PDF (Download) - Glaube + Heimat
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Nr. 46 vom 17. November 2013<br />
Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr<br />
Region Halle–Wittenberg 7<br />
Tipps & Termine<br />
Sonnabend, 16. November<br />
Bad Schmiedeberg, Pfarrhaus,<br />
19.30 Uhr: Klezmermusik mit<br />
»Rozhinkes« aus Berlin<br />
Halle, Kirche im Diakoniewerk,<br />
18.30 Uhr: Musik für Flöte und Orgel<br />
Hettstedt, Jakobikirche, 18 Uhr:<br />
Zeitzeugengespräch zum Thema<br />
Toleranz. Gast ist Prof. Dr. Richard<br />
Schröder, Theologe, Abgeordneter<br />
der letzten DDR-Volkskammer und<br />
des Bundestages. Heute ist er Vorsitzender<br />
der Deutschen Nationalstiftung.<br />
Gesprächsleitung: Wolfram<br />
Bahn, Leiter der MZ-Redaktion<br />
Mansfeld-Südharz<br />
Sonntag, 17. November<br />
Halle, kath. Moritzkirche, 16 Uhr:<br />
Gedenkfeier für alle Verstorbenen<br />
in der Stadt<br />
Merseburg, Stadtkirche, 17 Uhr:<br />
Konzert »Wolfgang Amadeus Mozart<br />
und sein Schüler Johann Nepomuk<br />
Hummel« mit Solisten,<br />
»Cantiamo – Junge Kantorei Merseburg«<br />
und dem Kammerorchester<br />
Halle. Istvan Fülöp – Klavier. Leitung:<br />
Stefan Mücksch. Mit dem<br />
Konzert feiert »Cantiamo« das 15-<br />
jährige Bestehen.<br />
Sangerhausen, St. Jacobi, 17 Uhr:<br />
»Lebensgebete« – Ensemble Thios<br />
Omilos (Vokalquintett ehemaliger<br />
Thomaner)<br />
Dienstag, 19. November<br />
Bad Düben, Lutherhaus, 19.30 Uhr:<br />
»Martin Luther und die Juden« –<br />
Vortrag von Dr. Gerhard Begrich<br />
(Berlin)<br />
Halle, Marktkirche, 16 Uhr: Orgelmusik<br />
und Texte mit Irénée Peyrot<br />
Mittwoch, 20. November<br />
Bad Düben, Stadtkirche, 18.30 Uhr:<br />
Abschlussgottesdienst der Friedensdekade<br />
Bad Schmiedeberg, kath. Kirche,<br />
19 Uhr: Abschlussgottesdienst der<br />
Friedensdekade<br />
Halle, Marktkirche, 18 Uhr: »Saulus<br />
zum Paulus« – Universitätsgottesdienst<br />
in der Reihe »Verwandlungen«<br />
mit Johann-Hinrich Witzel,<br />
Studentenpfarrer<br />
Weißenfels, Heinrich-Schütz-<br />
Haus, 19 Uhr: Ohrenschmaus im<br />
Schütz-Haus. »Gemeinsam im<br />
<strong>Glaube</strong>n singen: Lutherische Kirchenlieder<br />
im katholischen Gesangbuch«<br />
– Vortrag von Maik<br />
Richter (Halle)<br />
Wittenberg, Evangelische Akademie<br />
(Schlossplatz 1d), 10 bis 18 Uhr:<br />
»Berufung und Bekehrung: Mose<br />
und Paulus« – Biblisches Lehrhaus<br />
am Buß- und Bettag. Leitung: Dr.<br />
Alf Christophersen mit Dr. Gerhard<br />
Begrich (Berlin) und Walter Martin<br />
Rehahn (Halle). Informationen und<br />
Anmeldung unter Telefon (0 34 91)<br />
4 98 80 oder per E-Mail <br />
Donnerstag, 21. November<br />
Halle, Marktkirche, 12 Uhr: Orgelmusik<br />
und Texte mit Irénée Peyrot;<br />
Canstein Bibelzentrum (Franckeplatz<br />
1, Haus 24), 19.30 Uhr: Kirche<br />
und Religion im Werk von Uwe<br />
Johnson – Vortrag von Prof. Axel<br />
Noack (Halle)<br />
Ökumenische<br />
Bibelwoche zu Markus<br />
Hettstedt (mkz) – Das Markus-<br />
Evangelium steht im Mittelpunkt<br />
der ökumenischen Bibelwoche<br />
vom 18. bis 22. November in Hettstedt.<br />
Referent des ersten Abends<br />
ist der Propst des Sprengels Halle-<br />
Wittenberg, Dr. Johann Schneider.<br />
Am 19. November spricht Pfarrer<br />
Manuel Füllgrabe von der Adventgemeinde,<br />
