf<br />

dem Schulhof Geld für das Fahrrad<br />

verdienen kann. <<br />

Antonia Papagno<br />

Material zum Nachschlagen:<br />

Presseheft Verleih Koch Media,<br />

Interview von Jannis Hagman<br />

in TAZ, ARTEJournal "Kultur-<br />

Reportage" von B. Loutte,<br />

N. Froehner, B. Heintz, U. Kaussin<br />

in ARTE TV, Bericht von Wasiliki<br />

Goutziomitros in SRF<br />

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Schul<strong>Kino</strong>Wochen 20. – 26. <strong>März</strong> | Donaueschingen + Villingen<br />

Schul<strong>Kino</strong>Wochen 20. – 26. <strong>März</strong> | Donaueschingen + Villingen<br />

Schul<strong>Kino</strong>Woche | 20. - 26. <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />

Es wird in BW zum achten Mal die Schul<strong>Kino</strong>Woche stattfinden. Das <strong>guckloch</strong>-<strong>Kino</strong><br />

in Villingen und Donaueschingen zeigen in Zusammenarbeit mit<br />

dem Kreismedienzentrum aktuelle Filme für unterschiedliche Altersstufen.<br />

Das kleine Gespenst<br />

Regie: Alain Gsponer | ab 1. Klasse | 95 Minuten | D 2013<br />

CINEMA DS: Donnerstag, 20.03.<strong>2014</strong>, 09:00 Uhr<br />

<strong>guckloch</strong> VL: Montag, 24.03.<strong>2014</strong>, 09:00 Uhr<br />

Auf Burg Eulenstein haust friedlich ein kleines weißes Gespenst, das tagsüber<br />

auf dem Dachboden schläft und nachts umher spukt. Mit Hilfe seines<br />

besten Freundes, dem Uhu Schuhu, versucht es vergeblich, die Welt in bunten<br />

Farben bei Tageslicht zu betrachten. Bei einer Nachtwanderung seiner<br />

Schulklasse im Burgmuseum begegnet Karl dem Geist, was ihm zunächst<br />

nicht einmal seine Freunde Marie und Hannes glauben, die Eltern wollen<br />

ihm die Gespensterfantasie austreiben. Als das kleine Gespenst bald darauf<br />

beim zwölften Schlag der verstellten Rathausuhr in gewohnter Weise<br />

herumzugeistern beginnt, trifft es überraschenderweise das erste Mal auf<br />

Sonnenlicht. Flugs verfärbt es sich pechschwarz und versetzt als „dunkler<br />

Unbekannter“ die Bewohner des Städtchens ausgerechnet zur 375-Jahr-<br />

Feier in Angst und Schrecken. Nachdem seine mutigen Freunde mit Hilfe<br />

des Uhrmachermeisters die Rathausuhr umgestellt haben, kann es endlich<br />

wieder zum unbehelligten Nachtgespenst werden und getrost auf die Burg<br />

zurückkehren. <<br />

Lorax<br />

Regie: Chris Renaud | ab 3. Klasse | 89 Minuten | USA 2012<br />

<strong>guckloch</strong> VL: Donnerstag, 20.03.<strong>2014</strong>, 09:00 Uhr<br />

CINEMA DS: Dienstag, 25.03.<strong>2014</strong>, 09:00 Uhr<br />

Der Lorax führt uns in die Stadt Thneedville. Auf den ersten Blick erscheint<br />

das Leben dort perfekt. Doch wissen seine Bewohner nicht einmal mehr<br />

wie ein echter Baum aussieht, da der Once-ler aus Habgier alle hat fällen<br />

lassen. Thneedville ist zu einer Welt geworden, in der alles nur noch aus<br />

Plastik besteht.<br />

Der größte Traum der 16-jährigen Audrey ist es, einmal einen echten Baum<br />

zu Gesicht zu bekommen. Der unsterblich in sie verliebte Ted wittert hier<br />

seine Chance. Er muss den letzten existierenden Baumsamen finden, der<br />

sich jedoch im Besitz des Once-lers befindet. Dieser seltsame Kauz lebt<br />

abseits der Stadtmauern in einer verfallenen Hütte. Von ihm erfährt Ted,<br />

wie sich die Rodung des Waldes voller Truffula-Bäume abgespielt hat.<br />

Der tyrannische Stadtherr O’Hare möchte Teds Pläne um jeden Preis durchkreuzen,<br />

