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Januar, Februar, März 2014 - Kommunales Kino guckloch

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Traumfabrik Kabul<br />

Traumfabrik Kabul<br />

Mann gegenüber sitzt beim Deutschen<br />

Entwicklungsdienst um nach<br />

Unterstützung zu bitten, warum sie<br />

glaubt Gott, der Inbegriff des Patriarchats,<br />

würde ihr helfen?<br />

Arthur Müller-Lange<br />

(ebenfalls gesichtet)<br />

2011 lief der Film in der Sektion<br />

Forum auf der Berlinale und zwar<br />

im selben Jahr, in dem Frauen den<br />

100. Internationalen Frauentag feierten.<br />

Ein Grund mehr zu feiern<br />

und so ein mutiges Projekt zu<br />

unterstützen. (Antonia Papagno,<br />

Sichtung auf Berlinale 2011,<br />

Recherche und Formalterfassung) <<br />

Vorgeschlagen und ebenfalls<br />

gesichtet von Richard Hehn<br />

Quellen zum Nachschlagen:<br />

Presseheft Verleih Arsenal,<br />

Berlinale Katalog.<br />

wöhnlichen Freiraum als Frau.<br />

Nichtsdestotrotz hat sie es in ihrem<br />

Umfeld immer mit männerdominierten<br />

Strukturen zu tun, die auch<br />

ihr diplomatisches Geschick , ungewollte<br />

Kompromisse und vor allem<br />

auch Klugheit fordern. Mit Konsequenz<br />

verfolgt sie ihr Anliegen, die<br />

Rolle der Frau, durch ihre aufklärerischen<br />

und zugleich unterhaltsamen<br />

Filme zu verbessern. Dabei<br />

wechseln sich dokumentarische<br />

Szenen mit Spielszenen aus Sahars<br />

Filmen ab. Mit einfachsten Mitteln<br />

und unter schwierigsten Bedingungen<br />

inszeniert, konterkarieren<br />

sie den Titel des Films: die Traumfabrik.<br />

Der Alltag gleicht oft eher<br />

einem Albtraum, die Angst ist ständiger<br />

Begleiter und muss überwunden<br />

werden, etwa wenn auf das<br />

Auto geschossen wird, oder sie von<br />

einem Pick-Up verfolgt werden dessen<br />

Absichten unklar sind. Jeder<br />

der offensichtlich die letzten Jahre<br />

seit der Invasion auf Seiten der<br />

Staatsmacht oder für ein Land der<br />

Invasionstruppen agiert, steht auf<br />

einer Todesliste der Gruppen wie<br />

der Taliban. Auch das ist im<br />

Bewusstsein des Alltags gegenwärtig<br />

und geht oft an die Grenzen der<br />

menschlichen, auch ihrer Kraft.<br />

Kein illusionistischer, sondern vielmehr<br />

ein idealistischer Traum ist es,<br />

den Sahar mit aller Verbissenheit<br />

und Konzentration und beeindruckender<br />

Selbstverständlichkeit verfolgt.<br />

Dabei steht sie in offenem<br />

Widerspruch zum afghanischen<br />

Familienrecht. Sahars Stärke ist die<br />

unbeirrbare Leidenschaft für ihr<br />

zerrüttetes Land: Dort, wo Frauenrechte<br />

mit Füßen getreten werden,<br />

schlägt sie mit den Waffen des Films<br />

zurück. Die stets zurückhaltende,<br />

nie intervenierende Kamera konzentriert<br />

sich in erster Linie auf<br />

Sahar und dokumentiert ihr Leben<br />

in der kruden Alltagswirklichkeit<br />

sowie ihren Traum von Selbstbestimmung.<br />

Beiläufig entstehen<br />

dabei Bilder eines kargen, vom<br />

Krieg zerrütteten Landes, die sich<br />

(un-)angenehm von den allseits aus<br />

den Medien bekannten Bildern aus<br />

Afghanistan abheben. Traumfabrik<br />

Kabul ist ein sehr persönliches Porträt<br />

einer mutigen, unermüdlichen<br />

Frau – aufklärend und unterhaltsam<br />

wie Sahars Filme. Ein wichtiges<br />

kulturelles Zeitdokument. Ein<br />

bewegender Film in einem bewegenden<br />

Land, dessen uralt patriarchalen<br />

Strukturen den Alltag nach<br />

wie vor prägen. Könnte sein, es<br />

wäre einige Gedanken wert darüber<br />

nachzudenken, warum ein Mann<br />

auf die Idee kommt über sie diesen<br />

Film zu drehen, warum sie einem<br />

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Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen,<br />

durch die sie entstanden sind. (A.Einstein)<br />

Rechtsanwälte<br />

Schmidt & Kollegen<br />

Kilian Schmidt<br />

Christine Hattler<br />

Königstraße 9<br />

D-78628 Rottweil<br />

info@ra-rottweil.de<br />

www.ra-rottweil.de<br />

Telefon 0741 - 4 40 18<br />

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Weitere Termine nach Vereinbarung<br />

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