am 20. November Gemeindepfarrer<br />
Sebastian Bartsch<br />
und am 21. November der freikirchliche<br />
Pastor Martin Kölli. Den abschließenden<br />
Abend der Bibelwoche<br />
übernimmt der katholische<br />
Pfarrer Stephan Lorek.<br />
Die Abende in der Jakobikirche beginnen<br />
um 19 Uhr.<br />
Geburtstagsfeier mit Luthers<br />
Eisleben war Gastgeberin für Menschen mit dem Familiennamen des Reformators<br />
Ich bin Luther.« Diese Begrüßung<br />
war am Wochenende in Eisleben oft<br />
zu hören. Doch der geborene Reformator<br />
Martin Luther ist nicht etwa<br />
vom Sockel des Denkmals auf dem<br />
Marktplatz seiner Geburtsstadt gestiegen<br />
und zu neuem Leben erwacht.<br />
Diesen Ausspruch haben vielmehr 21<br />
Frauen, Männer und ein Kind für sich<br />
in Anspruch genommen, die alle den<br />
Familiennamen Luther tragen und am<br />
Wochenende gemeinsam in der Stadt<br />
in Sachsen-Anhalt den 530. Geburtstag<br />
des Reformators feierten.<br />
Zu der Jubiläumsfeier hatte die<br />
Eislebener Oberbürgermeisterin Jutta<br />
Fischer (SPD) eingeladen. Ihr Fazit:<br />
»Wir sind mit dem Zuspruch auf unsere<br />
Einladung zufrieden.« Luthers<br />
seien aus Bayern, Sachsen-Anhalt,<br />
Sachsen, Thüringen, Hessen, Niedersachsen<br />
und Berlin angereist. Immerhin<br />
hatten Recherchen der Stadtverwaltung<br />
ergeben, dass aktuell allein in<br />
Deutschland rund 1800 Luthers wohnen.<br />
Weltweit dürften noch etwa 2 000<br />
weitere hinzukommen.<br />
Die Party am Wochenende war zudem<br />
ein Vorgeschmack auf das Reformationsjubiläum<br />
2017. Dann sollen<br />
nämlich nach dem Willen der Kommunalpolitikerin<br />
mehrere Hundert<br />
Luthers in die Stadt kommen. Immerhin<br />
gebe es in Eisleben neben dem sanierten<br />
und erweiterten Geburts- und<br />
dem Sterbehaus sowie der Taufkirche<br />
Luthers viel Geschichtsträchtiges<br />
rund um den Reformator zu sehen. Im<br />
Juni 2014 werde zudem Luthers Elternhaus<br />
mit Neubau im unweit von<br />
Eisleben gelegenen Ort Mansfeld wieder<br />
eröffnet, kündigt sie an.<br />
Schon jetzt ging es beim Eisleber<br />
Treffen familiär zwischen den Gästen<br />
Sachstand<br />
Noch dürfen sie nicht hinein – aber das<br />
Martinsfest feierten die 41 Mädchen<br />
und Jungen der evangelischen Sankt-<br />
Georgen-Kita in Halle zumindest vor ihrer<br />
Einrichtung. Das Haus nahe der Saale ist im<br />
Juni durch das Hochwasser schwer in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden – mehr als<br />
hüfthoch stand das Wasser in den Räumen.<br />
Auf 350 000 Euro beläuft sich der Schaden.<br />
Leiterin Kerstin Jugel hofft, dass sie und ihr<br />
Team ab Anfang kommenden Jahres mit<br />
den Kindern wieder einziehen können. Die<br />
Sanierungsarbeiten laufen auf Hochtouren,<br />
noch ist das Haus eine komplette Baustelle.<br />
Deshalb war den Eltern und Kindern, die<br />
jetzt zum ersten Mal nach der Flut wieder an<br />
ihrer Einrichtung waren, nur ein Blick durch<br />
das Fenster möglich.<br />
»Wir sind froh, dass uns so viele Menschen<br />
durch diese schwere Zeit geholfen<br />
haben«, wiederholte sich Kerstin Jugel bei<br />
der Martinsfeier immer wieder. Denn nicht<br />
nur, dass die Kinder ohne einen Tag Unterbrechung<br />
weiter betreut werden konnten,<br />
Erster Besuch nach der Flut<br />
Halle: Kindertagesstätte freut sich auf Wiedereinzug 2014<br />