um seinen Verkauf von Frischlust in Flaschen nicht zu gefährden.<br />

Nur mit der Hilfe des flauschigen Lorax , Meister der Wälder und Beschützer<br />

der Natur, kann Ted sein Ziel erreichen. <<br />

Das Mädchen Wadjda<br />

Regie: Haifaa Al Mansour | ab 5. Kl. | 97 Minuten | D, Saudi-Arabien 2013<br />

CINEMA DS: Dienstag, 25.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

<strong>guckloch</strong> VL: Mittwoch, 26.03.<strong>2014</strong>, 09:00 Uhr<br />

Dass es diesen Film gibt, grenzt an ein Wunder. Das Mädchen Wadjda ist<br />

der erste <strong>Kino</strong>film, der jemals in Saudi-Arabien gedreht wurde - und dann<br />

auch noch von einer Frau.<br />

Wadjda ist ein zehnjähriges Mädchen und lebt in Riad. Jeden Morgen wirft<br />

sie sehnsüchtige Blicke auf ein grünes Fahrrad, das in einem Spielzeuggeschäft<br />

angeboten wird. Doch Mädchen in Saudi-Arabien ist es untersagt,<br />

mit dem Rad zu fahren und ohnehin fehlt Wadjda das nötige Geld. Trotzdem<br />

will sie sich diesen Traum um jeden Preis erfüllen. Als ihr Plan, mit<br />

dem verbotenen Verkauf von selbstgemachten Mixtapes auf dem Pausenhof<br />

zu Geld zu kommen, auffliegt, droht ihr sogar der Verweis von der Schule.<br />

Einen letzten Trumpf hält sie aber noch in der Hand: Sie will den Koran-<br />

Rezitationswettbewerb gewinnen, der mit einem hohen Preisgeld dotiert<br />

ist. Ganz von ihrem Wunsch beseelt verschließt sie die Augen vor den Problemen<br />

ihrer Mutter. Wadjdas Vater steht kurz davor, sich eine weitere<br />

Ehefrau zu nehmen. <<br />

Kopfüber<br />

Regie: Bernd Sahling | ab 5. Klasse | 90 Minuten | D 2013<br />

Filmgespräch mit Drehbuchautorin Anja Tuckermann<br />

CINEMA DS: Mittwoch, 26.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

<strong>guckloch</strong> VL: Mittwoch, 26.03.<strong>2014</strong>, 14:00 Uhr<br />

ADHS ist nicht das Hauptthema des Films, auch die Frage nach dem Für<br />

und Wider der Medikamentation wird nur angerissen – es geht vielmehr<br />

um Fragen an die Gesellschaft über den Umgang mit Kindern, die die<br />

"Norm" nicht erfüllen. Anstatt für die Schule zu pauken, verbringt Sascha<br />

die Zeit lieber mit seiner besten Freundin Elli und geht mit ihr bei gemeinsamen<br />

Radtouren auf die Jagd nach ausgefallenen Geräuschen, zum Beispiel<br />

auf der Großbaustelle einer Autobahn. Der Junge hat mit vielen Problemen<br />

zu kämpfen, er ist verhaltensauffällig, geht in eine Förderschule und<br />

kann nicht lesen und schreiben. Seine berufstätige, alleinerziehende Mutter<br />

kann ihm und seinen zwei Geschwistern ein anständiges Zuhause bieten,<br />

trotzdem droht sein älterer Bruder in die Kleinkriminalität abzurutschen<br />

und die Mutter kann Sascha nicht genügend unterstützen. Um seine Konzentrationsleistung<br />

zu erhöhen, werden ihm Medikamente verschrieben.<br />

Diese helfen ihm auch, doch sie verändern gleichzeitig Saschas Persönlichkeit<br />

und seine Freundschaft mit Elli gerät ins Wanken. <<br />

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Schul<strong>Kino</strong>Wochen 20. – 26. <strong>März</strong> | Donaueschingen + Villingen Schul<strong>Kino</strong>Wochen 20. – 26. <strong>März</strong> | Donaueschingen + Villingen<br />

