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schimmern<strong>de</strong> E<strong>de</strong>lmetall weiterhin im Preis<br />

nach oben strebend.<br />

„Gold ist überbewertet und könnte kräftig<br />

fallen“, lässt sich etwa Uri Lan<strong>de</strong>sman, Chef<br />

<strong>de</strong>s US-Hedgefonds Platinum Partners, in <strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftsgazetten <strong>de</strong>r Wall Street zitieren<br />

und kontert damit seine Berufskollegen. Der<br />

Hedgefonds-Manager spricht von einer „dramatischen<br />

Kurskorrektur“, die bevorstehen<br />

könnte, und bedient sich dafür just jenes<br />

Arguments, welches Goldoptimisten für ihre<br />

optimistischen Kursprognosen heranziehen:<br />

die expansive Geldpolitik <strong>de</strong>r US-Notenbank<br />

Fe<strong>de</strong>ral Reserve (Fed). Lan<strong>de</strong>sman: „Damit<br />

steigt die Risikoneigung, was weniger gut<br />

für die E<strong>de</strong>lmetalle ist.“ Nach Aussage <strong>de</strong>s<br />

Hedgefonds-Managers steige <strong>de</strong>r Goldpreis<br />

am nachhaltigsten, wenn eine Flucht in Qualität<br />

erfolge – dies aber sei <strong>de</strong>rzeit aber nicht<br />

<strong>de</strong>r Fall. Sein Fazit: „Es gibt keinen Grund,<br />

beim Gold große Kurssteigerungen zu erwarten.“<br />

Die Han<strong>de</strong>lsspanne sieht Lan<strong>de</strong>sman<br />

im neuen Jahr zwischen 1.400 bis 1.800 US-<br />

Dollar je Feinunze. Der <strong>de</strong>rzeitige Goldpreis<br />

liegt damit im Mittelfeld dieser Spanne.<br />

Der Goldpreis im Höhenrausch: Seit <strong>de</strong>m Jahr 2003 hat sich <strong>de</strong>r Preis für eine Unze Feingold<br />

(31,1 Gramm) mehr als vervierfacht – <strong>de</strong>r Zuwachs betrug damit knapp 35 Prozent pro Jahr.<br />

Doch eine Garantie für <strong>de</strong>n Fortbestand <strong>de</strong>s Trends gibt es keine.<br />

Feste Notierungen beim Goldpreis erwartet<br />

man auch bei <strong>de</strong>r Commerzbank. So sagt<br />

<strong>de</strong>ren Rohstoffexperte Eugen Weinberg:<br />

„Einen Rückgang <strong>de</strong>r Goldpreise wer<strong>de</strong>n<br />

wir erst wie<strong>de</strong>r sehen, wenn die Realzinsen<br />

– also nach Abzug <strong>de</strong>r Inflation – irgendwann<br />

wie<strong>de</strong>r positiv sind.“ Dies aber wer<strong>de</strong> auf<br />

absehbare Zeit wohl nicht geschehen. Denn<br />

die Eurokrise sei noch nicht gelöst, gibt sich<br />

Eugen Weinberg überzeugt. Die Krise sei nur<br />

„über<strong>de</strong>ckt“. Auch wür<strong>de</strong>n Goldkäufe durch<br />

die Schwellenlän<strong>de</strong>r eine beständige Nachfrage<br />

auslösen. Das allein dürfte schon dafür<br />

sorgen, dass <strong>de</strong>r Goldpreis langfristig zumin<strong>de</strong>st<br />

stabil bleibt, mutmaßt Weinberg. Sein<br />

Fazit: „Ich sehe mehr Aufwärtspotenzial.“<br />

Thilo Heidrich, Volkswirt bei Postbank-<br />

Research, bläst ebenfalls ins selbe Horn. Seiner<br />

Prognose nach könnte <strong>de</strong>r Goldpreis En<strong>de</strong><br />

2013, angesichts <strong>de</strong>r niedrigen Realzinsen,<br />

bis auf 1.900 US-Dollar steigen. Die DZ-Bank<br />

sieht <strong>de</strong>n Goldpreis bis Dezember 2013 bei<br />

2.050 US-Dollar.<br />

Kritische Stimmen warnen<br />

Doch Achtung: Gold wirft im Gegensatz zu<br />

an<strong>de</strong>ren Anlageformen keine regelmäßigen<br />

Erträge ab, <strong>de</strong>r Wertzuwachs ergibt sich<br />

allein aus <strong>de</strong>m Anstieg <strong>de</strong>s Goldpreises.<br />

Fällt dieser unter <strong>de</strong>n Kaufpreis, erlei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />

Anleger einen Verlust. Und durchaus nicht<br />

alle Finanzmarktanalysten sehen das gelblich<br />

Inflation nicht zwangsläufig<br />

Die Erwartungen <strong>de</strong>r Analysten zum künftigen<br />

Goldpreis hängen also stark mit <strong>de</strong>ren<br />

künftigen Inflationserwartungen zusammen.<br />

Und auch in diesem Punkt schei<strong>de</strong>n sich die<br />

Analystengeister. Zwar drehen die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) und die Fed die<br />

Geldhähne massiv auf, doch nicht alle Ökonomen<br />

sehen hierin auch die Gefahr einer<br />

Gel<strong>de</strong>ntwertung. So auch <strong>de</strong>r Bremer Wirtschaftsprofessor<br />

Rudolf Hickel: „Es lässt sich<br />

ökonomisch belegen, dass sich daraus kein<br />

Inflationsschub ergeben muss.“<br />

Inflationsskeptiker weisen zu<strong>de</strong>m darauf hin,<br />

dass es für eine kräftige Gel<strong>de</strong>ntwertung<br />

schon einer kräftigen Nachfrage bedürfe.<br />

Doch noch sind Verbraucher und Unternehmer<br />

gleichermaßen verunsichert – höhere<br />

Löhne lassen sich <strong>de</strong>rzeit ebenso wenig<br />

durchsetzen wie höhere Preise. Im Gegenteil:<br />

Wer heute eine größere Anschaffung<br />

tätigt, wird mit Rabatten gekö<strong>de</strong>rt. Wenn<br />

je<strong>de</strong>r spart, statt zu konsumieren, gibt es<br />

keine Inflation, so lautet kurz gefasst das<br />

Hauptargument gegen die Inflationstheorie.<br />

Billige Produkte aus <strong>de</strong>m Ausland und<br />

ten<strong>de</strong>nziell niedrige Rohstoffpreise wür<strong>de</strong>n<br />

zu<strong>de</strong>m helfen, die Inflationsgefahren in <strong>de</strong>n<br />

Industrielän<strong>de</strong>rn im Zaum zu halten.<br />

Die offiziellen Zahlen scheinen dies zu belegen:<br />

Die Dezember-Inflationsrate im Euroraum<br />

wur<strong>de</strong> Anfang Januar auf 2,2 Prozent<br />

vorausgeschätzt. Damit wäre sie gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vormonat konstant geblieben. Im ver-<br />

www.steuer-consultant.<strong>de</strong><br />

2 _ 13 SteuerConsultant 31

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