Nur die Kita-Leiterin Kerstin Jugel darf die<br />
Baustelle betreten. Kinder und Eltern sehen<br />
sich durch das Fenster an, wie weit die<br />
Arbeiten fortgeschritten sind. Foto: Silvia Zöller<br />
Zur Feier des 530. Geburtstages von Martin Luther gehörte auch eine Festtafel<br />
mit Stollen.<br />
Foto: Jürgen Lukaschek<br />
weil die hallesche Johannesgemeinde<br />
Räume zur Verfügung gestellt und allein der<br />
Förderverein der Einrichtung 69 000 Euro<br />
an Spenden erhalten hat – auch am Martinsfeuer<br />
bekam die Leiterin wieder einen<br />
Scheck überreicht: Pfarrerin Heide Liebold<br />
von der Johannisgemeinde in Wernigerode<br />
hatte eine Gutschrift über 1181 Euro für<br />
»Wir konnten Technik,<br />
Spielzeug und Akten vor<br />
den Fluten retten«<br />
die Kita dabei. »Wir haben von Juni bis September<br />
die Hälfte der Kollekte als Spende<br />
für die von der Flut betroffene Einrichtung<br />
verwendet«, erläutert sie. Denn die Gemeinde<br />
wollte nach der Katastrophe ganz<br />
konkret helfen. Wie die Wernigeröder gerade<br />
auf Halle kamen, ist leicht erklärt:<br />
Superintendent Hans-Jürgen Kant war vor<br />
seinem Wechsel in den Kirchenkreis Halle-<br />
Saalkreis Pfarrer der Wernigeröder Johannisgemeinde.<br />
Liebolds Tochter Laetitia<br />
hatte ebenfalls einen Scheck dabei: Ihre<br />
Schule, das Landesgymnasium Wernigerode,<br />
hatte mit verschiedenen Aktionen<br />
1341 Euro gesammelt, die nun dem Kirchenkreis<br />
für Betroffene des Hochwassers<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Kein Wunder also, dass die Stimmung bei<br />
Kindern, Eltern und Mitarbeitern der St.-<br />
Georgen-Kita zum Martinsfest mit Laternenumzug<br />
und Liedersingen am großen<br />
Feuer super war. Wenn alles wie geplant<br />
läuft, kann der Umzug in wenigen Monaten<br />
beginnen. »Wir konnten Technik, Spielzeug<br />
und Akten vor den Fluten retten«, berichtet<br />
Kerstin Jugel. Ganz bei Null muss also nicht<br />
angefangen werden. Auch wenn die Einrichtung<br />
durch ihre unmittelbare Lage am<br />
Saaleufer flutgefährdet ist, so stehen die Kirchengemeinde<br />
und auch der Zweckverband<br />
familienunterstützender Einrichtungen im<br />
Kirchenkreis als Träger hinter der Sanierung<br />
und dem Wiedereinzug. Denn Kita-Plätze in<br />
der Innenstadt sind beliebt und keineswegs<br />
im Überfluss vorhanden. Silvia Zöller<br />
zu. »Hallo Luthers«, sagte einer der<br />
Namenträger im Vorbeigehen zu Marie-Luise<br />
und ihrem Vater Hans-Günter<br />
Luther. Es sei das erste Treffen<br />
dieser Art, an der seine Familie aus<br />
Freyburg an der Unstrut teilnehme,<br />
erzählte Hans-Günter. Die 25-jährige<br />
Tochter fügte mit etwas Stolz hinzu,<br />
»wir sind mit dem berühmten Luther<br />
verwandt«. Ihre Familie stamme von<br />
Martins jüngerem Bruder Jakob (1490<br />
bis 1571) ab. Seit zwei Wochen sei es<br />
auch amtlich. Ihre Verwandtschaft sei<br />
in einer Analyse der Lutheriden-Vereinigung<br />
Zeitz nachgewiesen worden,<br />
so Marie-Luise. Die Ahnentafel habe<br />
sie leider zu Hause liegen gelassen,<br />
fügte sie fast entschuldigend hinzu.<br />
Klare Worte fand bei einem Empfang<br />
für die Namensträger der renommierte<br />
deutsche Namensforscher Jürgen<br />
Udolph. Die Geschichte des Namens<br />
Luther, räumte der Professor aus<br />
