Januar, Februar, März 2014 - Kommunales Kino guckloch
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VS-Villingen Sonntag 02. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> | Beginn 16:00 Uhr<br />
Die andere Heimat | Sonntag 02. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> | Beginn 16:00 Uhr<br />
Achtung! Datum und Zeit außer<br />
der Reihe und wir machen eine<br />
Imbiss-Pause zur Halbzeit.<br />
Deutschland/Frankreich 2013<br />
Regie<br />
Edgar Reitz<br />
Darsteller<br />
Jan Dieter Schneider, Maximilian<br />
Scheidt, Marita Breuer, Werner<br />
Herzog u.v.a.<br />
Bildgestaltung<br />
Gernot Roll<br />
Schnitt<br />
Uwe Klimmeck<br />
Musik<br />
Michael Riessler<br />
Produzent<br />
Edgar Reitz Filmprod./<br />
Les Films du Losange<br />
Verleih<br />
Concorde<br />
Dauer<br />
221 Minuten<br />
Die andere<br />
Heimat – Chronik<br />
einer Sehnsucht<br />
Im vierten Teil seines „Heimat“-<br />
Zyklus versetzt uns Edgar Reitz in<br />
die Zeit des Vormärz in Deutschland.<br />
Wieder spielt der Film im fiktiven<br />
Hunsrück-Dorf Schabbach.<br />
Es ist die Zeit der 1840er Jahre,<br />
geprägt von Missernten, Armut,<br />
der Auswanderung nach Amerika<br />
und den Idealen der französischen<br />
Revolution.<br />
Im Mittelpunkt des Films steht<br />
Jakob Simon, der jüngste Sohn des<br />
Dorfschmieds. Er nutzt jede freie<br />
Minute, um sich in Bücher zu vertiefen<br />
über die Welt da draußen,<br />
jenseits der Fachwerkhäuser seines<br />
Orts. Vor allem Südamerika hat es<br />
ihm angetan – die Völker, Tiere und<br />
Pflanzen des Kontinents, die Sprache<br />
der Indios. Aber wird der<br />
Drang nach Freiheit stärker sein als<br />
das Gefühl heimatlicher Sicherheit?<br />
Wird Jakob Simon sich dem Treck<br />
der Auswanderer anschließen, die<br />
er immer wieder von einem Felsen<br />
aus beobachtet, wie sie mit ihren<br />
Wagen Richtung Küste und Hafen<br />
ziehen?<br />
„Dem Film gelingt sowohl visuell<br />
als auch sprachlich eine grandiose<br />
Balance zwischen konkreter Sinnlichkeit<br />
und Stilisierung. Das gilt<br />
für die wunderbar ausgearbeitete<br />
sprachliche Ebene (…) und es gilt<br />
für die visuelle Gestaltung, die<br />
authentische Stofflichkeit und<br />
künstlerische Überhöhung harmonisch<br />
zusammenführt“, schreibt<br />
Felicitas Kleiner in ihrer Rezension<br />
des Films im katholischen „Filmdienst“.<br />
1981 hat Edgar Reitz mit seinem<br />
filmischen Epos „Heimat“ begonnen.<br />
Der erste Teil war eine Chronik<br />
der Jahre 1919 bis 1982 im<br />
fiktiven Dorf Schabbach im Hunsrück.<br />
Teil zwei widmete sich der<br />
bewegten 1960er Jahre am Beispiel<br />
eines Abiturienten, der das Dorf im<br />
Zorn verlassen hat. Teil drei<br />
beschreibt den Niedergang einer<br />
Unternehmerfamilie aus Schabbach<br />
in den Jahren 1989 bis 2000.<br />
Es ist für den Zuschauer nicht notwendig,<br />
die ersten drei Teile zu kennen,<br />
um „Die andere Heimat“ zu<br />
verstehen. Der Film sei vollkommen<br />
selbständig, sagte Edgar Reitz<br />
in einem Interview. Für diejenigen,<br />
die einen der vorhergehenden Teile<br />
kennen, ergäben sich allerdings<br />
Querverbindungen. Für den 81<br />
Jahre alten Regisseur ist der Film<br />
sehr aktuell: „Wir leben wieder in<br />
einer Zeit großer Migrationsbewegungen.<br />
Nur sind wir im Gegensatz<br />
zu damals nicht Auswanderungsland,<br />
sondern Einwanderungsland<br />
(…) Ich erzähle den Menschen von<br />
heute, daß ihre Vorfahren vor nicht<br />
allzulanger Zeit aus sehr ähnlichen<br />
Gründen ihr Land verlassen haben<br />
und in ihren neuen Heimatländern<br />
eine Chance für ein neues Leben<br />
suchten. Das ist sozusagen eine<br />
Umkehrung der Perspektive, und<br />
die ist sehr heilsam.“ <<br />
Klaus Peter Karger<br />
Quellen: Verleihinfos,<br />
Cinomat.de, Filmdienst<br />
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