Bottled Life<br />

Regie: Urs Schnell | ab 9. Klasse | 111 Minuten | CH, D 2013<br />

CINEMA DS: Donnerstag, 20.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

<strong>guckloch</strong> VL: Montag, 24.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept<br />

genau kennt: Nestlé. Dieser Konzern dominiert den globalen Handel mit<br />

abgepacktem Trinkwasser.<br />

Der Schweizer Journalist Res Gehriger macht sich auf, einen Blick hinter<br />

die Kulissen des Milliardengeschäfts zu werfen. Nestlé blockt ab. Es sei der<br />

falsche Film zur falschen Zeit, heisst es in der Konzernzentrale. Doch der<br />

Journalist lässt sich nicht abwimmeln. Er bricht auf zu einer Entdeckungsreise,<br />

recherchiert in den USA, in Nigeria und in Pakistan. Die Expedition<br />

in die Welt des Flaschenwassers verdichtet sich zu einem Bild über die<br />

Denkweisen und Strategien des mächtigsten Lebensmittelkonzerns der<br />

Welt. <<br />

Life of Pi<br />

Regie: Ang Li | ab 9. Klasse | 122 Minuten | USA 2012<br />

<strong>guckloch</strong> VL: Donnerstag, 20.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

CINEMA DS: Montag, 24.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

Die Familie des 17-jährigen Pi Patel, die bislang im indischen Pondicherry<br />

einen Zoo betrieben hat, will samt einer Handvoll Tiere nach Kanada emigrieren,<br />

als ihr Schiff in ein Unwetter gerät und sinkt. Pi findet als Einziger<br />

Zuflucht in einem Rettungsboot, gemeinsam mit einem Zebra, einem<br />

Orang-Utan, einer Hyäne und einem bengalischen Tiger namens Richard<br />

Parker. Bald sind nur noch der Junge und die Raubkatze am Leben und für<br />

Pi beginnt ein einzigartiger Kampf: Er muss nicht nur mit der Situation als<br />

Schiffsbrüchiger fertig werden, sondern zugleich auch den angriffslustigen<br />

und hungrigen Tiger in Schach halten. Doch genau diese Herausforderung<br />

– die Zähmung und Versorgung von Richard Parker – wie auch sein ungebrochener<br />

Überlebenswillen, sein Verstand und nicht zuletzt sein fester<br />

Glauben an Gott helfen ihm schließlich dabei, nach 227 Tagen das Festland<br />

zu erreichen. <<br />

Michael Kohlhaas<br />

Regie: Arnaud des Pallières | ab 11. Klasse | 116 Minuten | D, F 2013<br />

CINEMA DS: Freitag, 21.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

<strong>guckloch</strong> VS: Mittwoch, 26.03.<strong>2014</strong>, 10:45 Uhr<br />

Michael Kohlhaas ist ein ehrlicher und angesehener Rosshändler im 16.<br />

Jahrhundert. Zusammen mit seiner Frau Judith und seiner Tochter Lisbeth<br />

führt er ein glückliches Leben auf dem familieneigenen Bauernhof. Auf dem<br />

Weg zum nächsten Markt wird Kohlhaas eines Tages an der Grenze aufgehalten.<br />

Ohne rechtliche Grundlage wird ein Passierschein von ihm gefordert,<br />

den der ahnungslose Händler natürlich nicht mit sich hat. Um die<br />

Grenze dennoch passieren zu können, hinterlässt Kohlhaas zwei gesunde<br />

und stattliche Rappen als Pfand. Doch als er Tage nach Ende des Markts<br />

seine Tiere wieder abholen möchte, befinden die sich in einem fürchterlichen<br />

und kränklichen Zustand. Kohlhaas verlangt es nach Wiedergutmachung<br />

und als seine Klage bei Gericht keinen Erfolg zeigt und seine Frau<br />

bei einem Gerechtigkeitsgesuch bei der Prinzessin tödlich verletzt wird,<br />

schwört Michael Kohlhaas blutige Rache. Mit wenigen Getreuen begibt er<br />

sich auf einen unerbittlichen Feldzug gegen die ungerechte Obrigkeit. <<br />

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