Januar, Februar, März 2014 - Kommunales Kino guckloch
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Neustadt Do 02.01.14 | Donau Mo 06.01.14 | Villingen Mi 08.01.14<br />
Amador und Marcelas Rosen<br />
Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfilm in Villingen und Donaueschingen<br />
Treffit<br />
Finnland 2012 | 7'20 Min., OF mit dt. UT, noch keine FSK-Freigabe |<br />
Regie: Jenni Toivoniemi | Kamera: Jarmo Kiuru | Darsteller: Oskari<br />
Joutsen, Anna Paavilainen, Päivi Mäkinen | Verleih: Kurzfilmagentur<br />
Hamburg<br />
Der 16jährige Tino muss als Gastgeber bei einem arrangierten Paarungstreffen<br />
des prämierten Familienkaters einspringen. <<br />
Amador und<br />
Marcelas Rosen<br />
Spanien 2010<br />
Drama<br />
Drehbuch und Regie<br />
Fernando León de Aranoa<br />
Darsteller<br />
Magaly Solier, Pietro Sibille, Celso<br />
Bugallo, Fanny de Castro u.a.<br />
Kamera<br />
Ramiro Civita<br />
Musik<br />
Lucio Godoy<br />
Produktion<br />
Fernando León de Aranoa,<br />
Jaumes Roures<br />
Verleih<br />
Alamode Film<br />
Farbe / 35 mm / Dolby Digital<br />
Länge<br />
110 Minuten<br />
Sprache<br />
Spanisch (OmU)<br />
In Zusammenarbeit<br />
mit der VHS<br />
FSK 12 J.<br />
Warum puzzelt er bloß von morgens<br />
bis abends?, fragt sich Marcela,<br />
die Pflegerin des alten Amador.<br />
Ganz einfach: Weil puzzeln wie das<br />
Leben ist, in dem viele Teile nicht<br />
zusammenpassen, aber doch ein<br />
Bild entsteht, wenn man geduldig<br />
daran arbeitet. Von dieser Haltung<br />
wird Marcela noch profitieren,<br />
auch wenn sie durch ein Tal der<br />
Schmerzen geht. Vom Schicksal<br />
einer bolivianischen Immigrantin,<br />
die sich in Madrid durchschlägt,<br />
erzählt der spanische Regisseur<br />
Fernando León de Aranoa.<br />
Ein melancholischer Film, fast ein<br />
philosophischer. Das alte Thema<br />
Leben und Tod, das im Westen viel<br />
problematischer gesehen wird als<br />
in anderen Regionen der Welt,<br />
wird auf eine sensible Weise<br />
behandelt. Vielleicht ist es nicht<br />
jedermanns Sache, doch ein sehr<br />
menschlicher Film ist auf jeden<br />
Fall daraus geworden. Ruhig,<br />
einen Übergang markierend, das<br />
Bewusstsein fördernd.<br />
(Thomas Engel)<br />
Marcela (Magaly Solier) müsste<br />
ständig der Schrecken ins Gesicht<br />
geschrieben stehen. Unerbittlich<br />
reiht sich in ihrem Leben Katastrophe<br />
an Katastrophe. Sie wird ungewollt<br />
schwanger, ihr Freund<br />
betrügt sie, und dann stirbt auch<br />
noch Amador (Celso Bugallo), der<br />
alte Mann, den sie pflegt. Damit<br />
geht ihre einzige Einnahmequelle<br />
verloren. Doch in Marcelas<br />
Gesicht spiegelt sich das allenfalls<br />
in Nuancen, als ob sie vom Leben<br />
nichts anderes zu erwarten hat als<br />
schlechte Nachrichten.<br />
Fernando León de Aranoa beschäftigt<br />
sich in seinen Filmen mit Menschen,<br />
die am Rand der Gesellschaft<br />
stehen. In Montags in der<br />
Sonne waren dies Arbeitslose, in<br />
Princesas Prostituierte. In Amador<br />
und Marcelas Rosen richtet der<br />
Regisseur seinen Blick auf Immigranten,<br />
für die jeder Tag ein Überlebenskampf<br />
und eine Zukunftsperspektive<br />
nicht in Sicht ist.<br />
Der Film ist auch ein Genre-Puzzle.<br />
Er startet als Sozialdrama,<br />
wandelt sich zum lyrischen Kunstfilm,<br />
nimmt Züge einer Komödie<br />
an und enthält Elemente eines religiösen<br />
Erlösungsdramas. Das mag<br />
befremdlich wirken, weil eine einheitliche<br />
Tonlage fehlt. Aber León<br />
de Aranoa will so wohl zum Ausdruck<br />
bringen, dass im Leben wie<br />
im Film nicht alles zusammenpasst,<br />
und Elend, Groteske und Schönheit<br />
unvermittelt nebeneinander stehen.<br />
Magaly Solier spielt Marcelas stille<br />
Verzweiflung mit sparsamen Gesten<br />
wirkungsvoll aus, wenngleich einige<br />
Wiederholungen ohne Zugewinn<br />
bleiben. Ganz stark ist Celso Bugallo<br />
als Amador. Nur wenige Tote<br />
wirken so lebendig wie er.<br />
(Volker Mazassek)<br />
Der Regisseur<br />
Fernando León de Aranoa wurde<br />
1968 in Madrid geboren und hat<br />
als Drehbuchautor für das Fernsehen<br />
gearbeitet, bevor er mit seinem<br />
Debütfilm Familia den spanischen<br />
Filmpreis Goya als bester Nachwuchsregisseur<br />
erhielt. Sein zweiter<br />
Spielfilm Barrio lief erfolgreich auf<br />
nationalen und internationalen<br />
Filmfestivals und wurde ebenfalls<br />
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