PDF-File - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität ...
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Theoretische Grundlagen 9<br />
tergrundwindes, so wird die Welle vom Hintergrundwind absorbiert und lagert ihre<br />
gesamte Energie in diesem <strong>an</strong>. Aus dem mittleren Hintergrundwindprofil, welches jahreszeitlichen<br />
Schw<strong>an</strong>kungen unterliegt (s. Abb. 2.2), k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nun ableiten, dass sich<br />
Schwerewellen in <strong>der</strong> Mesospäre im Winter hauptsächlich westwärts und im Sommer<br />
hauptsächlich ostwärts ausbreiten.<br />
Da Schwerewellen aber, wie oben beschrieben, in großen Höhen auf Grund <strong>der</strong> großen<br />
Amplituden brechen und ihren Impuls auf die Umgebung übertragen, än<strong>der</strong>t sich die<br />
Richtung des Hintergrundwindes in <strong>der</strong> Mesosphäre. Das führt unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em dazu,<br />
dass in <strong>der</strong> Sommerhemisphäre Luftmassen adiabatisch aufsteigen und in Richtung Winterhemisphäre<br />
tr<strong>an</strong>sportiert werden, wo sie wie<strong>der</strong> adiabatisch absinken (vgl. Strelnikov<br />
[2006]). Durch das adiabatische Aufsteigen <strong>der</strong> Lufmassen in <strong>der</strong> Sommerhemisphäre<br />
wird außerdem die Sommermesopause gekühlt. Dadurch werden hier die eing<strong>an</strong>gs<br />
erwähnten tiefen Temperaturen erreicht.<br />
2.3 Radar<br />
2.3.1 Grundprinzipien <strong>der</strong> Radartechnik<br />
Radar ist ein Akronym und steht für "radio detecting <strong>an</strong>d r<strong>an</strong>ging". Ein Radar verwendet<br />
elektromagnetische Pulse um über <strong>der</strong>en Laufzeit die Entfernung zu einem Objekt<br />
zu ermitteln.<br />
Elektromagnetische Pulse mit einer bestimmten Leistung werden von einer Radar<strong>an</strong>tenne<br />
abgestrahlt und die zurück gestreute Leistung wird von einer Antenne wie<strong>der</strong><br />
empf<strong>an</strong>gen. Das Signal nennt m<strong>an</strong> auch Radarecho.<br />
Sende- und Empf<strong>an</strong>gs<strong>an</strong>tenne können ein und die selbe Antenne sein. Außerdem k<strong>an</strong>n<br />
eine Antenne aus einer Vielzahl von einzelnen Dipol<strong>an</strong>tennen zusammengesetzt sein,<br />
dazu später mehr.<br />
Die Laufzeit t des Signals hängt mit <strong>der</strong> Entfernung des zurück streuenden Objekts, des<br />
sog. Streuzentrums, wie folgt zusammen (vgl. Tsuda [1989]):<br />
t = 2r<br />
c<br />
(2.8)<br />
Die Pulslänge τ definiert dabei die Entfernung ∆r, die zwei Streuzentren mindestens<br />
vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> entfernt sein müssen, um getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> wahrgenommen zu