Leipzig ein, sei »echt kompliziert«. Es<br />
gebe viele Vermutungen, doch »was<br />
ist Wahrheit und Legende«, fragte er.<br />
Wer heute Luther heißt, könne nicht<br />
immer eindeutig mit dem Namen des<br />
Reformators verbunden werden, so<br />
der Wissenschaftler. Er rät jedem, Ahnenforschung<br />
zu betreiben, woher<br />
sein Name kommt. »Nicht jeder ist mit<br />
Luther verwandt«, betonte Udolph.<br />
Ob nun verwandt oder nicht – jeder<br />
Namenträger, der zu Luthers Geburtstag<br />
nach Eisleben gekommen war, erhielt<br />
eine persönliche Namensurkunde<br />
mit fünf Absätzen zur Namensdeutung.<br />
Auch der zehnjährige Christian<br />
Luther aus Halle, er war der<br />
jüngste Teilnehmer.<br />
Norbert Claus (epd)<br />
Von Personen<br />
Notiert<br />
Fernseh-Gottesdienst<br />
aus Eisleben<br />
Eisleben/Frankfurt a. M. (epd) –<br />
Das Zweite Deutsche Fernsehen<br />
überträgt am 17. November einen<br />
Gottesdienst aus der Taufkirche<br />
Martin Luthers in Eisleben. Die<br />
Predigt hält die Botschafterin der<br />
Evangelischen Kirche in Deutschland<br />
für das Reformationsjubiläum<br />
2017, Margot Käßmann. Die Feier in<br />
der Petri-Pauli-Kirche steht unter<br />
dem Motto »Taufe trägt«.<br />
Die Kirche war im April 2012<br />
nach Bau- und Umgestaltungsarbeiten<br />
als ökumenisches Zentrum<br />
Taufe wiedereröffnet worden. Den<br />
Kern bildet ein neues, in den Boden<br />
eingelassenes Taufbecken. In<br />
der Kirche wurde am 11. November<br />
1483 Martin Luther getauft.<br />
Beginn: 9.30 Uhr. Im Anschluss an die<br />
Sendung gibt es bis 14 Uhr ein Gesprächsangebot<br />
der Kirche unter der<br />
Telefonnummer (0 18 03) 67 83 76.<br />
Gedenken an Opfer<br />
der Mötzlicher Lager<br />
Halle (mkz) – Die Kirchengemeinden<br />
Heiland und Pankratius laden<br />
am 17. November zu einer Gedenkandacht<br />
am städtischen Mahnmal<br />
für die Opfer des KZ-Außenlagers<br />
Buchenwald im Stadtteil Mötzlich<br />
ein (10 Uhr). Vertreter der beiden<br />
Kirchengemeinden und der Stadt<br />
gedenken der Menschen, die in der<br />
Zeit des Nationalsozialismus für<br />
die Siebel-Flugzeugwerke arbeiten<br />
mussten. Es handelte sich anfangs<br />
um angeworbene Fremdarbeiter<br />
aus osteuropäischen Staaten, die<br />
ab 1940 zu Zwangsarbeitern wurden,<br />
sowie um Kriegsgefangene<br />
und KZ-Häftlinge. Rund um Mötzlich<br />
gab es mehrere Lager.<br />
Dienstältester Präses wird verabschiedet<br />
Wittenberg (mkz) – Jürgen Steinborn, dienstältester Präses einer<br />
Kreissynode der EKM, wird am 16. November verabschiedet. An<br />
diesem Tag leitet der 75-Jährige letztmalig die Synodaltagung des<br />
Kirchenkreises Wittenberg. Jürgen Steinborn wurde 1972 der<br />
erste ehrenamtliche Präses einer Kreissynode in der Kirchenprovinz<br />
Sachsen, die bis dahin von den Superintendenten geleitet<br />
wurden. In der schwierigen Situation in der DDR stand er, der als<br />
Technologe im Kranbau Wittenberg arbeitete, als Ehrenamtlicher<br />
auch in der Öffentlichkeit treu zu seiner Kirche. »Wir sind<br />
dankbar, dass er die Geschicke des Kirchenkreises mit Sachverstand<br />
und Blick für die Probleme der Gemeinden über so lange<br />
Zeit hinweg begleitet hat«, würdigt ihn Superintendent Christian<br />
Beuchel (mehr in Nr. 47).<br />
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